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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.09.2016

Deutlich besser als Teil eins

Brennender Fluss
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Ein Soldat wird kurz nach seiner Rückkehr aus Afghanistan in seiner ruhigen Heimatstadt erschossen. Da er aus einer einflussreichen Familie stammt, wird Ermittlerin Macy Greeley mit dem Fall betraut. ...

Ein Soldat wird kurz nach seiner Rückkehr aus Afghanistan in seiner ruhigen Heimatstadt erschossen. Da er aus einer einflussreichen Familie stammt, wird Ermittlerin Macy Greeley mit dem Fall betraut. Das Schweigen der Dorfgemeinschaft, das Aufrechterhalten der mühsam aufgebauten Fassaden, hinter denen oft Grausames lauert, sowie eine Hitzewelle erschweren die Ermittlungen und dann gibt es weitere Tote…

Entspannter, ruhiger Krimi mit einem angenehmen Tempo. Normal mag ich eher Hochspannung und eher rasante Geschichten, aber hier ist das Kontrastprogramm angesagt und trotzdem konnte mich die Autorin überzeugen. Dies lag nicht nur an der spannenden Ermittlungsgeschichte, bei der ich lange im Dunkeln tappte, sondern auch und besonders an der Ermittlerin, die mich einfach überzeugt hat. Sie hat ihre Probleme, das Leben läuft nicht immer rund, sie wird von Zweifeln geplagt, aber sie ist trotzdem gut in ihrem Job, fokussiert und trotzdem nicht gefühlskalt und abgestumpft. Überhaupt sind die zentralen Charaktere sehr detailliert dargestellt. Toll sind auch die Landschaftbeschreibungen und die Atmosphäre wird gut „eingefangen“. Die Spannung baut sich langsam auf, aber gegen Ende mag man das Buch nicht mehr wirklich zur Seite legen.

Dieser Band hat mir auch viel mehr zugesagt als der erste, sodass ich die Autorin weiter im Auge behalten werde und allen, die nach Band eins etwas unsicher waren, zum Fortführen der Reihe rate. Wer „Eisiges Geheimnis“ nicht gelesen hat, dürfte aber auch mit diesem Band ohne Probleme beginnen können.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Viel mehr als nur ein Katzenbuch!

Cottage mit Kater
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Noras Mutter ist gerade gestorben, ihre Beziehung zu Ende gegangen und eine Schreibblockade macht ihr Elend perfekt. Da kommt die Einladung eines Freundes vorübergehend in seinem Cottage in Cornwall zu ...

Noras Mutter ist gerade gestorben, ihre Beziehung zu Ende gegangen und eine Schreibblockade macht ihr Elend perfekt. Da kommt die Einladung eines Freundes vorübergehend in seinem Cottage in Cornwall zu leben genau richtig. Doch auch dort läuft nicht alles wie gewünscht und ein kleiner Kater sorgt für zusätzlichen Trubel…

Erwartet hatte ich eine nette Geschichte vor schöner Kulisse mit einer Katze im Fokus. All dies ist auch eingetreten, aber es war noch viel mehr! Das Buch weckt nicht nur Reiselust, sondern auch die Sehnsucht nach einer Samtpfote, sofern man noch keine hat. Die eigenständigen Vierbeiner sind nicht immer ohne, sorgen aber für das Salz in der Suppe. Das Buch im Buch, sowie die Einblicke in das Leben eines Autors haben das Buch sehr gut abgerundet.

Der Schreibstil ist herrlich locker und leicht, sodass man sofort in die Geschichte gezogen wird und man nicht mehr aufhören möchte zu lesen. Die Gefühlpalette reicht von humorvoll bis hin zu traurigen Aspekten, die jeder Mensch früher oder später durchmachen muss. Die Landschaftsbeschreibungen, aber auch das Gefühlsleben der Protagonistin, sowie das Zusammenleben mit einer Katze werden extrem anschaulich, ansprechend und zutreffend geschildert. Langeweile kommt nie auf und die sympathische Protagonistin muss man einfach mögen, auch wenn durch ihre Geschichte deutlich wird, dass man seinen Problemen nicht einfach entfliehen kann…

Für Cornwall und Katzenfans absolut empfehlenswert!

Veröffentlicht am 15.09.2016

Nicht nur für Hundemenschen

Unter Verdacht
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Officer Scott gerät mit seiner Kollegin und Freundin überraschend in einen Kugelhagel. Während er knapp überlebt, hat sie keine Chance. Der Fall liegt nun neun Monate zurück, doch die Täter konnten bisher ...

Officer Scott gerät mit seiner Kollegin und Freundin überraschend in einen Kugelhagel. Während er knapp überlebt, hat sie keine Chance. Der Fall liegt nun neun Monate zurück, doch die Täter konnten bisher nicht ermittelt werden. Maggie ist ein Militärhund und versucht ihren Hundeführer Pete in Afghanistan zu beschützen. Auch sie geraten in eine Falle und während Pete stirbt, wird Maggie, die nicht von seiner Seite weicht, verletzt. Zwei Schicksale, die sich sehr ähnlich sind. Statt aus dem aktiven Dienst auszuscheiden, versuchen sich beide in der K-9 Hundestaffel wieder ins Leben zurück zu kämpfen und Scotts Fall aufzuklären. Doch plötzlich sieht sich Scott erneut in der Schusslinie. Wird er mit Maggies Hilfe aus der Sache rauskommen und wem kann er eigentlich noch vertrauen?

Der Beginn ist extrem packend und recht spannend. Man hofft und bangt mit den Protagonisten und möchte unbedingt erfahren, wer hinter all dem steckt. Dann kommt eine längere Passage, die den Namen Krimi/Thriller nicht wirklich verdient, denn die beiden Hauptcharaktere treffen aufeinander und beschnuppern sich. Das wachsende Zutrauen zwischen Scott und Maggie empfand ich meist sehr berührend und der Schreibstil ist einfach rundum gelungen. Die meist recht kurzen Kapitel haben mir sehr gut gefallen und mich das Buch kaum aus den Händen legen lassen. Der Schreibstil ist einfach gehalten. Gewöhnlich mag ich es nicht, wenn aus der Sicht der Tiere ein Fall geschildert wird, aber hier wurden meine Bedenken schnell zerstreut, denn diese Passagen sind nicht allzu oft und lang und am wichtigsten - sie sind nicht so „idiotisch“, kindlich wieder wie man auch immer das nennen will, wie man es öfter bei „ermittelnden“ Tieren sieht. Erst im letzten Drittel geht dann wirklich die Post ab – das dann aber auch gewaltig! Extrem spannend und unterhaltsam!

Wer Hunde mag, wird das Buch wirklich gern lesen, aber wer auf Thrill von der ersten bis zur letzten Seite hofft, wird hier eher nicht so gut beraten sein.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Ein absolut ungewöhnlicher, lesenswerter Thriller!

Blinder Feind
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Gabriela McKenzies ist Büroleiterin einer New Yorker Investmentfirma, bis ihr Chef plötzlich spurlos verschwindet und mit ihm eine große Summe veruntreuter Gelder. Doch bei diesem Schlag bleibt es nicht, ...

Gabriela McKenzies ist Büroleiterin einer New Yorker Investmentfirma, bis ihr Chef plötzlich spurlos verschwindet und mit ihm eine große Summe veruntreuter Gelder. Doch bei diesem Schlag bleibt es nicht, denn ihre Tochter Sarah wird entführt und sie soll neben einer halben Million noch eine ominöse "Oktoberliste" finden, um sie wieder zurückzubekommen. Ein Alptraum hoch 10. Gabriela hat weder das Geld, noch einen Schimmer, was die Liste ist und wie sie sie bekommen soll. Der einzige Lichtblick ist Daniel Reardon, der Gabriela sowohl finanziell als auch mit dem entsprechenden Know-How versucht zu helfen. Werden sie die Forderungen erfüllen und Gabriela ihre Sarah wieder in die Arme schließen können?



"Das Leben lässt sich nur rückwärts verstehen, doch es muss vorwärts gelebt werden."
(Søren Kierkegaard)



Dieses Zitat hat Deaver sehr wörtlich genommen und erzählt seine Geschichte vom Ende her. Zunächst hatte ich die Befürchtung, dass beim Druck oder Binden ein Fehler unbemerkt geblieben ist. Dann wurde deutlich - das ist Absicht! Meine Zweifel waren groß (wie soll das gehen? Wie soll Spannung entstehen, wenn ich doch schon alles weiß???), aber absolut unbegründet! Während die Skepsis bei den ersten (eigentlich letzten) kurzen Kapiteln noch deutlich vorhanden war, wandelte sich das im Laufe der Zeit in Überraschung, Neugier und ja auch Spannung! Zwischenzeitlich hatte mich die Grippe lahmgelegt und da konnte ich das Buch nicht lesen, denn ein gewisses Maß an Konzentration erfordert das Buch in jedem Fall, da man sonst schnell durcheinander kommt. Wieder fit, gelang der Einstieg und der Thriller war wieder ein absoluter Pageturner, obwohl man ja weiß wie die Sache ausgehen wird...

Der Schreibstil ist gewohnt flüssig, die Story spannend und die Idee besonders. Einzig an den Charakteren könnte man Kritik üben, doch die scheinbar mangelnde Tiefe ist wohl der Erzählweise geschuldet. Am offiziellen Ende der Geschichte kann man nun mal nicht die Protagonisten "einführen" wie bei einem gewöhnlichen Buch. Das wäre schlichtweg ein Logikfehler gewesen und die macht Deaver nicht! Weder bleiben Fragen offen, noch gibt es irgendwelche Fehler in der Abfolge. Als Goodie hat Deaver noch zu Beginn jedes Kapitels ein Bild eingefügt, das die Geschichte unterstützt.

Durch die ungewöhnliche Vorgehensweise bleibt das Buch im Gedächtnis und am liebsten möchte man das Buch gleich nochmal lesen, da man die Umstände und daraus resultierenden Entscheidungen besser nachvollziehen kann.

Unter dem Strich ein absolut lesenswertes Buch, sofern sich der Leser auf das Experiment einlässt und mit der nötigen Konzentration an die Sache geht. Man wird vom Meister des Thrills und der Täuschung nicht enttäuscht (er führt nicht nur den Leser an der Nase herum), sondern mit zahlreichen Aha-Erlebnissen im rasanten, raffinierten Thriller belohnt!

Veröffentlicht am 15.09.2016

Eine fiktive Biografie, die zu einem Gesamtkunstwerk wurde!

Das unvollendete Leben der Addison Stone
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Addison Stone ist eine junge, höchst talentierte Künstlerin, die mit 18 Jahren ums Leben kam. Um der Frage, ob es sich um einen Mord, Selbstmord oder doch einen Unfall gehandelt hat, interviewt Adele Griffin ...

Addison Stone ist eine junge, höchst talentierte Künstlerin, die mit 18 Jahren ums Leben kam. Um der Frage, ob es sich um einen Mord, Selbstmord oder doch einen Unfall gehandelt hat, interviewt Adele Griffin alle Menschen, die Addison kannten und auf ihrem Lebensweg begleiteten.

Beim ersten Blick ins Buch war ich schon von den Bildern begeistert, aber beim Anblick der einzelnen Interviewabschnitte, Zeitungsausschnitte etc. war ich skeptisch, ob ein Lesefluss entstehen wird. Außerdem wusste man ja eigentlich schon, wie die Geschichte enden wird. Die Befürchtungen waren alle unbegründet, denn das Gegenteil ist der Fall! Da man auf Addisons Spuren von der Kindheit an wandelt, wird es immer spannender zu entdecken, wie es soweit kommen konnte. Das Buch entwickelt eine immer größere Sogwirkung. Freund und Feind werden interviewt und so entsteht nach und nach ein umfassendes Bild der tragischen Heldin. Besonders die psychischen Leiden Addisons treten realistisch immer mehr in Erscheinung...

Kurz: Eine fiktive Biografie, die zu einem Gesamtkunstwerk wurde!

Cover und Format sind einem Magazin nachempfunden und auch durch die Bilder und Abbildungen im Inneren wurde das Buch so authentisch, dass man kaum glauben kann, dass Addison und alle erwähnten Personen nur der Phantasie der Autorin entsprungen sind. Mich hat das Buch völlig begeistert und ist daher auch eines meiner diesjährigen Lesehighlights - und das völlig unerwartet!

Ich empfehle das einzigartige Buch jedem, der sich für Kunst, das Leben mit einer bipolaren Störung, allgemein Biografien und/oder etwas anderen Büchern interessiert.