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Veröffentlicht am 24.01.2023

Gewohnt fantastisch & spannend

Fairy Tale
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Fairy Tale bricht ein wenig mit den letzten Bücher von Stephen King, die wie sonst auch oft mehr dem Genre Thriller oder Horror zu verbuchen waren. Dieses Mal wagt sich King wieder in ein anderes, aber ...

Fairy Tale bricht ein wenig mit den letzten Bücher von Stephen King, die wie sonst auch oft mehr dem Genre Thriller oder Horror zu verbuchen waren. Dieses Mal wagt sich King wieder in ein anderes, aber ihm auch wohl bekanntes Genre zurück: Fantasy. Dabei widmet er sich den klassischen Märchen, wie wir sie aus unserer Kindheit alle kennen, aber nicht der Disney-Version, sondern der grausamen Origialversion der Gebrüder Grimm oder vieler anderer Märchenerzähler. Ähnlich grausam und ungesühnt gestaltet sich dann auch die Erzählweise seines Märchens, das den 17-jährigen Charlie Reade als Protagonisten einführt. Charlie ist ein sympathischer Junge, der scheinbar immer das Richtige tut, aber seine Vergangenheit ist dunkel und auch von vielen Fehlern geprägt – authentisch eben und eigentlich so gar nicht märchenhaft. Die weitere Handlung erinnert entfernt an Alice im Wunderland, denn auch Charlie begibt sich nach einer langen, aber definitiv notwendigen, Vorgeschichte in die Anderswelt, die einige Parallelen zum Wunderland aufweist. Allein die erste Hälfte mit Charlie Vorgeschichte wäre ein wundervolles Buch für sich gewesen. Es gibt hier noch recht wenig fantastische Elemente, aber einige Rätsel und Fragen. Charlie Beziehung zum alten und grantigen Mr. Bowditch war sehr berührend und auch gewohnt düster im Humors ganz wie ich es von King erwartet hätte. Obwohl dieser Teil rund 400 Seiten umfasst wird es nie langweilig und jedes kleine Detail ist notwendig und relevant, wie immer meisterhaft durchdacht. Als Charlie dann in die Anderswelt eintritt, herrscht erstmals etwas Verwirrung, da diese neue Welt sehr durcheinander und verworren wirkt. Doch nach und nach lichtet sich dieser Schleier und mit jedem Gespräch und jedem Erlebnis von Charlie wird alles klarer. Es macht unglaublich viel Spaß mit dem Protagonisten zusammen diese fremde Welt zu erkunden und man fühlt sich, als wäre man wirklich mit dabei. Auch hier waren die vielen kleinen Details wieder sehr faszinierend und es ist unglaubliche was dieser Mann hier alles in so kurzer Zeit geschaffen hat. Jedes Jahr ein neues Buch, und trotzdem ist jedes Werk so ausgearbeitet – ich liebe es. Das Ende ist dann auch noch voller Spannung und Action! Fairy Tale hat mich nichts vermissen lassen und die ganzen 880 Seiten lasen sich wie im Flug. Wieder mal ein Volltreffer, Herr King.

5/5 Sterne

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Veröffentlicht am 26.11.2022

Kreativer und intensiver Horror

Der mexikanische Fluch
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Von Beginn an hat mich "Der mexikanische Fluch" von Silvia Moreno-Garcia (engl: Mexican Gothic) an den Film Crimson Peak erinnert, und das bliebt tatsächlich auch noch bis zum Ende so. Denn obwohl die ...

Von Beginn an hat mich "Der mexikanische Fluch" von Silvia Moreno-Garcia (engl: Mexican Gothic) an den Film Crimson Peak erinnert, und das bliebt tatsächlich auch noch bis zum Ende so. Denn obwohl die Geschichten an sich sehr unterschiedlich sind, gibt es viele Parallelen: Die Protagonistin besucht ihre frisch verheiratete Cousine bei ihrer neuen Familie, die in einem geradezu heruntergekommenen alten Haus mit einer mysteriösen Vergangenheit lebt. Sie träumt und sieht geisterhafte Dinge, warum bleibt vorerst ein Rätsel. Und ähnlich wie bei Crimson Peak hat auch dieses Haus eine Vorgeschichte: In Crimson Peak baute die Familie Öl ab, in Mexican Gothic buk der mexikanische Fluch ist es Silber gewesen. Die Protagonistin macht sich daran, die Geheimnisse der Familie aufzudecken.

Die Autorin hat meiner Meinung nach hier zwei Dinge besonders gut gemacht: Zum einen sind die Horrorelemente hier sehr präsent, aber auch sehr malerisch und mystisch. Silvia Moreno-Garcia fesselt einen nicht mit viel Blut oder Brutalität, sondern mit verdrehten Träumen und gespenstischen Begegnungen, die die eigene Fantasie ankurbeln. Eine ganz andere Art von Horror also, die eine nicht so extrem gruseln lässt, aber wie ich finde trotzdem super gelungen ist. Hier war richtig Kreativität am Werk und irgendwann verschwimmen auch die Grenzen von Traum und Realität. Außerdem gut gelungen ist die Beziehung von der Protagonistin Noemi zum Cousin der angeheirateten Familie: Er ist ein wenig sonderbar, hat eigenartige Leidenschaften und ist nicht so attraktiv wie sein Cousin. Dafür ist es sein Charakter, den Noemi schätzen lernt und es macht Spaß zu sehen, wie sich die Beziehung der beiden (zum Missfallen aller anderen) intensiviert. Diese beiden Punkte haben das Buch für mich in Kombination mit dem wunderbar malerischen Schreibstil, zu einem Volltreffer gemacht. Zwischen all den New Adult und Romantasy Büchern (die ich auch sehr liebe, die aber momentan echt überhand nehmen) war dies eine wundervolle Abwechslung und ich habe ein weiteres Jahreshighlight gefunden. Einen kleinen Minuspunkt gibt es für den Anfang des Buches, die Geschichte braucht etwas, um in den Gang zu kommen, und Noemi war mir zu Beginn auch nicht so sympathisch.

Ein Buch wie dieses habe ich noch nie gelesen und die Kreativität der Autorin und ihr Gespür für eine gute Slow-Burn-Romance haben mich in Atmen gehalten. Ein echter Volltreffer!

5/5 Sterne

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Veröffentlicht am 14.10.2022

Das beste Fantasybuch für mich seit langem

Zwillingskrone
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In letzter Zeit haben es Fantasyromane mit mir nicht leicht gehabt. Beinahe alle, die ich in diesem Jahr gelesen habe, gefielen mir wirklich gut. Aber in nur ganz wenigen Fällen, wollte der Funke wirklich ...

In letzter Zeit haben es Fantasyromane mit mir nicht leicht gehabt. Beinahe alle, die ich in diesem Jahr gelesen habe, gefielen mir wirklich gut. Aber in nur ganz wenigen Fällen, wollte der Funke wirklich übergehen. Dieser eine besondere Funke, der ein Buch für mich zum absoluten Highlight macht und mich es nie vergessen lässt – in „Zwillingskrone“ habe ich ihn endlich wieder gefunden. Das Autorinnen-Duo Catherine & Katherine hat mit „Twin Crowns“ eine Dilogie geschaffen, die für mich echtes Potential hat. Unerklärlich ist es für mich, wie dieses Buch in Deutschland bisher noch keinen Hype bekommen konnte! Dabei hat Band 1 doch alles, was das Leserinnen-Herz begehrt: Eine Enemies-to-Lovers-Trope, eine fantastische magische Welt und zwei super sympathische Protagonistinnen. Hexen, Prinzessinnen, Könige… Das ist doch echtes Fantasy-Gold, oder? Wie dem auch sei, ich habe „Zwillingskrone“ ohne große Erwartungen begonnen, und wurde wirklich positiv überrascht. Nach den ersten 50 Seiten war klar: Das könnte ein Jahreshighlight werden. Und siehe da: Das war es auch. Und ich erkläre euch auch kurz, warum:

Der Schreibstil ist leicht bekömmlich, aber dennoch bildgewaltig und vor allem sehr emotional.
Der Plot ist voller Wendungen und Spannung. Nie wurde es langweilig! Wenn die Action nachlässt, bekommt man dafür tolle Emotionen. Und die Liebesgeschichte(n) waren mein persönliches Highlight. Selten haben jemanden so geshippt!
Das Wordbuilding: Ja, es ist sehr einfach und nicht wirklich neues, ABER: Dafür ist es logisch und gut umgesetzt. Man braucht nicht immer die kreativsten und ausgefallensten Welten, um mich mitzureißen.
Die Protagonist
innen: Sowohl männliche als auch weibliche Charaktere haben ihre Besonderheiten und sind trotz Fehlern super sympathisch. Die beiden Schwestern machen eine tolle Entwicklung durch.
Das Ende: Band 1 endet wirklich mit einer großen Überraschung. Damit meine ich nicht das sehr vorhersehbare Ende der Schwestern (der Titel spricht ja schon für sich), sondern das Ende mancher Nebendarsteller. Ich saß wirklich mit offenem Mund vorm Buch und haben lauthals geflucht, weil ich DAS nicht hab kommen sehen. Ich werde nicht spoilern, weil ich euch sonst den Spaß verderbe. Aber so manche kleine Wendung hat mich dann doch erstaunt.
Mein einziges Manko ist tatsächlich nur eins: Das Cover. Die deutsche Version wirkt so unscheinbar, dass ich mir gut vorstellen könnte, dass das Buch deshalb bei einigen nicht auf der Wunschliste gelandet ist. Denn das englische Cover ist wirklich wunderschön! Und wir alle wissen, dass echte Hypes auch mit der Coverauswahl zu tun haben können.

Für mich steht dennoch fest: Ich kann Band 2 kaum erwarten. Und dieser erscheint leider erst im Mai/April auf englisch. Ich hoffe, die deutsche Übersetzung lässt dann nicht allzu lange auf sich warten. Also: Wenn ihr Lust auf ein spannendes und romantisches Fantasybuch habt und Enemies-to-Lovers liebt, dann ab in die Buchhandlung!

5/5 Sterne

Vielen Dank an das Bloggerportal und den HEYNE Verlag für das Rezensionsexemplar

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Veröffentlicht am 25.07.2022

Spannung pur!

Das Gotteshaus
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Ich liebe die Bücher von T.J. Tudor nicht ohne Grund: Die Autorin ist ein Fan von Stephen King (und er auch von ihr) und diesen Einfluss merkt man ihren Büchern immer an. Auch diesmal hat der King eine ...

Ich liebe die Bücher von T.J. Tudor nicht ohne Grund: Die Autorin ist ein Fan von Stephen King (und er auch von ihr) und diesen Einfluss merkt man ihren Büchern immer an. Auch diesmal hat der King eine kleine Referenz in "Das Gotteshaus" erhalten. Ihr Kombination aus realem Horror, dessen Ursache der Mensch ist, und Grusel-Horror erinnert mich immer stark an die Werke von King, und da ich diese Art von Thrillern eben sehr schätze, gefiel mir eigentlich jedes von von C.J. Tudor gut.

"Das Gotteshaus" setzte diesmal aber noch einen drauf und gefiel mir sogar noch ein Stück besser als ihr Debüt "Der Kreidemann"! Denn diesmal gibt es Spannung von Anfang bis Ende, einen roten Faden, mehrere gruselige Vorkommnisse und ein Setting, das meiner aktuelle Lebensrealität irgendwie verdächtig ähnlich ist (das war ein ganz besonderer Lese-Flair, wenn man auf einem ähnlich kleinen Dorf direkt neben der Dorfkirche wohnt...). Grundsätzlich mag ich Thriller mit religiösen Themen sehr gerne, denn Themen wie Exorzismen haben nunmal etwas faszinierendes an sich. Auch hier sorgt dieses Element für eine gewisse Spannung. Mit Jack haben wir außerdem eine Pfarrerin als Protagonistin bekommen, die unglaublich sympathisch ist, weil sie ihren Job eben ernst, aber nicht zu erst nimmt. Ihre Tochter setzt auf der Sympathisch-Skala noch einen drauf, weil sie nicht nur extrem cool, sondern auch unfassbar mutig ist! Würde meine Mutter mich für die Arbeit in ein Gemeindehaus bringen, wo es spukt und wo die Dorfkinder täglich gruslige Machspielchen miteinander spielen - ich wäre schon längst über alle Berge.

Obwohl wir hier einen 560 Seiten langen Thriller haben (eigentlich etwas zu lang für dieses Genre, 400 Seiten funktionieren für mich bei Thrillern immer am besten), bin ich nur so durch die Seiten geflogen! Der Schreibstil ist atmosphärisch, voller Spannung und teilweise doch von trockenem Humor - ich fand es grandios! Das Ende war für mich zu erwarten, aber dennoch voller Überraschungen. Natürlich steckt das Böse immer im Menschen, und es ist nicht alles so , wie es scheint. Wunderbar unterhaltsam!

5/5 Sterne

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Veröffentlicht am 04.07.2022

Spannend und clever!

Das Reich der Vampire
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"Das Reich der Vampire" von Jay Kristoff war ein langes, aber wirklich extrem gutes Fantasybuch mit einer wunderbar düsteren Atmosphäre! Der Schreibstil von Kristoff ist ganz klar Geschmackssache, denn ...

"Das Reich der Vampire" von Jay Kristoff war ein langes, aber wirklich extrem gutes Fantasybuch mit einer wunderbar düsteren Atmosphäre! Der Schreibstil von Kristoff ist ganz klar Geschmackssache, denn er hat nunmal einen sehr rauen Humor und eine Vorliebe für ausführliche Erklärungen und lange, detaillierte Szenen. Das merkt man schon direkt am Anfang, denn die Welteneinführung und die Vorstellung des Hauptcharakters nimmt gute und gerne 300 Seiten an - dafür ist man ab dann dann aber voll in der Welt angekommen und versteht auch alle zusammenhänge. Aber ca- der Hälfte kommt dann richtig Fahrt auf und das Buch entwickelt Suchtpotential. Der Mittelteil hat mir tatsächlich deswegen am besten gefallen, denn hier kommen die ersten großen Wendungen und Kampfszenen vor. Das Große Finale war gut, aber so manches davor hat mir besser gefallen. Gabriel ist ein wunderbarer Protagonist mit einer tollen Entwicklung (auf den ich einen leichten Crash entwickelt habe) und Dior auch! Besonders ihre Entwicklung fand ich super spannend. Außerdem bekommen wir ein wirklich tolles Gay-Couple mit einer wirklich süßen Geschichte. Das Ende bot dann nochmal eine überraschende Wendung und einen runden Abschluss, der mich bis zum Erscheinen von Band 2 erstmal zufrieden stellt.

Der Schreibstil ist on Point, das kann dieser Mann einfach! Atmosphäre, Spannung, Emotionen, alles da! Und von den Charaktern wollte ich mich echt nicht trennen, so gut sind sie geschrieben. „Empire of the Vampire“ spielt in einer fragwürdigen Welt mit fragwürdigen Ansichten, aber unser Protagonist stellt diese Welt schon zu Beginn in Frage und es beginnt ein Entfremdungsprozess, eine Rebellion von eben jenen fragwürdigen Werten, die ich als Message wirklich gut fand! Dieses Buch enthält wirklich viel, und das, ohne das etwas darunter leiden muss.

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