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Veröffentlicht am 29.05.2024

Vielversprechender Serienauftakt

Beuteherz
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Wenn eine Privatperson ermittelt, bewegt sich die Handlung immer auf einem schmalen Grat zwischen Glaubwürdigkeit und Unglaubwürdigkeit. Wieso also sollte Annie Ljung, Sozialarbeiterin, mehr herausfinden ...

Wenn eine Privatperson ermittelt, bewegt sich die Handlung immer auf einem schmalen Grat zwischen Glaubwürdigkeit und Unglaubwürdigkeit. Wieso also sollte Annie Ljung, Sozialarbeiterin, mehr herausfinden können als die Polizei? In diesem Fall hat Annie einige Vorteile: sie ist mit dem ersten Opfer verwandt, kommt aus dem Ort und kennt daher viele Leute, und kann aufgrund ihrer Arbeit ebenfalls unauffällig Nachforschungen anstellen.
Trotzdem konnte ich mich mit Annie nicht so recht anfreunden - sie vergaß wichtige Informationen, handelte impulsiv, brachte sich in Gefahr und konnte am Ende den offensichtlichen Zusammenhang trotzdem nicht selbst erkennen. Zudem wurde ihre Vorgeschichte, die sie vor Jahren aus dem Ort vertrieb, immer wieder erwähnt, aber erst am Schluss nur nebenbei erklärt.
Nach dem durchaus spannenden, aber über weite Strecken auch langatmigen Anfang hatte ich am Schluss zudem den Eindruck, die Geschichte verzettelt sich und insgesamt hätte man den Plot vielleicht etwas straffen können.
Fazit: vielversprechender Serienauftakt mit viel Luft nach oben.

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Veröffentlicht am 23.05.2024

Solider Thriller

Verfallen
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Solider Thriller, der die düstere Spannung vor allem dem abgeschiedenen Schauplatz und den feindseligen Dorfbewohnern verdankt, die einem das ungute Gefühl geben, beobachtet zu werden und nirgendwo sicher ...

Solider Thriller, der die düstere Spannung vor allem dem abgeschiedenen Schauplatz und den feindseligen Dorfbewohnern verdankt, die einem das ungute Gefühl geben, beobachtet zu werden und nirgendwo sicher zu sein. Der Schluss zog sich ein bisschen und das in der Auflösung offenbarte Thema war nicht ganz nach meinem Geschmack, insgesamt aber ein packender und lesenswerter Roman.

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Veröffentlicht am 21.05.2024

Tee mit Biss

A Tempest of Tea
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Bei den Schlagworten Tee und Vampire konnte ich nicht widerstehen und habe mich ohne weiteres Vorwissen oder konkrete Erwartungen auf dieses Fantasy-Spektakel eingelassen. Die Atmosphäre erinnert stark ...

Bei den Schlagworten Tee und Vampire konnte ich nicht widerstehen und habe mich ohne weiteres Vorwissen oder konkrete Erwartungen auf dieses Fantasy-Spektakel eingelassen. Die Atmosphäre erinnert stark an Bardugo, aber die Geschichte geht durchaus ihren eigenen Weg und es wird eine faszinierende Welt geschaffen, in der Vampire eine große, aber nicht die einzige Rolle spielen. Auch Magie kommt vor, und abgesehen vom Schauplatz Ettenia möchte man im Anschluss gerne auch Geschichten über die weiteren genannten Orte lesen, die so exotisch und geheimnisvoll klingen.
Die Charaktere waren alle etwas besonderes mit eigenen Stärken und Fehlern, allerdings fand ich gerade die romantisch angehauchten Interaktionen und Dialoge zu betont naiv, auch wenn es in dieser Welt zu dieser Zeit sehr viktorianisch streng und keusch zugehen mag. Dafür war die Handlung, die Intrigen, der Verrat, aber auch die Pläne und der Zusammenhalt der Gruppe sehr spannend und immer wieder überraschend. Der Schreibstil war flüssig, mir insgesamt aber zu jugendlich und manche Beschreibungen auch zu blumig und angestrengt, irgendwie zu gewollt besonders, um natürlich und mühelos zu wirken. Er zeigt aber durchaus Potenzial, dass die Autorin ihre ganz eigene Stimme noch finden wird.
Fazit: da ich diese Art von Fantasy normalerweise nicht lese, war das Buch für mich ein kleiner Ausflug an einen exotischen Ort mit bunten und fremdartigen Eindrücken.

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Veröffentlicht am 16.05.2024

Lebe Dein Leben

Bonjour Agneta
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Mittelalte Frau fährt von Schweden nach Frankreich, wo sie statt des inserierten Au pair Jobs eine Anstellung zur Betreuung eines dementen älteren Mannes findet. Auf den ersten Blick zweifelt Agneta an ...

Mittelalte Frau fährt von Schweden nach Frankreich, wo sie statt des inserierten Au pair Jobs eine Anstellung zur Betreuung eines dementen älteren Mannes findet. Auf den ersten Blick zweifelt Agneta an ihrer Entscheidung, doch nachdem sie Einar besser kennengelernt hat ändert sie ihre Meinung. Einar zeigt ihr, dass man das Leben genießen und sich nicht nur den Wünschen anderer beugen muss. Dann sind da noch die liebenswerte Nachbarin Bonnibelle und der charmante Barbesitzer Fabien, und schon bald kann sich Agneta ihr altes Leben außerhalb des kleinen Dorfes nicht mehr vorstellen. Doch was soll sie ihrem Mann sagen? Kann sie Ihr alteingesessenes Leben einfach so abstreifen und sich dauerhaft in die Lavendelfrau verwandeln, die immer öfter aus ihr hervorbricht und sie Dinge tun lässt, von denen sie früher nie zu träumen gewagt hätte?
Das Buch schäumt über vor Lebenslust, hat aber auch traurige und nachdenkliche Momente. Manchmal war es mir allerdings auch zu chaotisch und überzogen, so dass die Geschichte ins Lächerliche zu kippen drohte. Am Ende überwog allerdings die gute Laune, die einen einfach mitreisst.
Fazit: lebensbejahende Geschichte mit ernsten Anklängen.

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Veröffentlicht am 14.05.2024

Schatzsuche mit Hindernissen

Mord im Antiquitätenladen
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Natürlich war ich gespannt, wie ein Krimi von „Waldi“ wohl aussehen würde. In weiten Teilen stimmt das Ergebnis mit meiner Erwartung überein: Lokalkolorit, Antiquitäten, skurrile Charaktere und teils alberner ...

Natürlich war ich gespannt, wie ein Krimi von „Waldi“ wohl aussehen würde. In weiten Teilen stimmt das Ergebnis mit meiner Erwartung überein: Lokalkolorit, Antiquitäten, skurrile Charaktere und teils alberner Humor.
Die Handlung konnte nach anfänglichen Startschwierigkeiten überzeugen und die Auflösung hat mir durchaus gefallen. Allerdings darf man es mit der Glaubwürdigkeit nicht allzu genau nehmen und auch einige Redundanzen muss man in Kauf nehmen. Mindestens zweimal hatte ich das Gefühl, den Verlauf der Handlung genau so doch schon vor einigen Seiten erlebt zu haben, was mich durchaus irritierte. In diesem Falle siegt der Unterhaltungswert klar über jeglichen Anspruch
Fazit: ein kurzweiliger Lokalkrimi, der vor allem dank des kultigen Autors seine Fangemeinde finden dürfte. Was ich auf jeden Fall aus dem Buch mitnehme ist das neu erlangte Wissen über den Unterschied zwischen Wandteppich und Tapisserie.

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