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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 17.11.2023

Das turbulente Leben einer Banshee…

Banshee Livie (Band 1): Dämonenjagd für Anfänger
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Livie hat sich den Ausflug mit ihrer Tante anders vorgestellt, als von einem Blitz getroffen zu werden und unter einer jahrhunderte alten Eiche als Banshee wieder aufzuerstehen. Schlimm genug, dass sie ...

Livie hat sich den Ausflug mit ihrer Tante anders vorgestellt, als von einem Blitz getroffen zu werden und unter einer jahrhunderte alten Eiche als Banshee wieder aufzuerstehen. Schlimm genug, dass sie nun im Schloss Harrowmore auf alle leichtsinnigen Sprösslinge aufpassen und ihr Leben schützen muss, was als eine Art Geist, der nicht mit ihnen kommunizieren kann, wirklich nicht so leicht ist, es stellen sich auch noch Dämonen in ihren Weg. Mit dabei ist der mysteriöser Todesbote Walt, der sie dabei unterstützen soll und sie in das Leben einer Banshee einführt. Livie, die mir ihren damaligen Leben nicht zufrieden war, vermisst dieses jedoch trotzdem, fügt sich ihrem neuen Dasein aber dennoch recht schnell und füllt ihre Berufung so gut sie kann aus.
Erfrischend fand ich an dem Buch, dass Livie eine junge Frau ist wie du und ich. Sie hat Ecken und Kanten, entspricht nicht dem gängigen Schönheitsideal und zeigt sich alles andere als „blass“ und eintönig. Sie ist einem definitiv sympathisch und wächst einem ans Herz. Auch die anderen Charaktere schaffen das. Was mich persönlich hingegen genervt hat, war die ganze „Lovestory“ zwischen ihr und Walt – wobei gar nicht soo viel passiert ist. Aber dieses ständige Geschmachte von Livie nach Walt war für mich persönlich echt anstrengend und brachte mich auch so gar nicht zum Lachen. Erst war es sein geheimnisvolles Äußeres, was sie nicht sehen konnte, weil er es gekonnt unter einer dunklen Kutte verbarg, und als sie das dann endlich gelüftet hatte, wurde es natürlich auch nicht besser. Gefühlt habe ich ständig gelesen: WAAAALT, WAAAALT, WAAAALT. Auch wenn ich beide Charaktere für sich gut fand, war diese Symbiose zwischen den beiden leider so gar nichts für mich.
Davon mal abgesehen fand ich, dass der Story ein guter Kompromiss zwischen Leichtigkeit + Humor und doch noch genug Ernsthaftigkeit gelungen ist, wobei das „easy going“ schon überwiegt. Für ein Romantasy-Buch sollte aber klar sein, dass kein tiefes Fantasy-Epos zu erwarten ist. Dennoch erfahren wir einiges über die magischen bzw. übernatürlichen Aspekte, auf die wir in der Geschichte treffen. Sei es die Dämonen, Druiden, Todesboten und Banshees, auch weitere magische Gestalten und Zeitreisen werden thematisiert. Das war tatsächlich mehr als ich erwartet hatte und somit echt positiv. Ich bin mir noch nicht sicher, wann ich die nächsten Teile lesen werde, aber eine nette Unterhaltung für zwischendurch ist es.

Veröffentlicht am 17.11.2023

Emotionaler Roadtrip über den Tod und das Loslassen

Marianengraben
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„Marianengraben“ ist eine sehr gefühlvolle Geschichte über ein sehr ernstes Thema. Paulas kleiner Bruder ist bei einem Unfall ums Leben gekommen und ihre Welt liegt seitdem in Scherben. Das ändert sich ...

„Marianengraben“ ist eine sehr gefühlvolle Geschichte über ein sehr ernstes Thema. Paulas kleiner Bruder ist bei einem Unfall ums Leben gekommen und ihre Welt liegt seitdem in Scherben. Das ändert sich langsam, als sie eines Nachts unverhofft auf den schrulligen Rentner Helmut trifft. Dieser ist gerade dabei, die Urne seiner Ex-Frau vom Friedhof zu stehlen und Paula gerät mitten hinein. Was schon skurril klingt, wird im Laufe der Story nur noch skurriler. Paula & Helmut begeben sich zusammen auf einen Roadtrip, mit im Gepäck Helmuts Hund, die Urne der Exfrau und ein Huhn. Klingt schräg? Ist es auch! Der Humor der Story hat mir wirklich gut gefallen. Und trotzdem kommen die ernsten Themen (Tod, Verlust, Depressionen, Krankheiten, …) nicht zu kurz, und damit auch nicht die Ernsthaftigkeit der Geschichte. Ich fand das Buch sehr gefühlvoll und stark geschrieben. Auch wenn es all diese schweren Themen offen und ernst behandelt, fühlt es sich dennoch nicht zu schwer an, weil es gleichzeitig auch so emotional ist und einen mit seinem ganz eigenen Humor und Charme einfängt. Ich fand das Ende vorhersehbar, was aber nur ein kleines Minus gibt, da es der Story keinen Abbruch getan hat. Auch war die Logik/Glaubwürdigkeit einzelner Gegebenheiten für mich persönlich nicht immer so nachvollziehbar. Aber das fiel auch nicht zu arg ins Gewicht. Insgesamt ist Mariannengraben eine wunderschön erzählte Geschichte, zugleich traurig und lustig, ernst und leicht, und in jedem Fall emotional und gefühlvoll.

Veröffentlicht am 17.11.2023

Weil Liebe verdammt nochmal nicht leicht ist!

Will & Will
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Will & Will handelt von zwei Jugendlichen, die Probleme mit der Liebe haben (und mit sich selbst). Abwechselnd pro Kapitel begleiten wir einen der beiden Wills aus seiner Sicht durch sein Leben. Dabei ...

Will & Will handelt von zwei Jugendlichen, die Probleme mit der Liebe haben (und mit sich selbst). Abwechselnd pro Kapitel begleiten wir einen der beiden Wills aus seiner Sicht durch sein Leben. Dabei fühlt sich deren Leben sehr glaubhaft und gleichzeitig chaotisch an. Es wird nicht davor zurückgeschreckt, ernste und schwere Themen anzusprechen, was ich wirklich toll finde. Auch der Humor und die Messages der Story haben mir gefallen. An ein paar Punkten wars schon etwas abgedreht, aber die Charaktere bleiben greifbar und überwiegend sympathisch (auch wenn mir die Wills mit ihrer Eigenart etwas auf die Nerven gingen, aber es hielt sich noch im Rahmen). Insgesamt fand ich die Story frisch und nicht zu vorhersehbar. Ich mochte den Jugendlichen Charme und dass die Story insgesamt sehr nahhbar und echt wirkt. Das Ende hätte spannender sein können, es passte aber gut ins ganze Setting rein. Insgesamt eine Geschichte mit vielen Emotionen und vielen wichtigen Themen. Die Story hat definitiv ihren eigenen Style und Charme, eine etwas verschrobene Art und eine „knallharte Ehrlichkeit“. Das hat mir echt gefallen!

Veröffentlicht am 17.11.2023

Wenn du Serienkiller tötest, wirst du selbst zu einem...

Der Club der Serienkiller
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Ein Serienmörder, der andere Serienmörder killt? Dieses Motiv ist nicht neu, wird in diesem Buch aber anders behandelt, als ich das bislang kannte. Die gesamte Story ist humoristisch ausgelegt und der ...

Ein Serienmörder, der andere Serienmörder killt? Dieses Motiv ist nicht neu, wird in diesem Buch aber anders behandelt, als ich das bislang kannte. Die gesamte Story ist humoristisch ausgelegt und der Plot wirkt wirklich platt. Man sollte sich drauf einstellen, dass sich das Buch selbst nicht ernst nimmt, es ist ja schließlich auch eine Komödie. Wenn man das Ganze als unterhaltsame Thriller-Komödie für zwischendurch betrachtet, dann geht das Konzept am besten auf.

Die Story: Unser Protagonist tötet „ausversehen“ einen Mann und es stellt sich heraus, dass es sich hierbei um einen Serienmörder handelte, der zufällig eine Einladung für den „Club der Serienkiller“ dabei hat. Diesem Club tritt unser Protagonist dann kurzerhand, unter der falschen Identität des Toten, bei. Eigentlich gefällt es ihm ziemlich gut in dem Club, da aber zunehmend Clubmitglieder hinter seine falsche Identität kommen, sieht er sich gezwungen, diese dann eliminieren zu müssen. Als wäre das nicht schon schlimm genug, taucht auch noch ein dubioser Agent auf, der ihn ebenso zwingt, den „Club der Serienkiller“ auszulöschen. Der Druck, das Drama und die Morde steigen also

Auch wenn durchaus Spannung beim Lesen aufkommt, gerade bei den Mordanschlägen, liest es sicht trotzdem entspannt und leicht von der Hand Weg. Das lag für mich vor allem daran, weil mir die Ernsthaftigkeit fehlte und ich auch keine große „Bindung“ zu den Charakteren entwickelte. Auch wenn ich einige von ihnen durchaus interessant fand. Ich wusste nicht genau, was ich mir von dem Buch erwartet habe, aber ich wurde weder zutiefst begeistert noch total enttäuscht. Es liegt irgendwo dazwischen. Irgendwie war es mir zu wenig Komödie aber auch zu wenig Thriller, um richtig zu begeistern bzw zu überzeugen. Der schwarze Humor, für den das Buch so gelobt wird, kommt durchaus durch. Es hat nicht 100% meinen Humor getroffen, es hatte aber auf jeden Fall seine Lacher und seine eigene Ironie & Charme.

Veröffentlicht am 17.11.2023

Eine tragische Geschichte, die schockieren soll...

Und die Eselin sah den Engel
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...leider hat sie es aber nicht geschafft, mich zu überzeugen.
Die Eselin und der Engel, zählt das Buch eigentlich schon als Klassiker? Ich weiß nur, dass es sehr viele gute Bewertungen und Pressestimmungen ...

...leider hat sie es aber nicht geschafft, mich zu überzeugen.
Die Eselin und der Engel, zählt das Buch eigentlich schon als Klassiker? Ich weiß nur, dass es sehr viele gute Bewertungen und Pressestimmungen bekommen hat. Dass die Geschichte keine leichte Kost ist und die Stimmung eher drückend und beklemmend ist, das wird einen schon beim Lesen des Klappentextes bewusst.
Und eines ist für mich sicher, der Autor hat seinen eigenen Stil und kann definitiv gut Schreiben und Atmosphäte aufbauen, diese Gnadenlosigkeit der Szenerie.
Kurz gesagt geht es um Euchrid, er wächst verwahlost und vernachlässigt in einem Dorf auf, dass rückständig und Sekten-ähnlich ist. Unser Protagonist ist stumm und sehr verquer im Kopf, er wird nicht nur von der eigenen Familie geächtet, sondern auch von den Dorfbewohnern. Durch diese ganzen Grausamkeiten, die ihm entgegengebracht werden, ist sein Verstand sehr wirr und er halluziniert sich zum Teil seine eigene Welt, was mitunter sehr grotesk und verwirrend ist.
An für sich ist das eine interessante Grundidee, aber ich fand das Lesen extrem mühsam. Die Sprache wirkt hochgestochen und unnötig kompliziert, es hat mir schlichtweg die Motivation zum Lesen genommen. Auch kamen mir viele Szenen zu sehr in die Länge gezogen und teilweise unnötig vor. Das machte es für mich wirklich schwer, am Ball zu bleiben und größere Abschnitte am Stück zu lesen. Ich habe leider lange für das Buch gebraucht und musste mich teilweise durchquälen, ich WOLLTE es aber trotzdem zu Ende lesen, weil mich doch interessiert hat, wie das Ganze endet. Denn ein interessantes Grundsetting und spannende Aspekte hatte es definitiv. Zum Beispiel die Dynamik zwischen dem Mädchen, dass unseren Protagonisten als Engel ansieht und Euchrid selbst. Leider kann ich aber trotzdem nur zwei Sterne geben, weil das Lesen einfach so mühsam war und am Ende, zumindest für mich persönlich, nicht genug herum kam.