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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 03.02.2024

Wissenswertes über eine Königin

Die Königin
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Was verbindet man oft mit einem wissenschaftlichen Buch? Genau! Unverständliche lange Sätze, viele Fremdworte und wissenschaftliche Fachausdrücke. Dabei kann man schon mal den Eindruck haben, dass Autoren ...

Was verbindet man oft mit einem wissenschaftlichen Buch? Genau! Unverständliche lange Sätze, viele Fremdworte und wissenschaftliche Fachausdrücke. Dabei kann man schon mal den Eindruck haben, dass Autoren der Meinung sind, je mehr Fremdworte desto besser und wissenschaftlicher.

Sebastian Conrad schafft es, ein wissenschaftliches Sachbuch vorzulegen, dass man gern liest, weil es leicht zu lesen ist. Es ist keine Trivialliteratur. Er erhebt schon einen guten wissenschaftlichen Anspruch. Das merkt man auch am Umfang der Fußnoten und des Literurverzeichnisses. Es sind mehr als 80 Seiten. Da kann man nur sagen: Conrad legt eine richtige Fleißarbeit vor. Das Ergebnis ist also nicht einfach so dahin geschrieben sondern fußt auf vielen literarischen Quellen. Was will man mehr. Ich kann die Lektüre nur sehr empfehlen.

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Veröffentlicht am 11.01.2024

Auf ein Neues

Oxen. Pilgrim
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Als Pilger ist Niels Oxen unterwegs. Er hat sich auf eine lange Wanderung gemacht, um den Kopf wieder klar zu bekommen nach den grausamen Erlebnissen im Vorgängerband "Noctis". Dabei findet er eine neue ...

Als Pilger ist Niels Oxen unterwegs. Er hat sich auf eine lange Wanderung gemacht, um den Kopf wieder klar zu bekommen nach den grausamen Erlebnissen im Vorgängerband "Noctis". Dabei findet er eine neue emotionale Verbindung zu seinem Sohn Markus, die auf Gegenseitigkeit beruht. Das hört sich bisher nicht nach einem Thriller an. Aber der kommt in gewohnt spannender Weise. Dabei ist nicht nur vor allem Oxen als Hauptakteur aktiv, wie zum Beispiel im Vorgängerband, sondern Margarethe Frank ist in einer sehr tragenden Rolle dabei. Auch Axel Mossmann spielt wieder mit und hat eine sehr undurchsichtige Rolle.

Jens Henrik Jensens Roman ist wie gewohnt gut lesbar, ohne dass man die Übersicht über die handelnden Personen verliert. Was sich im Laufe des Romans an Undurchsichtigem und Rätselhaften aufbaut, wird in einer genialen Schlussszene aufgeklärt.

Ich kann mir allerdings vorstellen, dass Leserinnen und Leser, die den Vorgängerband "Noctis" nicht gelesen haben, Schwierigkeiten haben könnten, manche Zusammenhänge zu erkennen. Es wird sich in diesem Fall lohnen, erst "Noctis" zu lesen, da sich der vorliegende Roman sehr dicht daran anschließt.

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Veröffentlicht am 27.11.2023

Spannung

Stunde um Stunde
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Fast 500 Seiten teils subtile Spannung, das muss man erstmal schaffen. "Stunde um Stunde" bedeutet, dass ein Ehepaar ein paar Geiseln genommen hat und sich mit ihnen im forensischen Labor verbarrikadiert ...

Fast 500 Seiten teils subtile Spannung, das muss man erstmal schaffen. "Stunde um Stunde" bedeutet, dass ein Ehepaar ein paar Geiseln genommen hat und sich mit ihnen im forensischen Labor verbarrikadiert hat. Sie sind der Meinung, dass sich die Polizei vor zwei Jahren, als ihre Tochter verschwunden ist, nicht genügend darum gekümmert hat. Jetzt wollen sie die Polizei dadurch dazu zwingen sich zu kümmern. Sie drohen, Stunde um Stunde forensische Proben zu vernichten, bis ihre Tochter gefunden ist.

Wie schon bei bei ihrem Roman "606" hat sich Candice Fox auch hier wieder einen ungewöhnlichen Plot überlegt. Darin eingewoben ist eine weitere Geschichte über Charlie Hoskins, der bei einer Undercover Operation aufgeflogen ist, und Lynette Lamb, die bereits einen Tag nach ihrem Dienstantritt bei der Polizei wieder gefeuert worden ist. Dieses ungleiche Paar macht sich daran, den Fall des verschwundenen Mädchens auf unkonventionelle Weise zu klären.

Flüssig zu lesen und sehr spannend. Eine unbedingte Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 19.11.2023

Ein Actionfilm

Stille Falle
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Kriminalinspektorin Leo Asker ist die Protagonistin, die in diesem Kriminalroman im Mittelpunkt steht. Ausgebootet von einem Kollegen, der ihr wegen der Vergangenheit nicht besonders wohlwollend gegenüber ...

Kriminalinspektorin Leo Asker ist die Protagonistin, die in diesem Kriminalroman im Mittelpunkt steht. Ausgebootet von einem Kollegen, der ihr wegen der Vergangenheit nicht besonders wohlwollend gegenüber steht, wird sie in eine Abteilung versetzt, von dessen Existenz sie bis dahin noch nie gehört hatte. Offensichtlich befinden sich in dieser Abteilung Kolleginnen und Kollegen, die man im normalen Dienst nicht gut verwenden kann.

In dieser Situation kommt Leo Asker einem besonders raffinierten Täter auf die Schliche.

Anders de la Motte versteht es in diesem Krimi durchgehend eine anhaltende Spannung zu erzeugen und zum Ende noch zu steigern. Wie im Spielfilm mit kurzen Schnitten Aktion erzeugt wird, so hat auch de la Motte seinen Roman in viele kurze Kapitel aufgeteilt. In jedem Kapitel wird die Situation aus dem Blickwinkel einer anderen Person erzählt. Oft wird, wieder genau wie der Gegenschuss im Spielfilm, in einer Situation auf die Sicht einer anderen Person umgeschaltet.

Nicht ist, wie es scheint. Und glauben Sie gar nicht, dass Sie irgendwann die Lösung wüssten. Sie werden sich wundern.

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Veröffentlicht am 01.11.2023

Großes Kino

Lichtspiel
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Einen Roman auf Grund historischer Ereignisse zu schreiben, ist nicht so einfach. Es kommt darauf an, nicht zu sehr von den geschichtlichen Ereignissen abzuweichen aber soviel dazu zu geben, dass ein authentischer ...

Einen Roman auf Grund historischer Ereignisse zu schreiben, ist nicht so einfach. Es kommt darauf an, nicht zu sehr von den geschichtlichen Ereignissen abzuweichen aber soviel dazu zu geben, dass ein authentischer Roman aus einem Guss entsteht. Das ist Daniel Kehlmann hier vorzüglich gelungen. Er hat das Leben von Georg Wilhelm Pabst sehr genau recherchiert. Die Figuren sind sehr gut getroffen.

Es geht um Pabst, um den Roten Pabst, den bekannten Regisseur Pabst, der zunächst erfolgreiche Stummfilme drehte und dann ab 1930 zum Tonfilm wechselte. Nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten ging er nach Hollywood, hatte aber dort wenig Erfolg. Aus privaten Gründen kommt er wieder nach Österreich, wird durch den "Anschluss" Österreichs überrascht und kann das Land nicht wieder verlassen. Das Propagandaministerium in Berlin zwingt ihn weitere Filme zu drehen.

Kehlmanns Roman lässt einen nicht los. Man taucht in die damalige Zeit ein. Man fühlt sich von der Situation mehr berührt, als wenn man etwas darüber in Geschichtsbüchern liest. Eine klare Leseempfehlung.

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