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makkipakki

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.08.2019

Kekse...

Sal
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Sal ist 13. Sie und ihre Schwester leben im Wald, irgendwo in der schottischen Einöde. Dort leben sie nicht lange, der Roman beginnt als sie dort gerade ankommen und sich einrichten. Auch die Gründe sind ...

Sal ist 13. Sie und ihre Schwester leben im Wald, irgendwo in der schottischen Einöde. Dort leben sie nicht lange, der Roman beginnt als sie dort gerade ankommen und sich einrichten. Auch die Gründe sind schnell beschrieben, es geht um das Überleben in der Wildnis, auch mit Unterstützung einer deutschen Einsiedlerin.

Das Cover ist bedeutend für den ganzen Roman. Es zeigt Sal und Peppa, wie sie in der schottischen Wildnis jagen. Es wirkt erstmal nur wie ein Ausflug, doch schon auf den ersten Seiten wird die Situation viel verzwickter. Die Einteilung der Kapitel hat eine angenehme Länge und ist sinnvoll. Einzig die Überschriften eben dieser sind etwas wahllos, bzw. Stichworte des nachfolgenden Kapitels. Meiner Meinung hätte man diese einfach weglassen können.
Die Charaktere sind interessant. Da ist Sal, die mit ihrer Rolle als Mutterersatz für ihre Schwester kämpft und ihre unmittelbare Vergangenheit, in meinen Augen, zu sachlich verarbeitet. Sicherlich hat sie ein Päckchen zu tragen, allerdings ist mir Sal über weite Strecken des Romans viel zu verkopft. Dagegen wirkt ihre Schwester wie ein totales Dummerchen, dass irgendwie hinter seiner Schwester steht, aber dann doch so abhängig von ihrer Mutter ist. Ingrid, die deutsche Ärztin, ist mir einfach unangenehm. Wir erfahren von ihrer Geschichte, aber irgendwie auch nur Falten und keine Emotionen. Maw ist einfach ein Opfer, über welches wir nicht viel erfahren. Die Charaktere sind mir allesamt etwas zu Klischee.
Die Handlung ist linear und erstreckt sich über keinen allzu langen Zeitraum. Es gibt kaum Spannungsbögen , allerdings ist es zu keinem Zeitpunkt langweilig. Die Perspektive von Sal bietet sehr viel Einblick in ihre Welt. Sie handelt sehr besonnen und bringt die Story voran. Die Handlung ist interessant und auch gut ausgebaut.
Mein größter Kritikpunkt ist die Sprache. Schon nach den ersten 50 Seiten nervte mich das ständige Verbinden von Satzfragmenten durch das Wort "Und". In meinen Augen ist das kein guter Stil, auch nicht für ein Jugendbuch. Zudem die ständige Wiederholung von Eigenmarken (belVita etc.) Machte mich irre. Sprachlich in meinen Augen kein Meisterstück.

Alles in allem ein guter uns empfehlenswerter Jugendroman über eine Geschwisterliebe, und ein Mädchen, welches über sich hinauswächst. Allerdings auch kein Muss in jedem Bücherregal.

Veröffentlicht am 15.08.2019

Nett, mehr nicht!

Gespräche mit Freunden
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Ein Pärchen im mittleren Alter lernt eine junge Dame kennen und kommt mit ihr ins Gespräch. Sie machen sich auf in die gemeinsame Wohnung, wo sie Ihrer Lebensgefährtin kennen lernen. Auf Grundlage dieses ...

Ein Pärchen im mittleren Alter lernt eine junge Dame kennen und kommt mit ihr ins Gespräch. Sie machen sich auf in die gemeinsame Wohnung, wo sie Ihrer Lebensgefährtin kennen lernen. Auf Grundlage dieses Treffens bildet sich eine Freundschaft, eine Freundschaft untereinander in verschiedenen Konstellationen und Facetten, mit eigenen Problemen zwischen den Protagonisten.

Das Cover ist schlicht, macht einen nachdenklichen Eindruck und wirkt zum Teil sogar recht deprimierend. Das Hardcover macht einen edlen Eindruck. Die Einteilung des Buches ist gelungen.
Die Charaktere sind interessant, wenn auch menschlich nicht mein Fall. Nick ist ein oberflächlich dargestellter Schauspieler und wird viel zu oft reduziert auf sein Äußeres. Melissa hingegen wirkt zielstrebig mit einem Plan für ihr Leben und passt so gar nicht zu Nick. Und dann ist dort das lesbische (Ex)paar, das irgendwie auch nicht so genau weiß was es will und wo es hin will. Allesamt wirken irgendwie nicht wirklich zugetan zueinander.
Die Sprache ist anstrengend. Nicht weil sie zu fachlich ist, nein mich stört der Umgang mit den Gesprächen. Sie finden nicht in wörtlicher Rede statt, dass strengt wirklich an. Die Gespräche langweilen irgendwie, auch wenn Sie recht tiefgründig sind (naja, was man eben so als Gespräche bezeichnet).
Die Handlung plätschert so leise vor sich hin. Auch das ist nicht zwingend schlecht, aber es gibt keinen wirklichen Spannungsbogen. Dieses Buch ist einfach ein Roman, der sich so einfach weg liest.

Ich bin leider überhaupt nicht überzeugt. Naja überhaupt nicht ist vielleicht auch übertrieben. Es war nette Unterhaltung, aber nicht so skandalös wie es wohl eigentlich sein sollte (Zumindest nicht in der heutigen Zeit). Solide, nicht mehr.

Veröffentlicht am 27.08.2018

Alltagssorgen

Jonna, Oma und die Welt im Schuhkarton
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Jonna ist Einzelkind, aber sie hat ihren besten Freund Tilman. Nur ist der ein völliger Idiot, denn er muss ständig vor allen anderen angeben. Jonna und Tilman hben also einen handfesten Streit. So ein ...

Jonna ist Einzelkind, aber sie hat ihren besten Freund Tilman. Nur ist der ein völliger Idiot, denn er muss ständig vor allen anderen angeben. Jonna und Tilman hben also einen handfesten Streit. So ein Glück, dass Oma Bärbel an diesem Wochenende vorbei kommt und Jonna nach einigem Beschnuppern unterstützt diese Freundschaft noch zu kitten. Aber Oma Bärbel kommt nicht ohne Grund, sie soll auf Jonna aufpassen (oder Jonna auf sie), während ihr Sohn und ihre Schwiegertochter ihr Haus ausräumen,damit sie ins Seniorenheim umziehen kann.


Das Cover ist frisch und gibt einen netten Vorgeschmack auf die Geschichte. Ich finde es immer wichtig, dass Kinderbücher als Hardcover verkauft werden. Denn seien wir mal ehrlich, die werden ja doch noch recht unpfleglich behandelt und überall mithingenommen.
Inhaltlich gibt es einige Handlungsstränge. Zum einen die Freundschaft zwischen Tilman und Jonna. Der Streit ist aus dem LEben gegriffen. Die Intervention durch Jonna und Oma empfinde ich als zu viel, allerdings ist es dennoch niedlich. Jonnas Vater Daniel hat offensichtlich große Schwierigkeiten mit seiner MUtter, aber vor allem mit dem abschließen mit seiner Kindheit. Diesen Hanlungsstrang finde ich zu schwierig für ein Kinderbuch. Das man mit seiner Kindheit irgendwann man abschließt ist für die meisten Kinder noch so weit weg. Oma Bärbels Geschichte ist vermutlich genau so, wie es immer wieder geschieht. Eine ältere Dame muss ins Seniorenheim und eigentlich will sie dann doch nicht. Auch diesen Teil empfinde ich als gefühlsmäßig zu komplex für ein Kinderbuch.
Die Charaktere sind interessant. Jonna ein nicht ganz typisches Mädchen, aber liebenswert. Oma Bärbel ist dann doch eher eine untypische Oma, aber irgendwie auch nur niedlich. Die anderen Charaktere werden nur am Rande beansprucht. Allerdings sind mir Jonna und Bärbel nicht tiefgründig genug gezeichnet.
Der Schreibstil ist angenehm und bildhaft. Allerdings macht der Perspektivwechsel zwischen den Figuren doch zu schaffen, diese sind sehr undeutlich gekennzeichnet. Es gibt einen hohen Anteil wörtlicher Rede was das Lesen wirklich angenehm macht.

Dieses Buch hat ein wirklich spannendes Thema. Nicht nur eines, sondern ganz schön viele. Allerdings liegt dort für mich auch das Problem. Dieses Buch will zu viel. Den Handlungsstrang der Eltern bzw. des Vaters hätte man getrost vernachlässigen können, denn dieser ist sowieso in meinen Augen zu komplex für Kinder. Auchh fehlte mir ein größerer Spannungsbogen, es plätscherte so vor sich hin. Allerdings war die Idee wirklich toll und der Schreibstil gut. Empfehlenswert für Leser ab neun Jahren.

Veröffentlicht am 21.07.2018

Heißer Draht in die heutige Jugend

Mein Leben im Hotel Royal - Warum mein Dackel mehr Follower hat als ich
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Flick lebt im Hotel Royal, denn ihrer Familie gehört dieses. Sie hat einen kleinen Dackel, von dem natürlich täglich zu einer bestimmten Uhrzeit ein Foto bei Instagram hochgeladen werden muss. Die Protagonistin ...

Flick lebt im Hotel Royal, denn ihrer Familie gehört dieses. Sie hat einen kleinen Dackel, von dem natürlich täglich zu einer bestimmten Uhrzeit ein Foto bei Instagram hochgeladen werden muss. Die Protagonistin zieht Unheil magisch an und ist ein wahrer Tollpatsch. Sie erhält Hausarrest und das, obwohl der sagenhafte Winterball vor der Tür steht.

Das Cover ist wirklich süß. Pink, Beine an der Wand. Jedes Teenie Mädchen wird doch wohl zugreifen bei diesem tollen Cover. Ich konnte das Cover nicht ganz mit der Handlung überein bringen, aber es geht vielleicht einfach nur um das lockere Leben im Hotel.
Der Schreibstil ist flippig und modern. Flick hat einen typischen Teenie Ausdruck und die Mutter ist immer mit belehrender Stimme dabei. Sehr gut differenziert. Allerdings, vermutlich dem geschuldet das ich schon ein End Tweenie bin, geht mir Flick auch manchmal ganz schön auf die nerven mit ihrer Ausdrucksweise.
Die Handlung ist spritzig und witzig. Flick ist einfach ein Pechvogel, und so kommt es zu vielen humoristischen Momenten. Es plätschert allerdings etwas vor sich hin und kommt nur mit einem kleinen Spannungsbogen aus. Vermutlich reicht das aber auch.

Dieses Buch ist ganz nett. Tatsächlich fällt mir dazu nichts besseres ein. ich habe eigentlich erwartet, dass der Dackel Fritz eine größere Rolle spielt. Aber irgendwie ist es doch nur ein Mädchenroman mit Abenteuer, Ärger und Instagram. Aber das ist vermutlich gerade der Zahn der Zeit. Ich denke dieses Buch wandert nun ins Bücherregal und wird nicht wieder rausgeholt. Denn bis meine Tochter in 12 Jahren in dem entsprechenden Alter zum Lesen ist, spielt Instagram vermutlich keine Rolle mehr und sie empfindet dieses nette Jugendbuch als historischen Roman. Empfehlenswert für Teenie Mädchen, mit dem Prinzessinentraum.

Veröffentlicht am 21.07.2018

Gute und Solide Unterhaltung

Monstratorem
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Das Cover ist wirklich schön. Natürlich ist es ein ganz berühmtes Gemälde, aber es wird auch noch im Laufe des Buches geklärt warum es genau dieses Bild ist. Wirklich Toll! Der Titel ist interessant. Ich ...

Das Cover ist wirklich schön. Natürlich ist es ein ganz berühmtes Gemälde, aber es wird auch noch im Laufe des Buches geklärt warum es genau dieses Bild ist. Wirklich Toll! Der Titel ist interessant. Ich finde es allerdings schwierig, denn erklärt wird der Titel schon im Klappentext, aber im Bücherregal des Buchladens hätte ich es vermutlich ignoriert, der Begriff wäre mir zu kompliziert.


Inhaltlich ist dieser Roman für mich schwierig. Ja der Titel sagt etwas von Liebesgeschichte. Aber es passiert so unglaublich viel nebenbei, das es auch genauso gut Krimi und Thriller sein könnte. Es ist wirklich schwierig nur die Liebe dahinter zu sehen. Es tauchen unheimlich viele Figuren auf, die auch alle in ihrer Gänze beschrieben werden. Das macht es wirklich schwierig der Handlung zu folgen.

Der Schreibstil ist gut. Meistens liest sich das Buch wirklich flüssig. Allerdings sind einige Absätze auch sehr blumig beschrieben und nehmen dann wieder die Spannung aus der Handlung. Dann verfallen die Figuren ganz gerne Mal in total philosophische Gespräche. Die sind durchaus interessant, aber behindern dann eben wieder die Geschichte in ihrem Fluss.

Im großen und Ganzen ist dieses Buch ein schöner Roman, der sich wirklich gut eben weg liest. Allerdings habe ich den Eindruck, dass die Autorin zu viel wollte. Sie hatte anscheinend so viele Ideen, und ehrlich sie würden für zwei weitere Bücher reichen. Nichtsdestotrotz ist die Geschichte stimmig und unterhaltsam. Ich hoffe trotzdem darauf, noch weiteres von Anja Gust lesen zu können.