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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 21.11.2019

Noch spannender geht nicht.

Missing Boy
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Auch der dritte Teil der 'Crimson Lake' Reihe hat meine Erwartungen wieder mehr als übertroffen. Hochspannend, dabei auch emotional und stellenweise sehr witzig, geht es diesmal um die Aufklärung eines ...

Auch der dritte Teil der 'Crimson Lake' Reihe hat meine Erwartungen wieder mehr als übertroffen. Hochspannend, dabei auch emotional und stellenweise sehr witzig, geht es diesmal um die Aufklärung eines Vermissten-Falls. Als ein kleiner Junge aus einem Hotel verschwindet, werden Ted und seine Partnerin Amanda von der Mutter angeheuert, das Kind wiederzufinden. Dabei stößt das ungewöhnliche Ermittler-Team wie gewohnt auf Widerstand bei der Polizei, für die Ted immer noch der Kinderschänder, und somit gleich selbst ein Verdächtiger, und Amanda die Mörderin bleibt. Allerdings wird es diesmal richtig brenzlig, als Amanda ganz offen von einer jungen Polizistin angefeindet wird, die ihr die Schuld am Tod ihrer Kollegin gibt. Für Ted hingegen zeigt sich ein erster Lichtblick in seinem trostlosen Leben, als seine Tochter zum ersten Mal zu Besuch kommen darf. Er ist hin- und hergerissen zwischen seinem neuen Auftrag und dem Wunsch, viel Zeit mit Lillian zu verbringen, so dass am Ende sogar beide Welten kollidieren und nicht nur ihn in Lebensgefahr bringen.

'Missing Boy' liefert wieder einen hochspannenden Fall, der Ted und Amanda alles abverlangt und dabei immer auch von ihrem persönlichen Schicksal überschattet wird. Und es gab wieder einige komische und skurrile Situationen, die vor allem durch Amandas unvergleichliche, unkalkulierbare und unsensible Art entstehen, die man ihr dann aber nie übel nehmen kann.

Einmal angefangen, konnte ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen. Eine absolut würdige Fortsetzung, die mich auf viele weitere Bücher in der Reihe hoffen (und ungeduldig warten) lässt.

Veröffentlicht am 29.10.2019

Einfach fantastisch

Die Ewigkeit in einem Glas
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Ein historischer Krimi im viktorianischen London wäre eine mögliche Beschreibung des Buches, würde dieser fantastischen und wundersamen Geschichte aber keinesfalls gerecht werden. Was Jess Kidd hier zaubert, ...

Ein historischer Krimi im viktorianischen London wäre eine mögliche Beschreibung des Buches, würde dieser fantastischen und wundersamen Geschichte aber keinesfalls gerecht werden. Was Jess Kidd hier zaubert, ist ein unerwartetes Meisterwerk voller überraschender Wendungen und magischer Momente.

Bridie Devine ist Privatdetektivin und soll ein entführtes Mädchen finden - aber so einfach ist es dann doch nicht, denn die verschwundene Christabel ist offenbar kein normales Kind, und ihr Vater verpflichtet sie zur Verschwiegenheit. Nach und nach enthüllt sich Bridie eine grausame Geschichte, in deren Mittelpunkt die geheimnisvolle Christabel steht, die offenbar eine ganz besondere Beziehung zum Meer hat, denn ihrer Gegenwart geschehen merkwürdige Dinge und Menschen sterben... Verwoben mit diesem Handlungsstrang gibt es immer wieder Rückblicke in Bridies Vergangenheit, die erklären wie Bridie zu der wurde, die sie ist. Zudem scheint der aktuelle Fall auch zwei längst vergessene Personen von früher wieder auferstehen zu lassen, die Bridie alles andere als wohlgesonnen waren und immer noch sind. Zu guter Letzt ist da noch der Geist, der Bridie auf Schritt und Tritt verfolgt und behauptet, sie von früher zu kennen...

Das Buch schäumt über vor fantastischen Ideen, die mich von der ersten Seite an in ihren Bann zog. Selten schafft es eine Geschichte noch, mich derart zu überraschen und etwas so völlig neues und andersartiges zu präsentieren. Die Kombination aus historischem Roman, Krimi, Fantasy und Übernatürlichem ist perfekt gelungen und alles fügt sich harmonisch zusammen, auch wenn die Geschichte alles andere als Harmonie versprüht. Das dreckige, realistisch dargestellte viktorianische London, die Grausamkeit der Bösewichte und die geheimnisvolle Gefahr, die von Christabel ausgeht, verleihen der Handlung und seinen Charakteren Tiefe und Glaubwürdigkeit.

Restlos begeistert von diesem Buch kann ich nur hoffen, dass es künftig noch mehr Abenteuer mit Bridie Devine geben wird. Unbedingte Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 01.10.2019

Muss man lesen

Harz
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Dieses Buch hat mich wirklich beeindruckt (und sieht auch noch richtig gut aus). Die Geschichte wird vor allem aus der Perspektive von Liv, einem kleinen Mädchen, erzählt, das mit seiner Familie ganz abgeschieden ...

Dieses Buch hat mich wirklich beeindruckt (und sieht auch noch richtig gut aus). Die Geschichte wird vor allem aus der Perspektive von Liv, einem kleinen Mädchen, erzählt, das mit seiner Familie ganz abgeschieden auf einem Hof lebt. Nach und nach erfährt der Leser, dass Liv kein normales Leben führt - ihr Vater ist ein krankhafter Sammler, der immer mehr Schrott und andere Dinge anhäuft, die er vor allem nachts im Ort "findet". Liv weiß dass das so völlig in Ordnung ist, denn er hat ihr erklärt dass es sich um ein Spiel mit den Dorfbewohnern handelt. Ihre Mutter verlässt das Haus schon lange nicht mehr und reden tut sie auch nicht mehr. So ist Liv die meiste Zeit auf sich alleine gestellt, aber zum Glück hat sie noch ihren Bruder...

Mit jeder Seite tun sich neue Abgründe auf, und die sachlich anmutende Erzählweise von Liv lässt einen das Grauen noch intensiver spüren, vor allem auch weil dieses absonderliche Leben für Liv völlig normal ist. Sie kennt es nicht anders, und ihr Vater hat ja auch für alles eine plausible Erklärung. Mit kindlicher Neugier und grenzenloser Naivität folgt sie seinen Anweisungen, ohne diese zu hinterfragen, während sich dieser Leserin immer mehr die Nackenhaare sträubten. Auch als ihr Vater sie lieber tot meldet und auf dem Hof versteckt, als zuzulassen dass Liv in die Schule kommt, nimmt sie seine Erklärungen einfach hin.

Nur wenn Liv Kontakt zur Außenwelt hat, blitzen kurze Zweifel in ihr auf, ob ihr Leben normal verläuft oder nicht doch ganz anders ist als das der anderen Menschen. Mit jeder Seite taucht man tiefer in eine unmöglich scheinende Welt ein, die aber aus Livs Augen betrachtet Sinn macht.

Hochspannend hält einen die unglaubliche Geschichte in ihrem Bann, und erst am Ende kann man endlich wieder befreit aufatmen. Als wahres Meisterwerk ist 'Harz' für mich ein Thriller-Highlight des Jahres, das man unbedingt gelesen haben muss.

Veröffentlicht am 17.09.2019

Ein weiteres Lieblingsbuch

Drei Helden für Mathilda
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Als ich das neue Buch des Autors in der Buchhandlung entdeckt habe, musste ich sofort zugreifen, denn bisher haben uns alle Werke begeistert. Auch die drei Helden Fitze Fusselkopp, Bummel Bom und Wim haben ...

Als ich das neue Buch des Autors in der Buchhandlung entdeckt habe, musste ich sofort zugreifen, denn bisher haben uns alle Werke begeistert. Auch die drei Helden Fitze Fusselkopp, Bummel Bom und Wim haben unsere Herzen sofort erobert. Gemeinsam geht es auf eine abenteuerliche Reise durch die Stadt - denn Mathilda ist von Räubern entführt worden, und die Kuscheltiere sind wild entschlossen, das Mädchen zu retten. Mit wem sollen sie sonst kuscheln und spielen, wenn nicht mit ihrer heiß geliebten Mathilda? So müssen sich die drei plüschigen Helden mehr als einer Gefahr stellen, um am Ende...ja was? Werden sie Mathilda denn jemals wiederfinden? Oder müssen sie sich ein anderes Kind suchen, das vielleicht nicht so toll ist wie Mathilda? So wie der Junge, der sie von der Straße mitnimmt. Oder geraten sie in Vergessenheit und landen auf dem Müll, wo sie auf ihrer Reise tatsächlich kurzzeitig abgeladen werden?

Die Suche nach Mathilda war unglaublich spannend und abwechslungsreich, und am liebsten hätten wir das Buch gar nicht aus den Händen gelegt. Auch wenn ich gleich zu Anfang den richtigen Verdacht hatte, was Mathilda zugestoßen sein könnte, hat es viel Spass gemacht, die aufregenden Erlebnisse von Fitze, Bom und Wim mitzuverfolgen und vor allem zu sehen, wie fieberhaft mein Sohn bei der Sache war und mitgerätselt hat. Auch die vielen großflächigen Illustrationen haben uns gut gefallen, sie fangen die Charaktere der drei Kuscheltiere und die brenzligen Situationen, in die sie sich begeben müssen, wunderbar ein. Ein weiteres absolutes Lieblingsbuch von Oliver Scherz.

Veröffentlicht am 09.09.2019

Unbedingt lesen!

Der Angstmann
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Hier stimmt einfach alles, und die Mischung aus hochspannendem Thriller und historischem Setting hat mir hervorragend gefallen. Max Heller ist ein sympathischer Ermittler mit Ecken und Kanten, und atemlos ...

Hier stimmt einfach alles, und die Mischung aus hochspannendem Thriller und historischem Setting hat mir hervorragend gefallen. Max Heller ist ein sympathischer Ermittler mit Ecken und Kanten, und atemlos begleitet man ihn auf der Jagd nach dem grausamen Serienmörder. Dabei werden ihm immer wieder Steine in den Weg gelegt, durch seinen Vorgesetzten, durch Kollegen, durch den Krieg...

Besonders gut gefallen hat mir, wie echt und zum Greifen nah der Autor auch die Schrecken des Krieges beschreibt, die allgegenwärtig sind. Besonders perfide nutzt der Angstmann die Bombenalarme aus, um seine grausigen Taten zu verüben, und so bleibt er Max Heller dabei immer einen winzigen Schritt voraus.

Diese neue Reihe ist ohne Umschweife auf meine Favoritenliste gerutscht, und ich freue mich schon auf die nächsten Bände.