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Veröffentlicht am 03.04.2019

Das Auge

Mörderische Renovierung
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Ambrose Wells ist tot. Er starb durch einen Sturz aus dem Fenster. A. und seine Freundin Niamh (sprich: Nief) reisen an, um Axton House, das Erbe von Wells, zu beziehen. Und schnell wird klar, dass das ...

Ambrose Wells ist tot. Er starb durch einen Sturz aus dem Fenster. A. und seine Freundin Niamh (sprich: Nief) reisen an, um Axton House, das Erbe von Wells, zu beziehen. Und schnell wird klar, dass das alte Haus einige Geheimnisse birgt, die es zu erkunden gilt.

Die Geschichte von A. und Niamh wird nur durch Briefe, Tagebucheinträge, Bilder von Überwachungskameras usw. erzählt, was das Buch erst einmal besonders macht. Nach und nach entdeckt der Leser so die anfangs unheimlichen Begebenheiten in Axton House, die nach und nach durch wissenschaftliche Dokumente und Auszüge aus Büchern vertieft werden. Das fand ich faszinierend. Die Geschichte entwickelt sich dabei zunächst immer mehr zu einem Spionageroman, in dem man kryptische Botschaften entschlüsseln muss, bei denen der Leser mit einbezogen wird. Am Ende ist es die Geschichte einer Loge, die über die ganze Welt verteilt Geheimnisse aufdeckt und sich zur Sonnenwende im Dezember in Axton House trifft. Der Aufbau des Buches ist dabei sehr geschickt gemacht, so dass man als Leser immer neugierig ist, was A. und Niamh als nächstes entdecken werden, was auf den Überwachungskameras zu sehen sein wird, die im ganzen Haus verteilt sind, usw.

Das Buch hat mir über weite Strecken wirklich gut gefallen, auch wenn es Teile gab, die ich sehr schwer fand (Auszüge aus Fachbüchern zur Entschlüsselung von Geheimbotschaften oder zu Parapsychologischen Ereignissen). Da fiel mir das Weiterlesen oft etwas schwerer, was aber den Reiz des Buches nicht schmälerte.

Insgesamt ist es ein ungewöhnlich geschriebenes, aber wirklich spannendes Buch über die Suche nach der Wahrheit in einem alten Haus. Man glaubt zuerst, man weiß genau, worauf die Geschichte hinausläuft, wird aber ständig eines Besseren belehrt. Hat mir gefallen!

Veröffentlicht am 02.04.2019

Lotte in Berlin

Grüne Gurken
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Lotte ist neu in Berlin. Frisch umgezogen mit ihren Eltern aus einem kleinen Dorf in Hessen. Sie will Berlin nicht mögen, wird aber schnell hineingezogen in ihren Kiez und die Menschen dort. Zum Beispiel ...

Lotte ist neu in Berlin. Frisch umgezogen mit ihren Eltern aus einem kleinen Dorf in Hessen. Sie will Berlin nicht mögen, wird aber schnell hineingezogen in ihren Kiez und die Menschen dort. Zum Beispiel Yunus, dem Betreiber des Kiosk ihrem Haus gegenüber, der sie einfach mal so als Verkäuferin einstellt, als er schnell weg muss, und dessen Freundin Miri, die alles ist, was Lotte mal sein will. Und dann ist da ja auch noch der Junge, der jeden Montag 10 saure Grüne Gurken kauft. Vincent von Grüne Gurken, wie Lotte ihn nennt. Und plötzlich ist Berlin gar nicht mehr so doof!

Lotte ist herrlich. Ich mochte ihre selbstironische Art und ihre Tollpatschigkeit. Ihre Eltern, schon aus Familientradition Mitglieder in einem Club für Hochbegabte, erhoffen sich immer noch, dass Lotte das Familienerbe antritt, was aber nicht sehr wahrscheinlich ist. Die Aufenthalte im Kiosk von Yunus fand ich toll, Yunus, Miri und die Geschichten rund um den Kiosk fesselnd und gut unterhaltend. Das Kennenlernen von Vincent von Grüne Gurken, der eigentlich Luke heißt und hinter dessen Einkauf der sauren Leckereien eine ganz eigene Geschichte steckt, bringt Lotte die erste Liebe ein, während ihre Eltern einsehen müssen, dass ihre Tochter einen eigenen Kopf hat.

Das Buch hat mir Spaß gemacht, weil Lotte so herrlich ironisch und voller Inbrunst über ihre Missgeschicke redet, Statistiken erstellt und sich Hals über Kopf in eine Liebesgeschichte stürzt. Süß geschrieben und erzählt!

Veröffentlicht am 01.04.2019

Amor auf vier Pfoten

Eine Samtpfote zum Verlieben
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Jamie ist mit ihrem Kater nach Los Angeles umgezogen und lebt in einem kleinen Haus am Storybrook Court. Schnell lebt sich Jamie in der neuen Umgebung ein und lernt nach und nach ihre Nachbarn kennen. ...

Jamie ist mit ihrem Kater nach Los Angeles umgezogen und lebt in einem kleinen Haus am Storybrook Court. Schnell lebt sich Jamie in der neuen Umgebung ein und lernt nach und nach ihre Nachbarn kennen. Und auch Mac – eigentlich MacGyver und ein Hauskater – findet Wege, sich in der neuen Umgebung umzusehen. Denn er riecht, dass viele Menschen seine Hilfe brauchen, denn sie sind einsam und brauchen Unterstützung dabei, glücklich zu werden. Er heckt einen Plan aus, der das Viertel ziemlich durcheinander bringt.

MacGyver ist ein toller Kater und für mich als Katzenmensch sehr unterhaltend. Viele Verhaltensweisen erkannte ich aus meinen Jahren, die ich mit Katzen verbracht habe, wieder. Ich mochte es, wie er durch die Nachbarschaft stromert und versucht, die Leute in seiner Umgebung – vor allem seine Jamie – glücklich zu machen. Die Kapitel aus der Sicht von Mac brachten mich zum Schmunzeln, denn die Sicht des Katers auf uns Menschen und auf Hunde fand ich sehr lustig. Obwohl einige „Kunststücke“, die Mac vollbrachte, ein bisschen übertrieben auf mich wirkten, fand ich das Ergebnis so amüsant, dass ich über die – meiner Meinung nach – Unmöglichkeit hinweg sehen konnte.

Die von Mac angestoßene Freundschaft zwischen seiner Jamie und dem in der Nachbarschaft lebenden verwitweten David fand ich sehr schön. Überhaupt waren die Menschen in dem Roman herrlich durchgeknallt und ich fühlte mich oft wie in einem Hollywoodfilm, der in einer besonderen Nachbarschaft spielte.

Das Buch hat mich gut unterhalten und ich begleitete Mac gerne bei seinen nächtlichen Diebestouren, genau so gerne wie ich die Menschen um ihn herum bei ihren Bemühungen begleitete glücklich zu werden. Süße Unterhaltung nicht nur für Katzenfans!

Veröffentlicht am 28.03.2019

Ein Rockstar zum Verlieben

Rock my Heart
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Eigentlich ist Rowan mit ihrer Freundin bei dem Konzert, um ihren Spaß zu haben. Doch dann entdeckt sie in der Menge ihren Freund mit einer anderen – ihren Freund, der behauptet hat, länger arbeiten zu ...

Eigentlich ist Rowan mit ihrer Freundin bei dem Konzert, um ihren Spaß zu haben. Doch dann entdeckt sie in der Menge ihren Freund mit einer anderen – ihren Freund, der behauptet hat, länger arbeiten zu müssen. Vor der Tür des Clubs trifft sie auf Adam Everest, Sänger der Band, die sie sich ansehen wollte. Und ehe sie sich versieht, liegt sie in seinen Armen und lässt sich zu Küssen hinreißen. Als Adam dann auch noch in einem ihrer Collegekurse auftaucht, ist guter Rat teuer.

Okay, erst war ich ein bisschen enttäuscht, dass die Protagonisten in diesem Roman noch so verdammt jung sind (Rowan ist 18), doch die hinreißende kleine College-Rockstar-Geschichte nahm mich schnell gefangen. Adam, der Herzensbrecher, schaffte es schnell, dass selbst ich, die ich seine Mutter sein könnte, mich ein bisschen in ihn verliebte. Als er Rowan dazu überredet, mit ihm und der Band für ein langes Wochenende mit auf Tour zu gehen, um ihm Nachhilfe zu geben, fand ich es einfach nur zuckersüß. Und auch dieses „Tourleben“ mit all den Jungs im Tourbus hat mich total amüsiert. Ich fand sie alle so niedlich und konnte mich nicht sattlesen an dem Geplänkel zwischen allen.

Alles in allem hat mich das Buch sehr gut unterhalten. Für mich als Musik- und Konzertfan wurden Träume wahr, während ich die Backstage- und Tourbusgeschichten las, die Rowan mit Adam und seinen Jungs erleben durfte. Süße kleine Rockstargeschichte, auf deren Fortsetzung im zweiten Band ich jetzt wirklich gespannt bin.

Veröffentlicht am 26.03.2019

Der Selbstmordpakt

Mein Herz und andere schwarze Löcher
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„Weil du ein Mensch bist. Niemand ist immer nur schlecht oder immer nur gut.“

Aysel will sterben. Doch sie will es nicht allein machen und meldet sich deshalb in einem Selbstmordforum an, wo sie auf Roman ...

„Weil du ein Mensch bist. Niemand ist immer nur schlecht oder immer nur gut.“

Aysel will sterben. Doch sie will es nicht allein machen und meldet sich deshalb in einem Selbstmordforum an, wo sie auf Roman trifft. Auch er will seinem Leben ein Ende setzen. Und während die beiden sich kennenlernen, verändern sich Aysels Gefühle, denn plötzlich gibt es da etwas, für das es sich zu leben lohnt. Doch wird Roman das auch so sehen?

Bücher über Teenager-Suizid finde ich immer extrem erschreckend. Ich kann mir nicht vorstellen, wie schlimm ein Leben sein muss, aus dem ein so junger Mensch fliehen will. Auch hier waren meine Gefühle wieder extrem. Ich wollte Roman und Aysel schütteln und ihnen versichern, dass kein schlimmes Gefühl für immer ist und dass es immer Gründe gibt, warum das Leben lebenswert ist. Natürlich verstand ich ihren Kummer und konnte ihre traurigen Gefühle nachvollziehen, aber während das Buch die verbleibenden Tage bis zum 7. April, dem gewählten Todestag der beiden, herunterzählte, hoffte ich auf ein Wunder.

Aysel mochte ich so gerne. Sie ist intelligent und ihre Gedanken brachten mich oft zum Schmunzeln oder Nachdenken. Und auch Roman, diesen nach außen unbekümmerten, gutaussehenden Jungen, hatte ich schnell in mein Herz geschlossen. Und so hoffte ich, während die Tage auf 0 herunterzählten.

Die Geschichte ist schön erzählt und ich begleitete Aysel und Roman gerne bei ihren kleinen Ausflügen und lauschte ihren Geschichten. Am Ende war dann auch ein kleiner Hoffnungsschimmer, auch wenn nicht beide sich am Leben festhalten wollten. Eine wichtige und gut erzählte Geschichte über die Schwere, am Leben zu sein. Gut!