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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 20.08.2018

Eine tolle Idee, doch in der Umsetzung noch sehr viel Luft nach oben

Crown of Lies
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Elle ist die zukünftige Erbin eines großen Kaufhauses in New York. Schon in der frühsten Kindheit wird sie auf ihr Schicksal vorbereitet. Ihre Mutter stirbt, als Elle acht ist und so lebt sie mit ihrem ...

Elle ist die zukünftige Erbin eines großen Kaufhauses in New York. Schon in der frühsten Kindheit wird sie auf ihr Schicksal vorbereitet. Ihre Mutter stirbt, als Elle acht ist und so lebt sie mit ihrem Vater allein, bis sie eine Katze geschenkt bekommt, der sie den Namen Salbei gibt. Nun hat sie eine Begleiterin.
Auch im Alter von etwas über 20 Jahren, hat sie Salbei an ihrer Seite und führt mit ihr ein Leben, was wohl sehr einseitig und auch behütet ist, denn viel mehr, als ihre Wohnung und ihr zukünftiges Geschäft gibt es nicht.
Sie möchte einen Tag ausbrechen und das tut sie auch, doch wird ihr vom Leben auf eine sehr unangenehme Art und Weise klargemacht, dass sie hier draußen keine Erfahrungen hat, dass sie die „echte“ Welt von New York gar nicht kennt und sich darin nicht zurechtfindet. Doch sie lernt noch etwas anderes und zwar einen Unbekannten kennen, der sie auch Jahre danach nicht vergessen lässt. Jeder Kerl der auftaucht wird mit ihm verglichen, dabei hatte sie nur einen Abend mit ihm und dann ist da dieser aufdringliche Kerl, der es ihr aber doch irgendwie angetan hat, denn sie ist jung und hat gewisse Bedürfnisse, die er stillen könnte.
So würde ich die Vorgeschichte jetzt mal beschreiben. Der Klappentext dieses Buches war wirklich interessant und hat auch dazu geführt, dass ich mich für dieses Buch interessiert habe.
Auch die dunkle Gestaltung des Covers hat mich neugierig werden lassen und so habe ich an einer Leserunde auf Lesejury teilgenommen. Ihre Vorgeschichte, also Elles Kindheit, wie sie zu der jungen Frau geworden ist, die sie heute ist, fand ich wirklich noch gut. Doch dann fing es irgendwie an, dass es für mich einfach nur unrealistisch wurde. Zudem gibt es da diesen Penn, der Kerl, dessen Interesse Elli geweckt hat und er ist einfach nur ein Arsch, wenn ich das mal so sagen darf. Für mich war Elle irgendwann einfach kein Charakter mehr, der wirklich glaubwürdig war. Mir hat sich einfach nicht erschlossen, warum ein sonst recht intelligentes Mädel so etwas mit sich machen lässt und dann eben dieser Penn… Ich weiß nicht, gibt es solche Kerle wirklich? Passieren solche Dinge? Irgendwie wirkte es in der Mitte für mich alles übertrieben und erzwungen und ich musste mich sehr abmühen, dass ich dieses Buch bis zum Ende lesen. Irgendwann hat es eine Wende gemacht, hatte wieder mehr Realismus in sich und wurde auch interessant, weshalb man irgendwie schon wissen will, wer denn nun Mr. Unbekannt ist und was mit Elle passiert, einfach nur schon, weil man sich ja nun durch ihre Geschichte gezwängt hat.
Wer aber auf Geschichten in Richtung „Shades of Grey“ steht, wird hier seine Freude haben können. Ich habe in der Leserunde auch von vielen sehr begeisterte Rückmeldungen gesehen, aber meins war es einfach nicht. Ich habe mich zu oft einfach über die Charaktere geärgert und habe sie nicht verstanden. Das kann aber bei euch anders sein. Wenn euch also Cover und Klappentext ansprechen und ihr auf das Genre steht, dann gebt diesem Buch eine Chance, denn der Schreibstil ist an sich wirklich gut und liest sich flüssig weg. Ich kam halt nur mit der Handlung und den Charakteren nicht so wirklich zu Rande.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Handlung
  • Figuren
  • Erzählstil
  • Gefühl
Veröffentlicht am 06.03.2018

Ein interessantes und schockierendes Werk, was ausbaufähig ist.

Voodoo Kind
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Das Buch „Voodoo Kind“ von Markus Geier ist am 19. Februar dieses Jahres erschienen. Es verknüpft die Geschichten zweier Jungs, zum einen den 15-jährigen Chris und zum anderen den 18-jährigen Marc. Am ...

Das Buch „Voodoo Kind“ von Markus Geier ist am 19. Februar dieses Jahres erschienen. Es verknüpft die Geschichten zweier Jungs, zum einen den 15-jährigen Chris und zum anderen den 18-jährigen Marc. Am Anfang verlaufen die Geschichten der beiden vollkommen nebeneinander her. Immer wieder wechseln sich in den Kapiteln die beiden ab und erzählen uns ihre Geschichte.
Chris hat eine Zwillingsschwester und Eltern, die man niemandem wünscht. Der Vater trinkt und prügelt und die Mutter macht bei allem auch noch mit. Der Vater verliert den Job und die Mutter gibt ihren auf. So sind die Kinder nun noch mehr dem Willen der Eltern ausgesetzt. Durch Überspitzung der Situation wird die schreckliche und verzweifelte Lage der Kinder geschildert. Nebenher erfahren wir, dass Marc eine kleine Schwester bekommen hat und er sich irgendwie vergessen fühlt, so als wäre er nicht da und wenn er da ist, dann nicht gut genug. Auch kommt es ihm vor, als würde die kleine Schwester, die noch aus der Flasche trinkt, alles dafür tun um ihn leiden zu lassen. Er hält das nicht aus, schließlich war das sein Leben und nun ist sie hier.
Chris entdeckt in einer brenzligen Situation ein Buch im Keller des Hauses und er sieht es als seine Chance dem Ganzen zu entfliehen. Es geht um Voodoo. Irgendwie funktioniert das auch und so treffen sich Marc und Chris und gehen von da an gemeinsame Wege. Sie flüchten aus ihren Leben.

Die Geschichte ist teilweise sehr schockierend und gerade die ersten Kapitel sind nichts für Leute, die sehr emotional sind, denn es ist einfach schrecklich, wie die Eltern mit den Kindern umgehen. Aber irgendwie kommt auch der Punkt, wo man weiterlesen will, wissen will, ob das mit dem Voodoo echt ist oder ob es nur ausgedacht ist und vielleicht ein Schutzmechanismus des Jungen ist um die ganze Sache zu überstehen. Die Lücken, die bei den Jungen entstehen, weil sie teilweise nicht wissen, was Traum und Wirklichkeit ist, lässt auch beim Leser selbst viele Fragen offen, was mich deutlich dazu gebracht hat bis zum Ende zu lesen und das fast ohne abzusetzen. Dennoch bleiben am Ende Fragen offen und das finde ich gut.
Dem Buch merkt man an einigen Stellen an, dass es von einem jungen Mann geschrieben ist und dass er noch in der Entwicklung seiner schreibtechnischen Kunst ist. Talent hat er definitiv, denn seine Idee zieht einen in den Bann, doch sollte noch etwas mehr am Werk gefeilt werden, deshalb gebe ich ihm leider auch nur drei von fünf Punkten, aber ich bin sicher, dass von seinen zukünftigen Büchern noch einiges zu erwarten ist.

Veröffentlicht am 23.07.2019

Es hätte so gut werden können …

Die Magdalena-Verschwörung
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Der Roman „Die Magdalena Verschwörung“ von Kathleen McGowan aus dem Bastei Lübbe Verlag macht gerade vom Cover und vom Klappentext her einen wirklich interessanten und auch spannenden Eindruck. Der Schriftzug ...

Der Roman „Die Magdalena Verschwörung“ von Kathleen McGowan aus dem Bastei Lübbe Verlag macht gerade vom Cover und vom Klappentext her einen wirklich interessanten und auch spannenden Eindruck. Der Schriftzug im Verlauf von Rot und Schwarz, auf einem weiß-gräulichen Hintergrund gibt dem Bild auf dem Cover seinen Raum zu wirken und macht es für mich zu einem Hingucker. Ich vermute, dass es sich dabei um das Grundstück handelt, welches in der gegenwärtigen Handlung eine große Rolle spielt. Somit ist es für mich sehr stimmig, wenn man den Klappentext dazu hat.
Auch die Leseprobe macht einen wirklich neugierig, man bekommt einen Einblick in die Historie, der die Fantasie schon ins Rollen bringt, denn ich malte mir aus, was da noch alles kommen würde. Der Gegenwartsteil begann auch gleich mit einem Mord, der scheinbar in die Richtung einer historischen Anspielung ging. Somit war ich wirklich gespannt, was da auf mich zukommen wird.
Aber leider wurde ich doch sehr enttäuscht, denn die nachfolgenden Abschnitte passten für mich einfach nicht zusammen. Geschichte und Gegenwart liefen vollkommen aneinander vorbei, gaben nicht viel her, dass die beiden Stricke zusammenpassen könnten. Nach einigem Nachforschen weiß ich nun, dass das Original wohl nur den geschichtlichen Teil enthält und die Gegenwartsparts, die den Thriller ausmachen sollten wohl nachträglich dazu kamen. Leider sind die zugefügten Teile wirklich nicht der Brüller. Die Menschen und die Geschehnisse wirken so erzwungen und es führte bei mir auch zu einem häufigen Augenrollen, da die Charaktere mit Geld scheinbar nur so um sich warfen und es aber überhaupt nicht so wichtig war. Sie bekamen keine Tiefe und das Thema Feminismus kann man gern anbringen, ist in dem Zusammenhang vielleicht auch gar nicht schlecht gewählt, aber die Umsetzung hatte schon eher etwas Nerviges! Auch soll es sich hierbei um einen Thriller handeln, aber es ist nicht einmal ein Krimi, denn es gibt so gut wie keine Ermittlungen, die Morde passieren und dann war es das gefühlt. Spannung kam leider auch zu kurz, weshalb ich definitiv den Leuten abraten würde, dieses Buch zu lesen, wenn sie auf einen Thriller oder Krimi hoffen, denn es ist doch eher ein geschichtlicher, aber häufig auch stark fiktiver Roman, der zwar Eindrücke der Gegenwart hat, die man aber auch einfach weglassen könnte.
Somit kann ich dem Buch auch keine sonderlich gute Bewertung geben, denn das Beste am Buch sind das Cover und die Idee, die aber leider voll in die Hose ging. Wäre das Buch in einem anderen Genre angegliedert und nicht verändert worden, so hätte es bestimmt mehr Zuspruch erhalten können.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Spannung
  • Geschichte
  • Figuren
  • Idee