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Veröffentlicht am 28.02.2019

Booktalk zu "Alles. Nichts. Und ganz viel dazwischen."

Alles. Nichts. Und ganz viel dazwischen.
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In diesem Booktalk geht es um “Alles. Nichts. Und ganz viel dazwischen” von der wundervollen Ava Reed.
Sie selbst bezeichnet dieses Buch als ihr persönlichstes, was auch durch ihr Nachwort sehr deutlich ...

In diesem Booktalk geht es um “Alles. Nichts. Und ganz viel dazwischen” von der wundervollen Ava Reed.
Sie selbst bezeichnet dieses Buch als ihr persönlichstes, was auch durch ihr Nachwort sehr deutlich wird. Es geht um Leni, welches ein normales Leben führt. Am Anfang des Buches steht sie kurz vor ihrem Schulabschluss und wird mit den üblichen Zukunftsfragen konfrontiert. Was kommt danach? Ausbildung? Studium? In welche Richtung soll es gehen?
Wir alle müssen uns in diesem Alter diese wichtigen Fragen stellen. Denn diese Entscheidung bestimmt in gewisser Weiße unseren weiteren Werdegang.
Doch im Unterbewusstsein belasten Leni diese Fragen so sehr, dass sie Panikattacken entwickelt und nun mit der ständigen Angst lebt, Angst zu haben. Ein Teufelskreis beginnt und sie weiß, dass es so nicht weiter gehen kann. Was Matti – der ganz anders als Leni ist – damit zu tun hat müsst ihr natürlich selber lesen.

Der Titel erschien am 15. Februar 2019 im Ueberreuter Verlag und umfasst 320 Seiten die sich sehr schnell weglesen lassen. Ich habe mir an diesem Tag das Buch gekauft, angefangen und beendet. Und das muss wirklich schon etwas heißen, wenn mich so absolut gar nichts von einem Buch losreißen kann.
Um es schon vorweg zu nehmen: Ich habe dem Buch fünf von fünf Sternen gegeben und als ich es zuklappte, wollte ich es direkt noch einmal anfangen.

Natürlich möchte ich euch erzählen, warum mir das Buch so gut gefallen hat.
Es handelt von Depressionen, von Ängsten und dem damit einhergehenden Teufelskreis aus welchem man sehr schwer nur heraus kommt. Doch – wie wir alle wissen – treffen genau diese Krankheiten immer mehr Menschen in der heutigen Zeit. Denn wir versuchen alles gut zu machen, perfekt zu sein damit wir das erreichen, was von uns verlangt wird. Dabei sei dahingestellt wer von uns etwas verlangt. Oft sind wir es selbst. Genau deshalb finde ich dieses Buch so wichtig. Es behandelt Themen, über die nicht gerne gesprochen werden, aber so unglaublich wichtig sind. Auch für ein jüngeres Publikum.

Machen wir aber mit den offensichtlichen Dingen weiter: Das Buch ist eine Augenweide. Das Cover hat eine wunderschöne Farbe und sticht (mir jedenfalls) sofort ins Auge. Denn das Cover hat keine aufregenden Szenarien abgebildet, sondern einfach nur einen sehr schönen Farbpool und den Titel der Geschichte. Es wirkt sehr verträumt und ist meiner Meinung nach sehr passend zur Thematik.
Ganz besonders bei diesem Buch ist auch, dass die Autorin alle Tagebucheinträge von Leni – welche in ungleichmäßigen Abständen abgedruckt wurden – selbst entworfen und geschrieben (bzw. gelettert) hat. Diese Seiten lockern nicht nur das Buch auf, sie sind ein tolles Stilmittel um das Chaos in Lenis Kopf für den Leser noch begreifbarer machen. Denn ich finde, dass es sehr schwer ist diese Zustände so zu beschreiben, dass der Leser dem folgen kann.

Mein persönliches Highlight war schon die erste Seite des Buches. Als ich es aufschlug, rollten schon die ersten Tränchen an meinem Gesicht herunter und ich schickte meiner Mama direkt ein Foto davon.


Aus: “Alles. Nichts. Und ganz viel dazwischen.” von Ava Reed
Zwar weiß ich nicht, ob diese Einleitungszeilen jedem so nahe gehen wie mir, aber ich fand es einfach wunderschön und ich begann schon auf Seite 1 das Buch zu lieben.
Warum ich das meiner Mama geschickt habe? Weil ich ihr damit zeigen wollte, dass sie wundervoll ist. Wir sind zwei unerbittliche Kämpfer (wenn auch Jeder auf seine eigene Art und Weise) und haben in den letzten Tagen und Wochen einfach viel kämpfen müssen. Wenn man versucht mit aller Kraft ein sehr krankes Familienmitglied zu bestärken und zu retten kann das einen auch an die Grenze der eigenen Kräfte bringen. Aber wir wissen, das man nie aufhören darf zu kämpfen und an bessere Zeiten zu glauben. Deswegen empfand ich, dass diese Worte einfach so passend für uns waren. Deshalb habe ich – wie ich auch schon auf Instagram schrieb – direkt ein bisschen weinen müssen.

Eigentlich habe ich noch sehr viel zu sagen zu diesem Buch, doch das alles wäre zu persönlich und hat hier nicht wirklich was verloren.
Ich möchte nur noch einmal betonen, dass mir dieses Buch und die Geschichte von Leni und Matti viel Kraft gegeben und zugleich mir eine Auszeit aus meinem eigenen Leben ermöglicht hat.

Veröffentlicht am 01.01.2019

Rezension

Children of Blood and Bone
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Wahrscheinlich das Highlight des Jahres. Jeder redet darüber, jeder ist begeistert und nun ist dieses Buch auch endlich bei uns erhältlich. „Children of Blood and Bone – Goldener Zorn“ erschien am 27. ...

Wahrscheinlich das Highlight des Jahres. Jeder redet darüber, jeder ist begeistert und nun ist dieses Buch auch endlich bei uns erhältlich. „Children of Blood and Bone – Goldener Zorn“ erschien am 27. Juni 2018 im Fischer Verlag. Die gedruckte Ausgabe hat 624 Seiten.
Ich durfte das Buch schon vor Release lesen, denn es stand für die erste NetGalley Challenge zur Verfügung. Vielen Dank an das Portal und den Verlag dafür!

Diese Geschichte ist nicht nur Fantasy, es ist die Realität. Es behandelt Rassismus – den wir aktuell immer noch hier haben – aber auch von Hoffnung, Stärke und Durchhaltevermögen.


„Sie töteten meine Mutter.
Sie raubten uns die Magie.
Sie zwangen uns in den Staub.
Jetzt erheben wir uns.“

In der Welt von Zélies gab es Magie. Aber eines Tages verschwanden die Kräfte und der König ließ in einer Nacht alle Magier töten. Diese sogenannte Blutnacht ist Zélies sehr gut in Erinnerung, denn in dieser Nacht verlor sie ihre Mutter. Doch nun bekommt sie die Möglichkeit die Magie zurück zu holen.

Mehr möchte und kann ich gar nicht über das Buch sagen. Denn ich finde jeder sollte die Geschichte für sich entdecken. Von Anfang bis Ende. Mit allen grausamen Gewalttaten und hoffnungsvollen Momenten.

Diese Rezension fing ich an zu schreiben, da hatte ich gerade mal 10% des Buches gelesen. Ich wusste einfach, dass ich sehr viel dazu zu sagen haben werde und bevor ich all meine Gedanken vergesse, schrieb ich sie direkt auf.
Der Schreibstil der Autorin ist einfach unglaublich gut. In jedem Satz war Spannung, man konnte überhaupt nicht aufhören zu lesen weil man immer wissen musste wie es weiter geht. Man fühlte sich wie Zélies (das Gefühl hatte ich jedenfalls) und ich dachte zwischendrin einfach nur „Wie kann man nur so grausam sein? Wie kann man das nur anderen Menschen antun?“. Wenn man danach aber in die Nachrichten schaut, wird man kurz ruhig.
Zu diesem Zeitpunkt fragte ich mich „Ist das wirklich nur ein Buch?“. Ist es nicht. Es ist so viel mehr und ich wünschte jeder Mensch würde es lesen.



Es gibt zu dem Buch auch negative Stimmen die ich durchaus verstehen kann. Dennoch waren die dort oft genannten Punkte für mich nicht ausschlaggebend.

Fazit: Lesenswert! Sobald der zweite Teil auf Englisch dieses Jahr erscheint werde ich ihn mir kaufen und direkt lesen.

Vielen Dank an NetGalley für das Rezensionsexemplar.

Veröffentlicht am 12.10.2018

Rezension "Hör auf zu lügen"

Hör auf zu lügen
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Eines der besten Bücher in diesem Jahr!

Diese Woche erhielt ich „Hör auf zu lügen“ von dem französischen Autor Philippe Besson durch das Bloggerportal von Randomhouse. Vielen Dank dafür.

Dieses Buch ...

Eines der besten Bücher in diesem Jahr!

Diese Woche erhielt ich „Hör auf zu lügen“ von dem französischen Autor Philippe Besson durch das Bloggerportal von Randomhouse. Vielen Dank dafür.

Dieses Buch sprang mich auf der Startseite regelrecht an. Denn es wurde bezeichnet als „Brokeback Mountain auf Französisch“ und wenn man mich kennt, dann weiß man dass ich „Brokeback Mountain“ schon immer sehr geliebt habe.

Kurzer Exkurs dazu: „Brokeback Mountain“ ist eine Kurzgeschichte von Annie Proulx, welche im Jahre 2005 mit Heath Ledger und Jake Gyllenhaal verfilmt wurde. In diesem Titel geht es um die Beziehung zweier Cowboys zueinander in einem Zeitraum von ca. 20 Jahren. Die Kurzgeschichte dazu wurde von Proulx erstmals 1997 veröffentlicht.

Er sagt, er könne nicht mehr allein sein mit diesem Gefühl.
Es quäle ihn zu sehr.

Zitat aus „Hör auf zu lügen“ von Philippe Besson, Seite 32


Kommen wir aber nun zurück zum eigentlichen Thema dieses Beitrags: Das Buch von Besson.
Die Hardcoverausgabe aus dem C. Bertelsmann Verlag erschien hierzulande am 08. Oktober 2018 und umfasst für 20 Euro 160 Seiten. Zugegebener maßen war ich über den Preis anfangs recht schockiert. Ich bin zwar niemand, der nicht gerne für Büchern einen guten Preis ausgibt, aber mir ist noch keine so kurze Geschichte für diesen Betrag untergekommen. Diese Tatsache hat zwar keinen Bezug zur Geschichte – und werte ich daher auch nicht – aber es ist mir negativ aufgefallen. Dadurch werden wohl auch nicht so viele Menschen zu diesem Buch greifen wie sie sollten.

Die Geschichte wird aus der Sicht von Philippe erzählt und da der Name sehr dem des Autoren ähnelt kommt direkt eine Vermutung auf: Ist dies autobiografisch?
Ja, ist es. Dies beantwortet nicht nur der Schutzumschlag des Buches, sondern auch die Art und Weise wie uns diese Geschichte näher gebracht wird.
Wir beginnen im Jahre 1984 in einem kleinen Ort in Frankreich. Ich lasse die Namen der Orte mal außen vor, denn ich muss gestehen dass ich keinen einzigen davon aussprechen könnte und sie daher nicht wichtig genug waren um sie mir zu merken.
Philippe erzählt uns in welcher Welt er aufgewachsen ist. Sein Vater war sein Lehrer und es wurde dem Jungen von Anfang an klar gemacht was man von ihm erwartet. Nur das Beste.
Der Junge war schon immer ein Träumer und dachte sich gerne Geschichten zu Personen aus, die er nur sah aber nicht kannte. Seine Mutter hingegen nannte das „Lügen“ statt „Geschichten“.
Im zarten Alter von 11 Jahren wurde sich Philippe schon bewusst, dass er auf Jungs steht und sammelte da seine ersten sexuellen Erfahrungen – und das vor der eigenen Pubertät.
Dann im eben schon genannten Jahre 1984 beobachtete er immer wieder einen Jungen aus einer anderen Klasse – Thomas. Ohne viele Worte, sondern nur mit Blickkontakt kamen sich die Beiden näher und verschwanden in ruhigen Ecke um ihrer Liebe nachzugehen. Doch nach der Schule verloren sich Beide aus den Augen aber nie aus dem Herzen.
23 Jahre später trifft Besson auf das Ebenbild seines damaligen Geliebten und konnte nicht umher um ihn anzuhalten. Es handelte sich hierbei um den Sohn von Andrieu.

Wie man sieht ist es sehr schwer dieses Buch in ein paar knappe Worte zu fassen. Daher wurde meine Inhaltsangabe auch etwas länger.
Am Anfang hatte ich meine Probleme mit dem Buch. Oft setzte ich den Rotstift an und markierte Dinge die mir nicht gefielen oder mich verwunderten. Nicht zuletzt weil ich mir nicht vorstellen konnte, dass man damals mit 11 Jahren schon so reif sein konnte um sich einer Sache so sicher zu sein wie Philippe damals. Je weiter ich die Geschichte verfolgte desto klarer wurde mir auch, dass es sich hier nicht um einen normalen Roman handelte, sondern diese Geschichte wirklich so passiert ist. Und zwar dem Autor selbst. Da verloren meine Kritikpunkte irgendwie an Wichtigkeit. Ich fand manche Bemerkungen in Klammern sehr unpassend und unnötig, sowie manche Ausdrucke. Um es klar zu machen „Schwanz“ ist für mich ein furchtbares Wort und deshalb lese ich es nicht gerne.
Doch all das geriet dann irgendwann in Vergessenheit. Deswegen ich dem Buch nur fünf Sterne geben kann. Es ist mitreißend, gefühlvoll und vor allem: eine wahre Geschichte.

Um am Ende auf den Bezug zu „Brokeback Mountain“ zurück zu kommen: Ja, es stimmt. Denn dieses Buch hat mich mit genau den gleichen Gefühlen zurück gelassen wie es damals das Werk von Annie Proulx tat.

Veröffentlicht am 03.09.2018

Rezension "Psychopathinnen"

Psychopathinnen
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Durch die Plattform NetGalley hatte ich die Möglichkeit das neuste Buch von Lydia Benecke als Rezensionsexemplar zu bekommen und zu lesen.

Frauen gelten immer noch als wehrlos, sie leiden, dulden, verzeihen. ...

Durch die Plattform NetGalley hatte ich die Möglichkeit das neuste Buch von Lydia Benecke als Rezensionsexemplar zu bekommen und zu lesen.

Frauen gelten immer noch als wehrlos, sie leiden, dulden, verzeihen. Doch wenn die Psychopathie in ihrer Seele sich Bahn bricht, töten sie ebenso grausam wie Männer – und häufig eiskalt geplant. Lydia Benecke analysiert Fallgeschichten von Täterinnen vor dem Hintergrund neuester Forschungsergebnisse und zeigt, wie skrupellos Psychopathinnen sich Rollenklischees zunutze machen. So kommt es, dass Mörderinnen länger unentdeckt bleiben und Serientäterinnen jahrelang ihr Unwesen treiben können. Denn Frauen sind nicht nur raffinierter. Sie sind auch gewalttätiger, als man denkt.

Klappentext
Allmögliche Dokumentationen und Berichte über Mörder und Mörderinnen verschlinge ich wie eine Verrückte. Daher war es für mich ein Muss dieses Buch zu lesen.
Der Klappentext fasst das Buch wirklich gut zusammen und viel mehr kann man schon gar nicht dazu sagen. Es werden an echten Fällen die Gedanken und Hintergründe der Mörderinnen analysiert und erklärt.

Ich fand das Buch sehr spannend, sehr gut geschrieben und es lässt einen auch wirklich sprachlos zurück. Allen True-Crime Freunden kann man dieses Buch uneingeschränkt empfehlen!

Veröffentlicht am 19.06.2018

Rezension "Ben & Judy"

Ben & Judy. Riskier dein Herz (Herz-an-Herz 1)
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Judy weiß nicht so richtig, was sie mit ihrem Leben anfangen soll. Sie hat sich von ihrem Freund getrennt und muss nun nach ihrem Abi herausfinden wohin ihr Weg gehen soll. Um über die Runden zu kommen ...

Judy weiß nicht so richtig, was sie mit ihrem Leben anfangen soll. Sie hat sich von ihrem Freund getrennt und muss nun nach ihrem Abi herausfinden wohin ihr Weg gehen soll. Um über die Runden zu kommen nimmt sie einen Job in einem kleinen Café an. Ihre neue Kollegin kann Judy absolut nicht leiden und deren Bruder Ben noch weniger. Auch wenn dieser unglaublich gut aussieht und Judy bei ihm ein leichtes Kribbeln verspürt. Doch Ben hat jede Woche eine Andere und auf so etwas möchte sie sich gar nicht erst einlassen.
Ben hat eine schwere Vergangenheit hinter sich, musste früh erwachsen sein und sich um seine Schwester kümmern. Deswegen pflegt er jetzt einen leichteren Lebensstil und möchte lieber mit seinen Kumpels abhängen anstatt sich mit Gefühlen zu beschäftigen. Doch nun läuft er ständig Judy über den Weg und bekommt sie nicht mehr aus dem Kopf.

In diesem Buch begleiten wir abwechselnd Ben und Judy. Dadurch bekommt man als Leser einen guten Einblick in die Gefühls- und Gedankenwelt der Protagonisten. Auch diese Geschichte von Nicole Obermeier konnte mich mitziehen und begeistern. Der – mir schon bekannte – leichte Schreibstil passte super zur Geschichte. Auch wenn es ein paar Schwachstellen in der Geschichte gab, kann ich auch hier nur volle Punktzahl geben. Die Story um Judy und Ben gab mir ein gutes Gefühl, es machte Spaß das Ganze zu lesen.