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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 21.12.2018

Sehr berührend

Die verlorene Schwester
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Bern, 1968: Die beiden Schwestern Marie und Lena werden nach dem Tod des Vaters ihrer kranken Mutter entrissen und in die Obhut der Fürsorge gegeben. Sie werden voneinander getrennt und kommen als sogenannte ...

Bern, 1968: Die beiden Schwestern Marie und Lena werden nach dem Tod des Vaters ihrer kranken Mutter entrissen und in die Obhut der Fürsorge gegeben. Sie werden voneinander getrennt und kommen als sogenannte „Verdingkinder“ in unterschiedlichen Familien unter, bei denen sie schwer arbeiten müssen. Ein Kontakt der Geschwister ist nicht gestattet. Als Marie schwanger wird, nimmt man ihr das Kind einfach weg. 
Die Schweizerin Anna erfährt eines Tages, dass sie adoptiert wurde. Der Gedanke an ihre leibliche Mutter lässt sie nicht los und sie macht sich auf die Suche. Dabei stößt sie auf die Schicksale der Verdingkinder. 

Was für ein bewegendes Buch! Diese Geschichte hat mich wahnsinnig berührt, aber auch sehr erschreckt, weil es ein reales historisches Thema ist. 
Das Buch ließ sich flüssig lesen und die Geschichte hat mich sofort gefangen genommen und komplett mitgerissen. Ich musste mehrmals schlucken und mir kamen auch bei einigen Szenen die Tränen. 
Die Charaktere wurden sehr lebendig beschrieben, so dass ich ein hervorragendes Bild von ihnen vor Augen hatte und mit ihnen mitfühlen konnte. 
Das Thema „Verdingkinder“ hat mich wirklich sehr betroffen gemacht. Einfach unvorstellbar, dass diese „Praktik“ noch nicht lange zurückliegt. Dieses sehr schwere Thema hat die Autorin wirklich ganz wunderbar und warmherzig dargestellt. Dennoch bleibt es einfach sehr harte Kost. 

Diese emotionale Geschichte hat mich tief berührt, so dass ich eine klare Leseempfehlung und 5 von 5 Sternen vergebe.

Veröffentlicht am 16.12.2018

Zeit des Mutes

Zeit des Mutes
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Im Jahr 1913 schicken die Eltern von Emma ihre Tochter zu Verwandten nach England, um einen Skandal zu verhindern. Emma reist also nach Hazelwell Manor und muss sich in der fremden Welt und den dortigen ...

Im Jahr 1913 schicken die Eltern von Emma ihre Tochter zu Verwandten nach England, um einen Skandal zu verhindern. Emma reist also nach Hazelwell Manor und muss sich in der fremden Welt und den dortigen Gepflogenheiten einfinden. Als sie den jungen Lord Percival sieht, verliebt sie sich in ihn. Ihre Liebe scheint jedoch aussichtslos zu sein - bis ein tragisches Unglück Percival in ihre Hände spielt und sie ihn zur Ehe zwingt.
Das junge Dienstmädchen Lucy braucht die Arbeit auf Hazelwell Manor, um ihre Familie zu unterstützen. Doch nach dem furchtbaren Unglück verliert sie ihre Arbeit und zieht nach London. Dort trifft sie auf die Suffragetten, die für das Frauenwahlrecht kämpfen. Und auch Emma verschlägt das Schicksal nach London, wo sie auf Lucy trifft.

Dieser Roman, der an die mutigen Suffragetten erinnert, die vor einhundert Jahren das Frauenwahlrecht erkämpften, hat mir sehr gut gefallen. Ein Buch, das jede Frau gelesen haben sollte.
Der Schreibstil war sehr flüssig zu lesen und war dabei sehr lebendig. Ich konnte sofort in die damalige Zeit eintauchen, die Geschichte genießen und mit den mehr als mutigen Frauen mitfiebern.
Bereits der Aufbau des Buches gefiel mir sehr gut, denn die Kapitel trugen wunderschöne Verzierungen und es wurde stets Ort und Jahreszahl genannt.
Die Charaktere wurden sehr anschaulich und zeitgerecht beschrieben und ich konnte sie mir alle sehr gut vorstellen. Die beiden Hauptprotagonistinnen Emma und Lucy gefielen mir sehr gut. Lucy hatte von Beginn an meine volle Sympathie, während Emma zwischendurch ein paar Sympathiewerte einbüßte, die sie dann aber auch schnell wieder zurück gewann, was mich natürlich sehr gefreut hat. Mit beiden Frauen konnte ich sehr mitfühlen und mitfiebern. Aber nicht nur mit ihnen, sondern auch mit allen anderen Kämpferinnen!
Der Hintergrund der Geschichte hat mich wahnsinnig berührt. Das, was die mutigen Frauen alles ertragen mussten, um das Frauenwahlrecht zu erkämpfen, war teilweise erschreckend und grausam. Ich musste mehrmals richtig schlucken, insbesondere weil diese Berichte auf Tatsachen beruhen. Hier hat die Autorin wirklich ganz hervorragend recherchiert, was man beim Lesen absolut merkt.

Ein richtig tolles Buch, das ich sehr empfehlen kann. Ich vergebe 5 von 5 Sternen. 

Veröffentlicht am 16.12.2018

Muttertag

Muttertag (Ein Bodenstein-Kirchhoff-Krimi 9)
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Theodor Reifenrath wird tot in seinem Haus aufgefunden, seit seinem Tod ist allerdings schon einige Zeit vergangen. Dann werden zufällig im Zwinger seines Hundes menschliche Knochen entdeckt. Dabei bleibt ...

Theodor Reifenrath wird tot in seinem Haus aufgefunden, seit seinem Tod ist allerdings schon einige Zeit vergangen. Dann werden zufällig im Zwinger seines Hundes menschliche Knochen entdeckt. Dabei bleibt es aber nicht, denn es tauchen noch weitere Leichen auf. Der Rechtsmediziner Henning Kirchhoff kann einige der Leichen identifizieren - alle waren Frauen und verschwanden an einem Sonntag im Mai. Hat Reifenrath die Frauen ermordet? Ist er ein Serienmörder? Doch Pia ist überzeugt, dass der Mörder noch frei herum läuft.

Dieser neueste Fall für Pia und Oliver hat mir wieder sehr gut gefallen. Ich mag die Krimis dieser Reihe einfach super gerne und jede Neuerscheinung ist ein Muss - zu Recht.
Der Schreibstil war bestens zu lesen und dabei sehr lebendig, atmosphärisch und fesselnd. Die Autorin hat eine realistische und packende Geschichte geschrieben.
Die Charaktere, sowohl Haupt- als auch Nebenprotagonisten, wurden sehr gut ausgearbeitet und wirkten durchweg authentisch. Besonders Pia und Oliver fand ich wieder sehr sympathisch, so dass ich die Ermittlungen unheimlich gerne verfolgt habe. Allerdings gab es eine Vielzahl von Personen. Insofern war einiges mehr an Konzentration erforderlich.
Der Fall war sehr gut durchdacht und für mich als Leser undurchsichtig. Mir schwirrten sehr viele Fragen im Kopf herum, auf deren Antworten ich total gespannt war. Da war es kein Wunder, dass ich das Buch nicht beiseite legen konnte, sondern es unbedingt ganz schnell fertig lesen musste.
Die Spannung wurde sehr gut aufgebaut und hielt sich bis zum Ende. Dazu trug auch bei, dass ich bezüglich des Mörders viel rätseln konnte, immer wieder falsch lag und somit bis zum Ende im Dunkeln tappte. Einfach hervorragend!

Ein toller und spannender Krimi, dem ich eine klare Leseempfehlung und 5 von 5 Sternen gebe.

Veröffentlicht am 13.12.2018

Kreuz und Chrom

Kreuz und Chrom
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Jan Schröder, totaler Motorrad-Freak und ehemaliger verdeckter Ermittler, lässt sich zur Mordkommission versetzen, weil er sich um seine sechsjährige Tochter Lea kümmern muss. Bei seinem ersten Fall handelt ...

Jan Schröder, totaler Motorrad-Freak und ehemaliger verdeckter Ermittler, lässt sich zur Mordkommission versetzen, weil er sich um seine sechsjährige Tochter Lea kümmern muss. Bei seinem ersten Fall handelt es sich um einen Priester, der im Beichtstuhl erstochen wurde. Die Ermittlungen führen in höchste Kreise von Kirche und Politik. Und weil Jans Tochter den Mörder vermutlich gesehen hat, schwebt sie nun in höchster Gefahr.

Dieses Buch hat mir richtig gut gefallen, denn es war von Anfang bis Ende spannend und mitreißend.
Der Schreibstil war leicht verständlich und ließ sich flüssig lesen. Ich kam sehr schnell in die Geschichte rein und war komplett gefesselt, so dass ich das Buch ruck zuck fertig gelesen hatte.
Jan Schröder ist ein richtig gut gelungener Charakter, den ich auf Anhieb sympathisch fand. Er hält sich nicht immer an die Regeln und ermittelt auch auf eigene Faust. Er ist also ein Ermittler mit Herzblut. Aber auch die privaten Einblicke gefielen mir hervorragend. Nach dem ungeklärten Tod seiner Frau muss er sich alleine um seine kleine Tochter kümmern. Das macht er sehr liebevoll und fürsorglich. Jan wirkte insgesamt sehr authentisch auf mich. Ein Ermittler und Mensch, von dem ich unbedingt noch mehr lesen möchte.
Der Plot war gut durchdacht und packend und beinhaltete so manche interessante und unerwartete Wendung. Die Verwicklungen von Kirche und Politik empfand ich sehr spannend und es wirkte äußerst real auf mich.

Ich kann diesen packenden Thriller mit einem besonderen Ermittler absolut empfehlen und vergebe deshalb 5 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 29.11.2018

Böse Bilder

Böse Bilder
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Ein Mörder, der sich selbst „I_Killer“ nennt, stellt zwei Fotos ins Internet. Auf beiden ist dieselbe junge Frau zu sehen, einmal in Schockstarre und einmal mit einem klaffenden Schnitt durch ihren Hals. ...

Ein Mörder, der sich selbst „I_Killer“ nennt, stellt zwei Fotos ins Internet. Auf beiden ist dieselbe junge Frau zu sehen, einmal in Schockstarre und einmal mit einem klaffenden Schnitt durch ihren Hals. Doch bei dem einen Opfer bleibt es nicht. DCI Dan Fenton will den Täter unbedingt schnappen, bekommt dann aber plötzlich böse Bilder, die für ihn als alleinerziehenden Vater äußerst erschreckend sind.

Dieser Thriller hat es wirklich in sich. Ich war gefesselt von der Story und total gespannt, wie alles ausgehen wird.
Der Schreibstil war sehr gut zu lesen. Die Spannung wurde von Beginn an super aufgebaut und bis zum Ende gehalten, wozu auch die sehr vielen kurzen Kapitel beitrugen. Ich mag kurze Kapitel mit Perspektivwechsel einfach super gerne, weil sie mich zum Weiterlesen anregen.
Die Charaktere wurden prima ausgearbeitet und ich konnte sie mir gut vorstellen. Neben den Personen, die ich mochte und die ich auch als Täter ausgeschlossen hatte, gab es auch etliche Personen, die mir suspekt waren und die ich als möglichen Täter in Erwägung zog. Dennoch tappte ich richtig lange im Dunkeln und musste mich bezüglich des wahren Täters dann auch überraschen lassen. Das fand ich natürlich großartig für einen Thriller.
Der Plot selbst war gut durchdacht und die vielen Perspektivwechsel heizten das Grübeln an. Besonders gelungen fand ich dabei die Kapitel aus Sicht des Täters. Das waren spannende Einblicke und es wurde klar, wie intelligent der Täter ist. Kein Wunder also, dass die Polizei lange im Dunkeln tappte. Die Aktualität mit dem Internet und der dortigen Verbreitung von Fotos unter dem Aspekt der Anonymität sowie der Anstachelung und Sensationslust durch andere User gefiel mir ebenfalls sehr gut, war allerdings auch total erschreckend.
Das Ende war richtig spannend und überraschend und bildete einen perfekten Abschluss.

Der Thriller war spannend und undurchsichtig und ich hatte tolle Lesestunden. Ich vergebe 5 von 5 Sternen.