Das Buch "Twisted. Durchs Schicksal entzweit" von Ayleen Beekmann ist der zweite Band eine Dilogie. Mir war das nicht bewusst, weshalb ich das Buch ohne Kenntnis von Band 1 gelesen habe. Schade, denn in der richtigen Reihenfolge hätte ich das doppelte Lesevergnügen gehabt, denn der Band 2 nimmt schon zu Beginn die wichtigsten Entwicklungen von Band 1 vorweg.

Worum geht es?
Die Moirentöchter Juniper und Sage freuen sich für ihre Schwester Willow, die sich auf ein Treffen mit dem Vater ihres Freundes vorbereitet. Doch plötzlich verhält sich Sage seltsam und zerrt Juniper, aus deren Perspektive wir das Abenteuer erleben, von einem Bus weg und mahnt sie zu mehr Achtsamkeit im Straßenverkehr. Sage ist jene Tochter, die sieht, woran Menschen sterben werden. Nach diesem seltsamen Erlebnis fällt June auf, dass sich die Lebenstage ihrer Schwester drastisch reduziert haben - und sie macht sich fieberhaft auf die Suche nach einer Lösung für die plötzliche Veränderung.

Meine Meinung:
Juniper ist eine tolle Protagonistin - und auch ihre Familie ist mir auf Anhieb sehr sympathisch. In einem rasanten Abenteuer trifft man noch mehr Nachfahren von Göttern / Göttinnen und anderen wichtigen mythologischen Figuren. Durch das urban Fantasy Setting erlebt man die Charaktere herrlich lebensnah zur eigenen Realität und kann sich gut in diese hineinversetzen und mit fiebern.
Der Schreibstil ist einfach genug und mit vielen direkten Reden versehen, so dass es leicht ist, schnell eine Beziehung zu den Figuren aufzubauen.

Fazit: lieber zuerst Band 1 lesen.

• Einzelne Kategorien
• Cover
• Erzählstil
• Handlung
• Charaktere

Beim Erstlingswerk einer Autorin (wo das Buch in einer deutschen Übersetzung verfügbar ist), habe ich die Erwartung an eine wirklich spannende Geschichte gehabt, die sich jedoch nicht erfüllt hat.

Es beginnen mehrere Handlungsstränge parallel, so dass ich große Mühe hatte, mir einen Überblick darüber zu verschaffen, wer gerade in welcher Zeit was erlebt.

Ebenso fand ich es schwierig, mich auf die Personen einzustellen - bis auf Blue und Stella bleiben sie extrem flach und sind nicht gut ausgearbeitet.

Die letzten 100 Seiten fand ich dann tatsächlich spannend geschrieben, auch, wenn ich mir mehr Tiefe gewünscht hätte.

• Einzelne Kategorien
• Cover
• Erzählstil
• Handlung
• Charaktere

"Switch you" von Mario Fesler ist der Auftaktband einer neuen Reihe, die junge Leser:innen begeistern soll.

Protagonist Fred feiert seinen 11. Geburtstag, wobei seine Mutter (Heilpraktikerin) und sein Vater erstmals beide nicht zu Hause sind, so dass sein 16- jähriger Bruder Erik seine Party vorbereiten soll.

Fred und Erik verstehen sich nicht besonders gut, so dass Fred befürchtet, dass Erik ihm auch bei seiner Party keine große Hilfe sein wird. Als Trostpflaster hat er das lange ersehnte Handy von seinem Vater geschenkt bekommen - wenn auch kein cooles Smartphone sondern nur ein altes Ding, das auch nur über eine App verfügt - wenn Fred die Warnungen mal ernst genommen hätte, anstatt bloß mit dem Gerät herumzuspielen, wäre er vielleicht nicht ganz so überrascht gewesen, plötzlich im Körper seines Brudes zu stecken - sehr seltsam!

Zur Seite steht Fred seine beste Freundin Svetlana, ein schlaues und schlagfertiges Mädchen mit polnischen Wurzeln. Diese kommentiert auch immer wieder die Handlung (oder, besser gesagt, den Bericht, den Fred über die Appnutzung schreibt - also dieses Buch) und bietet dadurch auch Mädchen eine Projektionsfigur.

Die Handlung ist rasant und wird durch Zeichnungen aufgelockert (die, meiner Meinung nach in einem Buch für 10-Jährige nicht mehr unbedingt nötig gewesen wären). Nach 176 Seiten mit relativ großer Schrift ist das Lesevergnügen leider viel zu schnell vorbei - und lässt Vorfreude auf den zweiten Band aufkommen, denn am Ende wird bereits verraten, wer dann als unfreiwilliger Tauschpartner auserwählt wird.

Fazit: ein kurzweiliges Lesevergnügen für regnerische Nachmittage oder als "Einstiegsdroge" für bisherige Lesemuffel.

• Einzelne Kategorien
• Cover
• Erzählstil
• Handlung
• Charaktere

Es ist mein erstes Buch, das ich zum Thema Rechtsextremismus gelesen habe, von daher hatte ich wenig Ahnung, was genau mich erwarten wird und war total gespannt auf den Inhalt. Auch vom Autor selbst habe ich bisher noch nichts gehört - und hatte dementsprechend wenig Erwartungshaltung.

Nachdem eher Feminismus, Bildung und Umweltschutz meine politischen Themen sind hatte ich anfangs die Befürchtung, nicht firm genug mit diesem Thema zu sein, um den Inhalten folgen zu können. Diese Befürchtung war jedoch völlig unbegründet. Politische Grundkenntnisse, regelmäßiges Befassen mit den Geschehnissen auf dieser Welt, Grundideen der Philosophie und, allem voran, Offenheit und ehrliches Interesse am Thema waren für dieses Buch ausreichend.

In zahlreichen Kapiteln werden sowohl historische Entwicklungen, das zu Grunde liegende Menschenbild und vor allem die Angst als stärkste Triebfeder von rechtsextremen Strömungen erörtert.

Zeitgemäße "Straßenschlachten" werden dabei ebenso thematisiert wie die Verlagerung der rechtsextremen Szene ins Internet. Für mich besonders spannend wurde es immer an der Stelle, wo traditionelle Frauen- und Rollenbilder als erstrebenswert für die rechtsextreme Szene genannt werden.

Mein AHA-Moment in diesem Buch war, dass sich auch Alice Schwarzer so offensichtlich Anti-Islam positioniert, was für die Frauenrechtsbewegung ein riesiges Problem ist. Ich kenne einige muslimische Frauen und Mädchen, die mir in Puncto Weltoffenheit in nichts nachstehen und ihre Überzeugungen ebenso leben wie ich. Diese Positionierung einer prominenten Leitfigur wirft, meiner Meinung nach, ein schlechtes Bild auf die feministische Bewegung.

Mit etwas über 200 Seiten handelt es sich bei dem Buch um ein Einstiegswerk ins Thema, das einen groben Überblick gibt und Zusammenhänge erklärt und näher beleuchtet. Wer sich also mit dem Thema schon gut auskennt, wird hier wahrscheinlich wenig Neues erfahren.

Fazit: ein gelungener und gut recherchierter Einstieg ins Thema, das möglichst viele Menschen lesen sollten.

• Einzelne Kategorien
• Cover
• Erzählstil
• Handlung

"Amari und die Nachtbrüder" ist ein faszinierendes Buch, das mich von der ersten Seite an in seinen Bann gezogen hat. Die Geschichte von Amari, einem Mädchen, das in einer Welt voller Magie und Geheimnisse lebt, ist spannend und mitreißend erzählt. Die vielen direkten Reden, die typisch für das Genre Jugendbuch sind, geben einen schnellen Einblick in die Persönlichkeit der einzelnen Figuren und wie diese zueinander stehen.

Die Autorin B.B. Alston entführt die Leser:innen in eine fantatische Welt voll Abenteuer, in der Amari sich auf die Suche nach ihrem entführten Bruder begibt und dabei auf die Nachtbrüder trifft - eine geheimnisvolle Gruppe von Magiern, die gegen dunkle Mächte kämpfen. Die Charaktere sind gut ausgearbeitet und die Handlung ist voller unerwarteter Wendungen.

Besonders beeindruckend fand ich, wie B.B. Alston in "Amari und die Nachtbrüder" auch wichtige gesellschaftliche Themen wie Rassismus und soziale Ungerechtigkeit thematisiert, ohne dabei den Spannungsbogen der Geschichte zu vernachlässigen.

Fazit: Insgesamt hat mich "Amari und die Nachtbrüder" von der ersten bis zur letzten Seite begeistert. Die Mischung aus Magie, Spannung und gesellschaftlichen Themen macht das Buch zu einem echten Leseerlebnis, das ich jedem Fantasy-Fan nur wärmstens empfehlen kann.

• Einzelne Kategorien
• Cover
• Erzählstil
• Handlung
• Charaktere