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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 06.10.2021

Monstermäßig gutes Kinderbuch

Eine monstermäßig nette Familie
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Bei den Löckerlings ist so einiges los. Jonna und ihr Bruder Luis bekommen ein Geschwisterchen.
Baby Ida ist nur etwas merkwürdig. Ida schimmert ab und an, wächst unheimlich schnell und ihr schmecken ...

Bei den Löckerlings ist so einiges los. Jonna und ihr Bruder Luis bekommen ein Geschwisterchen.
Baby Ida ist nur etwas merkwürdig. Ida schimmert ab und an, wächst unheimlich schnell und ihr schmecken geröstete Asseln.
Zeitgleich zu Idas Geburt ziehen neue Nachbarn ein. Sie scheinen gerne in Schlamm zu baden, sind nachtaktiv und haben wechselnde Haarfarben.
Und dann taucht da noch ein undurchschaubarer Journalist auf. Maike Harels Schreibstil ist genau richtig für die angegebene Altersgruppe. Die dazwischen gestreuten Illustrationen von Betina Gotzen- Beek sind wirklich gelungen und tragen zum Lesevergnügen bei.
In diesem Buch steckt eine Menge: es ist manchmal ein bisschen schaurig gruselig, dann wieder richtig richtig spannend und zwischendrin auch immer witzig, was die Spannung gut auflockert.
Wir erfahren in diesem Buch etwas über Mut, Freundschaft und Zusammenhalt.
Mein Fazit: ein wirklich schönes Buch für Kinder! Absolut empfehlenswert. Ich habe es in einem Rutsch durchgelesen und hatte meine Freude damit.

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Veröffentlicht am 17.09.2023

Die Frage nach der Schuld

Helle Tage, dunkle Schuld
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Wir befinden uns im Jahre 1948 im Ruhrgebiet und begleiten Carl Bruns, einen Kriminalbeamten in der Abteilung Kapitalverbrechen im Essener Polizeipräsidium. Er ermittelt im Mordfall einer von allen gehassten ...

Wir befinden uns im Jahre 1948 im Ruhrgebiet und begleiten Carl Bruns, einen Kriminalbeamten in der Abteilung Kapitalverbrechen im Essener Polizeipräsidium. Er ermittelt im Mordfall einer von allen gehassten Frau, deren Sohn während der Nazizeit an einem schrecklichen Verbrechen beteiligt war. Während seiner Recherchen trifft er auf Anna, mit der er als junger Erwachsener eine Beziehung hatte. Anna arbeitet als OP-Krankenschwester und haust mit ihren beiden Schwester und ihrem Neffen in einem Kellerloch.
Eva Völler schreibt wie gewohnt flüssig und spannend. Sie nimmt einen wahren Fall als Grundlage für ihre Geschichte. Es ist ein historischer Kriminalroman, der sich neben dem Fall überzeugend mit den damals herrschenden Wohnverhältnissen und der Mangelernährung beschäftigt. Ich finde, dass es ihr sehr gut gelungen ist, die damalige Lebenssituation dem Leser nahezubringen. Interessant ist aber auch der Aspekt der Schuld und der eigenen Verantwortung. Alle haben nach dem Krieg in der ein oder anderen Form damit zu kämpfen. Der Krieg hat nicht nur die offen zu sehenden Trümmer hinterlassen, sondern auch Spuren in der Psyche der Menschen. Die Autorin arbeitet glaubhaft heraus, wie die Menschen unterschiedlich mit diesem Schuldgefühl umgingen. Die Verbrechen an Andersdenkenden, Zwangsarbeitern und Juden machen einen sprachlos und hinterlassen ein beklemmendes Gefühl. Mir hat das Buch gut gefallen, mein einziger Kritikpunkt ist die Auflösung des Falles, da er für mich ziemlich vorhersehbar war. Dennoch kann ich das Buch empfehlen.

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Veröffentlicht am 03.09.2023

Ein intensives Buch, das unter die Haut geht

Und hinter mir das Nichts
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Sara ist um die 30 Jahre alt, Psychotherapeutin und mit Steffen liiert. Sie ist gerade im Begriff ihre Wohnung in der Stadt aufzugeben und zu ihm aufs Land zu ziehen. Sie erfährt durch die Polizei, dass ...

Sara ist um die 30 Jahre alt, Psychotherapeutin und mit Steffen liiert. Sie ist gerade im Begriff ihre Wohnung in der Stadt aufzugeben und zu ihm aufs Land zu ziehen. Sie erfährt durch die Polizei, dass sich Herr Mangold, einer ihrer Klienten das Leben genommen hat. Ab diesem Moment geschieht etwas mit und in Sara. Sie möchte herausfinden, was zu diesem Suizid führte und ob sie Schuld daran trägt. Die Suche nach der Ursache und dem Auslöser wird immer mehr zu einer Obsession.
Durch den Suizid bricht etwas in Sara auf, Erinnerungen an ihre Kindheitserlebnisse drängen nach oben. Und dann tritt Nikto in ihr Leben. Eine junge Frau, die ihr vertraut zu sein scheint, bei der sie offen und ehrlich sein kann, sich zu ihr hingezogen fühlt und zugleich macht sie Sara Angst.
Berthe Obermanns hat hier einen eindrucksvollen Roman geschrieben, der unangenehme Themen zur Sprache bringt, wie Suizid, Tod, psychische Zerrüttung bis zur Psychose. Die Autorin schafft es, dass man ganz nah dran an der Protagonistin ist, mit ihr mitfühlt und ihre innere Zerrissenheit spürt. Teilweise fühlt sich das sehr beklemmend an und lässt einen doch immer weiterlesen. Das Buch entwickelt einen starken Sog. Es werden große Fragen aufgeworfen. Die Suche nach sich selbst, die Suche nach dem Sinn des Lebens, die Suche nach dem richtigen Lebensweg. Man fragt sich als Leser öfter, ist das real oder ist es ein Wahngeschehen? Die Autorin arbeitet gekonnt mit symbolischen Szenen und lässt dabei viel Deutungsraum zu. Gerade das macht das Buch wertvoll. Nichts ist eindeutig und genau so ergeht es auch Sara, denn sie erhascht immer nur Ausschnitte aus ihrem Leben in der Kindheit, sie schafft es nicht komplett hinzusehen und sich der Vergangenheit zu stellen.
Das Buch ist sicher keine leichte Kost, wer sich allerdings mit Psychodynamik und eher unbequemen psychologischen Themen auseinandersetzen möchte, dem kann ich das Buch uneingeschränkt empfehlen. Mich hat die Autorin mit ihrem Werk auf jeden Fall stark beeindruckt.

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Veröffentlicht am 16.06.2023

Spannende Fortsetzung

Die Affäre Alaska Sanders
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Nun also endlich die Fortsetzung von ‚Die Wahrheit über den Fall Harry Quebert‘. Wobei man dieses Buch durchaus lesen kann ohne den Vorgänger zu kennen. Am Anfang des Buches bringt der Autor einige Wiederholungen ...

Nun also endlich die Fortsetzung von ‚Die Wahrheit über den Fall Harry Quebert‘. Wobei man dieses Buch durchaus lesen kann ohne den Vorgänger zu kennen. Am Anfang des Buches bringt der Autor einige Wiederholungen zum besseren Verständnis. Wir befinden uns im Jahre 2010. Sergeant Perry Gahalawood und Marcus Goldman, der Schriftsteller, nehmen erneut zusammen Ermittlungen auf. Dieses Mal dreht es sich um einen alten Fall aus dem Jahre 1999. In einem kleinen Dorf an der amerikanischen Ostküste wurde Alaska Sanders ermordet. Der Schuldige bzw. die Schuldigen scheinen schnell gefunden. Elf Jahre später ergeben sich neue Anhaltspunkte.
Das Duo Gahalawood und Goldman funktioniert sehr gut. Es macht Spaß sie bei ihren Ermittlungen zu begleiten und mit zu rätseln, was damals wirklich geschah.
Das Spiel mit dem Wechsel zwischen verschiedenen Zeitebenen beherrscht Joël Dicker wirklich gut. Der Fall ist spannend und auch die Auflösung bringt alle Handlungsstränge zusammen.
Ich habe das Buch sehr gerne gelesen und fühlte mich gut unterhalten. Mein einziger Kritikpunkt ist, dass weniger hier mehr gewesen wäre. Der Handlungsstrang Harry Quebert wirkte für mich unglaubwürdig und einige Wendungen waren eher zu viel.
Nichtsdestotrotz gibt es von mir eine Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 26.04.2023

Der Sommer 1961 in New Bremen

Für eine kurze Zeit waren wir glücklich
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Frank, 13 Jahre alt, lebt mit seiner Familie in New Bremen. Das Leben ist geprägt vom Beruf des Vaters, einem Pfarrer. Die Mutter singt im Chor der Kirche, die Tochter spielt die Orgel und Frank und sein ...

Frank, 13 Jahre alt, lebt mit seiner Familie in New Bremen. Das Leben ist geprägt vom Beruf des Vaters, einem Pfarrer. Die Mutter singt im Chor der Kirche, die Tochter spielt die Orgel und Frank und sein jüngerer Bruder Jake müssen an den Gottesdiensten teilnehmen. In ihrer Freizeit streifen die beiden viel durch die Gegend, auch an verbotenen und gefährlichen Orten. Dort treffen sie auf den Tod, der ihnen in diesem Sommer noch mehrmals begegnen wird.
Ein Roman über Verluste, Trauer, Wut, Familie, Glaube, Schuldgefühle und auch Hoffnung.
Ein Coming-of-age-Roman mit einem Krimi-Anteil. Mir haben die Charaktere in diesem Roman sehr gut gefallen. Der Schreibstil des Autors ist angenehm und ich konnte mir die Szenen wirklich gut vorstellen. Trotz der Innenschau des Protagonisten bin ich ihm nie so ganz nah gekommen. Dennoch habe ich das Buch sehr gerne gelesen, man spürt richtig, wie sich subtil Spannung aufbaut und man auf die Katastrophe zusteuert. Trotz des Unglücks schwingt immer ein Funken Hoffnung und Positives mit.

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