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makkipakki

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 01.10.2019

Eine Ära beginnt

Die Hafenschwester (1)
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Martha ist 14 und vom Schicksal nicht gerade verschont. Sie verliert sowohl ihre Schester, als auch ihre Mutter an die Cholera. Und schon muss sie zusehen, wie sie den alkoholkranken Vater und den kleinen ...

Martha ist 14 und vom Schicksal nicht gerade verschont. Sie verliert sowohl ihre Schester, als auch ihre Mutter an die Cholera. Und schon muss sie zusehen, wie sie den alkoholkranken Vater und den kleinen Bruder durchs Leben bringt. Zum Glück ergibt sich eine Stelle im Krankenhaus, als Krankenwärterin und sie kann sich gegenüber eines Arztes gut profilieren. Es folgt eine Ausbildung und das Leben nimmt seinen Lauf in Hamburg.

Das Cover reiht sich ein neben andere historische Romane (auch mit medizinischem Bezug z.B. "Die Charité"). Dabei fällt der Arztkoffer auf, sowie das rote Kreuz. Es ist ein wirklich angenehmes Cover. Auch die Umschlagseiten sind illustriert und machen den Klappbroschur etwas hochwertiger. Die Kapitel haben eine angenehme Länge und unterteilen die Handlung sehr sinnvoll.
Die Handlung ist wirklich toll. Neben vielen Details aus der Hamburger Geschichte, gibt es so viele Informationen über die medizinische Versorgung der Menschen, dass man das jetzige medizinische System auf einmal nicht mehr so schlimm findet. Immer wieder gibt es spannende Momente, ohne überzogen zu wirken. Ein typischer historischer Roman mit einigen Höhen und einigen Tiefen.
Martha ist ein tolles Mädchen. Sie versucht ihr Leben in den Griff zu bekommen und kann mich nach anfänglicher Skepsis überzeugen. Während sie mir zu Beginn noch zu perfekt war, ist sie am Ende einfach eine tolle junge Frau, die ihr Leben im Griff hat. Ihre beste Freundin Milli war mir von Anfang an sympathisch und bleibt es bis zum Schluss. Alle Charaktere sind durchweg authentisch und glaubwürdig. Es gibt auch einige "Gegenspieler" die vollkommen echt wirken.
Sehr überrascht hat mich die Sprache. ich bin sehr großer Fan von realitätsnaher Sprache und das beinhaltet auch mal Begriffe, die in der historischen Literatur angesiedelt sind. Außerdem schafft es die Autorin,vor meinem inneren Auge Bilder zu erzeugen. Das natürlich zum Einen durch die bildhafte Sprache und Symbole, aber eben auch durch die Beschreibungen der authentischen Hamburger Stadt.

Ein wundervoller Roman, ein toller Auftakt für eine Saga, die ich sehr sehr gerne weiter verfolgen möchte. Mit Martha hat die Autorin eine durchaus sympathische Figur erschaffen, deren Leben mich wirklich interessiert. Die sehr gut recherchierten Ereignisse in der Zeit des Romans in Hamburg sind einfach toll. Wirklich empfehlenswert, auch ohne medizinische Grundkenntnisse.

Veröffentlicht am 25.09.2019

(K)ein Traumurlaub!

Die Stille vor dem Sturm
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Eine Gruppe von Freunden macht sich auf einen Urlaubstrip. Von den Kanaren auf die Kapverdischen Inseln, mit einem Segelboot. Doch die Reise beginnt schon schlecht, einer der freunde taucht nicht auf. ...

Eine Gruppe von Freunden macht sich auf einen Urlaubstrip. Von den Kanaren auf die Kapverdischen Inseln, mit einem Segelboot. Doch die Reise beginnt schon schlecht, einer der freunde taucht nicht auf. Dann muss ein schiffbrüchiger an Bord genommen werden und dann passiert ein Mord. Die Suche nach dem Täter auf dem Segelboot ist schleppend.


Das Cover ist ein echter "eyecatcher". Es vermittelt trotz der Idylle Unheil. Es ist wirklich wunderschön gestaltet. Das Buch ist in diverse Kapitel von einer angenehmen Länge eingeteilt.
Die Story ist wirklich gut gelungen. Es ist ein wirklich solider Thriller, mit vielen Wendungen und Rätseln. Von der ersten bis zur (vor)letzten Seite bleibt die Geschichte unheimlich spannend. Man fiebert fleißig mit den Protagonisten mit.
Die Charaktere sind interessant. Zu Beginn dachte ich, es wären einfach zu viele, aber jeder hat seine wirklich wichtige Rolle in der Story und keiner ist unverzichtbar. Wir lernen sie alle relativ gut kennen mit allen Sympathien oder eben auch nicht.
Die Sprache ist angenehm und unterstützt den schnellen Lesefluss des Buches. Die Seglersprache wirkt authentisch (wobei ein Glossar vielleicht keine schlechte Idee am ende des Buches gewesen wäre). Der Sprachstil ist wirklich angenehm.

Alles in Allem war dieses Buch eine sehr, sehr gute Unterhaltung. Die Story war wirklich spannend und hatte den ein oder anderen unerwarteten Twist. Klare Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 30.08.2019

Das Leben mit einem Sohn

Wetten, ich kann lauter furzen?
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Während Mädchen im Rollenverständnis der Welt am liebsten pink tragen und Pferde spiele, sind Jungs eher die Rabauken und mögen Autos und Waffen. Aber ob das alles so stimmt ist eine der Fragestellungen ...

Während Mädchen im Rollenverständnis der Welt am liebsten pink tragen und Pferde spiele, sind Jungs eher die Rabauken und mögen Autos und Waffen. Aber ob das alles so stimmt ist eine der Fragestellungen mit denen sich dieses Buch beschäftigt. Neben amüsanten Anekdoten aus dem Leben der Autorinnen, gibt es auch allgemeine Rollenvorstellungen die analysiert werden.


Das Cover zeigt einen kleinen, kecken Affen mit Brille und Basecap und symbolisiert wohl den typischen Jungen. Ob man da nun einen Affen wählt sei mal dahingestellt. Allerdings ist es definitiv ein eyecatcher. Die Farbe ist toll, grün ist die Hoffnung, in diesem Fall wohl die Hoffnung auf ein gutes Ende.
Das Buch ist in sehr viele, aber dafür auch sehr kurze Kapitel unterteilt. Im Wechsel schildern die Autorinnen aus ihrem Alltag, oder eben von und über gängige Klischees. Unterbrochen wird hin und wieder durch kleine erklärende Kästchen. Dadurch wird es recht kurzweilig, sie unterbrechen den Lesefluss eher nicht.
Der Stoff spaltet sicherlich die Geister, aber an fast allen Stellen stimmte ich überein mit der Meinung der Autorinnen. sicherlich sehr klischeebehaftet, aber genau so ist die Welt nun einmal. Es werden typische Situationen angesprochen. Von der Wahl des Spielzeug, über Körperpflege zur Pubertät. Sehr allumfassend. Dabei kommt der Humor nicht zu kurz. Ich habe an vielen Stellen herzlichst gelacht und mich gut amüsiert. Man darf eben nicht vergessen, dass es dann doch irgendwie ein humoristisches Sachbuch ist und kein Erziehungsratgeber.
Der Schreibstil, bzw. die Schreibstile sind angenehm. Die Autorinnen schreiben ohne viele Schnörkel, sehr klar für ein Sachbuch und ohne Umwege. Es liest sich einfach und irgendwie fühlt es sich echt an, was beschrieben wurde.

Kurzum, dieses Buch macht unheimlich viel Spaß, ob als Mutter von einem oder mehr Jungen. Der Humor trifft ganz genau meinen Nerv. Klare Leseempfehlung mit leichter Unterhaltung und einem Augenzwinkern zu betrachten.

Veröffentlicht am 22.08.2019

Gute Nacht!

Der kleine Siebenschläfer: Eine Schnuffeldecke voller Gutenachtgeschichten
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Der kleine Siebenschläfer ist sehr aufgeregt. Sein kleiner bester Freund, die Haselmaus kommt zum Übernachten vorbei. Aber schon das Warten auf ihn kostet den kleinen Siebenschläfer nerven. Als sein Freund ...

Der kleine Siebenschläfer ist sehr aufgeregt. Sein kleiner bester Freund, die Haselmaus kommt zum Übernachten vorbei. Aber schon das Warten auf ihn kostet den kleinen Siebenschläfer nerven. Als sein Freund dann endlich da ist, gibt es nur ein Problem. Ohne Geschichte kann die kleine Haselmaus einfach nicht einschlafen. Und so zieht der kleine Siebenschläfer los um die anderen Bewohner des Waldes nach Gutenachtgeschichten zu fragen und erlebt dabei die ein oder andere Überraschung.

Das Cover zeigt den kleinen Siebenschläfer auf dem Weg in den Wald. Es suggeriert direkt eine nächtliche Atmosphäre. Die Illustrationen im Buch selbst sind farbenfroh und klar. Natürlich dominieren die nächtlichen Farben, blau (in allen Facetten) und schwarz, sowie grau. Die Tiere sind dagegen sehr realistisch dargestellt und wirken nicht comichaft. Sie haben zwar durchaus menschliche Atribute, sind aber klar als Tiere zu erkennen. Die Zeichnungen stechen dadurch schon durchaus gegenüber anderen Büchern heraus und die liebevolle Art des Zeichnens ist sicherlich zu spüren.
Formal betrachtet ist das Buch in viele Kapitel eingeteilt, neben einer Einleitung, bekommt jedes Tier sein eigenes Kapitel, was dem jungen Zuhörer hilft die Kapitel abzuschließen und sich gedanklich auf eine Figur zu konzentrieren. Die Kapitel haben die richtige Länge für eine Gute Nacht Geschichte und selbst dann kann man noch mal auf Wunsch eine weitere Vorlesen.
Der kleine Siebenschläfer ist ein typisches Kind im Vorschulalter. Er ist neugierig und doch auch noch sehr beeinflussbar von außen. Außerdem ist er ein sehr guter Freund, denn nicht jeder würde losziehen um seinem besten Freund beim Einschlafen zu helfen. Der kleine Siebenschläfer ist eine sympathische Figur vor allem für Kinder, wenn auch ein kleiner Draufgänger. Die Haselmaus ist mir irgendwie unsympathisch. Vielleicht liegt an seiner Art mit dem anderen Leben das im Siebenschläferhaushalt herrscht umzugehen. Ich empfinde ihn als etwas undankbar. Nichtsdestotrotz sind die Charaktere typische Vertreter ihres Alters.
Die Geschichte hat einen guten Spannungsbogen innerhalb der einzelnen Kapitel. Sie sind für eine Gute Nacht Geschichte genau richtig spannend. An der einen oder anderen Stelle wurde es etwas unheimlich, allerdings kam die Auflösung, bzw. die Entspannung direkt und entspannte wieder.
Die Sprache ist einfach. Für ein Kinderbuch genau richtig. Es gibt weder komplizierte Fachbegriffe, noch zu lange verschachtelte Sätze. sehr gut gefällt mir die häufig genutzte wörtliche Rede. Dadurch wirkt die Handlung gleich noch viel lebendiger und lädt zum Stimme verstellen ein. Die Beschreibungen sind angemessen und nicht zu ausufernd. Beschreibungen werden sehr bildlich dargestellt, was die Sprache noch lebendiger macht.

Dieses Buch ist ein Juwel im Bücherregal für Kinder ab etwa 3 Jahren. Die Gute Nacht Geschichten sind wirklich niedlich gestaltet, schön ist vor allem das es eine fortlaufende Geschichte ist. Die Figuren sind wirklich toll gestaltet und die Illustrationen einfach wundervoll und sprechen für sich. Klare (Vor-) Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 22.08.2019

Abtauchen!

Eine Reise in die geheimnisvolle Tiefsee
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Während Wale ihren Krill fressen, und andere Tiere sich gegenseitig jagen, gibt es in der Tiefe viele unentdeckte Orte. Dort leben Gestalten, die ohne jegliches Tageslicht auskommen, die selbst ihren Weg ...

Während Wale ihren Krill fressen, und andere Tiere sich gegenseitig jagen, gibt es in der Tiefe viele unentdeckte Orte. Dort leben Gestalten, die ohne jegliches Tageslicht auskommen, die selbst ihren Weg leuchten. Zudem herrscht dort unten Druck, der vielen Lebewesen kein Leben ermöglicht. Und wie sieht der Meeresgrund abseits von Stränden aus? Mit all diesen Themen beschäftigt sich "Eine Reise in die geheimnisvolle Tiefsee" von Annika Siems und Wolfgang Dreyer.


Das Cover spiegelt schon sehr schön die geheimnisvolle Welt wieder. Während der Pottwal noch im Licht schwimmt, ist der Rest des Covers in Dunkelheit getaucht und zeigt die Tiefsee wie man sie sich vorstellt. Das Buch ist in kurze Kapitel zu bestimmten Themenschwerpunkten eingeteilt. Diese gehen immer weiter in die Tiefe und folgen so dem thematischen roten Faden. Die Illustrationen sind wirklich tolle Zeichnungen. Natürlich dominieren dunkle Blautöne, aber alle anderen Aspekte sind farbecht gestaltet. Zudem sind diese Bilder sehr detailreich und bietet viele Informationen. Einige Illustrationen ähneln Fotos. Zudem kommen stilisierte Skizzen, die z.B. Gebisse darstellen. Über die wissenschaftliche Richtigkeit dieser Bilder kann ich mich nicht äußern, allerdings bergen diese schon alleine viele Informationen.
Jede Seite bietet Informationen zu bestimmten Themen. Diese sind für Grundschüler gut zu verstehen. Aber auch Kindergartenkinder können mit ein bisschen Vorwissen und dem Runterbrechen der Informationen einiges lernen. Es werden nicht zu viele Fachbegriffe verwendet, was es zulässt, dass ein Kind auch gut alleine zurechtkommt mit diesem Buch, ohne zu viel Unterstützung durch Erwachsene (Etwa ab 8 Jahren). Die Schriftgröße ist angemessen und die Bilder werden nicht überfrachtet von den Texten.

Dieses Buch ist ein Juwel im Bücherregal von Meeresinteressierten Kindern. Die Bilder sind wunderschön, die Texte sind gut verständlich und mit der Altersempfehlung von 8 Jahren stimme ich vollkommen überein (bei Selbstlesern).