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makkipakki

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 20.08.2019

Schokolade als Bösewicht

Berti und seine Brüder 1. Die Schokoladenkugel des Bösen
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Berti hat drei Brüder und ist dabei so ein typischer Nachzügler. Die Großen machen ihm das Leben doch schon ganz schön schwer und die mehr als fünf Jahre Altersunterschied lassen auch kaum Gemeinsamkeiten ...

Berti hat drei Brüder und ist dabei so ein typischer Nachzügler. Die Großen machen ihm das Leben doch schon ganz schön schwer und die mehr als fünf Jahre Altersunterschied lassen auch kaum Gemeinsamkeiten zu. Doch als die Mama sich einschließt, sich der Familie entzieht um ihre Doktorarbeit zu schreiben kommt es zu einem unglaublichen Abenteuer. Denn die vier Brüder versuchen, mehr oder weniger gemeinsam, die Schokoladenkugel des Bösen zu besiegen und die Menschheit zu retten.


Das Cover gibt schon einen Vorgeschmack auf den chaotischen Inhalt des Buches. Die Illustrationen sind schlicht, aber der Geschichte entsprechend und weisen so gut wie keine Fehler auf. An mancher Stelle würde ich mir ein Bild mehr, an anderer ein Bild weniger wünschen. Formal ist das Buch in Kapitel unterteilt, die eine gute Vorleselänge haben, aber zum Selbstlesen als Anfänger dann doch etwas zu lang sind.
Die Geschichte ist humorvoll und auch wenn mir aus Erwachsenensicht nicht jede Wendung so wirklich zusagt, so waren die Kinder begeistert. Es bleibt das Buch über sehr spannend und wenn man gerade zum Durchatmen kommt, dann passiert wieder etwas Neues.
Berti ist ein kleiner unscheinbarer, aber sehr cleverer Junge. Er will eigentlich lieb sein, aber schafft es dann doch nicht sich aus den Schwierigkeiten herauszuhalten. Seine Brüder hingegen sind dann eher Kategorie Wildfang mit viel Potential zum ärgern. Aber auch das ist eigentlich irgendwie sympathisch. So richtig typische Jungs. Der ein oder andere Charakter birgt tatsächlich noch die ein oder andere Überraschung.
Sprachlich ist das Buch ebenfalls gut gelungen. Es ist ziemlich einfach gehalten und die Sätze haben eine gute Länge ohne Verschachtelungen oder ähnliches. Bis auf die Doktorarbeit und StarTrek hatten die Kinder keine Schwierigkeiten zu verstehen.

Ein wirklich gelungenes Buch über den Zusammenhalt oder eben auch nicht von Brüdern. Gemeinsam sind sie stark und irgendwann sehen das auch die Älteren ein. Die Altersempfehlung ist passend und ich denke auch ältere Kinder haben noch Freude an der Geschichte. Tolles Kinderbuch!

Veröffentlicht am 19.08.2019

Kleine Tiere brauchen große Namen

Als uns Einstein vom Himmel fiel
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Einstein, ein kleiner Hamster lebt bei Nia. Und auf einmal zieht Luke, ihr bester Freund ein. Ihr Papa und seine Mama sind jetzt verliebt. Doch aus anfänglicher Freude über dieses Zusammensein entwickelt ...

Einstein, ein kleiner Hamster lebt bei Nia. Und auf einmal zieht Luke, ihr bester Freund ein. Ihr Papa und seine Mama sind jetzt verliebt. Doch aus anfänglicher Freude über dieses Zusammensein entwickelt sich bei Nia Unbehagen über das Leben in der Patchworkfamilie.

Das Cover zeigt die beiden Protagonisten. Eigentlich spiegelt es schon eine innige Freundschaft wieder, auch wenn die beiden Rücken an Rücken stehen werden sie sich freundliche Blicke zu. Die Farben sind klar und schön. Im Buch sind die Bilder schwarz weiß, aber auch immer passend zur Geschichte und mit Smileys versehen, denn die sieht Nia ja immer hinter den Mitmenschen.
Nia ist ein sympathisches Mädchen. Sie findet den Einzug zwar anfangs toll, aber so ganz kann sie sich nicht abfinden. Ihrer Kreativität sind keine Grenzen gesetzt um ihren vermeintlichen Bruder aus der Reserve zu locken. Luke sieht die Probleme von Nia nicht und kann sich nicht in sie hineinversetzen. Er wirkt wie ein tollpatschiger Junge...
Die Sprache ist dem Alter entsprechend sehr einfach. Die Sätze sind angenehm kurz und auch die Sprache ist nicht herausfordernd und entspricht dem Wortschatz eines Grundschülers.
Spannend finde ich das Thema allemal und zudem viel zu selten beleuchtet aus Kindersicht. Das Buch hat einen schönen Spannungsbogen, ist nicht zu aufregend, plätschert aber auch nicht vor sich hin.

Kurzum, dieses Buch ist wirklich toll und sicherlich auch schon ab sieben empfehlenswert (als Vorlesebuch). Sprachlich zum Selbstlesen auch gut geeignet. Das Thema ist für Trennungskinder durchaus interessant, aber auch andere können sich sicherlich gut in die Figuren hineinversetzen.

Veröffentlicht am 24.09.2018

Auch Frauen...

Mörderinnen
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... sind in der Lage zu furchtbaren Morden. Während die Babymörderin irgendwie aus totaler Selbstlosigkeit handelte, hat die Sadistin ganz klar Motive der Befriedigung. Und dann wäre da noch die Gattenmörderin, ...

... sind in der Lage zu furchtbaren Morden. Während die Babymörderin irgendwie aus totaler Selbstlosigkeit handelte, hat die Sadistin ganz klar Motive der Befriedigung. Und dann wäre da noch die Gattenmörderin, die einfach ein viel größeres Problem hat, als den durch sie verübten Mord. Und zu guter Letzt erhält der Leser einen Einblick in die Gedanken um eine schwarze Witwe.


Das Cover ist wirklich ein Hingucker. Der KLappentext macht Lust auf mehr. Die Kapitel folgen einem klaren Schema und sind durch kurze Überschriften unterteilt. Somit entsteht eine schnelle Lektüre, die man auch mal zwischendurch lesen kann (falls man das Buch weglegen kann).
Es handelt sich um sein Sachbuch. Die Handlungen sind somit vorgegeben. Nichtsdestotrotz ist die Auswahl der Geschichten grandios und beleuchtet unterschiedlichste Motive und Menschen. Man ist doch an der ein oder anderen Stelle gewillt vorschnell zu urteilen. Leider sind es nur vier Geschichten. Das Buch war zu schnell vorbei.
Der Schreibstil. Der Autor schafft es, so fesselnd zu schreiben, dass ich das Buch kaum aus der Hand legen konnte. Es wirkte alles so lebensnah. Ich hatte das Gefühl, eine Doku zu sehen, bei der der Verteidiger berichtet. Wirklich einfach lebhaft. An der einen oder anderen Stelle vielleicht auch etwas zu flappsig, allerdings nutzt der Autor auch seinen eigenen Humor.

Alles in Allem. Sehr zu empfehlen. Es war... Ja was trifft es? Ein Genuss diesen Stil zu lesen, die Episoden zu begreifen. Genuss ist vielleicht auch einfach das falsche Wort. Auf alle Fälle war es sehr interessant so viele Abgründe der Menschlichkeit zu entdecken. Ich bin gespannt auf den versprochenen Teil über die männlichen Mörder.

Veröffentlicht am 22.09.2018

Oma im Huehnerstall ist out...

Tangotanz im Hühnerstall
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Bauer Ewald lebt auf dem Pimpelhof. Mit ihm einige verschiedene Tiere. Es koennte ein sehr normales Leben sein, auch wenn Bauer Ewald seinen eigenen Stil in Sachen Klamotten hat. Jedoch ist nicht nur das ...

Bauer Ewald lebt auf dem Pimpelhof. Mit ihm einige verschiedene Tiere. Es koennte ein sehr normales Leben sein, auch wenn Bauer Ewald seinen eigenen Stil in Sachen Klamotten hat. Jedoch ist nicht nur das auffaellig. Nein, er kann mit seinen Tieren reden. Und so ergeben sich ganz lustige kleine Geschichten mit viel Humor.


Das Cover ist suess. Einerseits wirkt der Bauer Ewald doch recht altbacken geyeichnet, aber irgendwie wirkt er sehr sympathisch. Allgemein sind die Bilder im Buch sehr niedlich. Sie sind mit warmen Strichen gezeichnet und stroemen viel Waerme und Liebe zum Detail aus.
Die Geschichten sind allesamt sehr lustig. Ohne viele moralische Zeigefinger, sie sollen offensichtlich nur unterhalten. Die Charaktere, allen voran Bauer Ewald sind wirklich sympathisch und bereiten viel Freude beim Lesen. Inhaltlich sind die kurzen Episoden gut zu verstehen und nicht zu schwer zu verstehen. Der Schreibstil ist dem kindlichen Publikum angepasst und unterstuetzt die Einfachheit.

Dieses Buch kann ich uneingeschraenkt an Kinder ab Vorschulalter empfeheln. Auch juengere werden vor allem an den Zeichnungen viel Freude haben. Die Geschichten sind amuesant und regen yum weiterreimen und weitererzaehlen an. Alles in allem ein wirklich tolles Kinderbuch!

Veröffentlicht am 09.09.2018

Ein Leben in Adressen...

Das rote Adressbuch
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Doris ist 96. Sie hat ihr Leben gelebt und viele, auch wunderbare Menschen kennengelernt. Ihre noch verbleibende Verwandschaft lebt in Amerika. Aus der Einsamkeit heraus beschließt sie, sich an ihre Vergangenheit ...

Doris ist 96. Sie hat ihr Leben gelebt und viele, auch wunderbare Menschen kennengelernt. Ihre noch verbleibende Verwandschaft lebt in Amerika. Aus der Einsamkeit heraus beschließt sie, sich an ihre Vergangenheit zu erinnern. Mithilfe ihres, vom Vater geschenkten, adressbuches erinnert sie sich an ihre Vergangenheit und die Menschen die ihren Weg säumten.

Das Cover hat mich sofort aufmerksam gemacht. Diese schönen Farben, allesamt rottöne und doch schlicht gehalten. Das Cover wirkt elegant und auch der dezente Buchtitel passt sehr gut. Der klappentext verrät genau so viel, wie er muss. Das Interesse ist geweckt.
Der Inhalt ist vielfältig. Wir erfahren von vielen Personen, denen Doris begegnete. Durch die klare Struktur des Buches kommt man sich jedoch an keiner Stelle verloren vor. Die einzelnen abschnitte sind von den Namen als Überschriften eingefasst und bieten dem Roman somit Struktur.
Die Charaktere sind faszinierend. Doris, die viel erlebt hat und nun einfach nicht alleine sein will. Und Jenny, die genau spürt was mit ihrer Großtante los ist. Alle weiteren charaktere lernt der Leser nur kurz, aber doch in ausreichendem Maße kennen. Sie sind letzten endes nur die rahmenfiguren für Doris bewegtes Leben.
Der Schreibstil ist wirklich toll. Es fließt geradezu und macht unglaublich viel Spaß die Geschichte zu verfolgen. Auch die wechselnden erzählsperspektiven unterstreichen nicht nur die Struktur, sondern vermitteln Lebendigkeit. Die Autorin hat einen sehr bildhaften Schreibstil der es schafft wirkliche Bilder zu erzeugen.

Ich habe dieses Buch verschlungen wie schon lange keines mehr. Es hat unheimlich viel Freude bereitet Doris zu begleiten, wenn auch der Wermutstropfen bleibt. Dieses Buch ist absolut empfehlenswert. Es ist nicht spannend, nicht humorvoll und nicht actionreich. Dieses Buch ist einfach etwas für's Herz und berührt auf seine weise.