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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 17.01.2018

Herzschmerz vorprogrammiert

For Good
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Charlie ist verloren. Sie hat geliebt und sie hat verloren. Ben. Sich selbst. Alles. Dumpfe Trauer und der unendliche Schmerz des Verlustes sind seit diesem einen Tag die ständigen Begleiter ihres Lebens; ...

Charlie ist verloren. Sie hat geliebt und sie hat verloren. Ben. Sich selbst. Alles. Dumpfe Trauer und der unendliche Schmerz des Verlustes sind seit diesem einen Tag die ständigen Begleiter ihres Lebens; dabei sollte Ben sie doch begleiten. Wie immer. Aber Ben ist nicht mehr da und eigentlich ist niemand mehr da, außer Pepper, die schwarze, kleine Hündin, durch die sie und Ben sich erst wiedergefunden haben; nach sechs Jahren. Und nun sind nur noch sie beide da und sie, Charlie, muss allein zurecht kommen. Nein, nichts ist wie immer. Nicht mehr.

Mit For Good- Über die Liebe und das Leben von Ava Reed startete ich mein Lesejahr 2016 und was soll ich sagen? Die nächsten mindestens 23 Bücher werden es schwer haben an das heranzukommen, was mir diese Geschichte gegeben hat. Avas einzigartiger Schreibstil nahm mich vom ersten Augenblick an gefangen und der ungewöhnliche Aufbau des Buches sowieso, denn For Good beginnt nicht an dem Punkt, an dem auch Bens und Charlies Geschichte anfängt. Um genau zu sein beginnt das Buch am Ende und wirft seinen Leser mit jedem Kapitel hin und her. Man kommt sich vor wie auf einer Achterbahnfahrt. Die Geschichte fängt unten an, dort, wo Trauer und Verzweiflung herrschen, reißt einen mit nach oben und man verspürt dieses Kribbeln und lächelt, freut sich- und nur eine Seite weiter wartet der Abgrund wieder. So wechselt die Autorin mit jedem Kapitel zwischen der grausamen Realität und den glücklichen Erinnerungen der Protagonistin. Dass man von vornherein weiß, dass die Geschichte tragisch endet, raubt dem Buch aber keineswegs die Spannung. Vielmehr hatte ich das Gefühl, dass die furchtbare Situation, die man mit Charlie durchlebt, die schönen Erinnerungen intensiviert und so habe ich jedes Wort aus diesen Flashback-Kapiteln in mich aufgesogen, mich selbst dabei hinterfragt und wirklich gehofft, dass dieses Pärchen nicht auf das unvermeidbare Ende zusteuert. Doch natürlich gingen die Erinnerungen irgendwann in die Gegenwart über…

Ava Reed hat mit For Good- Über die Liebe und das Leben eine zauberhafte Story geschaffen, die mich momentan darin bestärkt nicht nur das Schlechte zu sehen. Nach jeder schlimmen Erfahrung kommt auch der Tag, an dem es wieder bergauf geht- man braucht nur etwas, für das es sich lohnt weiterzumachen. For Good hat mir gezeigt, dass man schwach sein darf, dass manchmal andere für einen selbst stark sein müssen, aber dass auch der Tag kommen wird, an dem man selbst wieder für etwas oder für jemanden stark sein will. Ich habe mit Charlie geweint und ich habe mit Ben gegrinst, während ich dieses Buch gelesen habe und es ist immer wieder erstaulich wie viel Gefühl ein paar geschriebene Worte vermitteln können.

Ava Reeds außergewöhnliches Buch erschien im November 2015 beim Booklover Verlag und ist als Taschenbuch (9,99€), sowie auch als e-Book (2,99€) erhältlich. Ich lege diese Geschichte wirklich jedem ans Herz. For Good war wahrlich der beste Auftakt, den mein Lesejahr 2016 hätte haben können und ich hoffe, dass euch diese Geschichte ebenso sehr berührt, wie sie mich berührt hat. Es ist definitiv ein ganz besonderes Buch.

Veröffentlicht am 17.01.2018

Lieblingsbuch!

Ein ganzes halbes Jahr
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Ich bin am Boden zerstört. Keine Ahnung, wann mich ein Buch das letzte mal so aus der Bahn geworfen hat, aber dieses hier ist fies. Es fühlt sich richtig gemein an. Es liegt gerade neben mir mit seinem ...

Ich bin am Boden zerstört. Keine Ahnung, wann mich ein Buch das letzte mal so aus der Bahn geworfen hat, aber dieses hier ist fies. Es fühlt sich richtig gemein an. Es liegt gerade neben mir mit seinem trügerisch- friedlichen Cover und ich möchte es zu gern anschreien und fragen, warum es mir das angetan hat. Bis zu Beginn des letzten Viertels hatte es Potenzial mein Lieblingsbuch zu werden, aber jetzt möchte ich es mit bösen Blicken durchlöchern und es anfauchen, ob es auch mal an die Gefühle seiner Leser gedacht hat, dieses egoistische Teil!

Louisa ist das Kleinstadtleben gewöhnt und ist damit auch durchaus zufrieden. Sie mag ihren Job in dem kleinen Café und die Beziehung mit Patrick ist auch okay. Genauso wie es okay für sie ist mit Ende 20 noch zu Hause zu wohnen. In einer kleinen Kammer, in der sie sich gerade so um sich selbst drehen kann. Doch dann wird das Café geschlossen und Lou ist von heute auf Morgen arbeitslos. Dank der Jobvermittlung probiert sie ein paar furchtbare Stellen aus, doch als sie und ihr Vermittler schon verzweifeln, flattert die Ausschreibung der Traynors ins Haus und Lou bewirbt sich als Betreuerin für einen Pflegefall in der Familie. Und so lernt sie Will kennen, den streitlustigen, resignierten Sohn der Familie, der durch einen Unfall an den Rollstuhl gefesselt ist- und er kann es nicht lassen Lou das Leben schwer zu machen! Immer wieder kommen der jungen Frau Zweifel, ob die der richtige Job ist, doch die Stelle ist gut bezahlt und ihre Eltern brauchen das Geld… und eines Tages hört Lou ein Gespräch mit an, welches nicht für ihre Ohren bestimmt war. Plötzlich hat sie eine viel größere Aufgabe, als Will nur Gesellschaft zu leisten und zu putzen. Plötzlich geht es um Leben und Tod.

Dieses Buch… Dieses verflixte Buch hat mir wirklich den Rest gegeben. Hoffnung, Verzweiflung, Freude und so viele verdammte Tränen! Es ist ein Wechselbad der Gefühle, das einen fertig macht und am Ende liegt man am Boden und fragt sich, ob das gerade wirklich passiert ist.

Jojo Moyes hat mit Lou und Will, ihren Familien und all den anderen Figuren wundervolle Charaktere geschaffen, die einen fesseln und mit denen man mitfiebert und bis zur letzten Sekunde hofft, dass das Blatt sich noch wenden würde. Ihr Schreibstil ist sagenhaft- ich konnte mich selten so gut in ein Buch hineinfühlen und ich möchte wirklich nicht zu viel verraten, daher: Lest es!

Das Buch Ein ganzes halbes Jahr von Jojo Moyes ist als Taschenbuch, als auch als eBook für 9,99 € praktisch überall erhältlich und sollte meiner Meinung nach in keinem Bücherregal fehlen. Auch der Folgeband Ein ganz neues Leben ist bereits überall erhältlich, allerdings aktuell nur als Hardcoverversion für 19,95 €.

Gerade bin ich dabei mir die anderen Bücher der Autorin nach und nach zu kaufen, denn auch Die Tage in Paris, welches ich als Hörbuch habe, hat mich umgehauen und so habe ich keine andere Wahl, als Jojo Moyes Bücher fleißig zu sammeln…

Veröffentlicht am 12.01.2018

Verliebt in dieses Buch

Verliebt in Mr. Daniels
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Manche Bücher sind einfach etwas Besonderes. Nicht unbedingt, weil man dank ihnen fantastische Abenteuer erlebt oder ganz neue, fremde Welten kennenlernt, sondern weil sich die Figuren still und heimlich ...

Manche Bücher sind einfach etwas Besonderes. Nicht unbedingt, weil man dank ihnen fantastische Abenteuer erlebt oder ganz neue, fremde Welten kennenlernt, sondern weil sich die Figuren still und heimlich immer weiter in dein Herz schleichen und dich genau dort abholen, wo du stehst.
Manche Bücher erwecken Erinnerungen wieder und das, was du in diesem Moment gefühlt hast. Und obwohl ich mir von „Verliebt in Mr. Daniels“ gar nicht mal etwas so Großes erhofft hatte, schlug dieses Buch bei mir ein wie eine Bombe.

Verliebt in Mr. Daniels von Brittainy C. Cherry ist eines der letzten Bücher, die ich 2016 gelesen habe und ist für mich eine riesige Überraschung.

Ich muss zugeben, dass mich vor allem das Cover des Buches angesprochen hat. Es strahlt für mich etwas Beruhigendes, aber auch Verzweifeltes aus. Viel habe ich mir allerdings nicht von dem Buch erhofft: eine seichte Liebesgeschichte, ein paar Stolpersteine,… All das, was eben so passiert, wenn man sich als 19-Jährige in einen Menschen verliebt und sich herausstellt, dass es sich dabei um den eigenen Lehrer handelt.

So will es das Schicksal der Protagonistin Ashlyn, die gerade ihre Zwillingsschwester Gabby verloren hat. Kurz nach der Beerdigung erfährt Ashlyn, dass sie umziehen soll, weg von ihrer Mum, raus aus ihrer Heimatstadt. In ihrer Trauer und Hoffnungslosigkeit allein gelassen, zieht Ashlyn also um und begegnet einem ebenso kaputten, wie auch großartigen Menschen. Durch die innere Zerrisenheit und die Liebe zur Literatur verbunden, werden Ashlyn und Daniel mein literarisches Traumpaar 2016! Es ist so authentisch, so mitreißend und so liebevoll, aber völlig unverschönt beschrieben, dass man sich einfach in jeder Situation mit den Charakteren zusammen freut, leidet, wütend ist. Diese Authenzität wird vor allem dadurch geschaffen, dass Ashlyn nicht das süße Mädchen von nebenan ist, dass als graues Entlein daherkommt und von jedem als wunderschöner Schwan wahrgenommen wird. Nein, sie wird belächelt, gemobbt und durchlebt ganz normale Alltagsprobleme, neben all den wirklich großen Steinen, die das Schicksal ihr in den Weg legt. Sie lässt sich nicht alles gefallen, spricht auch ihre Meinung offen aus- sie hat einfach Biss, aber auch Ecken und Kanten. Dieses Unperfekte ist es, das den Charme jeder einzelnen Figur ausmacht und mich völlig in der Geschichte versinken ließ.

Allerdings gab es ein paar Stellen im Buch, über die ich gestolpert bin. Sätze, die den Lesefluss beeinträchtigt haben oder auch das ein oder Geschehnis, bei dem es mir dochdsc_1472 alles ein wenig zu viel wurde. Die Autorin mutet ihren Figuren mächtig was zu! Doch die Liebenswürdigkeit und Stärke der Charaktere und die ganze Story haben mich wirklich zutiefst berührt und gefesselt, auch wenn ich keine Sturzbachtränen geweint habe. Nur ein Lächeln wurde mir immer wieder abgerungen. Besonders gelungen fand ich auch den Wechsel zwischen den Perspektiven: einige Kapitel sind aus Ashlyns Sicht verfasst, andere dann wieder aus der von Daniel. Dies brachte mich beiden Protagonisten sehr nah und man verstand bestimmte Handlungen sehr viel besser.

Mit „Verliebt in Mr. Daniels“ hat Brittainy C. Cherry einen für mich wundervollen Roman herausgebracht, der nicht zu anspruchsvoll, aber auch nicht zu lasch ist. Sie erzählt von Persönlichkeiten, Menschen mit einer eigenen Geschichte, in die man sich auch wunderbar hineinfühlen kann und davon, dass man immer irgendwie einen Weg finden kann. Auch wenn es im Leben mal richtig besch*ssen läuft, es kommen immer wieder bessere Zeiten und irgendwann wird man für all das, was man durchgestanden hat, belohnt.

Veröffentlicht am 12.01.2018

Dieses Buch ist großartig!

Fremder Himmel
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Ich hätte nie gedacht, dass ich eine Rezension mal mit diesem Worten beginne, aber… Verdammter Mist, tut mir der Hintern weh!!! Und der Rücken. Und nun weiß ich, dass ich die wahrscheinlich unbequemsten ...

Ich hätte nie gedacht, dass ich eine Rezension mal mit diesem Worten beginne, aber… Verdammter Mist, tut mir der Hintern weh!!! Und der Rücken. Und nun weiß ich, dass ich die wahrscheinlich unbequemsten Terrassenmöbel der Welt besitze. Und das dank Dennis Frey und „Fremder Himmel„! Eine wichtige Erkenntnis, die ich unbedingt mit euch teilen wollte, bevor ich euch das Buch vorstelle. Vorab: Ich liebe es! Und damit habe ich erstmal alles Wichtige gesagt.

Um meine Einleitung vielleicht etwas abzumildern, fange ich nochmal neu an: Es gibt Bücher, die machen ganz komische Dinge mit dir und mit genau so einem Buch haben wir es hier zu tun. Fremder Himmel hat mich auf so unterschiedlichen Ebenen berührt, dass ich Dennis beim Lesen manchmal echt gern umarmt hätte, dann wieder hätte ich ihm ein fettes „HÄÄÄÄ?“ an den Kopf werfen können und den einen oder anderen bitterbösen Blick hätte er auch ertragen dürfen, aber ich wiederhole mich nur allzu gern: Ich liebe es. Das Buch ist grandios! Genial! Es ist eins der besten Bücher, das ich seit langer Zeit lesen durfte und ich könnte immer wieder in Begeisterungsstürme ausbrechen! Und Ausrufezeichen sind in dieser Rezension auch zu Rudeltieren mutiert.

Doch was ist es eigentlich genau, das ich an diesem Buch so fantastisch finde? Denn hier liegt der Hase im Pfeffer: ich finde nicht die richtigen Worte und tue mich schwer damit eine Erklärung zu finden, aber ich werde es versuchen, denn es ist mir wichtig, dass ich es euch nahe bringen kann. Fangen wir also mit der Story an, die Jenny so passend als Inception- Story beschrieben hat, denn es handelt sich bei Fremder Himmel um ein Buch im Buch.

Mona ist Autorin und hat soeben ihr erstes Manuskript fertig gestellt. Stolz wie Bolle hat sie aber große Schwierigkeiten jemanden zu finden, der es für sie liest und ihr die Meinung sagt. Dann erzählt ihr ihre Mitbewohnerin Ann aber von einem Lektor, den Mona aufsuchen könnte und schon am nächsten Tag steht die Jungautorin nicht nur vor Bragis Tür, sondern plötzlich auch mitten drin in ihrem eigenen Buch!

Schon allein die Idee, dass Mona ihre eigene Geschichte erleben darf, finde ich genial, denn so hat man als Leser einen neuen, spannenden Blickwinkel. Es ist, als würde man das Ganze aus zweierlei Perspektiven betrachten können- einmal durch sich als Leser selbst und dann nochmal als Mona, die die Geschichte geschrieben und die Welt Kaemnor erschaffen hat. An einigen Stellen musste ich immer wieder an eines meiner All Time-Favorites denken, nämlich an Die Unendliche Geschichte von Michael Ende, denn auch dort haben wir ja so ein Inception-Setting. Auch wenn die Geschichten selbst nicht direkt miteinander vergleichbar sind, hat mich Dennis‘ Buch ähnlich tief berührt und Spuren in meinem kleinen Herzchen hinterlassen. Ich war immer wieder fasziniert, wie sehr mich das Buch gefangen genommen hat, denn ehrlich gesagt, habe ich damit anfangs nicht gerechnet.

Doch wie bereits gesagt, fällt es mir schwer bestimmte Aspekte des Buches genau zu erklären und an dieser Stelle setze ich nochmal bei meinen körperlichen Leiden während des Lesens und meinen unbequemen Gartenmöbeln an. Die Geschichte ist gewaltig. Und zwar so gewaltig, dass mir mein Wohnzimmer (das übrigens wirklich groß ist!) zu klein dafür vorkam. Deshalb bin ich nach einigen Kapiteln dazu übergegangen, draußen auf der Terrasse zu lesen (was bei den aktuellen Temperaturen nur mit zwei Decken, dicken Pullovern und Wollsocken zu ertragen war!). Mit dem ganzen Grün vor der Nase und der Ruhe hatte ich schlussendlich auch das Gefühl der Geschichte nun auch mit meiner Umgebung gerecht zu werden und voll und ganz darin eintauchen zu können.

Kaemnor hat es in sich. Es gibt so viel zu entdecken und die Welt durch die Augen der fiktiven Autorin selbst zu sehen, war für mich eine tolle Erfahrung. Mit jedem Schritt, den sie macht, nimmt ihre Fantasywelt mehr Form an, reagiert auf sie und verselbstständigt sich dann fast ein Stück weit, was für einige ulkige Situationen sorgt. Und obwohl Mona all das selbst geschrieben hat, findet auch sie immer wieder Neues. Für mich macht das auch einen elementaren Teil der Geschichte aus. Man lernt weder die Umgebung, noch die Charaktere im ersten Moment richtig kennen, denn dank der jungen Schreiberline, die ihren Figuren ja selbst erschaffen hat, wird einem das Gefühl vermittelt, dass man sie alle bereits kennt- und dann wiederum nicht kennt, denn wie bereits im Klappentext erwähnt, ist Mona keine besonders gute Autorin. Durch ihre flache Beschreibung ihrer Nebencharaktere haben diese dann ein kleines Eigenleben entwickelt, dadurch dann wiederum mehr Tiefe bekommen und all das will kennengelernt und erkundet werden.

Aber auch die Abschnitte, die wieder in Hamburg spielen, fand ich klasse, denn natürlich bleibt Monas reales Leben nicht einfach stehen. Hier spürt man, wie sehr die junge Autorin von den Geschehnissen in Kaemnor geprägt wird und wie sie durch die Erlebnisse dort auch außerhalb ihrer Erzählung beeinflusst wird.

Fremder Himmel bringt sehr viel mit, was eine großartige Geschichte braucht. Wir bekommen einen tollen Schreibstil, Wortakrobatik mit der ein oder anderen Spitze, eine (ziemlich große) Prise Humor, eine ganz, ganz dezente Liebesgeschichte, coole Helden,… ich könnte die Liste ewig so fortführen, aber schlussendlich bleibt mir nur zu sagen, dass Fremder Himmel vielleicht nicht jedermanns Geschmack treffen wird, aber für mich eins meiner Highlights des Jahres ist! Ich habe selten ein so inspirierendes Buch gelesen und bin immer noch völlig überwältigt! Also lest es; liebt es!

Und falls ich es vergessen habe zu erwähnen: Ganesch gehört mir. Ich hab’s angeleckt, also ist’s meins!

Veröffentlicht am 12.01.2018

Ein Jahreshighlight!

Mirror, Mirror
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Ich oute mich mal: Ich bin Cara- Fan. Meiner Meinung nach ist sie ein tolles Model und eine ziemlich gute Schauspielerin. Allerdings beeindruckt mich am meisten die Art, wie sie sich gibt. In den Medien ...

Ich oute mich mal: Ich bin Cara- Fan. Meiner Meinung nach ist sie ein tolles Model und eine ziemlich gute Schauspielerin. Allerdings beeindruckt mich am meisten die Art, wie sie sich gibt. In den Medien wirkt sie auf mich total ungezwungen und einfach sie selbst, als könne jeder mit ihr einfach mal was trinken gehen und als würde sie wirklich zufrieden sein mit dem, was sie tut. Ich finde das so faszinierend und natürlich war mir sofort klar, dass ich ihre Autorenfähigkeiten unter die Lupe nehmen muss. Und was soll ich sagen? Sie ist ein Allroundtalent!

Bevor das Buch erschienen ist, fiel es mir auf den einschlägigen Social Media-Kanälen direkt ins Auge. Klar, das quietschgelbe Cover ist ja auch kaum zu übersehen. Wirklich schön im eigentlichen Sinne finde ich es zwar nicht, aber es macht definitiv neugierig und zieht die Blicke auf sich. Was will man als Autor mehr? Direkt am Erscheinungstag lief ich alle Buchhandlungen ab, aber es war nichts zu machen– keine hatte es vorrätig und ich war schier am Verzweifeln. Ich wollte es. Ich brauchte es! Und einen Tag später besaß ich es endlich. Es konnte losgehen!
Red war immer eine Außenseiterin, gehörte nie richtig dazu. Bis sie mit Rose, Naomi und Leo eine Band gründete. Eher aus Zwang heraus fanden sich die vier Jugendlichen, die unterschiedlicher nicht hätten sein können. Doch irgendwie passte es. Red war ein Naturtalent am Schlagzeug, Naomi die weltbeste Bassistin, Leo ließ Mädchenherzen höher schlagen, sobald er an den Saiten seiner Gitarre zupfte und Rose rundete die ganze Sache mit ihrer Stimme ab. Mirror, Mirror war geboren! Und es lief wirklich gut mit der Band und auch die vier untereinander fanden immer mehr zu einer eingeschworenen Truppe zusammen– bis Naomi plötzlich wochenlang verschwand und dann bewusstlos aus der Themse gezogen wird. Die Polizei geht schnell von einem Selbstmordversuch aus, doch das wollen die drei verbliebenen Freunde nicht glauben und so machen sich vor allem Red und Naomis Schwester Ashira daran herauszufinden, was der jungen Bassistin zugestoßen ist, doch dabei stehen nicht nur die Band und ihre Freundschaften auf dem Spiel…

Mirror, Mirror kommt im ersten Augenblick als Coming-of-Age-Roman um die Ecke, aber es steckt so unfassbar viel mehr dadrin! Die Hauptstory könnte auch locker als Jugendthriller oder -krimi gelten, aber auch sonst bietet dieses Buch so viel, was ich im ersten Moment wirklich überhaupt nicht erwartet habe. Ich bin absolut geflasht, von dem, was da alles drin steckt!

Der Hauptstrang der Geschichte dreht sich vorwiegend um die Suche nach Antworten, was mit der jungen Naomi geschehen ist. Prinzipiell fand ich es gut erzählt, es gab ein paar Kniffe, wobei ich aber sagen muss, dass dieser Teil ziemlich vorhersehbar war. Wirklich begeistert haben mich eher die Neben- und Hintergrundgeschichten der einzelnen Charaktere. Jeder einzelne von ihnen hat so viel Persönlichkeit, trägt ein großes Stück zur Erzählung bei und hat sein Päckchen zu tragen. Mit jeder Seite taucht man tiefer in das Leben der Bandmitglieder ein und blickt bei jedem einzelnen hinter die Fassade, was nicht nur Schönes zum Vorschein bringt. Dass Mirror, Mirror ein Debütroman ist, ist kaum zu glauben, auch wenn man weiß, dass Cara Hilfe der bekannten Autorin Rowan Coleman hatte. Die charakterlichen Entwicklungen sind unfassbar gut und ich bin wirklich fasziniert davon, wie sehr die Gefühle der Clique auf mich übertragen wurden.

Auch der Schreibstil ließ bei mir keine Wünsche offen. Selbst die Jugendsprache, die in vielen Büchern oft zu gewollt wirkt, trifft hier meines Erachtens voll ins Schwarze. Sobald ich das Buch aufschlug, war ich wieder sofort in London und linste Red über die Schultern, die neben der Band, Freundschaften, Familie und Gefühlen auch sich selbst auf die Reihe kriegen muss. Ich war wirklich mittendrin und genau dieses Gefühl habe ich seit einer ganzen Weile bei einem Buch gesucht und in letzter Zeit viel zu selten bekommen.

Ich weiß gar nicht, was ich noch dazu sagen soll. Es ist für mich eines meiner Highlights in diesem Jahr und wenn ich könnte, würde ich am liebsten jeden von euch zwingen es zu lesen, aber ich denke, man muss schon echt Bock drauf haben, um sich darauf einlassen zu können. Kann man das kriegt man eine tiefgründige Geschichte, die einem das ein oder andere Lächeln auf die Lippen zaubert, aber auch sehr tiefgründig ist und zum Nachdenken anregt. Vor allem die Gesellschaftskritik, die immer wieder durchkommt, ließ mich innehalten, mich selbst reflektieren und brachte teilweise wirklich großartige neue Denkansätze.

Ihr merkt, ich bin absolut begeistert und kann dieses Buch einfach nur immer und immer wieder ohne irgendwelche Vorbehalte empfehlen! Auch wenn es um Protagonisten in der Pubertät geht, kann man für dieses Buch kaum zu alt sein.