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Veröffentlicht am 18.09.2018

Konnte mich nicht ganz überzeugen

Königskinder
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Max und Tina sind in ihrem Auto auf einem Alpenpass eingeschneit und müssen die Nacht dort verbringen. Max nutzt die Zeit und erzählt Tina eine Geschichte, die sich genau dort in den Bergen zur Zeit der ...

Max und Tina sind in ihrem Auto auf einem Alpenpass eingeschneit und müssen die Nacht dort verbringen. Max nutzt die Zeit und erzählt Tina eine Geschichte, die sich genau dort in den Bergen zur Zeit der französischen Revolution ereignet hat. Es geht um den Knecht Jakob, der sich in die Bauerstochter Marie verliebt. Da Maries Vater der Meinung ist, Jakob sei nicht standesgemäß, muss dieser in den Kriegsdienst ziehen. Später wird er Hirte am Hof von Ludwig XVI. Doch seine Marie hat er nie vergessen. 

Auf dieses Buch war ich sehr gespannt, da mir die Leseprobe richtig gut gefallen hat und ich den Humor zwischen Max und Tina sehr mochte. 
Der Aufbau der Geschichte gefiel mir sehr gut. Neben der Gegenwart mit Max und Tina, die mit ihrem Auto im Schnee festsitzen, erzählt Max eine Geschichte, die angeblich wahr sein soll und die ins 18. Jahrhundert führt. Diese Verwebungen von Gegenwart und Vergangenheit fand ich sehr gelungen, denn ich hatte stets Max und Tina im Auto vor Augen und wie Max die Geschichte erzählt. 
Beide Zeitschienen konnte ich hervorragend auseinanderhalten. Die Passagen um Jakob und Marie waren sprachlich der damaligen Zeit angepasst, während bei Max und Tina der heutige Umgangston herrschte. Zwischen der von Max erzählten Geschichte gab es dann immer wieder einen Blick auf Max und Tina und deren Gespräche, so wie es eben ist, wenn einer eine Geschichte erzählt und der andere ihn dann auch mal unterbricht oder etwas fragt. Ein sehr lebendiger und bildhafter Erzählstil. 
Was mir besonders gut gefiel, war das Miteinander von Max und Tina. Die beiden bilden eine tolle Einheit und sind wie geschaffen füreinander. Sie foppen sich auch gegenseitig und nehmen sich auf den Arm, ohne dass der andere beleidigt ist. Das gefiel mir einfach richtig gut, weil es sehr echt beschrieben wurde. Hier musste ich auch sehr häufig lachen. 
Auch den Teil um Jakob und Marie fand ich anfangs noch interessant und lesenswert. Recht bald hat mich dieser Teil dann jedoch verloren, weil es für meinen Geschmack zu langatmig wurde. Ich empfand es als zu ausschweifend und zu detailliert beschrieben, was Jakob alles durchmachte, bis er Marie wiedersah. Das hat mich dann einfach nicht mehr richtig gefesselt. 

Meine Erwartungen wurden leider nicht ganz erfüllt, so dass ich 3 von 5 Sternen vergebe.

Veröffentlicht am 15.09.2018

Der Schmetterling

Der Schmetterling
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An Heiligabend in Hudiksvall geschieht ein grausamer Mord: Henna öffnet dem Weihnachtsmann die Tür. Doch statt ihres Ehemannes, der die Kinder überraschen soll, ist es ihr Mörder, der sie im Beisein ihrer ...

An Heiligabend in Hudiksvall geschieht ein grausamer Mord: Henna öffnet dem Weihnachtsmann die Tür. Doch statt ihres Ehemannes, der die Kinder überraschen soll, ist es ihr Mörder, der sie im Beisein ihrer Kinder umbringt. Der Kriminalinspektor Johan Rokka ist gerade erst von Stockholm in seine Heimatstadt zurückgekehrt und übernimmt die Ermittlungen, die ihn in seine eigene Vergangenheit führen. 

Dieses Buch hat mich aufgrund des spannend-düsteren Covers und des ansprechenden Klappentextes sofort gereizt, so dass ich es unbedingt lesen musste. Meine Erwartungen bezüglich eines spannenden Krimis wurden jedoch nicht erfüllt. 
Der Beginn gefiel mir richtig gut, denn man erlebt die Ermordung von Henna hautnah mit. Das war sehr spannend und mir schwirrten sofort etliche Fragen im Kopf herum. Wer war der Mörder, den Henna wohl kannte und warum wirkte sie so entspannt, als wenn sie damit gerechnet hat? 
Die Spannung vom Beginn des Buches konnte sich bei mir jedoch leider nicht halten. Irgendwie hat die Geschichte mich dann verloren und ich habe ohne nennenswerte Spannung und Neugierde weitergelesen. Ich war einfach nicht richtig gefesselt. Ich wollte zwar wissen, wie alles zusammenhängt, aber wenn ich das Buch abgebrochen hätte, hätte es mich nicht besonders gestört. Dabei war der Plot an sich sehr interessant aufgebaut, denn es gab zwei Stränge bzw. Morde, deren Verbindung nicht klar war und die erst gegen Ende zusammengeführt wurden. Insofern gab es auch Möglichkeiten zum Rätseln. Was mir auch fehlte, war eine klare Linie, also der so genannte rote Faden. Da dieser fehlte, wirkte die Geschichte teilweise verworren auf mich. 
Bis auf Johan Rokka, den ich tendenziell sympathisch fand, waren mir die Personen nicht gut genug ausgearbeitet und blieben daher recht blass. Ich befürchte, dass ich sie schnell aus meinem Gedächtnis verloren habe. 

Meine Erwartungen an diesen Krimi wurden leider nicht komplett erfüllt, so dass ich nur 3 von 5 Sternen vergebe.

Veröffentlicht am 08.09.2018

Die Glücksreisenden

Die Glücksreisenden
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Im Haus Tide steht ein großes Fest an: Inge Boysen wird 80 und ihre Enkeln Inka 18. Zeitgleich hat sich der Komet “Fortune” angekündigt. Diesem außergewöhnlichen Zusammentreffen sieht die ungewöhnliche ...

Im Haus Tide steht ein großes Fest an: Inge Boysen wird 80 und ihre Enkeln Inka 18. Zeitgleich hat sich der Komet “Fortune” angekündigt. Diesem außergewöhnlichen Zusammentreffen sieht die ungewöhnliche Festgesellschaft freudig entgegen und alle machen sich auf, ihr Glück zu suchen, zu finden oder notfalls auch zu erfinden. Oder steht doch der Weltuntergang bevor?

Ich habe mich sehr auf dieses Buch gefreut, weil das Cover und der Klappentext eine Geschichte voller Glück versprechen.
Der Einstieg gelang mir leider nicht so gut, da es sehr viele Personen gab, die ich erstmal gedanklich ordnen musste, was seine Zeit dauerte. Auch kenne ich das Vorgängerbuch “Wintergäste” leider nicht, zu dem dieses Buch die Fortsetzung darstellt. Den Lesern, die “Wintergäste” bereits gelesen haben, dürfte der Einstieg wesentlich leichter fallen. Von diesen Startschwierigkeiten mal abgesehen fand ich den Schreibstil aber sonst angenehm und gut zu lesen, so dass ich auch recht zügig voran kam.
Die Charaktere wurden sehr schön beschrieben und wirkten sehr authentisch und sympathisch auf mich. Ich konnte sie mir alle prima auf einer Nordseeinsel vorstellen. Allerdings hatte ich einfach manchmal das Gefühl, als wenn mir ein wenig Hintergrundwissen aus dem Vorgängerbuch fehlen würde, um die Charaktere noch besser zu kennen und zu verstehen. Und das obwohl es durchaus auch Rückblicke zum ersten Band gab.
Sehr schön fand ich, dass es zwischendurch auch einige Szenen gab, die mich zum Schmunzeln gebracht haben. Denn insgesamt war die Geschichte doch recht schwermütig und problembehaftet. Damit hätte ich bei dem Titel und dem Verweis zum Glück so gar nicht gerechnet.
Was ich toll fand, war die Atmosphäre der Nordsee. Ich spürte den Wind um die Nase und hörte den Kandis knacken, als der Tee eingegossen wurde. Ich war einfach mittendrin im Nordseefeeling, das die Autorin wunderbar eingefangen und wiedergegeben hat. Das empfand ich als unglaublich schön.

Eine emotionale Familiengeschichte, die mich leider nicht vollständig packen konnte, wohl da ich den ersten Band nicht kannte. Ich vergebe 3 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 30.08.2018

Eine Reise in die eigene Vergangenheit

Familie und andere Trostpreise
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Der neurotische Sonny erbt an seinem 21. Geburtstag ein riesiges Vermögen. Doch nicht nur das, sondern auch fünf geheimnisvolle Briefe, durch die er mehr über seine Vergangenheit und seine merkwürdige ...

Der neurotische Sonny erbt an seinem 21. Geburtstag ein riesiges Vermögen. Doch nicht nur das, sondern auch fünf geheimnisvolle Briefe, durch die er mehr über seine Vergangenheit und seine merkwürdige Familie erfahren kann - sofern er sie trotz seiner Umschlagphobie denn öffnen mag. Er macht sich auf nach England, um die Spuren seiner Familie vor Ort zu verfolgen. 

Das Cover und der Klappentext haben mir sehr neugierig auf das Buch gemacht, insbesondere die Beschreibung “urkomisch und herzzerreißend zugleich”. 
Der Einstieg ins Buch gelang mir nicht so gut. Ich empfand es irgendwie merkwürdig und ich musste mich echt daran gewöhnen, wie Sonny das alles erzählt. Es gab auch im ganzen Buch viele Beispiele zu dem Film "Shaun of the Dead", den ich nicht kenne und somit die Verbindungen nicht nachvollziehen konnte. Ich hatte zuerst Befürchtungen, dass ich nicht ins Buch rein komme, die sich jedoch zum Glück nicht bestätigten. Nach dem schwierigen Start kam ich besser ins Buch und wollte unbedingt wissen, was Sonny noch alles erfährt und mit wem er sich noch zu einem Gespräch trifft, um seine Wurzeln zu erforschen. 
Die Passagen, in denen Sonny von seiner Vergangenheit erfährt, seien es Briefe oder Gespräche, fand ich sehr gelungen und faszinierend. Als Leser erfährt man, genau wie Sonny selbst auch, Stück für Stück die Wahrheit über sein Leben, seine Eltern und seine Bezugspersonen. Das war teils schockierend und bedrückend und es erklärte am Ende, weshalb Sonny den Drogen verfallen war. Die Abgründe, die sich auftaten, waren für mich nicht vorhersehbar. 
Sonny als Charakter war für mich kein besonderer Sympathieträger, denn er war voller Neurosen und Phobien. Ich konnte keine besondere Verbindung zu ihm aufbauen. Aber dass er sich seiner Vergangenheit stellte, fand ich super von ihm. Und seine abschließenden Ansichten zu seinen Eltern etc. konnte ich absolut teilen. 
Ein wenig vermisst habe ich den angepriesenen Humor, auch wenn es durchaus ein paar Szenen gab, bei denen ich grinsen musste. Aber urkomisch war das nicht. 

Ein interessantes Buch, das mich teilweise fesselte und faszinierte, aber andererseits auch anstrengend war. Dennoch fand ich es lesenswert und bereue nicht, es gelesen zu haben. Ich vergebe 3 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 23.08.2018

Alle für einen

Alle für einen
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Die Bewohner der alten Villa Zucker müssen um ihr Zuhause bangen, denn es droht die Räumung. Das kann die bunte Mischung an WG-Bewohnern jedoch nicht zulassen. Neben dieser Sorge hat jeder von ihnen noch ...

Die Bewohner der alten Villa Zucker müssen um ihr Zuhause bangen, denn es droht die Räumung. Das kann die bunte Mischung an WG-Bewohnern jedoch nicht zulassen. Neben dieser Sorge hat jeder von ihnen noch sein eigenes Päckchen zu tragen. Welch ein Durcheinander. Doch am Ende zeigt sich, dass Zusammenhalt wichtig ist und sich damit viel bewegen lässt.

Dies ist bereits der dritte Teil um die WG-Bewohner der Villa Zucker, für mich war es das erste Buch dieser Reihe. Obwohl es Erklärungen gibt, damit auch Quereinsteiger alles Notwendige erfahren, hatte ich das Gefühl, als wenn ich die ersten beiden Bände hätte lesen sollen. Die vielen sehr unterschiedlich Charaktere waren für mich recht schwierig zu sortieren, so dass ich auch nicht sofort warm wurde mit ihnen. Es hat relativ lange gedauert, bis ich ein gutes Bild von allen hatte. Diese Schwierigkeiten hätte ich mit dem Vorwissen sicher nicht gehabt.
Jeder der Bewohner hatte seine individuellen Dinge, die ihn beschäftigten und umtrieben. Das empfand ich als sehr umfangreich und fordernd. Dazu kamen noch die vielen Wechsel, wodurch ich mich gedanklich immer wieder neu sortieren musste. Das war manchmal ziemlich anstrengend.
Die Charaktere wurden alle sehr liebevoll gezeichnet und hatten ihre ganz speziellen Eigenarten, wodurch ein komplexes Bild der WG-Bewohner entstand. Auch die deutlichen Altersunterschiede trugen dazu bei, dass die WG absolut bunt war. Die Kompromisse und kleinen Reibereien waren lebendig und authentisch beschrieben. Und wenn es drauf ankam, hielten sie zusammen. Eine tolle aber auch verrückte Gemeinschaft!

Eine humorvolle Geschichte, die zeigt, dass man an sich glauben muss und gemeinsam viel erreichen kann. Mich konnte sie jedoch aufgrund der vielen Handlungsstränge und Szenenwechsel leider nicht so ganz packen. Ich vergebe daher 3 von 5 Sternen.