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Veröffentlicht am 05.11.2018

Qualitative Steigerung gegenüber dem ersten Band

The Ivy Years – Was wir verbergen
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Sarina Bowen hat sich mit ihrer „True North“-Reihe wirklich schnell in mein Herz gespielt, weil sie sich auch nicht scheut, sehr ernste Themen anzupacken und die auch noch authentisch rüberzubringen. Damit ...

Sarina Bowen hat sich mit ihrer „True North“-Reihe wirklich schnell in mein Herz gespielt, weil sie sich auch nicht scheut, sehr ernste Themen anzupacken und die auch noch authentisch rüberzubringen. Damit war für mich klar, dass ich die „Ivy Years“-Reihe ebenfalls lesen würde, war aber nach dem ersten Band doch sehr enttäuscht. Der Schreibstil war immer noch hervorragend und auch die Dramatik war immer noch gut dosiert, aber die Figuren haben sich leider stellenweise unmöglich verhalten. Trotzdem habe ich mir nun den zweiten Band vorgenommen, zumal ich schon einige Leserstimmen vernommen hatte, die Teil 2 gegenüber deutlich gnädiger waren.

Bridger kennen wir ja schon aus dem ersten Band. Eigentlich ein totaler Player, der aber vor allem auch ein guter Freund und liebevoller großer Bruder ist. Mit ihm war ich also schon vertraut. Scarlet ist nun die Neue und ihre Geschichte ist mit den Missbrauchsvorwürfen ihrem Vater gegenüber wirklich sehr heftig. Auch bei Bridger geht es steil bergab, weil seine Mutter sich in ihrer Drogensucht verliert und nicht mehr für ihre Tochter sorgen kann. Unwissend voneinander, wie sehr sie doch Leidensgenossen sind, finden sich Bridger und Scarlet. Ich muss sagen, dass ihre Anziehungskraft am Anfang nicht sehr gut rüberkam. Die Autorin hat sich zwar Zeit gelassen und dennoch wollte der Funken erst nicht überspringen. Je mehr die Geschichte jedoch voranschritt, umso mehr konnte ich mich für die beiden erwärmen. Vor allem Bridger ist jedes Fangirl wert, weil er wirklich sehr sensibel und dennoch stark präsentiert wird. Scarlet ist da stellenweise anstrengender, aber als die beiden sich wirklich gegenseitig stützen, entsteht eine sehr schöne Geschichte, die herrlich authentisch wirkt.

Aber auch die Einzelgeschichten der beiden werden gut im Ton getroffen. Beide Geschichten haben ihre emotionalen Höhepunkte und obwohl beide wirklich schwere Schicksalsschläge erleben, wirkte es nicht zu viel. Denn das muss man Bowen wirklich lassen, sie kann Dramatik perfekt dosieren. Am Ende gibt es dann ein schönes Happy End. Es ist nicht abrupt erzählt, sondern wir bekommen als LeserInnen wirklich einen netten Einblick, wie es laufen kann, wenn alle Gefahren getilgt sind. Das zeigt, wie schön es ist, mit solchen Figuren zu wachsen.

Restlos begeistert bin ich aber nicht. Da der Zusammenhang zum ersten Band ja da war, fand ich es ehrlich gesagt etwas wenig, wie oft Hartley und Corey aufgetaucht sind. Natürlich hatte das aus Bridgers Perspektive seine Gründe, aber ich fand trotzdem, dass man da mehr hätte integrieren können. Ein zweiter Punkt ist, dass wir um das Thema Eishockey regelrecht herumschleichen. Ich finde diesen sportlichen Rahmen wirklich toll, aber in Band 1 waren Hartley und Corey körperlich nicht in der Lage, jetzt in Band 2 hat Bridger keine Zeit und Scarlet will diesen Teil ihres Lebens verdrängen. Das finde ich ungeheuer schade, da ich denke, dass man mit viel mehr Eishockey-Szenen noch mehr Emotionen transportieren könnte.

Fazit: Band 2 rund um Bridger und Scarlet ist eine deutliche Verbesserung im Vergleich zum ersten Band, was mich echt sehr erleichtert, da ich von Bowen wirklich nichts Schlechtes denken will. Es dauert etwas, bis der Funke für mich bei dem Protagonistenpärchen überspringt, aber dann haben sie einfach viel stärkere Geschichten, die sich nicht nur über das Sexuelle definieren. Dennoch wurde gerade in Verbindung zu Band 1 und zum Thema Eishockey noch einiges verschenkt.

Veröffentlicht am 01.11.2018

Ein experimenteller Viveca Sten

Flucht in die Schären
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Bei so einer langlebigen Krimireihe, wie Viveca Sten sie rund um Thomas und Nora erschaffen hat, ist die Gefahr immer groß, dass man sich in Eintönigkeit verliert und irgendwann einfach nichts mehr bieten ...

Bei so einer langlebigen Krimireihe, wie Viveca Sten sie rund um Thomas und Nora erschaffen hat, ist die Gefahr immer groß, dass man sich in Eintönigkeit verliert und irgendwann einfach nichts mehr bieten kann, was den Leser begeistern kann. Ich hatte immer schon den Eindruck, dass Sten sich dieser Gefahr sehr bewusst war und deswegen gerne mit größeren Zeitsprüngen gearbeitet hat, weil sie so vor allem über das Privatleben der Hauptfiguren immer neue Impulse setzen konnte. „Flucht in die Schären“ ist nun bereits der neunte Band und ich ziehe das Fazit vorweg: es ist auch Stens bisher experimentellster Band.

Ich hatte mich vorab im Klappentext schon etwas gewundert, dass „Flucht in die Schären“ so offensiv als Thriller angepriesen wurde. Bei klassischen Krimireihen bin ich immer sehr skeptisch, wenn man plötzlich etwas von Thriller liest. Da ich dieses Genre nämlich lieber lese als klassische Krimis, erkenne ich schon auf Anhieb, ob es sich wirklich um einen Thriller handelt oder nicht. Bei „Flucht in die Schären“ hat sich dieses Etikett nun wahrlich ausgezahlt, da der neunte Band definitiv der bisher spannendste ist. Alle Bände haben natürlich am Ende immer mit Spannung angezogen, weil es dann immer ein Wettlauf gab, ob man den Täter schnappen kann. „Flucht in die Schären“ ist aber wirklich durchgängig spannend und die Kapitel sind gefühlt noch kürzer, noch strategischer gesetzt, dass man kaum noch Luft holen kann, weil man so schnell weiterlesen will. Zudem arbeitet die Autorin auch mit mehreren Höhepunkten, so dass es immer Einzelhandlungen gibt, wo man schon mitfiebert. Natürlich haben wir es hier nicht mit einem Thriller à la Chris Carter zu tun, aber das Tempo und die Spannung, die erzeugt wird, das ist schon klasse!

Experimentell geht es auch bei den Hauptfiguren zu. Lange, lange habe ich mich immer aufgeregt, wenn Nora eigentlich nur durch ihr Privatleben eine Daseinsberechtigung hatte, aber ansonsten wenig in die Handlung eingebunden war. Das hatte sich zuletzt erfreulicherweise geändert, so dass Nora als Juristin und Thomas als Polizist bei einem Fall dann immer näher aneinander kamen, bis sie letztlich zusammengearbeitet haben. Nun schlägt das Pendel eher auf die Gegenseite aus. „Flucht in die Schären“ ist ganz klar Nora-zentriert, während Thomas mit seinem Privatleben beschäftigt ist. Dadurch ergibt sich auch kein klassischer Kriminalfall mit Ermittlungen, sondern man erlebt vielmehr wie Nora Ermittlungen für ihre Anklage durchführt. Dieser Schritt war sicherlich gewagt, weil Thomas eben erst am Ende wieder eine größere Rolle spielt und immerhin wird die Reihe schon seit Jahren als „Ein Fall für Thomas Andreasson“ beworben, das wirkt nun erst recht lächerlich, aber mir hat dieser Weg gefallen.

Weniger gefallen haben mir dagegen die Rückblicke in die Kindheit des großen Bösen in diesem Buch. Erst habe ich noch gedacht, dass so erklärt werden soll, warum Andreis ist wie er ist. Aber im Endeffekt bilden diese Rückblicke nur einen kleinen Teil seiner Kindheit ab, der definitiv nicht alles rechtfertigen kann. Da hätte ich es viel spannender gefunden, wenn man auf seine erste Zeit in Schweden geblickt hätte, wo seine kriminelle Zeit ja überhaupt erst begann. So hatte ich eher den Eindruck, dass Sten das Thema der Balkankriege sehr spannend fand und das Grauen dieser Zeit auffangen wollte. Zudem fand ich es komisch, dass Andreis Bruder Emir, der ja wirklich der Brutale der Brüder sein soll, auch so kurz kam. Für mich gab es da leider zu viele Lücken. Nun haben wir am Ende ein Epilog, der andeuten könnte, dass man das Thema noch weiterhin verfolgen möchte, vielleicht gibt es dann Antworten, aber für mich war es strategisch nicht gut gemacht.

Fazit: Viveca Sten ist mit „Flucht in die Schären“ ein Risiko gegangen, da sie uns LeserInnen eher einen Thriller als ihren üblichen Krimi liefert. Thomas und seine Polizeistation sind kaum ein Thema, stattdessen ist auf alles auf Nora gerichtet, die eine Anklage wegen Steuerbetrugs vorbereiten will und dann in eine Geschichte von häuslicher Gewalt vordringt. Für mich hat sich dieses Risiko gelohnt, da die Thrillerelemente echt gut gemacht sind. Fehl am Platz wirken dagegen die Rückblicke in die Kindheit des Täters.

Veröffentlicht am 29.10.2018

Charmantes zu Weihnachten

Royal Christmas
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Dieses Jahr hat nun wirklich dafür gesorgt, dass die Royals im positiven Sinne in aller Munde sind, denn Harry und Meghan erobern die Welt im Sturm, erst diese Woche mit ihren Baby-News und dazu ihre Reise ...

Dieses Jahr hat nun wirklich dafür gesorgt, dass die Royals im positiven Sinne in aller Munde sind, denn Harry und Meghan erobern die Welt im Sturm, erst diese Woche mit ihren Baby-News und dazu ihre Reise nach Australien und Nachbarländer. In genau diese Stimmung kommt nun diese royale Weinachtsgeschichte, die sich perfekt thematisch anschließt und sogar mit einem kleinen Augenzwinkern auf die echt Königsfamilie schaut.

Warum ich jetzt die volle Punktzahl nicht gebe, kann ich eigentlich gleich zu Beginn schon erklären. Ich finde die Idee zu der Geschichte und den Schreibstil der Autorin so toll, dass ich mir für diesen Titel weniger eine Kurzgeschichte oder Novella, als viel mehr ein ganzes Buch gewünscht hätte. Denn an einigen Stellen muss man wirklich sagen, dass es sehr flott geht und wenn man sich dafür mehr Zeit genommen hätte, wäre ich womöglich vollends hin und weg gewesen.

Die Atmosphäre der Geschichte ist wirklich sehr angenehm, sehr weihnachtlich und damit automatisch heimelig. Jetzt habe ich sie natürlich im Vorwelt von Weihnachten gelesen, aber es war der Geschichte problemlos möglich, mich in eine entsprechende Stimmung zu versetzen, die ich gerne ausgekostet habe. Es wurden auch viele tolle Figuren geboten, die ich (siehe oberen Abschnitt) gerne noch tiefer ergründet hätte. Mir haben vor allem auch die ruhigen Zwischenmomente gefallen, wenn sie zusammen backen oder das Verlobungskleid von Helen sich ansehen.

Was dann echt noch ein nettes Gimmick war, war dann der Moment, wo der Weihnachtsmann involviert wurde. Ich konnte die Geschichte förmlich auf der Leinwand zur Adventszeit sehen und wenn dann der Mann mit Rauschebart kommt und dem Ganzen etwas Magisches verleiht. Dieser Moment hat einfach wie die Faust aufs Auge in dieser Geschichte gepasst.

Fazit: Eine echt tolle Novella zu Weihnachten, die einen in eine tolle Stimmung versetzt und genau die richtigen Elemente bringt, um das Herz zum Leuchten zu bringen. Das Potenzial war sogar so groß, dass ich die Geschichte insgesamt gerne ausgezählter gelesen hätte.

Veröffentlicht am 29.10.2018

Berührt einen tief innen drin

Das Leuchten unserer Träume
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Manchmal frage ich mich, ob ich Dani Atkins vielleicht nie als Autorin auf den Schirm bekommen hätte, wenn ihr Erstlingswerk „Die Achse meiner Welt“ von Knaur nicht mit so einem aufwändigen Marketing beworben ...

Manchmal frage ich mich, ob ich Dani Atkins vielleicht nie als Autorin auf den Schirm bekommen hätte, wenn ihr Erstlingswerk „Die Achse meiner Welt“ von Knaur nicht mit so einem aufwändigen Marketing beworben worden wäre. Vermutlich nicht, da es in dem großen Angebot doch sehr wahrscheinlich ist, dass auch großartige Erzählerinnen untergehen. Von Atkins habe ich in jedem Fall seitdem jedes Buch gelesen, so dass auch „Das Leuchten unserer Träume“ nun schnell gelesen werden musste, natürlich auch unter dem Spannungsmoment, welche Überraschung die Autorin vielleicht diesmal parat hat.

Atkins Geschichten beginnen immer sehr dramatisch und der Prolog gibt der ganzen Geschichte schon eine Melancholie, wo man sich fragt, wohin man wohl mit seinen ganzen Emotionen soll. Anschließend geht die eigentliche Geschichte los und prompt war die große Dramatik da, die mich sofort für sich einnehmen konnte. Sophies Kampf gegen den Brand war sehr, sehr authentisch beschrieben und ich konnte ihre Beklemmung und ihre Angst durch die Seiten fühlen. Mit der Rettung durch Ben wird der Geschichte vorerst die pure Dramatik genommen, stattdessen geht es erstmal um Gefühle und das Vorantreiben einer schönen Liebesgeschichte.

Mit Ben habe ich mich sofort identifizieren können, da er eine ungeheure Empathie ausstrahlt, die einen ganz tief innen drin berührt. Er hat ein Gespür für Situationen und Menschen, das man nicht lernen kann, sondern das man hat oder eben nicht. Dagegen wirkt Sophie natürlich eher kaltherziger, da sich eigentlich fast alles nur um sie dreht. Da sie aber bedingungslose Liebe für ihre Katze und die Familie ihrer besten Freundin empfindet, ahnt man, dass sie nur sehr viel in sich verschlossen hat. Dennoch ist mir Sophie bis zum Ende nicht komplett ans Herz wachsen können, weswegen Bens bedingungslose Liebe in manchen Momenten nicht restlos für mich nachzuvollziehen war. Dennoch finde ich ihre Liebesgeschichte insgesamt gelungen, da viel mit Schicksal gespielt wird und ich solchen Geschichten ohnehin immer verfallen bin.

Ein großes Geheimnis dieser Geschichte war relativ schnell zu erahnen, da die Hinweise (vielleicht auch bewusst?) nicht allzu sehr versteckt worden sind. Da wollte sich bei mir doch schon etwas Enttäuschung einstellen, aber am Ende kann die Autorin sogar noch aus dem Offensichtlichen eine Überraschung machen. Auch der zweite große Handlungsbogen, der die Geschichte maßgeblich beeinflusst und den ich hier nicht spoilern werde, kam für mich sehr überraschend, aber er hat der Handlung eben den Twist gegeben, womit man endgültig die großen Emotionen geboten bekommen hat. Ab da war ich wirklich tief in dieser Geschichte drin und habe die Momente sehr genossen, auch wenn es natürlich sehr, sehr traurig war.

Etwas schade fand ich auch, dass die Autorin in der Erzählstruktur immer mal Absätze reingenommen hat, die minimal in die Zukunft springen, um im nächsten Abschnitt schon wieder in die Gegenwart zurückzukehren. Bei diesem Stilelement hat sich mit leider nicht der Sinn erschlossen, weil es eher für Verwirrung als für einen Wiedererkennungswert gesorgt hat.

Fazit: Dani Atkins kann erneut eine berührende Liebesgeschichte abliefern, die wie immer einige Überraschungen bereithält. Es werden sehr, sehr viele Emotionen geboten, die gut transportiert wurden. Dennoch wird mir Sophie nicht als Lieblingsfigur in Erinnerung bleiben, da sie etwas Realitätsfernes hatte. Aber trotzdem war ich in ihrer und Bens Geschichte zu 100% drin.

Veröffentlicht am 13.10.2018

Immer besser werdend

Redwood Love – Es beginnt mit einem Blick
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Wer liebt sie nicht, diese Wohlfühlreihen in der Liebesliteratur, die in kleinen Orten spielen, wo jeder jeden kennt und wo so eine wunderbare heimelige Atmosphäre entsteht? Ja gut, ich kenne einige, die ...

Wer liebt sie nicht, diese Wohlfühlreihen in der Liebesliteratur, die in kleinen Orten spielen, wo jeder jeden kennt und wo so eine wunderbare heimelige Atmosphäre entsteht? Ja gut, ich kenne einige, die solche Bücher konsequent ablehnen würden, aber selbst hartgesottene Thriller-Fans packen manchmal auch fürs Herz zu. Jahrelang gab es für mich immer nur Nora Roberts, die für solche Buchreihen stand. Inzwischen habe ich das Gefühl, dass wir in einer Renaissance leben, denn Marie Force konnte in den letzten zwei Jahren große Erfolge feiern, Jennifer Snow kommt im nächsten Monat mit ihrem ersten Buch auf den deutschen Buchmarkt und eben auch Kelly Moran mit ihrer „Redwood Love“-Reihe. Dese Reihe wurde viel promotet und für mich war schnell klar, dass ich in die Reihe mit Band 1 reinschnuppern würde.

Normalerweise finde ich mich in solchen Büchern unheimlich schnell zurecht, weil von Seite 1 an diese berühmte Wohlfühlatmosphäre kreiert wird, so dass man sich auch mit den Figuren schnell zurechtfindet und sogleich mitfiebert. Hier war das für mich überraschenderweise nicht der Fall. Die Geschichte überschlägt sich am Anfang regelrecht, als Avery mit ihrer Tochter in die Heimatstadt ihrer Mutter zieht, dann begegnen sie einem verletzten Hund, die erste Begegnung mit Cade, ihre Anstellung und erst dann nimmt sich die Geschichte tatsächlich mal eine Pause, um durchzuatmen. An der Stelle hat geholfen, dass der Schreibstil wunderbar flüssig ist, sonst hätte ich vermutlich aufgehört mit dem Lesen, da bis dato eben die Verbindung zu den Hauptcharakteren kaum möglich war.

Letztlich bin aber sehr froh, dass ich am Ball geblieben bin, denn als die Handlung sich endlich Zeit nimmt, treten genau die Faktoren ein, die ich bei so einer Geschichte erwarte. Emotionale Momente gepaart mit lustigen Sequenzen und pfiffiger Handlung zwischendurch. Dadurch kann man vor allem Avery viel besser nachvollziehen und kann so auch verstehen, warum das Tempo zwischen ihr und Cade so langsam ist. Ich fand diese Entwicklung sehr, sehr authentisch, da man aus beiden Perspektiven intensive Einblicke in die jeweiligen Gefühlsleben erhält. Auch Cades Perspektive fand ich unheimlich spannend, weil man mitverfolgen kann, wie der Playboy vom Dienst damit zu kämpfen hat, dass er das erste Mal tiefer für eine Frau empfindet. Im Zusammenhang mit ihm fand ich auch die Momente mit Hailey wahnsinnig berührend, da er sich von Anfang an auf das autistische Kind eingelassen hat und dabei sehr beeindruckende Empathie gezeigt hat. Auch die gewählte Dramatik am Ende ist auf den Punkt gewählt, da sie logisch in die Geschichte passt, immense Spannung erzeugt und auch das perfekte Ende einleitet.

Die immer stärker werdende Geschichte ist natürlich schon Grund genug, bei einem zweiten Band unbedingt weiter dabei zu sein, aber es hat auch geholfen, dass man die Paare für die anderen beiden Bände schon ausgiebig kennenlernt. Ich sehe schon jetzt richtig großes Potenzial, da noch sehr unterschiedliche Charaktere zu verkuppeln sind. Da freue ich mich sehr auf die weiteren Geschichten.

Fazit: Kelly Moran hat mich mit ihrem Auftaktband zur „Redwood Love“-Reihe von Seite zur Seite mehr begeistern können. Am Anfang ging mir vieles noch zu schnell, so dass Gefühl und Verständnis für die Charaktere zunächst nicht aufkommt. Irgendwann pendelt sich alles ein und dadurch entsteht eine herzerwärmende Liebesgeschichte, die vor allem durch das Zusammenspiel der Protagonisten, aber auch durch die Innensichten überzeugen kann. Alles gipfelt im perfekten Ende, das viele Thematiken noch einmal aufgreift und ein sauberes Happy End abliefert.