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Veröffentlicht am 26.02.2022

Freiheit ist ein hohes Gut...

Die Birken der Freiheit
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Voller Vorfreude begann ich mit der Lektüre, hatte ich doch noch die ergreifende Handlung vom Vorgängerband "Die Zeit der Birken" in guter Erinnerung.

In der Geschichte geht es um zwei starke Frauen, ...

Voller Vorfreude begann ich mit der Lektüre, hatte ich doch noch die ergreifende Handlung vom Vorgängerband "Die Zeit der Birken" in guter Erinnerung.

In der Geschichte geht es um zwei starke Frauen, die beide versuchen Neues zu wagen. Luise reist 1914 in das ihr unbekannte Estland, um einen neuen Job anzunehmen und Merike schließt sich 1989 der Unabhängigkeitsbewegung an. Wie wird das Leben der Frauen verlaufen? Werden sie ihr Glück finden oder kläglich scheitern?

Im steten Wechsel begleiten wir mal die eine, mal die andere Protagonistin und ein beobachtender Erzähler führt uns durch die Handlung. Die Kapitel sind mit der jeweiligen Jahreszahl versehen, so dass man direkt weiß bei welcher Figur man ist.

Während ich bei Merike etwas brauchte, um sie zu mögen, so hatte ich Luise direkt in mein Herz geschlossen, da sie einfach eine gute Seele ist und immer nur etwas tut, wo alle etwas Positives von haben. Merike hingegen war mir zu Beginn etwas zu schüchtern und zurückhaltend, aber das verändert sich ja im Verlauf der Handlung. Sie macht in jedem Fall die größte Entwicklung durch.

Das Besondere an dem Roman ist jedenfalls, dass man sehr viel geschichtliches Wissen geboten bekommt, sprich man beim Lesen nicht nur unterhalten wird, sondern auch etwas dazu lernt. Vieles war mir vorher gar nicht so bewusst, daher habe ich die Informationen als Bereicherung empfunden. Die politischen Umwälzungen sind auf jeder Seite intensiv zu spüren und man denkt beim Lesen oft an das was gerade aktuell los ist.

Die von mir heiß ersehnte Liebesgeschichte startet erst ab der Mitte des Buches. Man sollte sich daher erstmal auf die toll beschriebene Umgebung und die einzelnen Figuren einlassen. Ich habe jedenfalls beide Handlungsstränge gleichermaßen inhaliert und gemocht. Ist die Liebesgeschichte dann erstmal da, dann überwältigt sie den Leser mit voller Wucht. Auch wenn das kitschig klingt, so hab ich mich in Julius auf den ersten Blick verliebt. Er passt einfach unglaublich gut zu Luise.

Auf den letzten hundert Seiten passiert dann so viel, dass einem teilweise der Atem stockt. Ereignisse überschlagen sich und Geheimnisse werden gelüftet. Hier hat die Autorin doch einige Überraschungen für den Leser parat. Ich habe jedenfalls nichts davon kommen sehen.

Fazit: Eine zauberhafte Geschichte, die berührt und zeitgleich Wissen vermittelt. Ich habe sie sehr gern gelesen und werde sie wohl so schnell auch nicht vergessen. Von mir ganz klar eine Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 14.02.2022

Der Lieblingssohn...

Löwenherz
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Ich kann es nicht anders sagen, aber mit ihrer Reihe rund um ihre Familie hat mich Frau Helfer so verzaubert, dass ich nun natürlich auch als eine der Ersten alles über ihren Bruder lesen wollte.

Der ...

Ich kann es nicht anders sagen, aber mit ihrer Reihe rund um ihre Familie hat mich Frau Helfer so verzaubert, dass ich nun natürlich auch als eine der Ersten alles über ihren Bruder lesen wollte.

Der Roman ist in fünf Abschnitte gegliedert, die den Werdegang von Richard schildern vom Kleinkind bis zum Tod.

Mir hat gefallen, dass es zum Einen die Erzählung rund um den Bruder ist, zum Anderen wie sich Monika Helfer mit ihrem Mann Michael austauscht und man so Teil des Schreibprozesses ist.

Und immer wieder wird abgeschweift zu anderen Themen, so dass wir auch wieder über alte Bekannte stolpern wie die Tante mit dem großen, blinden Ehemann, Vati und den anderen Geschwistern. Gerade der Verfall vom Vati nach dem Tod seiner Frau hat mich doch sehr berührt.

Am meisten fasziniert hat mich die Verbindung zwischen Schamasch, Putzi und Richard. Das ist für mich mehr als Freundschaft, sondern eher tief verbundene Liebe.

Auch mit diesem Buch ist es der Autorin nicht nur gelungen zu unterhalten, sondern auch tief zu berühren. Ich hatte mich die ganze Zeit gewundert, warum der Bruder nicht sehr alt geworden ist und das schockierende Ende des Romans lässt einen dann nochmal kräftig schlucken.

Fazit: Ich habe mich wieder unglaublich gut unterhalten gefühlt und kann nur eine klare Leseempfehlung aussprechen. Kann auf jeden Fall auch separat zu den anderen Büchern gelesen werden, aber dann würde man etwas verpassen.

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Veröffentlicht am 24.01.2022

Die beste Liebesgeschichte überhaupt...

A Reason To Stay (Intensive New-Adult-Romance von SPIEGEL-Bestsellerautorin Jennifer Benkau) (Liverpool-Reihe 1)
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Ich bin schon lange kein Fan mehr von Romance oder Liebesromanen, einfach weil mir das echte Leben gezeigt hat, dass es nie so ist wie in den Büchern, die ich einst sehr geliebt habe. Doch nun belehrt ...

Ich bin schon lange kein Fan mehr von Romance oder Liebesromanen, einfach weil mir das echte Leben gezeigt hat, dass es nie so ist wie in den Büchern, die ich einst sehr geliebt habe. Doch nun belehrt mich Jenny Benkau, dass es doch Autoren gibt, die echte, glaubwürdige Liebesgeschichten schreiben können.

In der Geschichte geht es um Billy, die endlich nur ankommen und den langersehnten Museumsjob ergattern möchte. Doch dann läuft sie Cedric in die Arme, der mit seinem Viertellächeln eine Art hat, die sie nicht kalt lässt. Aber sie kann gerade keine Beziehung brauchen. Wird sie ihren Weg dennoch gehen können?

Die Handlung wird uns über Cedric und Billy, abwechselnd und jeweils als Ich- Erzähler nahe gebracht.

Das Besondere an dem Buch ist wohl, dass es hier endlich mal Protagonisten gibt, die nicht in allem perfekt sind, sondern Narben vom Leben davon getragen haben und nun versuchen damit zu leben. Gerade die Verletzlichkeit der Akteure hat mich so mitfühlen lassen.

Das Thema Depressionen wird sehr feinfühlig angesprochen und in meinen Augen hatte das Geschilderte aufklärenden Charakter. Die Botschaft ist klar: niemand muss sich schämen und es gibt immer Hilfe.

Die sich langsam entwickelnde Liebesgeschichte hat nichts Kitschiges und ist auch nicht von Klischees behaftet, sondern so intensiv und real beschrieben, dass all jene, die das nicht haben, es sich beim Lesen so sehr wünschen.

Ich mochte sowohl Billy als auch Cedric als Figuren sehr, da sie für mich enorm greifbar waren und sie ähnliche Probleme haben, die ich auch schon mal hatte oder teilweise noch habe. Man fühlt sich in ihrer Gegenwart enorm geborgen und verstanden. Man hat keinen Fehler, sondern der Fehler ist, wenn das Außen nicht zuhört und nicht hinsieht.

Ich habe schon lange kein Buch mehr gelesen, was mich emotional so sehr mitgenommen hat und wo ich lachen und auch weinen musste. Das bedeutet mir enorm viel. Ich hatte eine ganz andere Erwartung an die Geschichte, eher leichte Kost für Zwischendurch. Das was ich bekam war dann so viel mehr und übertraf meine Erwartungen bei Weitem.

Fazit: Liebe auf Augenhöhe und ganz viel Gefühl bekommt man in diesem Schatz. Ich kann nur eine klare Leseempfehlung aussprechen. Ich bin hin und weg. Spitzenklasse!

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Veröffentlicht am 02.01.2022

Das etwas andere Weihnachtsfest...

Swinging Bells
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Immer wieder habe ich mir vorgenommen diesen besonderen Weihnachtsroman endlich mal zu lesen und dann war Weihnachten doch wieder zu stressig. Aber nun ist es mir ja gelungen und ich kann zur sagen: herrlich ...

Immer wieder habe ich mir vorgenommen diesen besonderen Weihnachtsroman endlich mal zu lesen und dann war Weihnachten doch wieder zu stressig. Aber nun ist es mir ja gelungen und ich kann zur sagen: herrlich wie Missverständnisse einen in die Bredouille bringen können.

In der Geschichte geht es um Sandra und Thomas, bei denen an Heiligabend noch schnell ein Doppelbett abgeholt werden soll, bevor es dann endlich weihnachtlich werden soll. Doch die vermeintlichen Käufer machen es sich mit Alkohol im Wohnzimmer gemütlich und scheinen mehr Interesse an ihnen als Paar als an dem Bett zu haben. Was geht hier nur vor?

Als Leser bekommt man mit der Zeit tiefe Einblicke in die Beziehung der jeweiligen Paare. Während Leo und Elisabeth mit sich und der Welt zufrieden sind, scheinen Thomas und Sandra schon seit Jahren eher nur so neben einander her zu leben. Wo sind Liebe und Leidenschaft abgeblieben?

Das herrliche an dem Roman ist gewiss das Missverständnis, was sich sehr lange nicht aufklärt und nur der Leser weiß die ganze Zeit über alles Bescheid, was es so urkomisch macht. Auch die Marotten der Pärchen, wie sie sich gängeln, welche Schwächen und Macken sie haben, das liest sich einfach nur ungemein amüsant und als Leser findet man sich da durchaus wieder.

Ich bin kein Fan von Weihnachten, aber dieses weihnachtliche Setting war einfach nur herrlich.

Fazit: Eine Weihnachtsgeschichte, die an Ideenreichtum und Witzigkeit Ihresgleichen sucht. Uneingeschränkte Leseempfehlung. Klasse!

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Veröffentlicht am 31.12.2021

Lösungen zum Umgang mit Narzissten...

Die perfiden Spiele der Narzissten
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Nachdem mir bereits "Gestatten, ich bin ein Arschloch." unfassbar gut gefiel, wollte ich mehr lesen und freute mich sehr auf dieses neue Buch. Und was soll ich sagen? Ich fühlte mich so verstanden, lebte ...

Nachdem mir bereits "Gestatten, ich bin ein Arschloch." unfassbar gut gefiel, wollte ich mehr lesen und freute mich sehr auf dieses neue Buch. Und was soll ich sagen? Ich fühlte mich so verstanden, lebte ich doch selbst jahrelang mit so einem Menschen unter einem Dach.

Das Sachbuch ist in neun lange Kapitel untergliedert, die die verschiedensten Spielarten des Narzissten behandeln, wie das Spiel um Autonomie, Macht, Versorgung und viele mehr.

Durch Fallbeispiele wird gut erklärt woran man diese Art von Mensch erkennen und wie man sich wehren oder gar mit dem Verhalten umgehen kann, um nicht gesundheitlichen Schaden zu nehmen. Die Beispiele sind augenöffnend und gerade für Betroffene wie mich, sorgen sie dafür, dass man sich verstanden fühlt.

Auch gut gefallen haben mir die erklärenden Zeichnungen im Buch, das sorgt für Abwechslung beim Lesen und noch mehr Verstehen.

Im jeweiligen Kapitel gibt es außerdem zahlreiche Tipps, die man dann später im Umgang mit Narzissten benutzen kann und ich muss gestehen, dass ich mir dieses Buch vor 10 Jahren gewünscht hätte, um schneller zu erkennen in was für einer Spirale ich mich befinde. Wohlmöglich wäre mir dann die ein oder andere Verletzung erspart geblieben. Zudem merkt man durch die Tipps, dass man auch sein eigenes Verhalten anpassen muss, wenn man einen Narzissten nicht triggern möchte.

Fazit: Unglaublich hilfreich und aufbauend, weshalb ich nur eine absolute Leseempfehlung aussprechen kann. Ein ungemein wichtiges Sachbuch zu einem Thema, dass gesellschaftlich nicht wirklich beleuchtet wird.

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