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Veröffentlicht am 27.08.2018

Herzzereißend schön, durchweg spannend und etwas Besonderes!

Eine Krone aus Feuer und Sternen
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"Eine Krone aus Feuer und Sternen" ist der Auftakt einer Reihe, die aus mindestens zwei Teilen bestehen wird. Ich wollte das Buch unbedingt lesen, da es eines der ersten Jugendfantasy Romane ist, in dem ...

"Eine Krone aus Feuer und Sternen" ist der Auftakt einer Reihe, die aus mindestens zwei Teilen bestehen wird. Ich wollte das Buch unbedingt lesen, da es eines der ersten Jugendfantasy Romane ist, in dem die Protagonisten homosexuell sind.

Noch kurz etwas zum Inhalt:

Prinzessin Dennalaia wird seit ihrer Kindheit auf das Leben als Königin an der Seite von Thandilimon von Mynaria vorbereitet. Als sie in Mynaria ankommt, beginnt für sie ein neues Leben und sie muss sich in ihr neues Zuhause eingewöhnen. Zunächst hofft sie, dass sie sich in den Prinzen verlieben könnte, doch schnell stellt sie fest, dass ihr Herz eher für seine Schwester Prinzessin Amaranthine schlägt. Zudem scheint ihre Magie im neuen Königreich verrückt zu spielen und aufständige Magienutzer erheben sich, um die Hochzeit und damit die Allianz zwischen Mynaria und Havemont zu verhindern. Dann wird jemand am Hof ermordet und es stellt sich die Frage: Wer ist Feind und wer ist Freund?

Prinzessin Amaranthine ist keine typische Prinzessin. Sie hält wenig von Tradition und Versprechungen und liebt ihre Freiheit. Sie arbeitet im Pferdestall des Hofes und bildet dort die Pferde aus. Zudem schleicht sie gerne zusammen mit ihrem besten Freund Nils in die Stadt um wichtige Informationen zu beschaffen, von denen aber kaum einer was hören möchte. Nur ihr Onkel Casmiel steht an ihrer Seite und schätzt ihren Wert.


Nachdem ein Mord am Hof geschehen ist, wird versucht herauszufinden, wer dafür verantwortlich ist und welche Motive der Täter hatte. Die Aufklärung der Tat zieht sich durch das ganze Buch, was sehr spannend zu verfolgen war. Es wird auch viel Politisches thematisiert (zu Allianzen zwischen den verschiedenen Königreichen, zum Vorgehen gegen die Magienutzer und Aufständische, etc..), was auch schnell langweilig werden kann. Aber die Autorin hat das super gelöst, denn mir wurde an keinem Punkt des Buches langweilig! Der Schreibstil hat mir sehr gut gefallen und mich wunderbar durch das Buch geführt. Auch den Weltenaufbau fand ich großartig, zur Veranschaulichung findet man vorne im Buch noch eine Karte.

Die Geschichte wird abwechselnd aus der Ich-Perspektive von Mara und Denna erzählt. So erhält man von beiden einen sehr guten Eindruck.
Mir sind beide Mädchen sehr sympathisch, obwohl sie so unterschiedlich sind.

Mara ist die Rebellische und Freiheitsliebende und eine unglaublich starke Frau. Ich liebe ihre Art, ihre Sprüche und ihre Vergleiche, die meistens etwas mit Pferden zu tun haben. Zudem finde ich es großartig, dass sie sich eben nicht wie eine Prinzessin verhält, sich gegen die Traditionen ihres Reiches auflehnt und das tut, was sie gerne machen möchte und für richtig hält.

Denna ist eher das Gegenteil von Mara. Ihr Leben lang wurde sie zur zukünftigen Königin von Mynaria erzogen. Sie ist charmant, zuvorkommend, pflichtbewusst und sehr klug. Aber sie verbirgt ein großes Geheimnis: Ihre Gabe, das Feuer kontrollieren zu können. Denna hat nie gelernt, ihre Gabe richtig zu kontrollieren, sodass es ihr schwer fällt, diese zu verstecken. Ständig gerät sie in Situationen, in denen ihr Geheimnis auffliegen könnte.
Ich mochte auch Denna sehr gerne. Man merkt schnell, dass in ihr mehr steckt als die Prinzessin. Zudem entwickelt sie sich stark im Laufe des Buches.

Mara und Denna kommen sich durch die Reitstunden näher, die Mara Denna gibt. Die Beziehung zwischen den beiden baut sich langsam auf, was sehr schön zu verfolgen war. Dadurch hat sich der Mittelteil zwar etwas gezogen, trotzdem wurde es nicht langweilig. Homosexualität wird in der Welt als etwas völlig Normales angesehen, nie gab es irgendeinen Kommentar dazu, dass sich zwei Mädchen oder Jungen ineinander verlieben. Das finde ich absolut lobenswert.

Mein liebster Charakter neben Denna und Mara war Nils, der beste Freund von Mara. Er ist ein Gefolgsmann und hilft Mara, wo er kann. Er ist so loyal ihr gegenüber, die beiden ergeben ein sehr gutes Team. Weitere Nebencharaktere wurden eher blass gehalten, was wahrscheinlich auch die Absicht der Autorin war, da man so nie richtig wusste, auf welcher Seite die Figuren nun wirklich stehen. Schade fand ich nur, dass man so kaum etwas über Thandi erfahren hat obwohl er ja eigentlich eine wichtige Rolle in der Geschichte spielt.

Fazit:
"Eine Krone aus Feuer und Sternen" konnte mich voll und ganz überzeugen. Maras und Dennas Geschichte war herzzereißend schön, durchweg spannend und etwas Besonderes. Zudem war es unglaublich vielseitig. Es geht um Liebe, Politik, Intrigen, Magie und enthält auch einige Krimi-Elemente. Ich kann es nur empfehlen, vor allem auch wegen der homosexuellen Beziehung, was man sonst ja eher selten liest! Für mich war das Buch ein Highlight!

Veröffentlicht am 03.06.2018

Spannung, Action, Romantik

Keep Me Safe
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"Wieder laufen Tränen über mein Gesicht. Sie haben mir schon so viel genommen. [...] Was werde ich noch verlieren?"

Meine Meinung:
"Keep Me Safe" war mein erstes Buch von der Autorin Sarah Alderson und ...

"Wieder laufen Tränen über mein Gesicht. Sie haben mir schon so viel genommen. [...] Was werde ich noch verlieren?"

Meine Meinung:
"Keep Me Safe" war mein erstes Buch von der Autorin Sarah Alderson und es wird definitiv nicht mein letztes bleiben, denn ich bin begeistert!

Nic lebt seit dem Mord an ihrer Familie in Angst. Um sich sicherer zu fühlen, hat sie eine Sicherheitsfirma beauftragt, ihr Apartment nach ihren Vorstellungen mit Überwachungskameras, Alarmanlagen etc. auszustatten. Trotzdem gelingt es jemandem, unbemerkt in ihre Wohnung einzudringen. Das FBI nimmt sie daraufhin ins Zeugenschutzprogramm auf, in dem aber auch viele Dinge schief laufen. Schließlich gelangt sie zu dem Hacker Finn, der versucht sie zu beschützen.


"Sie sieht aus wie eine Rachegöttin auf einem Gemälde, das ich mal gesehen habe - als könnte sie Feuer speien. Sie und ihr Hund sind echt ein Furcht einflößendes Gespann."


Das Buch war von der ersten bis zur letzten Seite extrem spannend. Sowohl die Flucht als auch die sich entwickelnde Liebesbeziehung zwischen Finn und Nic hat mich in ihren Bann gezogen. Die Autorin hat ein Talent dafür, die Gefühle der beiden zu beschreiben. Die Perspektive wechselt zwischen Finn und Nic, wodurch man beide sehr gut kennen gelernt hat.

Die beiden Figuren sind mir sehr ans Herz gewachsen. Ich hatte Mitleid mit Nic wegen dem, was sie durchmachen muss(te). Sie ist dennoch ein sehr starker und mutiger Charakter und gibt nie auf. Finn ist ein humorvoller Hacker mit einer interessanten Vergangenheit. Ich fand ihn auf Anhieb sympathisch. Vor allem die Szenen mit Nics Hund Goz, den sie sich als Wachhund zugelegt hat, waren sehr amüsant.

Mir hat die Mischung aus Romantik und Thriller sehr gut gefallen. Die beiden fühlen sich zueinander hingezogen, haben aber Probleme einander richtig zu vertrauen und natürlich steht die Flucht vor den Mördern im Vordergrund. Dennoch gab es ein paar sehr schöne Szenen zwischen Nic und Finn.


"Das Wort vertrauen macht mich nervös. Ich habe seit Langem niemandem mehr vertraut."

In dem Buch kommt nie Langeweile auf. Die Geschichte ist komplett unvorhersehbar und voller Überraschungen und Wendungen. Man rätselt die ganze Zeit mit, was damals bei den Coopers passiert sein könnte und wer dahinter steckt. Denn die wahren Mörder sind nie gefunden wurden. Das Finale ist der Autorin sehr gut gelungen.

Fazit:
"Keep Me Safe" ist ein absolutes Highlight für mich gewesen. Die Geschichte war von vorne bis hinten stimmig, hochgradig spannend, voller Action mit einer Prise Romantik. Ich werde definitiv mehr von der Autorin lesen!

Veröffentlicht am 26.05.2018

Nach dem Lesen sieht man die Welt mit anderen Augen

Arthur und die Farben des Lebens
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"Ist Ihnen schon einmal aufgefallen, das wir Bewohner der westlichen Welt immer weniger Farben tragen?"

Inhalt:
Von einem Tag auf den anderen verschwinden die Farben von der Erde. In dieser neuen Welt ...

"Ist Ihnen schon einmal aufgefallen, das wir Bewohner der westlichen Welt immer weniger Farben tragen?"

Inhalt:
Von einem Tag auf den anderen verschwinden die Farben von der Erde. In dieser neuen Welt in Schwarz-Weiß setzt sich ein kurioses Duo in den Kopf, die Menschheit aus der Depression zu retten - eine abenteuerliche Suche nach den Farben beginnt. Arthur ist eine gestrandete Existenz mit unwiderstehlichem Charme, der in einer Buntstiftfabrik arbeitet, bis diese Konkurs anmelden muss. Charlotte ist seine Nachbarin. Sie ist von Geburt an blind und hat sich als Wissenschaftlerin auf ein Gebiet spezialisiert, das sie niemals sehen konnte: Farben. Sie werden unterstützt von einem kleinen Mädchen mit einer geheimnisvollen Gabe, einem New Yorker Taxifahrer und den Bewohnern eines Altenheims, das an eine Ferienkolonie erinnert. Auf ihren Fersen ist eine Horde von Nichtsnutzen im Auftrag der chinesischen Mafia …

Meine Meinung:
Der Autor Jean-Gabriel Causse ist Farbdesigner und hat viel Wissen über Farben, u.a. die Farbenlehre in diese Geschichte gesteckt. Er erzählt über die Farben, deren Bedeutungen und die Auswirkungen auf die Gefühle und den Gemütszustand der Menschen, wenn sie von der Welt verschwinden würden. Dies verpackt er in einer wunderschönen Geschichte über Arthur, der momentan im Leben etwas feststeckt und über Charlotte, die blinde, alleinerziehende Wissenschaftlerin. Gerade Charlotte nimmt in diesem Buch eine tolle Rolle ein, denn als Blinde fällt ihr natürlich nicht auf, dass es keine Farben mehr in der Welt gibt. Causse beschreibt ihre Wahrnehmung von Farben auf eine wunderbare Art und Weise.
Insgesamt geht es aber weniger um die einzelnen Figuren und mehr um die Veränderungen in der Gesellschaft, wenn die Welt farblos wäre. Dennoch hat er die Figuren schön charakterisiert und sie wurden mir allesamt sehr sympathisch.

"Weil man die wesentlichen Dinge mit dem Herzen wahrnimmt. Und eure Augen sind derart leistungsfähig, dass sie dazu neigen, alle anderen Sinne zu betäuben."

Ich konnte mich richtig gut in die Geschichte hinein fühlen und als ich dann mal wieder vom Buch aufgeblickt habe, war ich sehr froh, dass um mich herum noch alle Farben da sind. Causse drückt hier eine Gesellschaftskritik aus: Es ist alles viel zu farblos geworden. Die Menschen tragen hauptsächlich schwarze, graue und weiße Kleidung, auch Autos und die Wohnungseinrichtung werden bevorzugt in schwarz, grau oder weiß gewählt. Die Denkweise ist häufig schwarz-weiß oder es herrscht das "Schubladendenken". Er drückt aus, dass Farben generell weniger wahrgenommen und geschätzt werden und zeigt dem Leser mit diesem Buch, dass sich das ändern sollte. Mich hat das Thema sehr zum Nachdenken gebracht und ich habe die Farben nach dem Lesen tatsächlich anders wahrgenommen, irgendwie intensiver.

"Wenn ich zusammenfassen darf, ist das Verschwinden der Farben also eine logische und unausweichliche Entwicklung unserer globalisierten, zunehmend modernen Welt."

Causse hat einen leicht poetischen Schreibstil, gespickt mit viel Humor, Liebe und Philosophie. Man kann spüren, wie viel Freude ihm das Schreiben gemacht haben muss.

Zusätzlich aufgewertet wird das Buch durch Illustrationen am Anfang jedes Kapitels, was mir sehr gefallen hat.

Fazit:
Nach dem Lesen von "Arthur und die Farben des Lebens" habe ich die Welt mit anderen Augen neu entdeckt. Causse hat eine wunderschöne und berührende Geschichte erschaffen mit tollen Figuren, viel Humor und charmanter Gesellschaftskritik. Zudem lernt man einiges über Farben. Ich kann es nur empfehlen!

Veröffentlicht am 24.05.2018

Grandiose Fortsetzung

Scythe – Der Zorn der Gerechten
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"Seit dem Moment, als Citra Terranova ihre Lehre bei dem Ehrenwerten Scythe Faraday angetreten hat, ist die Wahrscheinlichkeit, dass sie die Welt verändert, hundertfach gestiegen."


Inhalt:
Citra lebt ...

"Seit dem Moment, als Citra Terranova ihre Lehre bei dem Ehrenwerten Scythe Faraday angetreten hat, ist die Wahrscheinlichkeit, dass sie die Welt verändert, hundertfach gestiegen."


Inhalt:
Citra lebt als Scythe Anastasia bei Scythe Curie. Sie hat eine ganz eigene Art nachzulesen, die nicht von allen akzeptiert wird. Rowan lebt im Verborgenen und versucht als Scythe Luzifer das Scythetum durch Gewalt zu verbessern, während Scythe Faraday ebenfalls nach einer Möglichkeit sucht, die Welt zu verändern.
Der Spalt zwischen der "neuen" und "alten" Ordnung im Scythetum wird immer größer. Als ein Attentat auf Scythe Curie und Citra ausgeübt wird, wird deutlich, dass jemand sie aus dem Weg schaffen will. Nur wer ist es und welche Motive hat er?
Cover:
Das Cover gefällt mir sehr gut. Man sieht Scythe Anastasia mit einem sehr selbstsicheren Ausdruck. Genau wie das Cover vom ersten Band glänzt es metallisch. Schade finde ich nur, dass ihre Robe hier dunkel ist und nicht türkis, wie im Buch beschrieben.

Meine Meinung:
Dies ist der 2. Teil einer Trilogie, daher kann die Rezensionen Spoiler zum ersten Band enthalten.
Den Auftakt der Reihe fand ich großartig und war dementsprechend gespannt, ob der nächste Band mithalten kann.
Im ersten Teil wurden die Kapitel hauptsächlich aus Citras und Rowans Sicht geschrieben. Am Ende jeden Kapitels gab es einen Auschnitt aus einem Tagebucheintrag eines Scythe, wodurch man einen guten Eindruck in die Methoden und Gedanken dieser bekommen hat.
In diesem Band wird jedes Kapitel aus einer anderen Sicht erzählt. Dabei gibt es viel mehr Perspektiven. So handelt ein Kapitel mal von Citra oder Rowan, aber auch mal von dem neuen Charakter Greyson oder von einem anderen Scythe. Dadurch bekommt man sehr viele verschiedene und auch interessante Eindrücke. Zudem enden die Kapitel diesmal nicht mit Tagebucheinträgen, sondern mit Gedanken der KI "Thunderhead". Mich haben diese sehr fasziniert: ich bewundere seine Intelligenz und wie er alles perfekt durch denkt und systematisch geschickt handelt.

"In die Herzen und Seelen von Menschen zu blicken, die mit dem Beenden von Leben beauftragt waren, zu erfahren, was sie empfanden während sie ihren Nachlesen nachgingen – das machte süchtig."


Citra war mir auch in diesem Band sehr sympathisch. Sie hat sich sehr gut entwickelt und ist zu einer guten Scythe geworden. Ihre Nachlese-Methode empfinde ich als sehr barmherzig und dadurch sind einige interessante Szenen entstanden.
Rowan sorgt als Scythe Luzifer für "Gerechtigkeit", indem er unehrenhafte Scythe aufspürt um sie zur Rechenschaft zu ziehen. Sein Vorgehen ist brutal, aber es passt zu seinem Charakter und ich konnte ihn verstehen.
Auch der Handlungsstrang von Greyson war sehr interessant. Dadurch hat man mehr über den Thunderhead und seine Methoden im Umgang mit "Widerlingen", also Kriminellen, erfahren. Seine Geschichte wurde sehr geschickt in die Haupthandlung eingefädelt.
Auch Scythe Faraday hat seine eigene Geschichte erhalten, die allerdings noch keine große Rolle spielt. Wahrscheinlich erfährt man darüber mehr im dritten Band.


"Ich möchte glauben, dass das Scythetum zu dem zurückkehren kann, was es einmal war... Aber manchmal ist eine Finsternis notwendig, um dorthin zu gelangen."

Das Buch war von der ersten bis zur letzten Seite atemberaubend spannend und fesselnd und hat mich sprachlos zurückgelassen. Genau wie den ersten Band konnte ich diesen kaum zur Seite legen.

Fazit:
Mit der Scythe-Trilogie hat Neal Shusterman eine sehr besondere Reihe geschaffen, die vollgepackt mit Kreativität und Spannung ist, die sympathische Charaktere und eine sehr spezielle Welt bietet. Ich bin vollkommen fasziniert von den Büchern und fiebere sehnsüchtig dem dritten Teil entgegen!

Veröffentlicht am 24.05.2018

Grandiose Idee einer Zukunftsversion!

Scythe – Die Hüter des Todes
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"Die größte Errungenschaft der Menschheit war nicht die Überwindung des Todes. Es war die Beendung von Regierungen."

"In den Tagen vor dem Thunderhead bestimmten menschliche Arroganz, Eigeninteresse und ...

"Die größte Errungenschaft der Menschheit war nicht die Überwindung des Todes. Es war die Beendung von Regierungen."

"In den Tagen vor dem Thunderhead bestimmten menschliche Arroganz, Eigeninteresse und endloses Gerangel die Gesetzgebung. Ineffizient. Unvollkommen. Verwundbar für alle möglichen Formen von Korruption."

Inhalt:
Citra und Rowan leben in einer perfekten Welt, in der Krankheit und Tod besiegt sind. Um eine Überbevölkerung zu vermeiden, müssen dennoch Menschen sterben und darum kümmern sich die Scythe. Sie sind die Hüter des Todes und entscheiden, wer leben und wer sterben muss. Sie selbst lesen die Menschen nach, d.h. sie töten sie. Doch es gibt ein Problem: Das Scythetum beginnt sich zu spalten. Während die einen rücksichtsvoll töten und auch Mitleid mit ihren Opfern empfinden, gehen die anderen brutal und rücksichtslos vor und empfinden Spaß am Töten.
Citra und Rowen werden für die Ausbildung zum Scythe berufen - gegen ihren Willen. Am Ende wird nur einer von ihnen auserwählt, der andere muss sterben. Jedoch wächst zwischen den beiden eine tiefe Verbindung..

Cover:
Das Cover ist wirklich toll gestaltet. Der Schutzmschlag glänzt in bronzener Metallic-Optik, was ein absoluter Hingucker ist. Der Todesengel mit der Sense (=Scythe) finde ich sehr gut gewählt.

Meine Meinung:
Das Buch regt sehr zum Nachdenken an. Wie ist es, in einer Welt zu leben, in der Menschen nicht mehr krank werden oder sterben können? Wie verhindert man in so einer Welt eine Überbevölkerung? Wie sollte der Charakter eines Menschen sein, dessen Beruf es ist, Menschen zu töten? Sollte er seinen Beruf lieben oder hassen?
Auch noch nach dem Lesen habe ich lange über die Thematik nachgedacht. Es war sehr interessant zu lesen, wie der Autor über das Ganze denkt.

Darüber hinaus lässt es sich flüssig lesen. Zu Beginn erfährt man etwas über Citras und Rowans Leben und warum genau sie für die Ausbildung zum Scythe von Scythe Faraday ausgewählt wurden.
Jedes Kapitel endet mit einem Ausschnitt aus dem Nachlese-Tagebuch eines Scythe, die dem Leser einen Einblick in das Scythetum, seine Regeln und Vorschriften gewähren. Zudem erfährt man die Meinung des jeweiligen Scythe zu ihrem Beruf und seinen moralischen und ethischen Problemen. Die Auszüge fand ich sehr interessant und auch hilfreich, um das Scythetum besser zu verstehen.

""Du schaust hinter die Fassaden, Citra Terranova. Du würdest eine gute Scythe abgeben." Citra wich entsetzt zurück. "Das würde ich nie sein wollen." "Das" sagte er, "ist die wichtigste Voraussetzung."

Die Erzählweise wechselt immer zwischen Rowan und Citra, sodass man beide Charaktere gut kennenlernt. Sie machen beide eine große Entwicklung im Buch durch, was sehr spannend zu verfolgen ist. Auch Sycthe Faraday hat mir als Charakter sehr gut gefallen.

"Die Stimme des Besuchers verriet ihn. Volltönend und unausweichlich wie der dumpfe Ton einer eisernen Glocke, voller Zuversicht in die eigene Fähigkeit, all jene zu erreichen, die erreicht werden sollten.

Im ersten Teil des Buches geht es hauptsächlich um die Einführung von Citra und Rowan in die Aufgaben und das Leben eines Scythe. Im zweiten Teil wird es dann um einiges actionreicher und auch brutaler. Insgesamt ist es mit seiner eher düsteren Atmosphäre mega spannend und lässt einen einfach nicht mehr los! Informative Passagen mischen sich mit actionreichen und diese Kombination ist unschlagbar, sodass ich das Buch kaum aus der Hand legen konnte. Und wenn ich es doch getan habe, habe ich dennoch weiter über die Geschichte nachgedacht.

Fazit: Das Buch ist wirklich grandios und absolut lesenswert! Ich kann den zweiten Teil kaum mehr abwarten.