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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 12.07.2017

gute unterhaltung

Die Villa am Meer
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Der Roman "Die Villa am Meer" von Micaela Jary vermittelt martimes Urlaubsfeeling, scheint Salzluft zu verbreiten und lässt die Leserschaft glauben, in der Ferne Meeresrauschen zu vernehmen. Er umfasst ...

Der Roman "Die Villa am Meer" von Micaela Jary vermittelt martimes Urlaubsfeeling, scheint Salzluft zu verbreiten und lässt die Leserschaft glauben, in der Ferne Meeresrauschen zu vernehmen. Er umfasst in etwa eine Generation und endet ca. vor 100 Jahren. Der Handlungsort ist überwiegend der Ostseeort Warnemünde, dort wurden die Strandkörbe erfunden, die in diesem Roman auch eine bedeutende Rolle spielen, sind sie doch Haupterwerbszweig eines der beiden männlichen Hauptakteure sowie Mittel zur beruflichen Selbstverwirklichung dessen Ehefrau, die eine Strandkorbvermietungsagentur aufbaut. Auch die Nebenfiguren wurden interessant gestaltet. Wir werden Zeugen, wie die Kinder heranwachsen, möchten manche Akteure gelegentlich "an die Wand klatschen", erleben Naturgewalt und politische Krisen. Ich habe mich bei der Lektüre gut unterhalten gefühlt - wie bei allen bisher "aus dieser" Feder gelesenen Büchern.

Veröffentlicht am 09.07.2017

lockig flockiger schreibstil

Ausgerechnet wir
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Weder der Buchtitel noch das Buchcover zeichnen sich in meinen Augen durch besondere Originalität oder ins Auge fallenden Bezug zum Buchinhalt aus, was aber der wirklich unterhaltsame Buchinhalt - von ...

Weder der Buchtitel noch das Buchcover zeichnen sich in meinen Augen durch besondere Originalität oder ins Auge fallenden Bezug zum Buchinhalt aus, was aber der wirklich unterhaltsame Buchinhalt - von einigen, wenigen Längen jetzt einmal abgesehen - mehr als wett macht. Der handelt von einem in Berlin lebenden Endzwanziger mit frauendominiertem Umfeld und ohne anständige Arbeit oder feste Freundin, wie ihm seine 3 älteren Schwestern ständig vorwerfen. Er würde das ja auch wirklich sehr gerne ändern, wobei er eine feste Arbeit und eine unanständige Freundin eigentlich vorziehen würde. Die vermittelten Einblicke in die Welt des Bäckereiwesens, einer Online-Dating-Agentur und der Zahlen gefielen mir gut. Meine Heldin war jedoch eine seiner Nichten, die überaus fantasiereiche und kreative Florentina. Leicht locker flockige Unterhaltung von der Autorin der "Dienstagsfrauen".

Veröffentlicht am 09.07.2017

gute unterhaltung

Ismaels Orangen
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"Ismaels Orangen" war mein erstes Buch von Claire Hajaj. Es hat mich sowohl zutiefst beeindruckt als auch sehr gut unterhalten. Der Titel und das ansprechend gestaltete Coverbild passen gut zur erzählten ...

"Ismaels Orangen" war mein erstes Buch von Claire Hajaj. Es hat mich sowohl zutiefst beeindruckt als auch sehr gut unterhalten. Der Titel und das ansprechend gestaltete Coverbild passen gut zur erzählten Geschichte. Die geht über eine normale Familien- oder Liebesgeschichte weit hinaus, denn sie ist vor dem Hintergrund des Nahostkonfliktes angesiedelt. Nachdem den Holocaustüberlebenden durch die Abstimmung der Vereinten Nationen ein Teil Palästinas zugesprochen und auf diesem Gebiet der Staat Israel gebildet wurde, entstand ja das Problem, was mit den vorher dort ansässigen Palästinensern geschehen wolle. Diese Frage sorgt bis heute für Unruhe. Sie erweist sich auch als Hindernis für Liebende in diesem Buch, die beide jeweils einer der zwei gegnerischen Parteien angehören, was zu familiären Konflikten führt. Auch andere Probleme werden angesprochen, vielleicht etwas palästinenser-lastig, aber keinesfalls unangemessen. Gute Unterhaltung, welche "ganz nebenbei" das Nahostproblem etwas verständlicher macht.

Veröffentlicht am 30.06.2017

ein hervorragendes wortspiel

Nachttankstelle
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Schon mit dem Titel "Gefickt" hatte ich so meine Probleme, es ist auch Jahre nach seinem Erscheinen immer noch das einzige Buch dieses Autors, das ich nicht gelesen habe. Ob es nun Absicht war, dass man ...

Schon mit dem Titel "Gefickt" hatte ich so meine Probleme, es ist auch Jahre nach seinem Erscheinen immer noch das einzige Buch dieses Autors, das ich nicht gelesen habe. Ob es nun Absicht war, dass man auf dem dunklen Cover auch "Nackttankstelle" lesen kann, weiß ich natürlich nicht, aber ich halte es für möglich. Auch eine vorhandene unterschwellige Abneigung gegen Übergewichtige und Senioren drängte sich mir in diesem Buch wie schon bei den früheren Büchern auf, wobei ich natürlich nicht wissen kann, ob sie vom Verfasser selbst oder von seinem Protagonisten ausgeht. Allerdings war sie in diesem Buch für mich immerhin weniger stark spürbar als im ein Jahr später erschienenen und fast zeitgleich zu diesem hier gelesenen Buch "Landeier".

Die Geschichte selbst jedoch, irgendwie gelingt das Herrn Liehr immer wieder, sonst würde ich seine Bücher nicht mit der oben erwähnten Ausnahme alle gekauft und gelesen haben, vermochte mich durch das gekonnte Spiel mit Worten erneut voll zu überzeugen.

Veröffentlicht am 27.06.2017

berührend

So, und jetzt kommst du
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Dieses leicht verständlich geschriebene Buch war mein erstes dieses Autors und hat mir sehr gut gefallen und mich ebenso tief berührt und betroffen gemacht.
Protagonist und Ich-Erzähler ist der etwa 13 ...

Dieses leicht verständlich geschriebene Buch war mein erstes dieses Autors und hat mir sehr gut gefallen und mich ebenso tief berührt und betroffen gemacht.
Protagonist und Ich-Erzähler ist der etwa 13 jährige Arno, ältester Sohn von Jürgen und Jutta und älterer Bruder von Jeany und Fabian. Er erzählt uns aus seinem Leben während der Achtziger Jahre, in dem es wie auf einer Achterbahn zugeht, ein Reigen von Hoffnung über Reichtum, Armut, Verzweiflung und Hunger bis hin zur Kriminalität.
Die Reise oder vielleicht viel mehr die Flucht der Familie führt zunächst durch Deutschland, dann an die französische Mittelmeerküste und schließlich durch Spanien nach Lissabon und von dort über Paris zurück nach Deutschland erst zu Verwandten und dann zu Bekannten, bis die Polizei dem Elend ein Ende bereitet.
Der Geschichte liegt eine wahre Begebenheit zugrunde, der Name des Autors lässt stutzen.
Das Cover und der Titel passen gut zum erzählten Geschehen.