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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 11.11.2016

Trotz kleinerer Kritikpunkte interessanter Psychothriller

Meine Seele so kalt
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Der fünfjährige Jacob befindet sich an einem regnerischen Novemberabend mit seiner Mutter zu Fuß auf dem Weg nach Hause. Er reißt sich los und will voraus rennen. Wie aus dem Nichts erscheint ein Auto ...

Der fünfjährige Jacob befindet sich an einem regnerischen Novemberabend mit seiner Mutter zu Fuß auf dem Weg nach Hause. Er reißt sich los und will voraus rennen. Wie aus dem Nichts erscheint ein Auto und erfasst den Jungen. Der Fahrer begeht Fahrerflucht. Für Jacob kommt jede Hilfe zu spät. Die Polizei versucht alles um den Unfallfahrer zu finden. Jenna Gray flüchtet vor den Ereignissen in einen kleinen, walisischen Küstenort. Doch auch in dieser Einsamkeit lässt sie ihre Vergangenheit nicht los.

Die Geschichte wird in verschiedenen Handlungssträngen und aus unterschiedlichen Erzählperspektiven erzählt. Die Arbeit der Polizei und das Privatleben des Detective Inspectors Ray Stevens werden durch einen auktorialen Erzähler wiedergeben. Jennas Sicht und die einer weiteren Person werden aus der Ich-Perspektive erzählt. Durch die Ich-Perspektive kann man sich gut in die jeweilige Person hineinversetzen und ihre Gefühle und Beweggründe nachvollziehen. Durch die verschiedenen Handlungsstränge und den Wechsel der Erzählperspektive bekommt der Leser vielseitige Einblicke. Außerdem wird die Geschichte hierdurch lebendig.

Bei „Meine Seele so kalt“ soll es sich um einen Psychothriller handeln. Im ersten Drittel des Buches sucht man Spannung allerdings vergebens. Die Geschichte liest sich hier eher wie ein Roman. Im zweiten Drittel wird es dann allmählich etwas spannender. Die Dramatik steigert sich nun langsam bis zum letzten Drittel, wo sie dann ihren Höhepunkt erreicht. Trotz teilweise fehlender Spannung ist das Buch aber keineswegs langweilig. Es ist thematisch interessant und sowohl Schreib- und als auch Erzählstil der Autorin überzeugen. Clare Mackintosh hat in ihre Geschichte einige Wendungen eingebaut, die mich wirklich überraschten.

Trotz teilweise fehlender Spannung und ein paar kleinerer inhaltlicher Kritikpunkte, auf die ich leider nicht näher eingehen kann, ohne zu viel zu verraten, konnte mich „Meine Seele so kalt“ überzeugen. Alles in allem hat mir das Buch gut gefallen. Weitere Bücher der Autorin würde ich in jedem Fall lesen.

Veröffentlicht am 10.11.2016

Spannender Thriller, der aber nicht an das Debüt des Autors heranreicht

Tu es. Tu es nicht.
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Julia ist zufrieden mit ihrem Leben. Sie lebt mit ihrem Sohn, den sie über alle liebt und ihrem sorgenden Mann in London. Als sie die Nachricht erreicht, dass ihre Schwester in Paris brutal ermordet wurde, ...

Julia ist zufrieden mit ihrem Leben. Sie lebt mit ihrem Sohn, den sie über alle liebt und ihrem sorgenden Mann in London. Als sie die Nachricht erreicht, dass ihre Schwester in Paris brutal ermordet wurde, gerät ihre Welt aus den Fugen. Die französische Polizei kann den Mord nicht aufklären und Julia ist sich sicher, dass nicht genug getan wird, um den Mörder von Kate u finden. Also beschließt sie selbst einer möglichen Spur nachzugehen und gerät in den Sog eines Unbekannten.

Die Geschichte wird aus der Ich-Perspektive von Julia erzählt. Auch wenn ich ihre Handlungen nicht immer nachvollziehen konnte, half mir das, mich in ihre Situation hineinzuversetzen.

Ich habe bereits das Buch „Ich.darf.nicht.schlafen.“ des Autors gelesen. Dieses Buch hat mich regelrecht begeistert. Die Handlung fesselte mich. Das Buch war vom Anfang bis zum Ende spannend. Bei „Tu es. Tu es nicht.“ Dauerte es ein wenig länger bis die Geschichte in Fahrt kam. Zu Anfang erinnerte sie mehr an einen Roman bzw. ein Familiendrama. Und ließ ein wenig an Spannung vermissen. Dennoch war die Handlung irgendwo interessant und langweilte mich nicht. Langsam, aber sicher, kam die Geschichte dann aber doch noch in Schwung. Die Spannung nahm zu. Im letzten Teil des Buches fesselte sie mich dann so sehr, dass ich kaum aufhören konnte zu lesen. Auch wenn ich mir, je näher es dem Ende zu ging, nach und nach ein paar Details der Auflösung zusammen reimen konnte, war das meiste doch sehr unerwartet. Die Auflösung war zwar überraschend, aber für meinen Geschmack, an ein paar Zufälle zu viel geknüpft.

„Tu es. Tu es nicht. Ist ein Thriller, dessen Handlung ein wenig braucht um in Fahrt zu kommen, der dann aber durchaus spannend und fesselnd ist. An das Debüt von S.J. Watson „Ich.darf.nicht.schlafen.“ reicht dieses Buch aber keinesfalls heran. Dennoch hat mir es mir sehr gut gefallen.

Veröffentlicht am 24.10.2016

Gelungener Serienauftakt, der Lust auf mehr macht

Sieben minus eins
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Kriminalkommissar Sam Berger ermittelt im Fall eines verschwundenen fünfzehnjährigen Mädchens. Spätestens nach dem Auffinden eines Kellerverlieses, samt Blutspuren, in dem das Mädchen scheinbar gefangen ...

Kriminalkommissar Sam Berger ermittelt im Fall eines verschwundenen fünfzehnjährigen Mädchens. Spätestens nach dem Auffinden eines Kellerverlieses, samt Blutspuren, in dem das Mädchen scheinbar gefangen gehalten wurde, ist er sicher, dass er es mit einem Serientäter zu tun hat. Es muss weitere Opfer geben. Leider steht Berger mit dieser Theorie ziemlich alleine da. Sams Chef hat wenig Verständnis für seine Alleingänge und droht mit Konsequenzen. Bergers Ermittlungen führen zu einer geheimnisvollen Frau und weitere Spuren mitten in seine eigene Vergangenheit.

Die Geschichte beginnt direkt spannend. Eine Zeugenaussage führt die Ermittler zu einer einsamen Waldhütte, in deren Keller sie ein Verlies und Blutspuren des vermissten Mädchens entdecken. Im Anschluss flacht die Spannung aber leider wieder deutlich ab. Ich hatte ein paar Probleme mich in die Handlung einzufinden, da ich mit der Person Sam Berger nichts anfangen und nicht so recht verstehen konnte, woher seine Sicherheit bezüglich einer Verbindung zu weiteren Fällen rührt. Ich hatte irgendwie das Gefühl, dass mir Informationen über ihn und seine Situation fehlen. Meine Begeisterung ließ zunächst also zu wünschen übrig. Zum Glück änderte sich dies mit dem Auftauchen erster Spuren recht schnell. Die Geschichte nahm rasant an Fahrt und Spannung auf. Auch der Kommissar und sein Verhalten wurden weniger unverständlich. Er wurde mir immer sympathischer. Im Verlauf der Handlung fieberte ich regelrecht mit ihm und Molly Blom.

„Sieben minus eins“ ist ein wirklich spannender Krimi um ein interessantes, ungewöhnliches Ermittlerduo, der mich nach leichten Starschwierigkeiten so sehr gefesselt hat, dass ich das Buch kaum aus der Hand legen konnte und es regelrecht verschlungen habe. Die Handlung hielt einige unerwartete Wendungen bereit und überraschte mich an vielen Stellen. Auch der Schreib- und der Erzählstil von Arne Dahl überzeugten. Ich bin sehr gespannt auf weitere Bücher um das Ermittlerduo Sam Berger und Molly Blom. Und das nicht nur, weil das Buch mit einem gemeinen Cliffhanger endete.

Fazit: Ein wirklich gelungener, Serienauftakt, der Lust auf mehr macht.

Veröffentlicht am 07.10.2016

Spannender Serienauftakt

DNA
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Innerhalb kurzer Zeit werden in Reykjavik zwei Frauen brutal ermordet. Das erste Opfer ist eine junge Mutter, die nachts in ihrem Haus ihr Leben verliert. Ihre siebenjährige Tochter, die den Vorfall wie ...

Innerhalb kurzer Zeit werden in Reykjavik zwei Frauen brutal ermordet. Das erste Opfer ist eine junge Mutter, die nachts in ihrem Haus ihr Leben verliert. Ihre siebenjährige Tochter, die den Vorfall wie durch ein Wunder überlebt, ist die einzige Zeugin. Wenig später wird eine weitere Frau in ihrer Wohnung unter ähnlich grausamen Umständen getötet. Kriminalkommissar Huldar wird erstmals als leitender Ermittler mit den Untersuchungen in einem solch wichtigen Fall betraut und muss sich nun beweisen. Eine erste Hürde: Er muss mit der Psychologin Freya zusammenarbeiten, mit der er vor kurzem unter falschen Angaben eine Nacht verbrachte und anschließend einfach verschwand.

Ich las eine Leseprobe von „DNA“ und war sofort begeistert. Dieses Buch musste ich unbedingt lesen. Viel später, als das Buch bereits auf dem Weg zu mir war, erinnerte ich mich, dass ich bereits ein Buch von Yrsa Sigurdadóttir gelesen hatte, das mir überhaupt nicht gefallen hatte. Der Thriller „Seelen im Eis“ ließ an Spannung vermissen und konnte mich inhaltlich nicht überzeugen. Nun war ich ein wenig skeptisch gegenüber dem neuen Buch der Autorin.
Meine Bedenken waren glücklicherweise völlig unbegründet.
Der achtzehn Jahre vor der eigentlichen Handlung spielende Prolog macht schon einmal neugierig. Die Geschichte beginnt dann mit dem Mord an der jungen Mutter direkt spannend. Diese zu Beginn aufgebaute Spannung bleibt während des gesamten Handlungsverlaufs erhalten. Bis zur Auflösung am Ende habe ich über die Verbindung zum Prolog gerätselt. Für mich war bis zum Schluss nicht ersichtlich, um wen es sich bei dem Täter handelt und nach welchen Kriterien er seine Opfer ausgewählt hat.

Die Charaktere, um die sich diese neue Serie von Yrsa Sigurdadóttir dreht, Kriminalkommissar Huldar und Psychologin Freya, sind interessant und waren mir trotz einiger Fehler schnell sympathisch. Ich bin gespannt darauf, in weiteren Bänden mehr über die beiden zu erfahren.

Alles in allem hat mir „DNA“ wirklich gut gefallen. Es handelt sich um einen spannenden Serienstart, der auch inhaltlich überzeugen konnte. Nachdem ich nach „Seelen im Eis“ eigentlich kein Buch der Autorin mehr lesen wollte, bin ich nun froh, dass ich es doch getan habe. Ich freue mich sehr auf weitere Fälle für Kriminalkommissar Huldar und die Psychologin Freya.

Veröffentlicht am 25.09.2016

Die perfekte Unterhaltung für Zwischendurch!

Die Kirschvilla
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Nach dem Tod ihres in Amerika lebenden Bruders Oskar fällt Pauline überraschend eine Erbschaft zu: Eine alte Villa am Rheinufer, Paulines zerstört geglaubtes Geburtshaus. Zusammen mit ihrer Enkelin Isabell ...

Nach dem Tod ihres in Amerika lebenden Bruders Oskar fällt Pauline überraschend eine Erbschaft zu: Eine alte Villa am Rheinufer, Paulines zerstört geglaubtes Geburtshaus. Zusammen mit ihrer Enkelin Isabell macht sie sich auf den Weg nach Köln. Je mehr Isabell über das alte Gebäude und seine früheren Bewohner erfährt, desto deutlicher wird, dass es einige lang gehütete Geheimnisse birgt. Isabell erkennt, dass sie diesen Geheimnissen um Paulines und ihrer selbst Willen auf den Grund gehen muss.

Schon nach wenigen Seiten zog mich die Familiengeschichte der Kortes in ihren Bann. Die Handlung spielt auf unterschiedlichen Zeitebenen. Neben den Erlebnissen von Isabell und Pauline wird immer wieder aus dem Familienleben in der Villa in den Zwanzigerjahren berichtet. Durch die geschickte Verknüpfung der Geschehnisse der Gegenwart mit denen der Vergangenheit ist eine spannende und lebendige Geschichte entstanden, in die Hanna Caspian interessante Details deutscher Vergangenheit einfließen ließ.

Der Schreib- und der Erzählstil der Autorin waren sehr ansprechend. Die Geschichte ist flüssig geschrieben und leicht zu lesen.

„Die Kirschvilla“ hat mir wirklich gut gefallen und mir einige schöne Lesestunden beschert. Es handelt sich um einen zwar nicht sehr tiefgründigen, aber dennoch sehr unterhaltsamen und spannenden Roman über eine Familie voller Geheimnisse gepaart mit einer ansprechenden Liebesgeschichte. Die perfekte Unterhaltung für Zwischendurch!