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Veröffentlicht am 21.04.2021

Auftakt einer vielversprechenden Saga

Bevor ich dich traf
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London 1862 - Die junge und aufopfernde Mercy Wilkins ist in einem der ärmsten Viertel der Stadt zu Hause. Trotz der fürchterlichen Lebensverhältnisse versucht sie allen zu helfen, wo sie nur kann. Um ...

London 1862 - Die junge und aufopfernde Mercy Wilkins ist in einem der ärmsten Viertel der Stadt zu Hause. Trotz der fürchterlichen Lebensverhältnisse versucht sie allen zu helfen, wo sie nur kann. Um ihre Familie zu entlasten ist bereits ihre große Schwester ins Armenhaus gezogen. Nun ist auch Mercy gezwungen, die Familie zu verlassen. Schneller als ihr lieb ist, landet sie auf einem Schiff in die britischen Kolonien, da sie in England keine Zukunft für sich und ihre Schwester sieht. Allerdings erfährt sie zu spät, dass es sich um ein sog. Brautschiff handelt und sie in der Neuen Welt umgehend verheiratet werden soll. Der Schiffsarzt Lord Joseph Colville steht ihr während der beschwerlichen Überfahrt stets zur Seite. Ob er sie auch vor der Zwangsheirat bewahren kann?

Sehr gekonnt verbindet die Autorin reale historische Begebenheiten mit einer fiktiven Geschichte rund um Mercy und Joseph. Auch die damaligen Lebensumstände und sozialen Strukturen sind sehr gut beschrieben und eingebaut. Ebenso die beschwerliche Überfahrt, die Behandlung der potentiellen Bräute und die Beschauung bei der Ankunft werden sehr eindrucksvoll geschildert.

Sowohl Haupt- als auch Nebencharaktere sind absolut authentisch und detailliert beschrieben. Zu Vielen baut man sehr schnell eine Sympathie auf. Einige der Nebencharaktere bekommen ihren eigene Platz in der Geschichte und sind nicht nur simple Randfiguren, auch die etwas unangenehmeren Zeitgenossen finden ihren Platz. Besonders bei den beiden Hauptprotagonisten Mercy und Joseph kann man eine enorme Entwicklung miterleben, die uns dann dieses wunderschöne Ende beschert.

Die Autorin hat einen sehr angenehmen, flüssigen aber auch lebhaft fesselnden Schreibstil. Ereignisse, Orte und Personen hat sie wunderbar beschrieben, sich darin aber nicht ausufernd verloren. Stets war es spannend und mitreißend, da es immer wieder neue Wendungen und Herausforderungen gab. Die Kapitel hatte eine angenehme Länge und auch die abwechselnde Perspektive von Mercy und Joseph haben mit gut gefallen.

„Bevor ich dich traf“ von Jody Hedlund ist der Auftakt zur dreiteiligen Brautschiff-Saga und der erste Roman, den ich von der Autorin gelesen habe - vermutlich aber nicht der Letzte.

Insgesamt hat mich das Buch rundum überzeugt und ich bin gespannt auf die Fortsetzung. Definitiv empfehlenswert!

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Veröffentlicht am 21.04.2021

Traumhafte Insel - Wunderbares Buch

Sternennächte an der Küste
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Serena ist verwitwet und Mutter von zwei kleinen Kindern. Aufgrund einiger Vorkommnisse führt sie das Schicksal zurück auf ihre Heimatinsel Skye, wo sie ihre Teilhaberschaft am Familienhotel wieder aufnimmt. ...

Serena ist verwitwet und Mutter von zwei kleinen Kindern. Aufgrund einiger Vorkommnisse führt sie das Schicksal zurück auf ihre Heimatinsel Skye, wo sie ihre Teilhaberschaft am Familienhotel wieder aufnimmt. Der derzeitige Manager Malcom ist davon allerdings nicht unbedingt begeistert. Nach und nach finden die beiden gute Ideen für die Zukunft des Hotels und auch privat nähern sich beiden langsam an. Wer weiß, vielleicht finden sie ja nicht nur für die Zukunft des Hotels einen gemeinsamen Weg...

„Sternennächte an der Küste“ war der erste Roman der Autorin Carla Laureano, den ich gelesen habe und er hat mich durchweg überzeugt. Mit „Das kleine Hotel an der Küste“ gibt es bereits einen Vorgänger zu diesem Teil. Ich fand es an keiner Stelle problematisch, diesen Band nicht gelesen zu haben. Mir haben keinerlei Informationen gefehlt - vermutlich, da dieser sich hauptsächlich um einen der Brüder von Serena dreht.

Der Schreibstil der Autorin hat mich rundum überzeugt und war auf seine eigene Art besonders. Speziell die Gedankengänge und Gespräche überzeugten durch Tiefgang und Glaubwürdigkeit. Gekonnt nimmt sie den Leser mit auf die Insel und lässt all das typische für die schottischen Inseln wie die Sternennächte einfließen. Immerhin fast wie Urlaub dort. Geschrieben ist das Ganze in abwechselnden Perspektiven von Serena und Malcom, was die Geschichte ideal abrundet.

Die Charaktere sind einem schnell sympathisch geworden und man fühlt sich irgendwie als stiller Teil der Familie beim Lesen. Man kann die Wärme förmlich spüren, die jeder ausstrahlt. Alle wirken sehr authentisch und sie führen miteinander wirklich gute, reife Dialoge, die die Geschichte immer wieder bereichern.

Kurzum ein herzerwärmender Roman, der dem Leser einen Urlaub auf der Insel Skye durchaus schmackhaft macht.

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Veröffentlicht am 17.04.2021

Eine Isländerin im Schwarzwald - interessant!

Liv - Neuanfang mit Hindernissen
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Liv Benediktsdóttir - geboren in Island und nun in Hamburg sesshaft - möchte den familiären Umständen entfliehen und sich über ihren weiteren Weg Gedanken machen. Um die dafür erforderliche Ruhe und den ...

Liv Benediktsdóttir - geboren in Island und nun in Hamburg sesshaft - möchte den familiären Umständen entfliehen und sich über ihren weiteren Weg Gedanken machen. Um die dafür erforderliche Ruhe und den Abstand zu finden, verschlägt es sie in das beschauliche Schwarzwalddörfchen Vierbrücken. Allerdings bringt sie die Ruhe dort unmittelbar mit ihrer Ankunft gehörig durcheinander. Schnell findet sie Anschluss und wird meist herzlich in die Gemeinschaft aufgenommen. Ob sich die sechs Wochen Schwarzwald auszahlen und Liv den Weg in die Zukunft zeigen?

Ich muss zugeben, dass ich mit leichter Skepsis das Buch begonnen habe. Schwarzwald und die 60er Jahre sind nicht unbedingt meine Lieblingsthemen. Absolut zu unrecht. Beides ist eher nur am Rande und angenehm dezent eingebaut, stört überhaupt nicht. Auch der üblich Dialekt ist nur gelegentlich aber durchaus gekonnt eingebettet. Das fand ich sehr angenehm.

Die beiden Hauptcharaktere Liv und Ben waren auf Anhieb sympathisch. Aber auch alle anderen Charaktere waren absolut authentisch und gut durchdacht. Jeder hat seine Schwächen und Stärken, aber in der Not halten alle zusammen. Man findet wohl so ziemliche alle Typen Mensch, die man in so einem Dörfchen erwarten würde, wie die Alt-Herren-Runde, die Chefin, den Dorfarzt, muntere Kinder oder zurückhaltende Mitläufer.

Der Schreibstil nimmt den Leser sofort mit in das beschauliche Vierbrücken und man fühlt sich gemeinsam mit Liv dort schnell gut aufgehoben. Durchweg war der Stil sehr flüssig, angenehm leicht und überzeugend. Mir hast es gut gefallen, dass die Autorin sich nie in ausufernden Beschreibungen verloren hat und die Perspektiven zwischen Liv und Ben gewechselt hat. Die Handlung hat eine immer wieder abwechslungsreiche Entwicklung, die aber dabei immer glaubhaft und realistisch wirkt. Auch das recht persönliche Vorwort an den Leser lässt das Buch von der ersten Seite an sehr warmherzig wirken.

„Liv - Neuanfang mit Hindernissen“ war mein erster Roman von der Autorin Elisabeth Büchle. Da mich der Roman rundum überzeugt hat, wird es wohl nicht mein letzter sein. Vielleicht bekommt das Dörfchen ja sogar eine Fortsetzung.

Kurzum uneingeschränkt empfehlenswert!

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Veröffentlicht am 04.04.2021

Genau richtig für den Frühling!

Die kleine Bücherei in der Church Lane
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Lucy, Geschichtslehrerin & Workaholic, liebt ihren Job - aber genau dieser wird ihr nun zum Verhängnis. Nach einem Kreislaufzusammenbruch braucht sie unbedingt eine Auszeit. Das Schicksal führt sie in ...

Lucy, Geschichtslehrerin & Workaholic, liebt ihren Job - aber genau dieser wird ihr nun zum Verhängnis. Nach einem Kreislaufzusammenbruch braucht sie unbedingt eine Auszeit. Das Schicksal führt sie in ein kleines Cottage im idyllischen Dörfchen Little Maudley. Einziger Haken - als Gegenleistung für die günstige Miete soll sich Lucy etwas um Bunty, die 96jährige eigenwillige Nachbarin, kümmern. Bunty hat schon viel erlebt in ihrem Leben, also wohl genau das Richtige für eine Geschichtslehrerin. Dies nimmt Lucy als Anlass, mehr über die Zeit während des Zweiten Weltkrieges zu erfahren. Und dann sind da auch noch diese alte heruntergekommene Telefonzelle und der nette Nachbar von nebenan...

"Die kleine Bücherei in der Church Lane" ist das erste Buch der Autorin Rachael Lucas auf dem deutschen Büchermarkt. Meiner Meinung nach ein wirklich wunderbar gelungenes Debüt.

Man findet sehr schnell in die Geschichte rein und ist schnell in den Bann des Dörfchens gezogen. Durch den lebendigen, bildhaften und flüssigen Schreibstil fühlt man sich dort gleich heimisch und schließt die Charaktere unheimlich schnell in sein Herz. Alles wird sehr authentisch dargestellt und man kann alles sehr glaubhaft nachvollziehen und mitfühlen.

Auch der Inhalt ist durchaus vielschichtiger, als man auf den ersten Blick und Klappentext vermuten mag. Viele historische Hintergründe rund um den Zweiten Weltkrieg werden verknüpft mit dem Sinn für die Gemeinschaft und dem Zusammenhalt eines ganzen Dorfes. Und selbstverständlich gibt es auch das herzerwärmende Happy-End.

Kurzum definitiv eine empfehlenswerte Lektüre für entspannte Frühlingstage.

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Veröffentlicht am 17.03.2021

Trauriges Thema - warmherziger Roman

Weiter als der Ozean
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England 1909 - Für die 14jährige Katie hat sich innerhalb der letzten zwei Jahre nahezu alles verändert. Der Vater ist unerwartet gestorben, die übrige Familie konnte sich das schöne Häuschen nicht mehr ...

England 1909 - Für die 14jährige Katie hat sich innerhalb der letzten zwei Jahre nahezu alles verändert. Der Vater ist unerwartet gestorben, die übrige Familie konnte sich das schöne Häuschen nicht mehr leisten, ihre große Schwester Laura musste weit weg gehen für eine Anstellung und nun ist auch noch ihre Mutter schwer erkrankt. Nun muss sie sich vorerst um ihren Zwillingsbruder Garth und die kleine Schwester Grace kümmern. Aus der Not heraus begeht Garth eine Gaunerei und plötzlich landen alle drei im Heim und sollen nach Kanada emigriert werden. Viel zu spät erfährt Laura davon und tritt nach zahlreichen Zurückweisungen selbst die Reise nach Kanada an. Ob sie doch noch Hilfe findet und ihre Geschwister wohlbehalten nach London zurückholen kann?

„Weiter als der Ozean“ ist der erste deutschsprachige Roman von Carrie Turansky und meiner Meinung ist ihr damit ein toller Auftakt gelungen. Ich habe zwar schon öfter Romane gelesen, in denen Menschen zwangsweise emigriert wurden - aber dieser Roman zeigt, dass dies auch mit Kindern in großem Umfang geschehen ist. Das habe ich vorher in keinem Roman lesen können. Auch die Rechtslage in dieser ganzen Sache wird gezeigt und man ist einfach nur erschüttert. Ich bin froh, dass die Autorin sich diesem Thema angenommen hat und ihr trotz des schweren Themas ein sehr warmherziger und liebevoller Roman gelungen ist.

Der Schreibstil war von Beginn an fesselnd, lebhaft und flüssig. Man war sofort in der Geschichte, es war durchweg spannend und ich fand es an keiner Stelle zu langatmig.

Alle Charaktere sind authentisch und greifbar beschrieben, daher kann man stets gut ihrer und Gefühls- und Gedankenwelt folgen. Auch die Schauplätze und Geschehnisse sind stets bildhaft beschrieben, sodass man sich als Leser sämtliche Situationen sehr gut vorstellen konnte. Zum Ende fiebert man so sehr mit Laura mit, ob sie ihre Geschwister findet und nach Hause bringen kann, dass man das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen möchte.

Jedoch gibt es immer wieder Momente die einen wirklich fassungslos machen. Man sollte während des Lesens nicht vergessen, dass diese massenhafte Kinderverschickung damals tatsächlich so passiert ist und vermutlich auch die Leidenswege der Kinder denen im Buch sehr nahe kommen oder vermutlich noch schlimmer waren. Das berührt schon sehr und man sollte zu diesem Thema einfach mal was gelesen haben.

Kurzum - wieder mal ein Buch vom Verlag Gerth Medien, dass ich förmlich verschlungen habe. Ich freue mich schon sehr auf die Fortsetzung.

Uneingeschränkte Leseempfehlung!

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