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Veröffentlicht am 18.12.2022

Eine Lebensgeschichte, die unter die Haut geht

Das letzte Versprechen
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Der Roman „Das letzte Versprechen“ von Hera Lind erzählt die Lebensgeschichte von Anni Eckardt. Bereits in jungen Jahren erfährt sie viel Leid, als sie von bewaffneten Partisanen gewaltsam von ihrer Mutter ...

Der Roman „Das letzte Versprechen“ von Hera Lind erzählt die Lebensgeschichte von Anni Eckardt. Bereits in jungen Jahren erfährt sie viel Leid, als sie von bewaffneten Partisanen gewaltsam von ihrer Mutter getrennt wird. Anni soll in ein jugoslawisches Kinderheim verschleppt werden, ihre Mutter muss zusammen mit weiteren Frauen aus dem Dorf nach Sibirien in ein Arbeitslager. Ihre Großeltern (vor allem ihre Oma) steht ihr in dieser schwierigen Zeit aufopferungsvoll bei. Sie hat ihrer Schwiegertochter versprochen, auf Anni aufzupassen. Dieses Versprechen verlangt von der Großmutter sehr viel. Für Anni wird ihre Oma zur wichtigsten Bezugsperson, die in dieser schwierigen Zeit so gut es geht an ihrer Seite ist.

Hera Lind orientiert sich bei ihrem Roman an den Tagebüchern von Anni Eckardt. Die Geschichte hat mich tief berührt und emotional aufgewühlt. Schon nach den ersten Seiten war ich von der Geschichte und den Ereignissen gefesselt. Anni ist noch so jung und ein unbekümmertes Mädchen, als sie gewaltsam von ihrer Mutter getrennt wird. Danach macht sie unschöne Erfahrungen mit der hässlichen Seite des Lebens. Sie lernt das Leben in einem Lager und einem Kinderheim kennen, bevor sie nach vielen Jahren wieder mit ihrer Mutter zusammenkommt. Allerdings hinterlassen die schrecklichen Erfahrungen bei allen Beteiligten Spuren und prägen das spätere Leben.
Fesselnd und authentisch erzählt Hera Lind die Erlebnisse von Anni und ihren Angehörigen. Immer wieder fragte ich mich beim Lesen, wie viel Leid ein Mensch aushalten kann. Trotz allem verlieren Anni, ihre Großeltern und ihre Verwandtschaft nie die Hoffnung, dass sich alles irgendwann wieder zum Guten wendet. Auch ihre Mutter klammert sich an die Hoffnung, dass alles nach einigen Jahren ein Ende hat. Sie wünscht sich sehnlichst wieder mit ihrer Tochter vereint und glücklich zu sein. Ich empfinde tiefe Bewunderung für Anni und für ihre Großmutter. Wie eine Löwin hat sie sich immer wieder ohne Rücksicht auf sich selbst für ihre Enkelin eingesetzt und für und mit ihr für ein Leben nach dem Lager gekämpft.
Der Schreibstil von Hera Lind hat mir dabei sehr gut gefallen. Teilweise konnte ich Anni vor meinem inneren Auge nach ihrer Großmutter schreien hören. Die Ereignisse werden sehr authentisch und ohne Beschönigungen erzählt. Teilweise wirkt es brutal und grausam. Doch in den Zeiten des Krieges und auch der Nachkriegszeit musste die Bevölkerung viel Leid ertragen. Oftmals musste ich schlucken und lies mich ein Kapitel fassungslos zurück. Diese Geschichte werde ich nicht vergessen. Ich finde es unglaublich toll, dass sie aufgeschrieben wurde. Teilweise ist sie auch ein kleiner Mutmacher, dass man niemals aufgeben soll zu kämpfen.
Ganz besonders gefallen haben mir die Abdrücke am Ende des Buches aus dem echten Tagebuch von Anni Eckardt, die sich im inneren Teil des Buchcovers befinden. Hier kann man einen kleinen Ausschnitt selbst nachlesen und sieht die wunderschön geschriebenen und verzierten originalen Tagebuchseiten.

Fazit:
Das Buch hat mich von der ersten Seite an in seinen Bann gezogen. Annis Schicksal hat mich emotional tief berührt und ging mir regelrecht unter die Haut. Es ist allerdings nichts für schwache Nerven, da es Ereignisse authentisch schildert. Es hat sich gelohnt diese Lebensgeschichte aufzuschreiben, damit jeder sie lesen kann. Hoffentlich wiederholen sich solche Ereignisse nie wieder.

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Veröffentlicht am 09.11.2022

Das Schicksal einer Familie 1930 in der Ukraine - fesselnd und unfassbar

Der Hunger nach Leben
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Der Roman „Der Hunger nach Leben“ von Ella Zeiss erzählt die Geschichte des elfjährigen Noah in der Ukraine 1930. Seine Familie verliert, nachdem ihre Auswanderung überraschend am Bahnhof scheitert, alles, ...

Der Roman „Der Hunger nach Leben“ von Ella Zeiss erzählt die Geschichte des elfjährigen Noah in der Ukraine 1930. Seine Familie verliert, nachdem ihre Auswanderung überraschend am Bahnhof scheitert, alles, was sie je besaß. Nach einem weiteren Schicksalsschlag lastet auf Noah eine große Verantwortung. Er versucht alles, was in seiner Macht steht, um seine Mutter und seine Geschwister vor dem Verhungern zu bewahren und um eine neue, bessere Zukunft aufzubauen. Dabei muss die Familie immer wieder neue Herausforderungen und Schicksalsschläge meistern.

Der Autorin ist ein sehr emotionaler und authentischer Roman gelungen. Von der ersten Seite an hat mich das Schicksal der Familie und vor allem Noah gefesselt. Noah ist ein wunderbares Kind und wächst zu einem jungen Erwachsenen heran. Früh muss er Verantwortung übernehmen, was er voller Liebe und Empathie macht. Ich habe das ganze Buch über mit ihm gelitten und mitgefiebert. Er war mir genauso wie die ganze Familie sehr sympathisch. Über seinen Freund aus der Schulzeit war ich sehr enttäuscht. Aber da sieht man mal wieder, wie schnell sich Freundschaften ändern können. Der Schreibstil der Autorin ist flüssig und lässt sich leicht lesen. Die Seiten flogen nur so dahin. Immer wieder konnte ich die Ereignisse nicht fassen. Da der Roman auf Aufzeichnungen eines Zeitzeugen beruht, hat mich alles noch viel mehr berührt und bewegt! Meine Hochachtung vor Noah und den Menschen, die zu dieser Zeit in der Ukraine gelebt haben! Ich weiß nicht, ob ich so viel Mut und Kraft gehabt hätte.

Fazit:
Ein überaus emotionales und ergreifendes Schicksal wurde von Ella Zeiss in diesem Roman verarbeitet. Mich hat dieses Schicksal zutiefst berührt. Die Geschichte ging mir regelrecht unter die Haut und wird mich noch lange nicht loslassen. Ich sehne den zweiten Band herbei und hoffe, dass das Glück Noah und seiner Familie erreicht. Verdient hätten sie es jedenfalls allemal. Das Buch hat mich von der ersten Seite an gefesselt und bekommt von mir fünf Sterne und eine klare Leseempfehlung. Es ist eines meiner Lesehighlights dieses Jahr.

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Veröffentlicht am 16.10.2022

Weiße Weihnachten mit den Wunderfrauen 1991. Ein schönes Wiedersehen

Die Wunderfrauen
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Der 4. Band der Wunderfrauen spielt zur Weihnachtszeit 1991. Stephanie Schuster hat ihre Wunderfrauen altern lassen. Inzwischen sind die Kinder erwachsen und gehen ihren eigenen Weg. Dadurch hat für die ...

Der 4. Band der Wunderfrauen spielt zur Weihnachtszeit 1991. Stephanie Schuster hat ihre Wunderfrauen altern lassen. Inzwischen sind die Kinder erwachsen und gehen ihren eigenen Weg. Dadurch hat für die Wunderfrauen ein neuer Lebensabschnitt begonnen. Luise ist inzwischen zurück in ihren Heimatort gezogen und macht das, was ihr am meisten Freude bereitet. Sie hat einen eigenen Gasthof. Marie ist nach wie vor im Besitz des Brandstetterhofs mit Reithalle. In dem 4. Band dreht sich vieles um das bevorstehende Weihnachtsfest, das die 4 Freundinnen in diesem Jahr gemeinsam im Gasthof von Luise verbringen wollen. Es gibt so einige Turbulenzen, doch trotz aller widriger Umstände wird es ein schönes Weihnachtsfest.

Schnell war ich in die Zeit der neunziger Jahre zurückversetzt. Der Schreibstil der Autorin ist gewohnt flüssig und leicht zu lesen. Die Protagonisten fand ich nach wie vor sympathisch. Besonders Luise, die mit der modernen Technik so ihre Probleme hat, gefiel mir sehr gut und war authentisch. Heutzutage ist die Technik (Computer usw.) gar nicht mehr wegzudenken und die Erinnerungen an die Anfänge verblassen. Ich habe mich sehr gerne in diese Zeit zurückversetzen lassen. Die Turbulenzen rund um das Weihnachtsfest waren authentisch beschrieben. Der Stress mit einem Weihnachtsbaum und den Wunsch nach einem perfekten Weihnachtsfest, das dann manchmal nicht ganz so gelingt, wie man es sich vorstellt. Berührend fand ich das Ende des Buches. Die Autorin reduziert das Weihnachtsfest auf das wesentliche. Das sollte man sich immer wieder bewusstwerden und auch bewusst sein.

Fazit:
Der Autorin ist ein schöner 4. Band um das Weihnachtsfest bei den Wunderfrauen gelungen. Auch wenn der Band etwas schwächer ist als die vorausgegangenen Bände, so hat mir das Buch gut gefallen. Es hat mich unterhalten und mir einige schöne Lesestunden bereitet. Viel zu schnell war das Vergnügen des Weihnachtsfestes bei den Wunderfrauen vorbei.

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Veröffentlicht am 11.10.2022

Eine tolle Geschichte rund um die Welt der Düfte zu Beginn des 20. Jahrhunderts und die Entstehung der Parfümerie Douglas

Die Douglas-Schwestern
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Charlotte Jacobi entführt den Leser mit ihrem Roman „Die Douglas Schwestern“ in die Welt der Düfte. Maria Carstens ist als kleines Mädchen schon seit einem beeindruckenden Erlebnis von der Welt der Düfte ...

Charlotte Jacobi entführt den Leser mit ihrem Roman „Die Douglas Schwestern“ in die Welt der Düfte. Maria Carstens ist als kleines Mädchen schon seit einem beeindruckenden Erlebnis von der Welt der Düfte fasziniert. Sie und ihre Schwester Anna versprechen sich eines Tages eine eigene Parfümerie zu eröffnen. Ihre ängstliche Stiefmutter ist von der Idee nicht begeistert, doch Maria und Anna lassen sich nicht so leicht von ihrem Traum abbringen. Durch einen Schicksalsschlag bekommen die beiden die Möglichkeit ihren Traum in die Realität umzusetzen.

Charlotte Jacobi ist ein wunderschöner historischer Roman um die Entstehung der Parfümerie Douglas gelungen. Die Geschichte hat mich schnell in ihren Bann gezogen. Beide Schwestern waren mir sofort sympathisch. Maria konnte ihre Schwester (und auch mich) mit ihrer Leidenschaft und ihrer Faszination für die Welt der Düfte anstecken. Bewundernswert, wie sie zielstrebig die Umsetzung ihres Traumes einer eigenen Parfümerie umsetzte. Das war zur damaligen Zeit als Frau ganz bestimmt nicht einfach. Anna besitzt genauso viel Mut. Sie muss zunächst eine schwere Entscheidung treffen, doch dann steht dem Traum nichts mehr im Wege.
Der Schreibstil des Autoren – Duos ist flüssig und lässt sich leicht lesen. Wieder einmal wurde sehr gut recherchiert. Die Welt der Düfte wird wundervoll beschrieben, so dass man sich in manchen Abschnitten fühlt als wäre man selbst gerade in einer Parfümerie. Den Duft von Veilchen und Vanille kann man regelrecht riechen. Sehr interessant fand ich die Reisen von Maria nach Frankreich, wo sie sich auf die Suche nach neuen Düften machte und so einige interessante Persönlichkeiten kennenlernte.

Fazit:
Ein wundervolles Buch zur Entstehung der Parfümerie Douglas. Es hat mich sehr gut unterhalten und ich freue mich schon sehr auf die Fortsetzung.

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Veröffentlicht am 06.10.2022

Tolle Fortsetzung der Reihe "Die sieben Schwestern"

Die Schattenschwester
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3. Teil der Reihe „Die sieben Schwestern“ von Lucinda Riley
In diesem Buch dreht sich alles um Star d`Apliése. Ihr Leben ist eng an das mit ihrer Schwester Cece verbunden. Die beiden gehen gemeinsam durch ...

3. Teil der Reihe „Die sieben Schwestern“ von Lucinda Riley
In diesem Buch dreht sich alles um Star d`Apliése. Ihr Leben ist eng an das mit ihrer Schwester Cece verbunden. Die beiden gehen gemeinsam durch dick und dünn. Man könnte meinen sie wären Zwillinge. Pa Salt hinterlässt Star (genauso wie allen anderen Schwestern) einen Brief, der auf ihre Herkunft deutet. Sie macht sich auf die Suche ihrer wahren Identität und erlebt schon bald darauf ein auf und ab der Gefühle. Sie versucht das Rätsel zu lösen und ihr Leben neu zu sortieren.

Lucinda Riley ist mit ihrem dritten Band der Reihe wieder eine wunderschöne Geschichte gelungen. Ihr Schreibstil ist wie gewohnt flüssig und lässt sich leicht lesen. Schnell ist man in der Geschichte gefangen. Der Roman wird in zwei Handlungssträngen (Star -Gegenwart 2007 und Flora – Vergangenheit 1909 ) erzählt. Auf der einen Seite Star, die sich auf die Suche ihrer Herkunft macht und auf der anderen Seite Flora, die mit dem Leben von Star verbunden ist. Beide Handlungsstränge haben mir sehr gut gefallen. Star ist eine Protagonistin, die eher zurückhaltend ist und introvertiert. Die Entwicklung, die sie im Laufe der Geschichte durchmacht, fand ich toll. Flora hat mir als Protagonistin auch sehr gut gefallen. Sie hat ein großes Herz und opfert sich für ihre Mitmenschen und andere Lebewesen. Sie war mir sehr sympathisch und ich konnte mich richtig gut in sie hineinversetzen.

Fazit: Das Buch hat mir sehr gut gefallen. Es hat mir viele schöne Lesestunden bereitet. Ich bin nun gespannt, was für Lebensgeschichten die anderen Schwestern haben.

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