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Veröffentlicht am 18.10.2022

Etwas chaotisch aber hat was

Die Toten von Cork
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Ein durchweg ungewöhnlicher und ungewohnter düsterer Krimi, der mich im Verlauf aber immer mehr fesselte. Kriminalkommissar Markus Felchlin macht mit seinen beiden Kindern und einer ehemaligen Kollegin ...

Ein durchweg ungewöhnlicher und ungewohnter düsterer Krimi, der mich im Verlauf aber immer mehr fesselte. Kriminalkommissar Markus Felchlin macht mit seinen beiden Kindern und einer ehemaligen Kollegin und deren Sohn Ferien in Irland. Dort stoßen sie nicht nur auf Anfeindungen aus dem Dorf, die sich in Drohungen und Vandalismus Luft machen, sondern beobachten auch rassistisches Verhalten. Als die kleine Deirdre bei ihnen auftaucht, tun sich noch mehr Rätsel auf: woher kommt dieses verwahrloste Mädchen und warum will sie nicht reden? Als sie kurz darauf wieder spurlos verschwindet, alarmiert Felchlin die Polizei. Gemeinsam mit einem hiesigen Kollegen kommt er nicht nur Deirdres schrecklichem Schicksal, sondern auch einem sehr alten und dunklen Geheimnis in der Geschichte Irlands auf die Spur.
Obwohl die Handlung mehrfach in geradezu unglaubwürdige Situationen abdriftete und auch der unglaubliche Zufall ein steter Begleiter war, hatte das Buch irgendetwas, das mich in seinen Bann zog. Mit dem historischen Hintergrund, der hier angesprochen wird, wurde mir zudem ein bislang nicht sehr vertrautes düsteres Kapitel irischer Geschichte näher gebracht. Wer ungewöhnliche Krimis mag, die vom typischen Schema abweichen, könnte hier ebenso wie ich fündig werden.

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Veröffentlicht am 04.10.2022

Weihnachten mal anders

Ein Alman feiert selten allein
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Dieses Buch hat mich gleich auf zwei Ebenen fasziniert: zum einen musste ich über die Familie von Jonas schmunzeln, die Weihnachten penibelst durchplant und dabei keinen Raum für Zufälle lässt. Oft wusste ...

Dieses Buch hat mich gleich auf zwei Ebenen fasziniert: zum einen musste ich über die Familie von Jonas schmunzeln, die Weihnachten penibelst durchplant und dabei keinen Raum für Zufälle lässt. Oft wusste ich nicht ob ich lieber lachen oder weinen sollte - zum Glück läuft Weihnachten bei viel entspannter ab.
Weit interessanter fand ich aber die Einblicke in die Traditionen von Elifs Familie und deren Erfahrungen mit dem deutschen Weihnachtsfest. Da gab es viele peinliche Situationen, in denen man sich für Jonas Familie regelrecht fremdschämen musste.
Der Schreibstil wirkte Elifs Naturell entsprechend eher spontan als durchstrukturiert, was aber auch einen Grossteil des Charmes dieser Geschichte ausgemacht hat. Was auf den ersten Blick eine kurzweilige und unterhaltsame Beobachtung des Weihnachtsfestes bietet, regt auf den zweiten durchaus auch zum Nachdenken an - über Weihnachten an sich und wie man dem Fest begegnet, aber auch über Toleranz und Familie. Ein etwas anderes Weihnachtsbuch und gerade deshalb besonders.

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Veröffentlicht am 27.09.2022

Hörenswert

Der gelbe Vogel
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Eine beeindruckende Geschichte, in der auch die immer wieder aufblitzenden humorvollen Momente eine bedrückende Grundstimmung nicht ganz vertreiben können. Stetig wird die Hoffnung geschürt, dass am Ende ...

Eine beeindruckende Geschichte, in der auch die immer wieder aufblitzenden humorvollen Momente eine bedrückende Grundstimmung nicht ganz vertreiben können. Stetig wird die Hoffnung geschürt, dass am Ende noch alles gut, oder wenigstens besser, wird - umso erschütterter ließ mich das Ende zurück. Aber vielleicht hat das Buch auch gerade deshalb eine derart große Wirkung und klingt noch lange nach. Als Hörbuch, in dem der Erzähler durch leichte Nuancierungen nicht nur die unterschiedlichen Stimmen, sondern auch Stimmungen perfekt einfängt, wirkt die Geschichte dann noch einmal viel intensiver. Fazit: hörenswert!

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Veröffentlicht am 12.09.2022

Torte!

Elvis Gursinski und der Grabstein ohne Namen
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Als erstes ist mir bei dem Buch der Schreibstil aufgefallen, der mit seiner lockeren Art und den herrlich skurrilen Wortschöpfungen von Dalia überzeugt, dabei aber auf Umgangssprache verzichtet, die ich ...

Als erstes ist mir bei dem Buch der Schreibstil aufgefallen, der mit seiner lockeren Art und den herrlich skurrilen Wortschöpfungen von Dalia überzeugt, dabei aber auf Umgangssprache verzichtet, die ich gelesen zumeist unpassend finde.
Mit Elvis hat die Autorin einen sympathischen Protagonisten geschaffen, der zugleich als Identifikationsfigur wie auch heimlicher Held verstanden werden kann. Dazu bietet Dalia, die sich im Verlauf des Buches als unerwartete Freundin herausstellt, mit ihrer direkten und unverblümten Art einen wunderbar passenden Kontrast.
Elvis lebt mit seinen Eltern auf dem Friedhof, und er kann die Stimmen der dort begrabenen Leute hören. Doch irgendetwas stimmt nicht: Elvis Mutter verhält sich noch merkwürdiger als sonst und unheimliche Dinge geschehen im Zimmer im zweiten Stock. Und so ist es an Elvis, den Ereignissen mit Dalias Hilfe auf den Grund zu gehen...
Ein wundervolles Buch, das weit mehr zu bieten hat als Gruselstimmung - mit viel Herz wird eine Geschichte von Familie und Freundschaft und noch viel mehr erzählt.

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Veröffentlicht am 08.09.2022

Eine herrlich kitschige Romanze zum Dahinschmelzen

Animant Crumbs Staubchronik
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Eine herrlich kitschige Romanze, die noch dazu in einer Bibliothek spielt. Animant möchte am liebsten in ihrer Kammer sitzen und den ganzen Tag nur lesen - ihre Mutter jedoch möchte Animant am liebsten ...

Eine herrlich kitschige Romanze, die noch dazu in einer Bibliothek spielt. Animant möchte am liebsten in ihrer Kammer sitzen und den ganzen Tag nur lesen - ihre Mutter jedoch möchte Animant am liebsten verheiraten. Als es sich ergibt, dass Animant für einen Monat nach London reisen und dort als Biblitothekarsassistentin arbeiten soll, sagt diese natürlich zum Entsetzen ihrer Mutter sofort zu. Doch Animant hat nicht mit dem mürrischen Bibliothekar Thomas Reed gerechnet, dem sie es anscheinend nie recht machen kann. Doch mit ihrem Wissen und ihrer Beharrlichkeit kämpft sich Animant durch die anstrengenden Tage in der Bibliothek und erweicht schließlich sogar das Herz von Thomas Reed. Animant erlebt das, was sie bisher höchstens aus Büchern kannte: sie verliebt sich. Zudem findet sie in der forschen Eliza eine neue beste Freundin. Natürlich gibt es auf dem Weg zum unausweichlichen Happy End die üblichen Stolpersteine, und mehr als einmal hadert Animant mit den ihr so fremden Gefühlen, aber genau das macht ja den Reiz der meisten romantischen Geschichten, und so auch dieser, aus. Lediglich einige wiederholend wirkende Längen, insbesondere wenn Animant mal wieder Zweifel hegt oder von Reeds schokoladenbraunen Augen schmachtet, nehmen der Handlung ein wenig den Schwung. Schade auch, dass die ominöse Suchmaschine in der Bibliothek keine größere Rolle spielt, sondern lediglich als Kulisse dient. Insgesamt jedoch konnte mich das Buch mit seiner Leichtigkeit und vielen amüsanten Situationen begeistern.

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