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mari_liest

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 23.07.2020

Eine zauberhafte Welt mit Klängen & Tönen

Der Händler der Töne
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Für Noé beginnt eine phantastische Reise als er den Händler der Töne auf seiner Reise begleiten darf. Er möchte mit allen Mitteln aus seinem Dorf weg und für sich und seine beste Freundin Minu ein neues ...

Für Noé beginnt eine phantastische Reise als er den Händler der Töne auf seiner Reise begleiten darf. Er möchte mit allen Mitteln aus seinem Dorf weg und für sich und seine beste Freundin Minu ein neues Zuhause finden, wo es ihnen gut geht, weit weg von ihrem Heimatdorf. Der Händler ist alles andere als nett zu ihm und doch macht Noé auf seiner Reise die Bekanntschaft mit Tönen und Klängen, die heilen können, die Freude bringen, Menschen in Einklang bringen und Töne bzw. Klänge, die noch nie jemand zuvor gehört oder empfunden hat. Wird Noé ein neues Zuhause für sich und Minu finden? Und wird seine Ausbildung beim Händler laufen?

Fazit:
Eine zauberhafte, phantasiereiche Geschichte, die mich in ihren Bann gezogen hat. Ich war gern mit Noé auf seinen Abenteuern. Es hat mir Spaß gemacht in diese Welt abzutauchen, auch wenn man am Beginn unvorbereitet in diese Welt „geschmissen“ wird. Aber so muss man genau aufpassen, was man liest. Es ist eine zauberhafte Welt, die viel Phantasie hat – ich beneide die Autorin um ihre Gedanken. Begleitet die Protagonisten auf ihrem Weg – es lohnt sich auf jeden Fall in diese Welt einzutauchen – und sich über seinen eigenen Klang Gedanken zu machen.
Insgesamt eine faszinierende Geschichte, in der Klänge und Töne, die Orte und auch Menschen haben, märchenhaft beschrieben werden. Alles wirkt irgendwie fantastisch und unglaublich, verzaubert und mitreißend. Ich habe mich manchmal gefragt, ob es in unserem tatsächlichen Leben vielleicht auch so etwas gibt und wir haben nur alle verlernt, diese Töne zu hören?
Ein tolles Kinderbuch und ich habe schon die Tochter meiner Freundin im Auge, der das Buch sicher gefallen wird.
Von meiner Seite jedenfalls eine Leseempfehlung! 4/5 Tönen

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Veröffentlicht am 12.07.2020

Agnes Grey, die Gouvernante

Agnes Grey
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Agnes Grey wächst als Pfarrerstochter in bescheidenen, aber sehr glücklichen Verhältnissen auf. Schwester Mary und ihr fehlt es an nichts. Die Liebe ihrer Eltern ist groß, auch wenn es der Familie oft ...

Agnes Grey wächst als Pfarrerstochter in bescheidenen, aber sehr glücklichen Verhältnissen auf. Schwester Mary und ihr fehlt es an nichts. Die Liebe ihrer Eltern ist groß, auch wenn es der Familie oft an Geld fehlt. Agnes möchte dann etwas zum Familienleben beitragen und sich als Gouvernante beweisen. In ihrer Vorstellung wird sie sich um brave, liebe Kinder kümmern und deren Vertraute sein. Leider wird sie dahingehend enttäuscht. Zu dieser Enttäuschung bettet sich das Heimweh zu ihrer Familie und viele andere zwischenmenschliche Hürden, von denen sie nie geträumt hätte.
Agnes beschreibt auf unterhaltsame, und ihre direkte Art ihre Rolle als Erzieherin im 19. Jahrhundert bei zwei wohl betuchten Familien. Mit Einblick in ihre Gedankenwelt, ihre Prinzipien und ihren Charakter lässt sie uns an ihren Erfahrungen, Anstrengungen und Erlebnissen teilhaben. Die Geschichte lässt sich fließend und unaufgeregt lesen, hat teilweise einen flachen Spannungsbogen und dann wieder doch Stellen, wo man mitfiebert. Manche Szenen waren etwas zu langatmig, aber dies tut der Geschichte keinen Abbruch. Agnes als Hauptprotagonistin der Geschichte ist sympathisch, ehrlich, loyal und sehr selbst reflektiert für diese Zeit, was man leider von den Nebenfiguren an den Schauplätzen, an denen sie sich aufhält, nicht behaupten kann. Sie lernt verzogene, hinterlistige, unmoralische Kinder und Familien kennen und hat, trotz ihres Auftrages als Erzieherin, keine Handhabe gegenzusteuern. Wird Agnes in dieser Geschichte ihr Glück finden?

Fazit:
Die Geschichte hat mir gut gefallen, ich konnte auch gut folgen. Der Lesefluss war für mich immer gegeben. Der Schreibstil der Autorin ist wundervoll, die Charaktere grundsätzlich sehr sympathisch, einige nicht so. Das Ende hätte für meinen Geschmack etwas länger dauern und detaillierter sein können, denn ich hätte gerne gewusst, was sich da noch entwickelt. Aber das ist nur mein Empfinden, weil ich den Schluss so toll und liebreizend fand. Schade, dass ich dieses Buch nicht schon früher im Regal hatte! Ein toller Klassiker, den man gelesen haben sollte.
Von meiner Seite auf jeden Fall eine Leseempfehlung und eine Kaufempfehlung dieses wunderbaren Reclam-Exemplars – 4/5 Sternen.

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Veröffentlicht am 11.07.2020

Mega witzige Geschichte & viel Sarkasmus

Maike, Martha und die Männer
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Maike hat sich Arne, den sexy Typen an Land gezogen und freut sich mega, als er mit ihr gemeinsam in den Urlaub fahren will. Doch statt eines gedachten Strandurlaubs führt der Weg in den Schwarzwald, wo ...

Maike hat sich Arne, den sexy Typen an Land gezogen und freut sich mega, als er mit ihr gemeinsam in den Urlaub fahren will. Doch statt eines gedachten Strandurlaubs führt der Weg in den Schwarzwald, wo er auf Omi und das Haus aufpassen muss, weil seine Eltern auf Madeira urlauben. Bereits an Tag 2 sieht Maike sich im falschen Film. Ein Brief ist da. Doch Arne ist weg. Sich seiner Gefühle „nicht sicher“ hat er sich aus dem Staub gemacht, um über die Beziehung nachzudenken. Doch nach und nach lüftet sich ein Geheimnis in den Gesprächen mit Omi. Arne lässt jedes Jahr seine Freundin bei Omi sitzen, die dann die „Oma-Sitterin“ für ihn macht, damit seine Oldies ihm wohl brav sein Studium in Köln weiter finanzieren. Geschockt will Maike sich gen Heimat aufmachen, doch Maike wäre nicht Maike. Rache schmeckt besser als Sorbet im Sommer und auch Oma Martha steckt, wider Erwarten, voller Überraschung. Darauf bedacht, Arne so richtig eine reinzuwürgen, planen Omi und Maike einen Roadtrip nach Frankreich. Denn Omi möchte da schon ewig hin. Wer noch mit auf die Reise kommt und welche Abenteuer erwartet werden können, lest ihr in dieser witzigen Geschichte.

Fazit:
Das Buch ist sehr unterhaltsam, lustig und leicht geschrieben. Es gab sooo viele Stellen, an denen ich mich weggeschmissen habe und Tränen geronnen sind vor lauter lachen. Die Geschichte ist voll von Sarkasmus, Zynisumus und Kommentaren von Maike & Omi, die bei mir genau ins Schwarze getroffen haben. Maike haut eine Meldung nach der anderen raus und ist definitiv nicht auf den Mund gefallen. Die zwei Hauptprotagonistinnen sind wirklich ein geniales Duo. Der Handlungsverlauf ist amüsant, vom Schwarzwald bis an die Südküste Frankreichs. Eine locker-flockige Sommerlektüre, die herrlich erfrischend ist und einen zum Lachen bringt.
Eine Frage bleibt für mich offen, bezogen auf das Ende: Geht die Geschichte weiter? Ich hoffe es.
Von meiner Seite auf jeden Fall eine Leseempfehlung – 4/5 Sternen

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Veröffentlicht am 30.06.2020

Geschichte mit Überraschung

Gewebewelten
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Fünf Jugendliche müssen ein Archiv im Internat zusammenräumen. Was sie verbindet? Nicht viel, außer, dass sie alle völlig unterschiedliche Charaktere haben und sich nicht alle leiden können. Im Zuge des ...

Fünf Jugendliche müssen ein Archiv im Internat zusammenräumen. Was sie verbindet? Nicht viel, außer, dass sie alle völlig unterschiedliche Charaktere haben und sich nicht alle leiden können. Im Zuge des Räumens stoßen sie auf einen Teppich und landen schließlich alle in einer anderen Welt. Sie müssen sich dort ihren Gedanken stellen. Ob und wie Ihnen das gelingt, und ob sie wieder „nach Hause“ kommen, das solltet ihr dringend selbst nachlesen!

Die Charaktere sind gut ausgearbeitet, von lieb und überheblich bis ultrazickig. Die Hauptprotagonisten sind Jana und Timo, aus deren Sicht auch die Geschichte erzählt wird. Mehr möchte ich gar nicht verraten. Die Geschichte handelt von Gefühlen, Gedanken, vorhandenen Sehnsüchten, die man sich nicht traut auszusprechen.



Fazit:
Auch wenn mich zu Beginn des Buches eine leichte Verwirrung ereilte, hat es dann nicht lang gedauert, bis ich total in der Geschichte versunken war und das Buch nicht mehr aus der Hand legen wollte. Ich habe es an diesem schönen Sonntag einfach durchgesuchtet J

Die Autorin hat mich als Leserin direkt in die Geschichte reingeschmissen, es gab kein „langsames Antasten“. Dies hat aber auch den Charme der Geschichte mit positiv beeinflusst.

Das Cover find ich sehr ansprechend und hübsch. Der Schreibstil der Autorin ist kurzweilig, angenehm und mitreißend.

Gut gefallen hat mir auch, dass die Charaktere an ihren Herausforderungen wachsen, dass sie sich in den zu bestehenden Situationen „selbst erkennen“ und ihr Verhalten ändern müssen. Die Story konnte mich gut überzeugen und hat mich gut unterhalten. Es war nie klar wohin die Reise geht, es ist der Sinn der Geschehnisse nicht immer klar, trotzdem klärt sich aber immer alle auf.

Was mir nicht so gut gefiel, sind die plötzlich auftretende Ereignisse, wo mir der Zusammenhang nicht klar war, weil sie im Nachgang dann doch eine größere Bedeutung hatten und das abrupte Ende der Geschichte. Das ging mir dann doch etwas zu fix.

Auch wenn es eher ein Jugend-Buch ist, hoffe ich, dass es eine Fortsetzung geben wird. Aus meiner Sicht haben die Protagonisten und die Story gutes Potenzial für eine Weiterführung.

Von meiner Seite eine klare Leseempfehlung – 4/5 Sternen.

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Veröffentlicht am 21.06.2020

Folgen Sie NICHT dem weißen Kaninchen

Die Chroniken von Alice - Finsternis im Wunderland
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Christina Henry hat hier definiert „aufgeräumt“ mit dem kunterbunten, träumerischen Wunderland der Alice. Das regelmäßige Abenteuer mündet hier in Blut, Tod, Gewalt und Wahnsinn.

Geschichte:
Wie der Klappentext ...

Christina Henry hat hier definiert „aufgeräumt“ mit dem kunterbunten, träumerischen Wunderland der Alice. Das regelmäßige Abenteuer mündet hier in Blut, Tod, Gewalt und Wahnsinn.

Geschichte:
Wie der Klappentext schon lesen lässt, wacht Alice nach langer Zeit in einem „Irrenhaus“ auf und weiß eigentlich gar nicht, wie sie da hingekommen ist. Sie hat ab einem gewissen Zeitpunkt keine Erinnerungen mehr. Ihre Eltern besuchen sie seit einiger Zeit nicht mehr und ihre Welt steht quasi Kopf. Langsam freundet sie sich mit dem Zellengenossen Hatcher an, mit dem sie durch ein Mausloch spricht und so zumindest einen Kontakt in ihrem Leben hat. Durch einen Brand im Gebäude können Hatcher und Alice fliehen und die düstere Geschichte nimmt ihren Gang. Den Rest müsst ihr selbst herausfinden, ich möchte nicht spoilern.
Im Laufe des Buches trifft man bekannte Charaktere, wie das Kaninchen, die Raupe oder die Grinsekatze. Hier hat mir sehr gefallen, dass die Autorin bekannte Figuren zwar verändert hat, man aber die Figuren, die man aus den süßen Alice Serien kennt, noch zuordnen kann. Der Satz, der im Buch immer wieder auftaucht „Folge nicht dem Kaninchen, es sei denn, du wünscht dir noch mehr Tod und noch mehr Irrsinn“, spiegelt die Geschichte von Alice hinter den Spiegeln extrem gut.
Mein Fazit:
Für mich ist das Buch eine gelungene Neuerzählung, wobei man sagen muss, dass man Dunkelheit, Düsterheit und Brutalität mögen muss. Ein wahr gewordener Alptraum, den man als Leser*in teilweise hautnah erleben kann. Trotz alledem finde ich, dass es die Charaktere in mancher Situation zu leicht hatten. Sie stoßen immer wieder auf unglaubliche Schwierigkeiten und können teilweise ohne großen Aufwand das Problem überwinden. Teilweise wird die Spannung vor einer Situation extrem aufgebaut und dann wird die anstehende Problemsituation ganz leichtfertig bewältigt.

Die letzte Szene, auf die das ganze Buch hingearbeitet wird, wird dann kurzerhand in nicht mal drei Seiten abgehandelt, da war meine Enttäuschung schon etwas groß. Hier hätte man definitiv nachlegen sollen. Alles in allem für mich trotzdem ein großartiges Buch, mit kleinen Mankos. Von mir gibt’s eine Leseempfehlung!

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