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Veröffentlicht am 26.08.2021

Zwei Frauen

Wellenflug
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Das jüdische Mädchen Anna interessiert sich schon immer mehr dafür, mit dem Vater ins Kontor zu gehen. Als ihre Schwester stirbt, ändert sich Annas Leben – und sie wird darauf vorbereitet, eine gute Ehefrau ...

Das jüdische Mädchen Anna interessiert sich schon immer mehr dafür, mit dem Vater ins Kontor zu gehen. Als ihre Schwester stirbt, ändert sich Annas Leben – und sie wird darauf vorbereitet, eine gute Ehefrau und Mutter zu werden. Ihr Sohn Heinrich hält jedoch nichts von den jüdischen und großbürgerlichen Konventionen und treibt sich lieber im Berliner Nachtleben herum. Als er die nicht standesgemäße Marie heiratet, sagen sich seine Eltern von ihm los.

Zwei Frauen und ihr schwieriges Leben. Im ersten Teil wird Annas Leben erzählt. Der Leser erfährt von den jüdischen Wurzeln und dem Leben der Familie, den Traditionen und dem Verlangen der Eltern, dass die Töchter gut verheiratet werden und eine eigene Familie gründen. Anna heiratet, doch ihr Mann verstirbt, weshalb sie dann seinen Bruder Julius heiratet und mit ihm Kinder bekommt. Im zweiten Teil des Buches geht es um Annas Sohn Heinrich und seine Frau Marie, die nicht das Wohlwollen der Familie Heinrichs bekommen konnte.

Über weite Teile fand ich das Buch sehr ansprechend und gut erzählt. Hier und da hat mich die Geschichte aber auch verwirrt. Dieses Porträt zweier Frauen fand ich gut und spannend, auch weil die beiden Frauen auf den ersten Blick so unterschiedlich, aber eigentlich doch gleich sind. Beide wollen nur das beste für ihre Familien und tun alles dafür.

Das Buch konnte mich nicht komplett fesseln, auch wenn ich die jüdischen Familiengeschichten – auch vor dem Hintergrund des lauernden Unheils – spannend fand. Trotzdem eine gut unterhaltende und gut geschriebene Geschichte über zwei starke Frauen.

Veröffentlicht am 20.08.2021

Geheimnisse

Die Entführung
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Die fünfzehnjährige Lena und ihre beste Freundin Ronja werden entführt. Die Entführer fordern von Lenas Vater, einem Unternehmer 3 Mio. DM Lösegeld. Nach Verhandlungen und der Geldübergabe endet die Entführung ...

Die fünfzehnjährige Lena und ihre beste Freundin Ronja werden entführt. Die Entführer fordern von Lenas Vater, einem Unternehmer 3 Mio. DM Lösegeld. Nach Verhandlungen und der Geldübergabe endet die Entführung in einer Katastrophe. 17 Jahre später werden in dem Wald nahe dem Pferdehof, auf dem die Mädchen gefangen gehalten wurden, menschliche Knochen gefunden, die einem an der Tat Beteiligten zugeordnet werden können. Was ist damals wirklich passiert?

Den ersten Teil des Buches, der sich mit der Entführung und allem danach befasst, fand ich richtig gut und bis hierher war es für mich ob des Schreibstils und der spannenden Geschichte ein 4-Sterne-Buch. Im zweiten Teil beschäftigt sich die Geschichte dann mit dem Leben 17 Jahre später. Die Geschehnisse gelten zwar als aufgeklärt, aber es sind immer noch Punkte ungeklärt.

Den zweiten Teil fand ich ob der geklärten Einzelheiten anfangs immer noch spannend, aber ich muss ehrlich sagen, dass mich die Auflösung des Falls überhaupt nicht überzeugen konnte. Zwar habe ich mit einigen Dingen (vor allem dem Hauptthema) gerechnet, aber ansonsten fand ich die Erklärung für die Entführung und die späteren Ereignisse mehr als abstrus.

Schade, das Buch hatte Potenzial, aber mich überzeugte der zweite Teil und vor allem die Aufklärung am Ende gar nicht.

Veröffentlicht am 18.08.2021

Der Killer und das Mädchen

Billy Summers
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Billy Summers ist ein Auftragskiller. Aber er tötet nur böse Menschen – das ist sein Grundsatz. Als er einen neuen Auftrag annimmt, muss er sich zunächst getarnt als angehender Schriftsteller in einer ...

Billy Summers ist ein Auftragskiller. Aber er tötet nur böse Menschen – das ist sein Grundsatz. Als er einen neuen Auftrag annimmt, muss er sich zunächst getarnt als angehender Schriftsteller in einer Kleinstadt aufhalten. Hier ist er ein guter Nachbar, ohne dass diese ahnen, wen sie wirklich in ihrer Mitte Willkommen heißen. Wird der Auftrag gelingen?

Ich bin seit etlichen Jahren ein Stephen King-Fan, denn ich liebe seinen Schreibstil und seine Welten, die er wie kein zweiter mit Leben füllt. Die Charaktere sind gut gezeichnet und auch die Umgebung kann man sich bildlich vorstellen. Auch Billys Geschichte ist interessant, aber trotzdem habe ich diesmal einiges zu meckern.

Aus diesem Buch hätte der gute Stephen auch drei Bücher machen, denn im Prinzip sind es drei Geschichten, die hier erzählt werden – auch wenn diese irgendwie zusammenhängen. Zum einen ist da der Billy im Jetzt. Er kommt nach Red Bluff, um seinen nächsten Auftrag anzunehmen und auszuführen. Da er auf die Ankunft des zukünftigen Opfers warten muss, zieht er in eine ruhige Wohngegend und arbeitet in einem Bürogebäude, wo sein vermeintlicher Agent ein Büro für ihn gemietet hat. Dieser Teil des Buches hat sich für mich etwas zu sehr in die Länge gezogen. Hier dauerte es ewig, bis Billy endlich das tun konnte, wofür er in die Stadt gekommen ist. Der zweite Roman ist der, den der angehende Schriftsteller während seines Wartens schreibt. Und hier schreibt Billy über sein Leben, so dass man in diesem Teil erfährt, wie er zu dem wurde, der er heute ist. Auch das ist okay, hätte aber auch nicht sein müssen. Das dritte Buch dreht sich dann um Billy und Alice, eine junge Frau, die er rettet, nachdem sie von ihren Vergewaltigern in Kälte und Regen vor Billys Tür abgeladen wird. So dreht sich der Schluss des Buches um Billys Flucht aus Red Bluff zusammen mit Alice.

Tja, und irgendwie waren mir diese drei Geschichten zu viel. Irgendwie kam der Auftragsmord nicht so richtig in die Gänge, alles dauerte viel zu lang, dann der letzte Teil mit der Reise zusammen mit Alice – ich kann es nicht erklären, es war unnötig und zog die Geschichte unnötig in die Länge.

Insgesamt fand ich das Buch lesenswert, hätte mir aber gewünscht, dass es schneller und gestraffter gewesen wäre.

Veröffentlicht am 18.08.2021

So ist das Leben

Für ein Leben
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Anhand der Lebensläufe zweiter unterschiedlicher Frauen und ihrer Leben erzählt Ulrich Woelk in seinem Roman „Für ein Leben“ gleichzeitig einen Teil der deutsch-deutschen Geschichte.

Der Roman beginnt ...

Anhand der Lebensläufe zweiter unterschiedlicher Frauen und ihrer Leben erzählt Ulrich Woelk in seinem Roman „Für ein Leben“ gleichzeitig einen Teil der deutsch-deutschen Geschichte.

Der Roman beginnt damit, dass die Ärztin Niki im Krankenhaus ihren zukünftigen Mann kennenlernt. Niki, geboren in Afghanistan als Kind deutscher Hippies, lernt hier aber auch die schillernde Lu kennen. Und während das Buch viele Lebensläufe in seinem Lauf erzählt, geht gleichzeitig die Geschichte von Niki und Lu weiter.

Mir persönlich war hier alles etwas zu viel. Zu viele Lebensläufe, denen ich gar nicht mehr richtig folgen konnte. Dabei gibt es viele interessante Themen, die für mich aber das Buch nicht lesenswerter machten. Ich hatte mir wirklich mehr von dieser Geschichte versprochen, habe das Buch am Ende aber mit viel Ratlosigkeit zur Seite gelegt.

Veröffentlicht am 18.08.2021

Da waren's nur noch ...

Die Nacht der Acht
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„Die Acht“ sind eine Clique von Schülern eines Kunst-Lycées – eine Gruppe von Freunden, die unter sich bleiben. Als sie beschließen, eine „Horrornacht“ in der schicken Villa von Quentins Eltern zu verbringen, ...

„Die Acht“ sind eine Clique von Schülern eines Kunst-Lycées – eine Gruppe von Freunden, die unter sich bleiben. Als sie beschließen, eine „Horrornacht“ in der schicken Villa von Quentins Eltern zu verbringen, wo sich erschrecken heißt, dass man trinken muss, ahnen sie nicht, dass der Horror real werden wird. Doch wer ist hinter den Freunden her?

Okay, ich möchte zuerst mal sagen, dass ich alle acht Freunde ziemlich idiotisch fand. Es sind Teenager, das entschuldigt vielleicht etwas, aber ihr Verhalten war zum Teil doch zum Augenrollen. Und ich kann auch direkt hinterherschicken, dass ich die Auflösung des Falls ziemlich merkwürdig und dumm fand. Ich meine: In dem einen Moment ist man noch mitten im Fall und weiß nicht so recht, was man von allem halten soll, beim Umblättern zum nächsten Kapitel schreit der Täter dann: „Ja, ich war’s!“, ohne dass die Ermittlungen irgendwie vorangekommen wären. Da denkt man zunächst wirklich, man hat einige Kapitel überblättert oder sie wurden beim Druck vergessen.

Dabei sind die Gruselmomente im Buch – wenn man mal die Logik außen vor lässt – ziemlich gut gemacht. Ich hab mich auch hier und da ein bisschen gefürchtet und nach Aufklärung gegiert. Aber alles in allem fand ich alle Charaktere seltsam, manche Auflösungen so dumm, dass ich es nicht glauben konnte und – wie gesagt – das Ende einfach nur dämlich.

Ich hatte mir mehr von der Geschichte erhofft, gebe für einige der Grusel- und Schockmomente allerdings noch 3 Sterne.