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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 27.03.2023

Ein Buch über das Leben

Morgen, morgen und wieder morgen
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In “Morgen, morgen und wieder morgen” begleiten wir die beiden Freunde Sam und Sadie über Jahre hinweg durch die Höhen und Tiefen ihres Lebens und ihrer Freundschaft. Angefangen bei ihrem Kennenlernen ...

In “Morgen, morgen und wieder morgen” begleiten wir die beiden Freunde Sam und Sadie über Jahre hinweg durch die Höhen und Tiefen ihres Lebens und ihrer Freundschaft. Angefangen bei ihrem Kennenlernen im Alter von gerade einmal 10 Jahren, über ihre Collegezeit und den gemeinsamen Start als Videospielentwickler, bis hin zum Erwachsensein.

Meine Meinung:

Ich glaube, ich habe noch nie etwas Vergleichbares wie diesen Roman gelesen. Ein Buch, das sowohl in seinem Aufbau als auch in seiner Handlung einfach nur als besonders und originell bezeichnet werden kann. Ein Buch, das ein wenig wie eine dieser optischen Täuschungen ist, bei denen man immer etwas anderes sieht, je länger man hinsieht. Ein Buch, das jedes Mal, wenn man es liest, völlig anders ist und noch mehr von seiner genialen Komplexität enthüllt.

Die Autorin erzeugt beim Leser ein fast nostalgisches Lesegefühl, das durch den distanzierten und dadurch eher emotionslosen Schreibstil noch verstärkt wird. Hinzu kommen sehr viele Zeitsprünge, Rückblicke und Ausblicke. Ich kann mir gut vorstellen, dass dies vielleicht nicht jedermanns Sache ist und mir selbst ist dieser Punkt in der ersten Hälfte des Buches negativ aufgefallen, da ich das Gefühl hatte, keine Geschichte zu lesen, sondern durch das Leben der Charaktere zu “spulen”. Rückblickend kann ich jedoch sagen, dass jeder Rückblick und Zeitsprung seine Berechtigung und Relevanz hat, da diese überblicksartige Erzählweise wichtig ist, um die Entwicklung der Protagonisten zu verstehen.

Gabrielle Zevin hat einen klaren Fokus auf den Aufbau der Charaktere und ihre zwischenmenschlichen Beziehungen zueinander gelegt. Dabei setzt sie trotz der Ich-Erzählung auf unterschiedliche Perspektiven und wechselt sogar kurzzeitig in die Du-Perspektive. Das klingt zunächst ungewöhnlich, ist aber von ihr genial eingebaut und hat mich emotional total mitgerissen.

Generell fällt beim Lesen immer wieder Zevins Talent auf, die menschliche Erfahrung in Worte zu fassen. Vor allem die Vielschichtigkeit des Menschen mit seinen Entwicklungen und prägenden Erlebnissen war sehr interessant mitzulesen. Ich hatte wirklich das Gefühl, die Charaktere zu kennen und obwohl sie sehr wankelmütig und oft unsympathisch waren, konnte ich sie zu jeder Zeit irgendwie verstehen und ihr Verhalten war sehr authentisch.

Sadie und Sam auf ihrer gemeinsamen Reise durchs Leben zu begleiten, bedeutete sowohl Höhen als auch Tiefen zu erleben, sei es in ihrer Freundschaft, ihrer Familie oder ihrer Karriere. Durch ihre Karriere als Spieleentwickler ging es auch viel um die Entwicklung von Videospielen. Obwohl ich sonst nicht so viel mit Spielen zu tun hatte, hat das Buch in mir eine neue Begeisterung geweckt. Ich hätte nie gedacht, wie viel hinter so einem Spiel steckt. Aber trotzdem geht es auch um so viel mehr. Die Autorin hat wichtige und aktuelle Themen wie Rassismus, Ableismus, Sexismus und Queerfeindlichkeit geschickt eingebaut. Die Umsetzung hat mir wirklich ausgesprochen gut gefallen. Ein kleiner Punkt, der mich allerdings stutzig gemacht hat, ist die Normalisierung von Drogen. Im Nebensatz wird immer wieder erwähnt, dass sie Kokain genommen haben. Als jemand, der noch nicht in den 90er Jahren gelebt hat, habe ich mir am Ende des Romans wirklich ein wenig Sorgen gemacht, ob das zum normalen Alltag gehört hat, aber ich hoffe es mal nicht ;)


Fazit:

Eine große Empfehlung, auch wenn es sicher nicht für jeden etwas ist. Ich würde es jedem empfehlen, der eine Geschichte sucht, in der die Entwicklung der Charaktere im Vordergrund steht.

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Veröffentlicht am 25.01.2023

So viel besser als Band 1

Fragile Heart
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Meinung:

Als jemand, der den ersten Band “nur” in Ordnung fand, waren meine Erwartungen an Band 2 nicht allzu hoch gesteckt - aber was soll ich sagen? Meine Erwartungen wurden bei weitem übertroffen. ...

Meinung:

Als jemand, der den ersten Band “nur” in Ordnung fand, waren meine Erwartungen an Band 2 nicht allzu hoch gesteckt - aber was soll ich sagen? Meine Erwartungen wurden bei weitem übertroffen.

Die Geschichte von Adam und Rosie entwickelt sich sehr langsam, ohne dabei frustrierend oder ermüdend zu sein. Der erste Punkt, der mir besser gefallen hat als im ersten Band, ist, dass es viel mehr Interaktionen zwischen den beiden gab. Lediglich das Ende ging mir ein wenig zu schnell und passte mit dem vielen Drama nicht so ganz zum Rest, der eher eine ruhige Wohlfühlstory war.

Wirklich ausgesprochen gut gefallen hat mir die Darstellung von Mental Health. Zum einen haben wir Rosie, die im ersten Band ein richtiger Sonnenschein war und nun ihr Licht verloren zu haben scheint. Dann haben wir noch Adam und wie er sein Leben nach dem Entzug meistert. Mona Kasten schafft es, ihre Figuren innerhalb von zwei Bänden ihre Charaktere komplette Charakterentwicklungen durchlaufen zu lassen, ohne dabei an Authentizität zu verlieren, was sie so echt und nahbar macht. Bei ihren Entwicklungen unterstützen sich die beiden gegenseitig ohne den anderen “retten” und sich selber aufopfern zu wollen. Stattdessen gehen sie zur Therapie, wie es auch sein sollte. Für dessen Enttabuisierung bin ich Mona Kasten sehr dankbar.

Überhaupt widersetzt sich die Autorin mit diesem Werk sämtlichen Klischees, vor allem denen bezüglich Männern. Adam ist das absolute Gegenteil von toxischer Männlichkeit und eine wandelnde „Green Flag“. Er scheut sich nicht Emotionen zu zeigen und hat Unsicherheiten, was natürlich vollkommen normal ist, aber in dem Genre tatsächlich sonst nicht weit verbreitet ist. Nach hunderten von New Adult Romanen ist dies der erste für mich, in dem der männliche Protagonist kein Sixpack hat und ich liebe Mona Kasten für diesen einfachen Fakt.

Noch eine Kleinigkeit zum Schluss, die mir sehr gut gefallen hat: Die Crossover. Denn zum einen bekommt Rosie Besuch von der Band NXT, welche einigen vielleicht aus der Love-NXT-Reihe von Anne Pätzold bereits bekannt ist. Zum anderen schauen sich Adam und seine Freunde auf Rosies Empfehlung die neue Staffel von Twisted Rose aka die Serie, in der Jude Livingston aus der Again-Reihe die Hauptrolle spielt. Eine sehr schöne Überraschung!

Fazit:

Abschließend lässt sich nur sagen: Lest dieses Buch! Alleine wegen dieser tollen Repräsentation lohnt es sich schon. Hinzu kommt dann noch dieser absolute Wohlfühlcharakter, der das Buch zu einer absoluten Herzensempfehlung macht.



Empfehlung an Fans folgender Tropes:

- Second Chance

- Slow Burn

- Charakterbasierte Geschichte

- Bandmitglied/Celebrity

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Veröffentlicht am 22.11.2022

Eine (fast) perfekte Kurzgeschichte

Under one Roof- Liebe unter einem Dach
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Normalerweise bin ich echt kein großer Fan von Novellas/Kurzgeschichten, aber Ali Hazelwoods „Under One Roof“ ist das perfekte Beispiel dafür, dass es auch Ausnahmen geben kann. Um es kurz zusammenzufassen: ...

Normalerweise bin ich echt kein großer Fan von Novellas/Kurzgeschichten, aber Ali Hazelwoods „Under One Roof“ ist das perfekte Beispiel dafür, dass es auch Ausnahmen geben kann. Um es kurz zusammenzufassen: Meine Erwartungen waren nicht sonderlich hoch, sodass ich komplett positiv überrascht wurde.

Auf gerade einmal 130 Seiten habe ich eine Bindung zu den Charakteren entwickelt, als hätte ich ein 400 Seiten Buch über sie gelesen.

Mara und Liam sind sehr sympathische Protagonisten gewesen und auch ihre Charakterentwicklung hat mir sehr gut gefallen. Vor allem der Humor war genau nach meinem Geschmack.

Die Geschichte wird mit einem Rückwärts-Countdown erzählt und es gibt sehr viele Zeitsprünge, was mich allerdings keineswegs gestört hat und eine gewisse „Spannung“ entstehen lassen hat, wie man schlussendlich in diese Kernsituation gekommen ist.

Mein einziger Kritikpunkt ist, dass das Ende nach meinem Geschmack zu schnell kam und ich mir gerne nochmal 2 bis 3 Kapitel mehr gewünscht hätte, daher ein halber Stern Abzug.

Trotzdem ist das Buch eine große Empfehlung an alle, die eine süße und schnelle Geschichte suchen, die sich super dafür eignet, dem Alltag zumindest für kurze Zeit ein wenig zu entfliehen.


Empfehlung vor allem an Fans folgender Tropes:
- Forced Proximity/Room mates
- Women in STEM
- Kinda Enemys to Lovers (aber wirklich nur ein wenig)

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Veröffentlicht am 21.08.2022

Spannend ab Seite 1

Every Little Secret
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Um was geht es?

Juliette Penn lebt das ganz normale Leben einer Studentin aus New York. Sie studiert an der NYU, wohnt zusammen mit ihren besten Freundinnen und ihren zwei Katzen in einer WG und träumt ...

Um was geht es?

Juliette Penn lebt das ganz normale Leben einer Studentin aus New York. Sie studiert an der NYU, wohnt zusammen mit ihren besten Freundinnen und ihren zwei Katzen in einer WG und träumt von einer Karriere als Kinderbuch-Illustratorin. Doch als sie von einem Anwalt anlässlich des Erbes ihrer leiblichen Mutter, die sie nie kennengelernt hat, kontaktiert wird, ändert sich alles für Julie. Ihrer Mutter gehörte nämlich eines der größten Pharmaunternehmen weltweit und ihr Erbe macht ihre Tochter von einem Tag auf den anderen millionenschwer, zumindest unter einer Bedingung. Sie soll ein Jahr lang als CEO des Unternehmens fungieren und sich die Leitung mit dem Adoptivsohn ihrer Mutter, Caleb, teilen. Die beiden können sich nicht ausstehen und doch müssen sie wohl oder übelst zusammenarbeiten. Doch das ist nicht alles. Es gibt Leute, die noch die ein oder andere Rechnung mit ihrer Mutter zu begleichen haben und es jetzt auf Juliette abgesehen haben…und die vor nichts zurückschrecken…


Meine Meinung

Erstmal muss ich diese fantastische Story loben. Ich habe den Romantic Suspense Aspekt geliebt und die Spannung war wirklich von Anfang bis Ende Konstant vorhanden, sodass es keine Längen gab und man das Buch richtig gut durchsuchten konnte (und das bei den betrachtlichen 500+ Seiten ;))

Die Story hat mich sehr an Pretty Little Liars, aber mit dem Setting von Gossip Girl erinnert, was ich (als großer Fan von beidem) echt super fand.

Wo wir auch schon bei meinem nächsten Punkt wären: Dem Setting New York. Julie durch New York zu begleiten war so schön und ich habe richtig Sehnsucht bekommen.

Juliette ist eine tolle Protagonistin. Sie ist sehr selbstbewusst, sagt was sie denkt und hat kein Problem damit Caleb in seine Schranken zu weisen. Trotzdem war sie dabei sehr relatable, was sie zu einem sehr authentischen Charakter für mich gemacht hat.

Auch Caleb war sehr interessant, da er viele Facetten hatte und man im Verlauf des Buches immer mehr des „echten Calebs“ kennengelernt hat. Genau wie Julie war er mir sehr sympathisch und auch sein Humor war wirklich gut.

Zusammen hatten die beiden nicht nur eine tolle Chemie, sondern vor allem ihr Umgang miteinander hat mir sehr gefallen. Obwohl ich normalerweise kein großer Fan von Enemys to lovers bin, mochte ich diese Geschichte wirklich gerne.

Ein ganz wichtiger Punkt für mich, den ich unbedingt nochmal anmerken möchte: Es gab in diesem Buch außerdem kein “unnötiges/vermeidbares” Drama :) Leider ist das in vielen NA-Büchern der Fall und es stört mich jedes Mal aufs Neue. Das es sowas hier nicht gab ist also ein großer Pluspunkt für mich.

Auch über Kim Nina Ockers Schreibstil kann ich nur gutes sagen. Er ist locker leicht mit gutem Humor und so flüssig zu lesen, dass man das Buch echt gut durchsuchten kann.


Fazit

„Every Little Secret“ hat mir insgesamt sehr gut gefallen, auch wenn es kein Highlight für mich ist. Trotzdem werde ich definitiv Band 2 lesen, vor allem nach diesem fiesen Cliffhanger muss ich unbedingt wissen wie es weitergeht.

Dementsprechend kann ich das Buch jedem Fan von New Adult Geschichten mit Spannung nur wärmstens empfehlen. Es hat mich wirklich von Seite 1 an sehr gut unterhalten können und ich bin mir sicher, dass besonders Fans von Pretty Little Liars dieser Roman gefallen wird.

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Veröffentlicht am 06.08.2022

Perfekter Liebesroman für den Sommer

Kein Sommer ohne dich
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Um was geht es?
Kein Sommer ohne dich von Emily Henry erzählt die Geschichte von Poppy und Alex. Die beiden lernten sich im College kennen und sind beste Freunde. Das Highlight ihres Jahres: ganz klar ...

Um was geht es?
Kein Sommer ohne dich von Emily Henry erzählt die Geschichte von Poppy und Alex. Die beiden lernten sich im College kennen und sind beste Freunde. Das Highlight ihres Jahres: ganz klar ihr gemeinsamer Sommerurlaub. Zumindest war das so, bis sie nach einem katastrophalen Urlaub in Kroatien den Kontakt zueinander abbrechen. Jetzt, zwei Jahre später merkt Poppy, wie unglücklich sie eigentlich ist und das das letzte Mal als sie glücklich war mit Alex in Kroatien war. Kurzerhand beschließt sie mit ihm nach Palm Springs zu fahren, um mit ihm über alles zu reden und ihm zu beweisen, dass ihre Freundschaft noch so ist, wie sie war. Jetzt darf nur diese eine Wahrheit nicht zur Sprache kommen, die seit zehn Jahren still und heimlich im Zentrum ihrer Freundschaft steht …

Meine Meinung:
Ich bin schon sehr lange um das Buch herumgeschlichen, wegen des großen Hypes im englischsprachigen Bereich. Und ich kann definitiv sagen: Ich wurde keinesfalls enttäuscht!

Kein Sommer ohne dich ist das perfekte Buch für den Sommer. Poppy und Alex auf ihren Reisen um die Welt zu begleiten ist fast wie selber Urlaub zu machen.

Die Geschichte wird aus Poppys Sicht erzählt und wechselt sich mit Rückblenden ihrer vorigen Urlaube ab. Zwischenzeitlich hatte ich meine Probleme damit, da diese Rückblicke den Lesefluss gestoppt haben und mir “unnötig” vorkamen. Jetzt rückblickend kann ich aber sagen, dass sie wichtig sind, um Alex und Poppys Beziehung zueinander zu verstehen.

Poppy Wright ist eine der aufgedrehtesten Protagonistinnen, die ich je gelesen habe-und das fand ich toll. Sie ist laut, anstrengend und dabei 100% sie selbst. Anfangs hatte ich echt so meine Zweifel, weil wirklich bei jeder möglichen Gelegenheit erwähnt wurde, wie klein sie ist, was Ich latent nervig fand, aber im Verlauf der Geschichte wurde es zum Glück besser.

Alex Nilsen hingegen ist das komplette Gegenteil von ihr, aber auch ein absolut einzigartiger Protagonist. Ich fand ihn nicht nur unfassbar sympathisch, sondern auch so relatable. Poppy vergleicht ihn immer wieder mit einem alten Opa, was echt gut zu ihm passt und jedesmal aufs Neue echt lustig war.

Die beiden zusammen sind eine Klasse Kombi. Nicht nur die Chemie zwischen ihnen konnte mich begeistern, sondern vor allem ihr befreiter Umgang miteinander und wie sie eine ganze neue Seite im anderen hervorrufen. Ich hätte stundenlang nur ihre Dialoge lesen können und es wäre unterhaltsam gewesen. Allein ihre Insider miteinander waren der Hammer.

Fazit:
Große Empfehlung, vor allem für den Sommer. Wir haben wundervolle, nicht 0815 Protagonisten, guten Humor und eine atmosphärische Geschichte, die uns mit um die ganze Welt nimmt. Ein Must-Read für jeden, der Friends-to-Lovers-Geschichten liebt!

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