Profilbild von nellsche

nellsche

Lesejury Star
offline

nellsche ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit nellsche über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 09.03.2020

Hat mich gefesselt und beeindruckt

Eine Farbe zwischen Liebe und Hass
0

In Jessups Familie herrscht die Meinung, dass die weiße Rasse überlegen ist. So wächst er auf. Dann muss sein Stiefvater für vier Jahre ins Gefängnis. Als er aus dem Gefängnis entlassen wird und Jessup ...

In Jessups Familie herrscht die Meinung, dass die weiße Rasse überlegen ist. So wächst er auf. Dann muss sein Stiefvater für vier Jahre ins Gefängnis. Als er aus dem Gefängnis entlassen wird und Jessup inzwischen 17 Jahre alt ist, kommt es zu einem tragischen Unfall. Jessup erkennt, dass er endlich selbst Antworten auf seine Fragen finden muss.

Auf dieses Buch war ich wahnsinnig gespannt, denn das Thema Rassismus ist stets präsent und verliert nie an Wichtigkeit.
Ich bin sehr gut in das Buch gestartet. Der Schreibstil war flüssig und gut verständlich, so dass ich bestens folgen konnte. 
Die Charaktere wurden hervorragend gezeichnet, allen voran Jessup. Er besaß eine ganz besondere Tiefe und Sympathie, so dass ich mich problemlos in ihn hineinfühlen konnte. Ich war in der Lage, seinen Gedanken zu folgen und empfand ihn sehr realistisch.
Die Story hat mich von der ersten Seite an total gefesselt. Durch Rückblicke erfährt man, wie Jessup aufgewachsen ist, in einer Familie, für die die weiße Rasse an erster Stelle steht. Doch ist Jessup deswegen auch ein Rassist? Muss er die gleichen Grundgedanken wie seine Familie haben? Jessup steckt zwischen den Werten seiner Familie sowie seinen eigenen fest. Was ist der richtige Weg für ihn? Kann er der Vorverurteilung aufgrund seiner Familienzugehörigkeit entkommen? Mich haben während des Lesens unheimlich viele Fragen beschäftigt und ich konnte dadurch hervorragend mitfiebern. Doch auch nachdem ich das Buch beendet habe, blieb mir die Geschichte im Kopf und wirkte noch lange nach.

Ein großartiger Roman zu einem aktuellen Thema. Ich vergebe 5 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 05.03.2020

Ein toller zweiter Teil

Jahre der Veränderung
0

Berlin 1929. Die drei Freundinnen haben inzwischen ihre Ausbildungen beendet. Edith arbeitet nun als Hebamme in einer Klinik und in einer Beratungsstelle für Frauen, Margot hat sich in einen verheirateten ...

Berlin 1929. Die drei Freundinnen haben inzwischen ihre Ausbildungen beendet. Edith arbeitet nun als Hebamme in einer Klinik und in einer Beratungsstelle für Frauen, Margot hat sich in einen verheirateten Mann verliebt und Luise unterrichtet Hebammen-Schülerinnen. Gleichzeitig zeigt sich die Weltwirtschaftskrise deutlich in Berlin.

Nachdem ich bereits den ersten Teil der Hebammen-Saga gelesen hatte und dieser mir prima gefallen hatte, wollte ich den zweiten Teil natürlich auch unbedingt lesen und habe mich sehr darauf gefreut.
Das Buch ließ sich leicht und flüssig lesen und ich fühlte mich mittendrin in der damaligen Zeit. ich hatte aufgrund der bildhaften Beschreibungen alles gut vor Augen.
Anfangs musste ich kurz überlegen, um die drei Freundinnen zu ordnen. Doch das gelang mir schnell. Ich fand alle drei wieder sehr sympathisch und habe sie gerne begleitet. Die unterschiedlichen Lebenswege und Entwicklungen gefielen mir. Dennoch hatten sie immer eine Bindung zueinander. Das war abwechslungsreich und interessant.
Das Flair Ende der 1920er Jahre in Berlin wurde wirklich toll eingefangen. Die allgemeine Entwicklung der Frauen, die beginnende Nazizeit und der Beruf einer Hebamme wurden faszinierend und authentisch beschrieben. Jede der drei Frauen hatte ihr eigenes Päcklein zu tragen und musste zurechtkommen. Ich hatte Freude beim Lesen und war gespannt, was alles passiert.

Ein gelungener zweiter Teil, der mir sehr gut gefallen hat. Ich vergebe 5 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 04.03.2020

Ein wundervoller Roman

Dolce Vesuvio. Ein Italien-Roman.
0

Carlotta liebt Vulkane sowie alles, was tief unter der Erde verborgen ist. Dementsprechend freut sie sich, als sie das Angebot erhält, den Sommer bei einer Ausgrabung in Pompeji zu verbringen. Dort trifft ...

Carlotta liebt Vulkane sowie alles, was tief unter der Erde verborgen ist. Dementsprechend freut sie sich, als sie das Angebot erhält, den Sommer bei einer Ausgrabung in Pompeji zu verbringen. Dort trifft sie auf ihren Konkurrenten Alessandro Mantegna.

Auf diesen Roman habe ich mich sehr gefreut. Die schöne Beschreibung und das sommerlich-fröhliche Cover haben mich sofort angesprochen.
Der Einstieg in die Geschichte gelang mir problemlos, denn der Schreibstil ließ sich sehr flott und leicht lesen. Er passte perfekt zu dem Ambiente und konnte tolle Bilder in meinem Kopf erzeugen. Ich habe das Buch regelrecht verschlungen.
Die Charaktere wurden anschaulich und mit individuellen Eigenschaften beschrieben. Ich konnte sie dadurch super auseinanderhalten und sie mir bestens vorstellen. Carlotta mochte ich sofort sehr gerne. Sie war eine sehr sympathische junge Frau, die ich gerne begleitet habe. Natürlich verhielt sie sich auch mal ganz anders, als ich es getan bzw. erwartet hätte, aber genau das machte die Individualität ja aus.
Die Story hat mir richtig gut gefallen. Die Autorin hat das italienische Flair hervorragend eingefangen und transportiert. Ich fühlte mich mittendrin. Neben einer Liebesgeschichte gab es auch toll recherchierte Einblicke in die geschichtliche Vergangenheit, die in passendem Umfang eingestreut wurden. Auch der Humor und die Lebensfreude waren absolut passend und konnten mir immer wieder ein Lächeln ins Gesicht zaubern.
Gestalterisch war das Buch einfach schön, denn zu Beginn eines neuen Kapitels gab es ein ins Deutsche übersetzte lateinisches Zitat, das prima zur Geschichte passte.
Das Ende war dann genau so, wie ich es erhofft habe und schloss die Geschichte prima ab.

Ein wundervoller Roman, der mir schöne Lesestunden geschenkt hat. Ich vergebe 5 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 02.03.2020

Zum Wohlfühlen

Die Liebe gibt Pfötchen
0

Thorsten fühlt sich wohl in dem maritimen Lichterhaven. In der familieneigenen Werft baut er gemeinsam mit seinem Bruder hochwertige Holzboote. Alles, was ihm jetzt noch fehlt, ist ein Date mit Martina. ...

Thorsten fühlt sich wohl in dem maritimen Lichterhaven. In der familieneigenen Werft baut er gemeinsam mit seinem Bruder hochwertige Holzboote. Alles, was ihm jetzt noch fehlt, ist ein Date mit Martina. Doch er weiß, dass er um sie kämpfen muss, wenn er sie für sich gewinnen will. Dafür scheint er einen Verbündeten zu haben: Martinas ungarischer Hirtenhund Capone, der es immer wieder schafft, dass die beiden sich zufällig begegnen.

Auf diesen wunderschön klingenden Liebesroman habe ich mich sehr gefreut. Auch dass ein Hund eine wichtige Rolle spielt, hat mich sehr angesprochen.
Der Einstieg in die Geschichte gelang mir sehr gut. Das Buch ließ sich sehr leicht und flüssig lesen und es entstanden sofort tolle Bilder in meinem Kopf.
Die Charaktere wurden liebevoll gezeichnet und wirkten durch ihre individuellen Eigenschaften sehr authentisch und menschlich. Ich konnte mich sehr gut in Thorsten und Martina hineinfühlen und mit ihnen mitfiebern. Besonders mit Martina, die vor Jahren einen schweren Verlust erlitten hatte, konnte ich intensiv mitfühlen. Die Gefühle, die sich zwischen den beiden langsam entwickelten und immer tiefer wurden, wurden toll beschrieben. Ich habe mit beiden mitgefiebert und ihnen die Daumen gedrückt, dass sie zueinander finden werden.
Super gut gefallen hat mir auch Capone, der natürlich von Anfang an mein Herz gestohlen hat. So ein süßer Kerl!

Ein wundervoller Liebesroman, mit dem ich mich beim Lesen einfach nur wohlgefühlt habe. Ich vergebe 5 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 02.03.2020

Sehr atmosphärisch

Der rote Judas
0

Im Jahr 1920 kehrt der Polizist Paul Stainer aus der Kriegsgefangenschaft zurück. Viel Zeit, um das Erlebte zu verarbeiten, bleibt ihm nicht, denn ein aufsehenerregender Fall fordert seine Aufmerksamkeit: ...

Im Jahr 1920 kehrt der Polizist Paul Stainer aus der Kriegsgefangenschaft zurück. Viel Zeit, um das Erlebte zu verarbeiten, bleibt ihm nicht, denn ein aufsehenerregender Fall fordert seine Aufmerksamkeit: In der Villa eines Fabrikanten werden mehrere Menschen erschossen. Zuerst deutet alles auf einen missglückten Einbruch hin. Dann führen die Spuren jedoch zu der „Operation Judas“ und damit zu Männern, die über Leichen gehen, um eigene Verbrechen zu vertuschen.

Auf diesen Krimi war ich sehr gespannt, da mich die Zeit, in dem er spielte, sehr angesprochen hat. Aber auch die Beschreibung klang spannend und faszinierend, so dass ich voller Vorfreude ins Buch gestartet bin.
Der Schreibstil ließ sich sehr angenehm und flüssig lesen, so dass ich gleich in die Geschichte eintauchen und folgen konnte. Ich war gleich gefesselt und die Seiten flogen nur so dahin. Ich hatte das Buch sehr schnell fertig gelesen.
Paul Stainer fand ich von Beginn an sehr sympathisch. Er wurde anschaulich und lebensecht gezeichnet. Gerade seine persönlichen Belastungen aufgrund seiner Erlebnisse ließen mich mit ihm mitfühlen und ich habe ihm gewünscht, dass er die Vergangenheit bewältigen kann. Was ich sehr an ihm mochte, war sein Gespür, das ihm sehr hilfreich bei den Ermittlungen war.
Der Kriminalfall war spannend und fesselnd, auch wenn es insgesamt eher ruhiger losging und sich dann immer mehr steigerte. Zu Beginn war alles undurchsichtig und ich hatte viele Fragen im Kopf. Das förderte die Spannung zusätzlich und ich hing wirklich gebannt an den Seiten. Am Ende wurde dann alles schlüssig und nachvollziehbar zusammengeführt.
Was mir hervorragend gefallen hat, war die Atmosphäre der 1920er Jahre. Alles wurde super realistisch beschrieben, so dass ich mich direkt in die damalige Zeit versetzt fühlte. Das Flair kam großartig bei mir an.

Ein spannender und atmosphärischer Krimi, der mir richtig gut gefallen hat. Ich vergebe 5 von 5 Sternen.