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Veröffentlicht am 26.06.2022

Lena ermittelt wieder

Der Mann in den Dünen
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Lena ist aus der Elternzeit zurück und muss auf Sylt ermitteln. Der Reeder Reinhard Doormann wurde entführt und die Ermittlungen kommen nicht so recht voran. Entweder mauern die Zeugen oder sie schießen ...

Lena ist aus der Elternzeit zurück und muss auf Sylt ermitteln. Der Reeder Reinhard Doormann wurde entführt und die Ermittlungen kommen nicht so recht voran. Entweder mauern die Zeugen oder sie schießen quer. Die Charakterqualität der involvierten Familie reicht von ängstlich – krank , über verständig und weltoffen bis hin zum Kotzbrocken – Syndrom. Also wunderbar konstruierte Gegensätze , die das Mit – Ermitteln sehr spannend machen. Dagegen ist in Lenas Arbeitsbereich überwiegend Harmonie angesagt, und diesen Kontrast finde ich bei Anna Johannsen immer wunderbar. Hier sind die Ermittler die Guten. Natürlich finden sich hier auch alltägliche Probleme, was die Protagonisten aber sehr nahbar macht. Welche Mama kennt nicht den Spagat zwischen Beruf und Kind? Auch die Umgebungsbeschreibungen sind wieder sehr plastisch und sehr effizient in die Handlung eingebettet. Hach ja, das ruft nach Urlaub:). Auch schön fand ich diesmal den länderübergreifenden Touch in Richtung Dänemark. Der Schreibstil ist wie immer sehr gut zu lesen und bietet genau die richtige Mischung aus Spannung, Charakterstudien und Beschreibungen. Auch der Anteil zwischen persönlichem – und Krimihandlungsstrang ist ausgewogen und rundet das Buch gut ab. Ich habe es an einem Tag auslesen müssen :).
Weil es so gut ist.

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Veröffentlicht am 25.06.2022

interessant

Kopfarbeit
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In dem Buch" Kopfarbeit" berichtet der Autor aus seinem Berufsalltag. Was sehr ungewöhnlich ist, ist er doch Neurochirurg, also in einem Beruf tätig, der fernab der Öffentlichkeit stattfindet. Ich liebe ...

In dem Buch" Kopfarbeit" berichtet der Autor aus seinem Berufsalltag. Was sehr ungewöhnlich ist, ist er doch Neurochirurg, also in einem Beruf tätig, der fernab der Öffentlichkeit stattfindet. Ich liebe ja Sachbücher über medizinische Tätigkeiten und dieses Buch hat mich staunend zurückgelassen, darüber, was heutzutage alles medizinisch möglich ist. Mal ehrlich, "die wühlen in menschlichen Gehirnen", wobei es wühlen ja nicht wirklich trifft. Das ist absolute Präzisionsarbeit, wo in tausendstel Millimetern gerechnet und operiert wird. Und, auch das fand ich sehr unglaublich und berührend, die Überlebensrate ist gar nicht mal so schlecht. Der Autor hat die Fälle persönlich ausgesucht und alles ist aus erster Hand, der Autor hat nämlich selber operiert. Einige der Geschichten sind mir wirklich sehr zu Herzen gegangen und ich bewundere den Mut solcher Menschen, die sich trauen , an solch diffizilen Gewebestrukturen zu arbeiten. Ein falscher Handgriff und der Patient ist tot. Solch einen Mut muss man erst einmal haben. Der Sprachstil ist sehr verständlich und der Autor schafft es mit jeder Geschichte dem Leser sowohl die menschliche, als auch die medizinische Seite verständlich und empathisch zu erklären. Natürlich klingt auch immer ein wenig Enthusiasmus dem eigenen Handeln gegenüber mit , aber wie soll man etwas beschreiben, was nur extrem wenige Menschen auf der Welt in dieser Perfektion beherrschen? Das fand ich unter dem Aspekt völlig in Ordnung.
Ich bin auf jeden Fall wieder ein wenig schlauer auf einem Gebiet, mit dem ich mich zuvor noch nie befasst hatte, ich durfte ein tolles berührendes Buch lesen und ich danke dem Autor, dass er den Mut hatte gewillten Lesern diese wunderbare Welt einmal etwas näherzubringen.
Zwei kleine Dinge hätte ich am Rande zu bemängeln: Der Autor hat in seinem Buch nie wirklich beschrieben, wie die Abläufe in der Klinik an sich sind. Also, was passiert, wenn sich zwei Leute des OP Teams mit Magen – Darm plötzlich und unerwartet krankmelden, oder eine OP dauert viel länger als geplant , wechselt dann das OP-Team , weil eine Mami ihr Kind aus dem Kindergarten abholen muss?
Solch alltäglichen Nebensächlichkeiten haben mir tatsächlich ein wenig gefehlt. Und Kritikpunkt Nummer zwei hat mich zwischendurch beinahe dazu veranlasst einen Stern abziehen zu wollen: Was bitte hat Gendersprache in einem Sachbuch verloren? Kurzer Satz auf die erste Seite : Hiermit stellen wir klar , dass ein Neurochirurg natürlich alle Geschlechter haben darf, die es heutzutage so gibt , aber um des Leseflusses willen wird in diesem Buch nur die nominal männliche Schreibweise benutzt, wir bitten um Ihr Verständnis liebe Leser "
Oder für mich noch einfacher: Bitte liebe Verlage druckt bitte in Zukunft einen Vermerk auf das Cover :" Achtung das Buch enthält Gendersprache“ , dann könnte ich getrost die Finger davon lassen.
Zum Glück bezog sich das Gendern nur auf einige wenige Ausdrücke und Berufsbezeichnungen , zumeist hat der Autor seine Mitprotagonisten namentlich erwähnt, was ich ganz, ganz toll fand, deshalb bleibt es bei fünf Sternen.

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Veröffentlicht am 11.06.2022

Tolle Reise in die Vergangenheit

Die Hafenärztin. Ein Leben für das Glück der Kinder (Hafenärztin 2)
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Der zweite Teil dieser Trilogie hat mir sehr viel besser gefallen, als der erste Band. Es kommt ein wenig Licht ins Dunkel um die Hauptcharaktere, gerade Anne Fitzpatricks Charakter tut das sehr gut, wie ...

Der zweite Teil dieser Trilogie hat mir sehr viel besser gefallen, als der erste Band. Es kommt ein wenig Licht ins Dunkel um die Hauptcharaktere, gerade Anne Fitzpatricks Charakter tut das sehr gut, wie ich finde. Sie ist viel nahbarer und sympathischer geworden. Berthold Rheydt mausert sich sogar zum Objekt einer Begehrlichkeit, was ich wunderbar und ganz zauberhaft gelöst finde. Er ist und bleibt trotz aller Schwermut ein sehr geradliniger Charakter, auf den man sich immer verlassen kann, und, was in der damaligen Zeit ja nicht üblich war, er denkt in Bezug auf Frauen ein wenig fortschrittlicher, als so manch anderer. Auch Helene macht eine große Entwicklung durch, zwar ist sie schon fast in ihrem neuen Leben angekommen, doch die Ereignisse in den Auswandererhallen betreffen sie direkt und so trifft sie eine folgenschwere Entscheidung. Helene ist für mich die heimliche Heldin dieses Teils, geht sie doch unbeirrbar ihren Weg, verlässt sich auf ihre eigene Meinung und auf ihren gesunden Menschenverstand. Was Berthold und Anne schließlich zugutekommt.
Das Flair der Hansestadt Hamburg im Jahre 1911 ist wieder einmal ganz vortrefflich eingefangen und nimmt den Leser mit auf eine sowohl gediegene als auch spannende Reise in die Vergangenheit, wo Automobile und Fernsprecher noch absoluter Luxus waren, von dem die normale Bevölkerung nur träumen konnte.
In eine Welt voller Ressentiments gegenüber dem jeweils anderen Geschlecht, und heutzutage unvorstellbar geringen technischen Möglichkeiten. Es war gerade einmal die Daktyloskopie erfunden. Auch von dieser grundsoliden Handarbeit im Ermittlungsbereich lebt das Buch. Durch seine Gemächlichkeit im Umgang mit Ermittlungsmethoden und im Gegensatz dazu die Schnelligkeit des Hasses.

Der Schreibstil ist der Zeit angepasst , immer Wort - und bildgewaltig, aber niemals langweilig. Auch alle Nebenprotagonisten fügen sich wunderbar in die Geschichte ein , und dieses Buch hat mich so überzeugt, dass ich der Autorin den Cliffhanger zum Ende doch ein wenig übel nehme. Wird es ein Happy - End für die beiden Turteltauben geben? Noch bis November warten, dann erscheint der dritte Teil:Ein Leben für das Recht auf Liebe.

Fazit: Um Klassen besser als der erste Teil, wunderbar ausgearbeitet und in allen Teilen harmonisch und dennoch spannend . Eine Reihe, die man sich nicht entgehen lassen sollte.

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Veröffentlicht am 10.06.2022

unanständig gut

Sündige Geständnisse | Erotische Geschichten
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Bei " Sündige Geständnisse" handelt es sich um eine Kurzgeschichtensammlung , bestehend aus neun Geschichten. Und ich muss sagen, dieses Buch hat mir von allen, die ich bis jetzt von Millicent Light gelesen ...

Bei " Sündige Geständnisse" handelt es sich um eine Kurzgeschichtensammlung , bestehend aus neun Geschichten. Und ich muss sagen, dieses Buch hat mir von allen, die ich bis jetzt von Millicent Light gelesen habe am besten gefallen. Alle Geschichten handeln von " Mainstream" erotischen Momenten, es sind keine exorbitant außergewöhnlichen Stellungen oder Praktiken beschrieben, das war für mich als Mainstreamleser sehr prickelnd. Gut fand ich auch , dass alle Geschichten total unterschiedlich sind. Von Schwimmbad bis WG , von Schwestern über Lehrer, es sind sehr viele unterschiedliche Locations und Charaktere beschrieben. Von lüstern bis devot, zu zweit, zu dritt oder mehreren, auch hier bietet die Autorin viel Abwechslung fürs Kopfkino . Der Schreibstil ist beschreibend , bildlich und es ist niemals langweilig. Natürlich geht es in diesem Buch hauptsächlich um die schönste Nebensache der Welt, allerdings vermag es die Autorin kurze knackige Geschichten, um die eigentliche Action herum zu zaubern, sprachlich unvulgär zu beschreiben und diesem Buch einen ganz eigenen verruchten Anstrich zu geben.
Sorry, tut mir leid :), aber das sind ganz klar fünf Sterne und eine Leseempfehlung für alle, die gerne mal in dieses Genre hineinschnuppern möchten.

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Veröffentlicht am 06.06.2022

Jugendliebe

Rise and Fall (Faith-Reihe 1)
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Zu "Rise and Fall" kann ich einfach nur sagen" professionell". Die Autorin versteht ihr Handwerk. Der Schreibstil ist fesselnd, mit allen Höhen und Tiefen, die ein gutes Buch braucht. Dazu noch die gemeinsame ...

Zu "Rise and Fall" kann ich einfach nur sagen" professionell". Die Autorin versteht ihr Handwerk. Der Schreibstil ist fesselnd, mit allen Höhen und Tiefen, die ein gutes Buch braucht. Dazu noch die gemeinsame Vergangenheit der Protagonisten bei Pflegeeltern und heraus kommt ein sehr flüssig zu lesender " Friends - to - lovers Roman . Auch nicht schlecht fand ich, dass die Protagonistin in diesem Buch zwischendurch ziemlich unsexy Momente hat, weil sie seit dem Unfall gehandicapt ist. Und hier kommt auch mein Kritikpunkt zum Vorschein. Ich fand den Klappentext viel zu ausführlich und total spoilerisch. (Gibt es das Wort überhaupt *grins). Der Klappentext nimmt die Highlights des Buches schon vorweg, was ich sehr schade finde, und was mir auch einiges an Lesegenuss genommen hat, da ich mir schon vorab die wichtigsten Szenen bildlich vorstellen konnte.
Aber trotzdem hat es die Autorin geschafft, die Spannung lebendig zu halten und durch die Rückblenden in eine Vergangenheit, die traurig hätte sein müssen, es dank der Liebe zweier Kinder zueinander nicht war, fügen sich die wichtigsten Momente immer in den richtigen Kontext.
Auch das beide Protagonisten finanziell normal situiert sind, fand ich sehr gut, so passen Versprechen und Entwicklung perfekt zueinander.
Am meisten gerührt hat mich die einander zugewandte Art der beiden Protagonisten. Schon von klein auf sind sie starke Persönlichkeiten. Mit großen Schwächen. Füreinander. Aber natürlich auch in ihrem Inneren. Nicht genug sein ist das große Thema dieses Buches.

Fazit: Gerade noch perfekt :). Gäbe es den Klappentext nicht, wäre es sehr viel spannender.

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