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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 28.01.2018

Kinder sind erstaunlich und laden zum Staunen ein

Das Glück hat kleine Schokofinger
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Cover und Gestaltung:
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Das Buch wirkt als Hardcover sehr hochwertig. Die Struktur des Einbandes ist so strukturiert wie eine Tapete auf der sich eine Zeichnung aus Kinderhand ...

Cover und Gestaltung:
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Das Buch wirkt als Hardcover sehr hochwertig. Die Struktur des Einbandes ist so strukturiert wie eine Tapete auf der sich eine Zeichnung aus Kinderhand befindet. Dieses Symbol ist sehr passend für das Elternsein: Einerseits freut man sich über die Kreativität des Kindes, andererseits ist man doch leicht verärgert über die Verortung des Kunstwerks. Das Coverbild ist klasse gewählt und verdeutlicht gut, was der Titel aussagen will.

Inhalt:
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Titus Müller fängt - mal auf humorvolle, mal auf nachdenkliche Weise - die besonderen Momente des Familienlebens ein.

Mein Eindruck:
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"Dieses Staunenkönnen ist eine großartige Fähigkeit, die er mir - wie allen Erwachsenen - voraushat. Wir leben in einem Zeitalter der großen Leistungen und der erschöpften Empfindungen. Da ist die Wiederentdeckung des Staunens etwas Wunderbares! Alles zu betrachten, als wäre es das erste Mal. Auf diese Weise kommt man dem Geheimnis der Dinge auf die Spur, die einen umgeben." (S.31)

Dies ist nur eine Feststellung, die der Autor Titus Müller über seinen Sohn bzw. später seine beiden Söhne macht. Und dieses Staunen können erleben nicht nur die Kinder, sondern auch die Eltern, die mit und über ihre Kinder das Staunen wieder entdecken. In diesem Buch lässt der Autor den Leser am Abenteuer Familie teilnehmen von Beginn an. Dabei ist dem Thema Schwangerschaft nur ein kurzes Kapitel gewidmet. Der überwiegende Teil der Erzählungen behandelt das Aufwachsen seiner Söhne, ihre ersten Schritte, ihre Entdeckungen und vor ihre oft amüsanten Erklärungen für Dinge in dieser Welt. Aber auch die anstrengenden Seiten des Elternseins lässt Titus Müller nicht aus, wie z. B. den Umgang damit, dass das Essen jedes mal zum Schlachtfeld mutiert, dass die Wände aus Elternsicht der wenig optimale Raum für Kunstwerke der Kinder sind oder dass Reisen mit Kindern noch anstrengender (aber auch manchmal abwechslungsreicher) ist als alleine.

Vieles von dem hat mich als Mutter schmunzeln lassen, weil ich mich gut in den Autor hinein versetzen konnte. Bei anderen Dingen dachte ich mir, dass ich es eher entspannter ansehen würde oder auch, dass ich bei einigen Sachen strenger reagiert hätte. Insgesamt habe ich mich gut unterhalten gefühlt und einige Gedanken des Autors haben auch mich zum Nachdenken gebracht. Passenderweise waren einige Zeichnungen der Kinder im Buch verstreut zu finden, zwar nur in Schwarz-Weiß, aber sie machten das Buch noch lebendiger.
Die Erzählungen erinnern an eine Anekdotensammlung, die nur teilweise thematisch geordnet präsentiert wird. Manchmal erschien der Übergang von einer Erzählung zur nächsten unzusammenhängend.
Zusammenfassend ist dies ein tolles Buch über das Glück, das Kinder so mit sich bringen und über die kleinen Dinge im (Familien-)Leben, die trotz aller Anstrengung auch damit einhergehen. Ein schönes Buch für Eltern und solche die es werden (wollen).

Fazit:
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Freud und Leid des Zusammenlebens mit kleinen Kindern in Anekdoten humorvoll und lebensnah erzählt

Veröffentlicht am 28.01.2018

Sophies ungewöhnliche Adventszeit

Sophies ganz besondere Weihnachtszeit
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Cover und Gestaltung:
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Das Foto mit dem Kind in Weihnachtsmütze und dem Geschenk ließ mich eher an Werbung im Versandkatalog denken als an einen Adventskalender. Zwar ist ...

Cover und Gestaltung:
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Das Foto mit dem Kind in Weihnachtsmütze und dem Geschenk ließ mich eher an Werbung im Versandkatalog denken als an einen Adventskalender. Zwar ist es schön und ansprechend, passt aber m. E. nicht ganz zum Inhalt. Besser hätte ich eine Zeichnung von Sophie gefunden, die zu den Illustrationen im Buch passt. Als Taschenbuch im DIN-A5-Format kann man es gut mitnehmen und eine Geschichte zwischendurch lesen. Zum Vorlesen für jüngere Kinder ist es dadurch nicht so praktisch.

Inhalt:
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Sophie hat wie jedes Jahr jede Menge Wünsche zu Weihnachten. Weil diese nicht auf einmal erfüllbar sind, kommt sie auf die Idee, diese auf die Adventszeit zu verteilen als eine etwas andere Form eines Adventskalenders. Um ihren Eltern dies zu vermitteln, schreibt sie ihnen eine entsprechende Wunschliste. Darauf stehen neben Süßigkeiten auch größere Wünsche wie Kleider, Bücher oder gar Einrichtungsgegenstände für ihr Zimmer. Ihre Eltern sind leicht entsetzt über die etwas abgehobenen Wünsche ihrer Tochter. So kommen sie auf die Idee, Sophie einen Adventskalender zu gestalten, der zwar Überraschungen für Sophie bereit hält, aber anders als von ihr gedacht.

Mein Eindruck:
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Die Idee, statt materieller Wunscherfüllung Erlebnisse zu gestalten, bei der der eigentliche Sinn von Weihnachten und Advent erfahrbar wird, finde ich hier toll umgesetzt. Sophie erhält jeden Tag einen Brief mit geheimen Botschaften, aus denen sich jeweils ein besonderer Tag für Sophie ergibt, ohne dass sie deren Verlauf von vorneherein vorhersehen könnte. Was mir gut gefällt, ist die authentische Gestaltung. Sophie reagiert zunächst wie jedes andere Kind: ist mal enttäuscht, kämpft mit den eigenen Unzulänglichkeiten und hat gegenüber anderen zuweilen Vorurteile. Dennoch lässt sie sich letztendlich auf das Wagnis des besonderen Adventskalenders ein. Als Erwachsener habe ich dieses Buch gerne gelesen, denn ein bisschen Sophie steckt in jedem von uns und auch ich musste über die ein oder andere Situation sowie meine Werte des öfteren nachdenken. Die Kapitel sind von der Länge sehr passend zum selber lesen für Vorschulkinder, bieten sich aber auch gut zum Vorlesen für jüngere Kinder an. Jedes Kapitel umfasst 3 bis max. 6 DIN-A5-Seiten, wovon immer eine Seite je Kapitel komplett farbig illustriert ist. Die Bilder haben mir gut gefallen, sie sind bunt und kindgerecht. Es gibt bei den Abbildungen lediglich eine kleine Unstimmigkeit: in einer Szene wird von einem pinken Strickschal geschrieben, es ist aber ein grüner abgebildet. Auch die Schriftgröße ist angenehm und der Text der Briefe oder von Sophies Tagebucheinträgen, in denen sie ihre Gedanken zu den Adventstagen festhält, sind optisch besonders hervorgehoben. Das lockert den Text zusätzlich auf.

Im Vorwort des Buches regt die Autorin den Leser an, bei Gefallen von Sophies Aktionen, diese nachzumachen. Ich finde die Aktionen, die sich Sophies Eltern einfallen lassen sehr originell, jedoch die meisten in der Realität schwer umsetzbar, schon alleine, weil mir der große Bekanntenkreis fehlt bzw. ich zu meiner Gemeinde keinen so engen Bezug habe. Aber die Abenteuer mit Sophie mitzuerleben, war auch schon ein schönes Erlebnis!
Insgesamt ist dieses Buch eine andere Art von Adventskalender, der Kindern, aber auch Erwachsenen den Sinn des Weihnachtsfestes wieder näher bringt.

Fazit:
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Schönes Adventskalenderbuch, das den wahren Sinn von Weihnachten wieder nach vorne rückt und Kindern (aber auch Erwachsenen) besondere Erlebnisse beschert

Veröffentlicht am 13.01.2018

Gebrochenes Brot für viele

Broken Bread
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Cover und Gestaltung:
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Das Cover mit den beiden strahlenden Gründern der H4C-Ranch in Cowboy-Outfit passen gut zu ihrer Biographie, zumindest, wenn man an das "Endprodukt" denkt. ...

Cover und Gestaltung:
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Das Cover mit den beiden strahlenden Gründern der H4C-Ranch in Cowboy-Outfit passen gut zu ihrer Biographie, zumindest, wenn man an das "Endprodukt" denkt. Denn zuvor hatten beide noch einen steinigen Weg zu bewältigen. Das optimistische Lächeln ist einladend. Als Hardcover mit Schutzumschlag ist das Buch sehr hochwertig gestaltet. Es fehlt nur noch ein Lesebändchen.

Inhalt:
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Franz und Andrea Lermer erzählen abwechselnd von ihrem Leben, ihrer teilweise schweren Kindheit, ihren Erfolgen und Niederschlägen beruflich und privat bis zu der unglaublichen Geschichte, wie sie einander fanden und ihr Leben nun gemeinsam gestalten.

Mein Eindruck:
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Im Vorwort wird der Leser gleich geduzt und eingeladen, an der Lebensgeschichte der beiden teilzunehmen. Das Du empfinde ich normalerweise als nicht passend, hier aber fühlte ich mich tatsächlich so, als würde ich am Lagerfeuer sitzen und mir die Geschichte von zwei Freunden anhören. Dabei ist der Sprachstil flüssig, klar und wirkt wohl überlegt, nicht zu spontan oder zu salopp. Beider Erzählungen lassen sich angenehm lesen. Was sie erzählen ist unglaublich. Während Franz' Leben besonders als Geschäftsmann sowohl wahnsinnige Erfolge als auch die totale Insolvenz erlebt, worunter auch sein Familienleben leidet, erscheint mir Andreas' Leben ein ständiges "Vom Regen in die Traufe kommen". Ich war tief beeindruckt, wie beide, zunächst unabhängig voneinander nicht am Leben verzweifeln, sondern immer wieder aufstehen und weitermachen. Vor allem hilft ihnen ihr Glaube an Gott, dessen Eingreifen immer wieder für eine Kehrtwende im Leben sorgt und nicht zuletzt beiden dazu verhilft, zueinander zu finden.

"Es war, als ob Gott uns an der Hand nahm und in einem neuen Lebensstil einführte. Gemeinsam durften wir in die Schule Gottes gehen. Sein "Lehrplan" ließ uns staunen. Gott braucht keine Klassenzimmer und keine Tafel. Er unterrichtet durch das Leben." (S. 240)

Irritierend fand ich den Untertitel "Selbst der Tod war nicht das Ende", da ich damit den Tod einen der beiden bzw. eine Nahtoderfahrung assoziierte. Gemeint ist aber der Tod der beiden ehemaligen Partner von Franz und Andrea und wie sie schließlich mit ihren 4 Kindern (jeder hatte 2) zu einer neuen Familie zusammenwachsen und schließlich nach einigen Umwegen die H4C-Ranch (Horse for Christ) in Hainichen (Sachsen) gründen, wo sie anderen Menschen durch Gottesdienste, (christliche) Seminare und Lebensberatung ihre Hilfe anbieten. Die Pferde sind dabei eher "Beiwerk", denn wie man der Homepage entnehmen kann, wird kein Reitunterricht angeboten, die Pferde leben dort und werden dort ausgebildet.

Besonders Franz hat eine besonders Verbindung zu Gott und berichtet immer wieder, wie er Visionen hat, in der Gott ihm den richtigen Weg weist.

Des Weiteren berichten die Lermers von vielen Heilungen, die durch ihre Gebete ermöglicht wurden. Das ist schön, aber man bekommt den Eindruck, dass ein Gebet zwangsläufig zu einer Heilung führt und ich glaube, dass dadurch falsche Erwartungen geweckt werden.

Trotzdem finde ich das Buch sehr ermutigend. Die offene und ehrliche Art, in der die beiden schreiben, manchmal auch mit einem Augenzwinkern, macht ihre Erlebnisse nachvollziehbar und man hat nach dem Buch den Eindruck, beide gut kennengelernt zu haben. Am Ende geben die beiden Ratschläge, zu einem "ganzheitlichen Lebensstil" zu finden. Jedoch fehlt auch hier der erhobene Zeigefinger. Sie betonen stets, dass es für sie funktioniert, die Tipps jedoch nur ein Hinweis sind, wie es gehen könnte. Am Ende bekommt man große Lust auf einen Ranch-Aufenthalt, vor allem wenn man die Fotos im letzten Teil des Buches sieht. Man sollte sich beim Aufenthalt jedoch etwas auf die Kosten eines 3-4 Sterne-Hotel einstellen.

Fazit:
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Mutmachende Biographie mit der Botschaft, dass man immer wieder aufstehen und auf Gott vertrauen sollte

Veröffentlicht am 10.01.2018

Warum wir den Zeitgeist formen und dieser wiederum uns beeinflusst

Das Buch vom Zeitgeist
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Cover und Gestaltung:
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Das große Z in leuchtendem Gelb sowie der Titel in moderner Schrift ist einerseits modern und daher passend zum Inhalt, andererseits eher unspektakulär. ...

Cover und Gestaltung:
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Das große Z in leuchtendem Gelb sowie der Titel in moderner Schrift ist einerseits modern und daher passend zum Inhalt, andererseits eher unspektakulär. Im Laden wird man eher nicht darauf aufmerksam, es sieht eher nach einem langweiligen Sachbuch aus. Da es um Trendforschung geht, hätte ich eine pfiffigere Gestaltung z. B. in Form einer Collage besser gefunden. Als Klappenbroschur ist das Buch ein sehr hochwertiges Taschenbuch.

Inhalt:
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Die Autorin ist Zeitgeistforscherin und erklärt in diesem Buch anhand vieler Erfahrungsberichte und Studien, warum wir den Drang haben, immer dem neuesten Trend hinterher zu rennen und wie wir diese Trends selber formen und durch sie geformt werden.

Mein Eindruck:
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"Zeitgeist-Forschung ist letzten Endes eine Wahrnehmungs-Schule, eine Achtsamkeits-Übung für das Geflüster - und auch für das Getöse - der Zeitgeist-Dynamik." (S.187)

Bevor ich dieses Buch las, wusste ich nicht, dass es ein Beruf sein kann, sich nur dem Thema Zeitgeist zu widmen. Natürlich kennt jeder Trends, sie entstehen (scheinbar irgendwie), (fast) jeder versucht auf den Zug aufzuspringen und dann sind sie auch schon wieder vorbei, abgelöst durch neue Trends und alles beginnt von vorne. Laut der Autorin geschieht es im Schnitt alle 7 Jahre, dass ein neuer Zeitgeist mit entsprechenden Trends entsteht. Aber warum ist das so und warum sind die sogenannten "Zeitgeist-Gewinner" (die immer auf der Welle mitschwimmen) nicht automatisch auch glücklich? Anhand vieler Beispiele aus der Gesellschaft, dem eigenen Umfeld und Beispielen aus den Medien zeigt Frau Fratz wie ein neuer Zeitgeist entsteht bzw. gemacht wird, wie wir davon manipuliert werden (können) und was wir ggf. tun können, um uns nicht davon beeinflussen zu lassen.

"Zeitgeist ist ein Versprechen. Er bestimmt unsere Vorstellungen von einem erfolgreichen Leben und gibt uns Orientierung, was wir dafür tun müssen. Er liefert uns zuverlässig und immer aufs Neue Stichworte, die uns erklären, was ein gelungenes Leben gerade ausmacht."(S.37)

Anfangs war ich skeptisch, ob das Buch nicht zu trocken wird, doch ich wurde positiv überrascht. Aufgrund der Vielzahl an Informationen konnte ich das Buch nur stückweise lesen, aber der Schreibstil war sehr flüssig und die Thematik wird durch viele griffige Statements und humorvolle Bemerkungen der Autorin aufgelockert. Vor allem die Zeitreise mit Frau Fratz durch verschiedene Epochen hat oft amüsante und vergessene Erinnerungen wiedererweckt. Besonders gut gefallen hat mir im Buch die Tatsache, dass am Ende jeden Kapitels die wichtigsten Statements als Zitate auf einer Seite optisch hervorgehoben gesammelt waren. Ein Glossar am Ende ist sehr hilfreich für das Verständnis einiger Fachbegriffe, obwohl die meisten im Kontext bereits erklärt werden. Die meisten Schilderungen bringen einen zum Lachen, stimmen einen jedoch gleichzeitig auch nachdenklich. Die eigenen Denk- und Handlungsweisen werden dabei oft in Frage gestellt.

Da das Buch in einem christlichen Verlag erschienen ist, hatte ich erwartet, dass die Themen Glaube oder christliche Werte eine Rolle spielen, jedoch ist dies in keinster Weise der Fall. Dennoch hat mir das Buch gut gefallen, es hat mich gut unterhalten und mir in einiger Hinsicht die Augen geöffnet.

Fazit:
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Informatives und unterhaltsames Buch über die Entstehung von Trends, ihrer Manipulationsmöglichkeit und den Möglichkeiten, ihnen zu entgehen

Veröffentlicht am 18.09.2017

Tiergeschichte über Freundschaft, Hilfsbereitschaft und Zusammenhalt

Gute Freunde - ein großer Schatz
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Cover und Gestaltung:
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Das Buch ist ein Hardcover mit stabilen, glänzend bedruckten Seiten. Es liegt aufgrund seiner Größe angenehm in der Hand und ist für Kinderhände gut durchzublättern. ...

Cover und Gestaltung:
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Das Buch ist ein Hardcover mit stabilen, glänzend bedruckten Seiten. Es liegt aufgrund seiner Größe angenehm in der Hand und ist für Kinderhände gut durchzublättern. Das Titelbild ist schön bunt gestaltet und die putzigen Käfer und Grashüpfer als bunte Gemeinschaft wirken mit ihrer Fröhlichkeit sofort ansteckend auf den Betrachter. Sehr ansprechend gestaltet.

Inhalt:
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Das Hirschkäferpärchen Luise und Leopold ist auf der Flucht, da ihr Heimatwald abgeholzt wurde. Bei der Suche nach einem neuen Zuhause entdecken sie eine alte Eiche, die ihnen ein neues Heim gibt. Aber nicht nur ihnen, denn im Laufe der Zeit adoptieren sie ein ausgesetztes Maikäferbaby, helfen anderen Tieren und gewinnen Freunde und neue Mitbewohner dazu. Die bunt zusammengewürfelte Eichengemeinschaft unterstützt sich gegenseitig und hilft am Ende durch Teamwork, Leopold aus einer großen Gefahr zu befreien.

Mein Eindruck:
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Die lustigen Illustrationen im Buch haben uns sofort angesprochen. Für den Geschmack meiner bald 4-jährigen Tochter waren es jedoch zu wenig. Aber auch wenn sich ein Großbild (1 Seite einnehmend) nur alle paar Seiten zeigte, so gab es dazwischen immer mal wieder Abbildungen der vereinzelten Figuren, die auch die jüngere Leserschaft bei Laune halten dürften.
Die 93 Seiten des Buches sind leider nur in 3 Kapitel eingeteilt. Zum einen ist dies für die Aufmerksamkeitsspanne zum Vorlesen einfach zu lang. Auch für die älteren Kinder halte ich eine Kapitellänge von über 20 Seiten für zu lang. Zum anderen hätten sich aufgrund der Kapitelstrukturen problemlos Unterthemen für weitere Kapitel angeboten. So blieb nur, das Kapitel als Vorleser selbst einzuteilen und einen Cut einzufügen.

Die Geschichte selbst ist kindgerecht gestaltet, die Sätze in einer angenehm Länge und doch so atmosphärisch, das man den Wald und die Umgebung der Figuren sehr gut vor Augen hat. Die Handlung beginnt mit der Flucht von Luise und Leopold aus dem abgeholzten Wald auf der Suche nach einer Heimat. Nach und nach finden sie dann ein Heim und stoßen durch ihre Neugier und Hilfsbereitschaft auf immer mehr Freunde, die sich ihnen anschließen. Dabei müssen sie zwischendurch auch das ein oder andere Abenteuer bestehen. Was uns sehr gut gefiel, ist die Offenheit der beiden. Es gibt keine Vorurteile und es stört auch nicht, dass andere Tiere andere Bedürfnisse haben. Im Gegenteil: Diese Unterschiede tragen dazu bei, dass sich alle in der Gemeinschaft gegenseitig ergänzen und helfen können. Nebenher erfährt man einiges über das Waldleben und wird sensibilisiert für die Auswirkungen, die der Mensch auf dieses Ökosystem hat - leider oft nicht im positiven Sinne. Doch alles passiert in der Verpackung des Abenteuers, nicht mit erhobenen Zeigefinger. Durch die Abenteuer gibt es immer wieder spannende Momente zum Mitfiebern und manchmal auch zum Mitlachen. Gestört haben uns manches mal nur einige Längen innerhalb der Kapitel, Situationen sind etwas zu ausschweifend beschrieben worden. Der Aspekt, dass Leopold zu viel isst, wurde meiner Ansicht nach zu häufig negativ hervorgehoben. Auch wenn dies für das Ende von Relevanz ist und am Ende diese Aussage indirekt relativiert wird, hat es mich persönlich gestört. Meine Tochter fand seinen großen Hunger allerdings eher belustigend, ohne wertend zu werden. Das sehen Kinder sicher etwas anders.

Alles in allem eine schöne Geschichte, die viele wichtige Themen wie Flucht, Neuanfang, Abenteuer, Zusammenhalt, aber auch die liebenswerten Eigenschaften krabbeliger Waldbewohner in liebevoller Weise behandelt. Aufgrund der Längen der Kapitel, aber auch innerhalb der Geschichte ist der Reiz des erneuten Lesens allerdings nicht sehr hoch - schade.

Fazit:
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Bunt und liebevoll illustrierte Geschichte über Flucht, Neuanfang, Abenteuer, Zusammenhalt und das Leben im Wald - leider stellenweise etwas langatmig