Pflichtlektüre zu anti-asiatischem Rassismus
Das Ende der UnsichtbarkeitIch durfte hier schon so viel unbezahlt von Hami lernen, dass es für mich ganz selbstverständlich war, ihr Buch zu kaufen und zu lesen.
In ihrem Debüt schreibt Hami so zugänglich und persönlich über ihre ...
Ich durfte hier schon so viel unbezahlt von Hami lernen, dass es für mich ganz selbstverständlich war, ihr Buch zu kaufen und zu lesen.
In ihrem Debüt schreibt Hami so zugänglich und persönlich über ihre eigenen rassistischen Erfahrungen, die Trauer um den Verlust von Traditionen und Sprache sowie das eigene Emanzipieren von den Erwartungen der Mehrheitsgesellschaft. Das kombiniert sie mit ganz vielen Fakten und geschichtlichen Hintergründen. Viel zu wenig wird in Deutschland über die Situation sogenannter Bootsflüchtlinge (BRD) bzw. ehemaliger Vertragsarbeiter*innen (DDR) gesprochen. Dass sie, wenn überhaupt, nur zeitlich begrenzt hier willkommen waren. Wie sich die rassistischen Gewalt von Hoyerswerda und Rostock-Lichtenhagen auf die deutsche Asylpolitik ausgewirkt hat (paradoxerweise im Negativen). Was das Zusammenspiel aus Misogynie und Rassismus mit asiatisch gelesenen Frauen macht. Und wer eigentlich mit „asiatisch“ gemeint ist und warum auch diese Bezeichnung problematisch ist.
Hami schreibt so nahbar und ehrlich, dass ich wiederholt beklemmt war. Wie viel Schikane und als positiv bezeichneten Rassismus können Mitglieder der sogenannten „Vorzeigeminderheit“ nur ertragen? Ich fand das Buch trotzdem leicht zu lesen und habe wirklich viel über anti-asiatischen Rassismus gelernt.