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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 05.11.2022

Schlussakkord

Amissa. Die Überlebenden
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Der letzte Band einer Trilogie ist da. Endlich weiß man, wie es ausgeht. Es geht um einen Menschenhändler Ring. Die Protagonisten müssen ohne Rückendeckung durch Polizeikollegen ermitteln, da nicht klar ...

Der letzte Band einer Trilogie ist da. Endlich weiß man, wie es ausgeht. Es geht um einen Menschenhändler Ring. Die Protagonisten müssen ohne Rückendeckung durch Polizeikollegen ermitteln, da nicht klar ist, in wie weit auch Polizisten in die Machenschaften verstrickt sind.

Spannung bis zum Schluss. Andreas Winkelmann (alias Frank Kodiak) kennt sein Handwerk. Er schafft es, den Spannungsbogen bis zum Schluss aufrecht zu erhalten. Insgesamt hatte ich aber den Eindruck, dass Winkelmann zu seinen Figuren eine recht distanzierte Haltung einnimmt. Etwas mehr Empathie wäre sicher nicht schlecht gewesen.

Aber alles in allem ein Roman, den man gut und schnell lesen kann. Man kann vor allem schlecht aufhören, weil Winkelmann bei fast allen Kapiteln am Ende einen Cliffhanger einbaut. Da muss man dann schon weiter lesen, um im übernächsten Kapitel zu erfahren, wie es weiter geht.

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Veröffentlicht am 05.09.2022

Raffinierte Idee

Stille blutet
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Das ist eine raffinierte Idee, die Ursula Poznanzki da gehabt hat. Die Nachrichtensprecherin Nadine Just trägt unfreiwillig die Ankündigung ihres Todes während einer Nachrichtensendung vor. Kurz danach ...

Das ist eine raffinierte Idee, die Ursula Poznanzki da gehabt hat. Die Nachrichtensprecherin Nadine Just trägt unfreiwillig die Ankündigung ihres Todes während einer Nachrichtensendung vor. Kurz danach wird sie tatsächlich ermordet. Weitere Morde nach ähnlichem Schema folgen.

Der vorliegende Roman ist der Auftakt zu einer neuen Reihe um die Ermittlerin Fina Plank. Fina hat vor allem gegen den eigenen Kollegen Oliver zu kämpfen, der ihr durch Geringschätzung und oft beißenden Spott das Leben schwer macht. Mal abwarten, wie sich das in den folgenden Bänden entwickelt.

Poznanzki kann so schreiben, dass man ihre Bücher leicht lesen kann. Bei diesem Buch hatte ich zu Beginn etwas Schwierigkeiten, den Überblick über die handelnden Personen zu behalten. Nach einiger Zeit hatte ich mich dann hineingefunden.

Was mich etwas irritierte, ist eine geheimnisvolle Figur, die immer wieder in eigenen Kapiteln den Verlauf unterbricht und einen Mord ankündigt, indem er die Leserin oder den Leser wie einen Vertrauten anspricht und ihm geheimnisvolle Hinweise gibt. Ich habe das so verstanden, dass dieser Teil des Romans als Cliffhänger für den nächsten Band gedacht ist? Eine Angewohnheit von manchen Schriftstellen, die ich gar nicht gern habe.

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Veröffentlicht am 29.07.2022

Nicht nur für Jugendliche

Der Geruch von Wut
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Alex' Vater ist bei einem Autounfall ums Leben gekommen. Alex selbst lag nach dem Unfall lange Zeit im Koma. Jetzt will Alex sich an dem Mann rächen, der den Lieferwagen gefahren hat, mit dem Alex' Vater ...

Alex' Vater ist bei einem Autounfall ums Leben gekommen. Alex selbst lag nach dem Unfall lange Zeit im Koma. Jetzt will Alex sich an dem Mann rächen, der den Lieferwagen gefahren hat, mit dem Alex' Vater zusammengestoßen ist. Dazu holt er sich Hilfe, indem er sich den Black Boys anschließt, einer Radikalengruppe, deren Anführer ihm verspricht, den Mann für ihn zu suchen. Dafür muss aber Alex bei den Aktionen der Black Boys mitmachen.

Der Roman ist in viele kleine Kapitel von manchmal nur jeweils einer halben Seite gegliedert. Dadurch wird er sehr übersichtlich und auch überschaubar, was die agierenden Personen angeht. Erschreckend ist die Denkweise der Radikalen, die auf Schlagworte und eingängige Parolen unreflektiert reagieren und ohne jede Rücksicht handeln. Deutlich wird auch die Struktur einer solchen Gang. Einer steht an der Spitze. Einige Schläger hat er um sich gescharrt. Wenn jemand nicht mitzieht oder sogar aussteigen will, wird er gnadenlos verfolgt.

Ein Jugendbuch, aber nicht nur für Jugendliche lesenswert.

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Veröffentlicht am 25.07.2022

Erinnerungen

Beifang
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Beifang ist der Name einer Zechensiedlung im Ruhrgebiet. Erzählt wird die Geschichte der Familie Zimmermann. Genauer geht es um die Suche Frank Zimmermanns nach Informationen über seinen Großvater Winfried ...

Beifang ist der Name einer Zechensiedlung im Ruhrgebiet. Erzählt wird die Geschichte der Familie Zimmermann. Genauer geht es um die Suche Frank Zimmermanns nach Informationen über seinen Großvater Winfried Zimmermann, der mit seiner Familie, bestehend aus Frau und 11 Kindern, in der kleinen Wohnung in Beifang lebte.

Der Roman ist ohne besondere Höhepunkte. Simons reiht die Berichte über die einzelnen Gespräche, die Frank auf seiner Recherchereise mit verschieden Verwandten und Bekannten führt, aneinander. Dabei wird deutlich wie subjektiv Erinnerungen sind. Erinnerungen von verschiedenen Personen an dasselbe Ereignis oder dieselbe Person sind durch eigene Einstellungen gefärbt und widersprechen sich teilweise.

Simons greift bei der Schilderung der vielen Gespräche zu einem Kunstgriff. Um die Gespräche nicht unendlich lang werden zu lassen, unterbricht er immer wieder die wörtliche Rede und schiebt eine Zusammenfassung ein, um dann wieder mit wörtlicher Rede weiter zu machen.

Erinnerungen wurden aber auch bei mir wach. So war es tatsächlich in der Mitte des vorigen Jahrhunderts. Und niemand fand die Zustände damals besonders ungewöhnlich. Erst aus heutiger Sicht wird eigentlich richtig klar, wie schwierig die Verhältnisse damals oft waren.

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Veröffentlicht am 19.07.2022

Zieht sich etwas

Sturmrot
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Polizistin Eira Sjödin ist die Hauptakteurin im ersten Band einer geplanten neuen Krimireihe. Sie ist aus Stockholm zu ihrer Mutter in die nordschwedische Region Ådalen zurückgekehrt, da ihre Mutter langsam ...

Polizistin Eira Sjödin ist die Hauptakteurin im ersten Band einer geplanten neuen Krimireihe. Sie ist aus Stockholm zu ihrer Mutter in die nordschwedische Region Ådalen zurückgekehrt, da ihre Mutter langsam dement wird und Eiras Hilfe benötigt. Ihre erste dienstliche Aufgabe ist die Aufklärung des Mordes an einem älteren Mann. Dessen Sohn Olof Hagström gerät zunächst in den Verdacht, seinen Vater getötet zu haben. Olaf hatte vor vielen Jahren als Vierzehnjähriger den Mord an einem Mädchen gestanden, konnte wegen seines jugendlichen Alters nicht verurteilt werden und hatte dann seine Heimat verlassen.

Tove Alsterdal entwickelt eine verzwickte Verflechtung des alten Falls mit dem neuen Mord. Immer wieder werden Leserin oder Leser in die Irre geschickt, bis es zur endgültigen Aufklärung kommt, die allerdings schon etwa zur Hälfte des Romans angedeutet wird.

Man merkt, dass dies der erste Band einer Reihe werden soll. Alsterdal führt seine Hauptpersonen ausführlich ein, auch was ihre privaten Seiten angeht. Dadurch plätschert das Geschehen etwas spannungslos vor sich hin, weil es zwischendurch wegen irgendwelcher Nebensächlichkeiten nicht weiter geht. Das hätte vielleicht besser etwas gerafft werden sollen.

Der Plot selbst ist gut entwickelt mit einem etwas offenen Ende, das vielleicht in einem der nächsten Bände wieder aufgenommen wird.

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