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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 01.05.2018

Sommerlicher Unterhaltungsroman

Zwischen dir und mir das Meer
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Die Deutsch-Italienerin Lena arbeitet im Hospiz, stellt Schmuck aus Meerglas her und lebt seit der Lösung ihrer Verlobung wieder zu Hause, bei ihrem Vater und der Oma, die sie und ihre Schwester aufzog, ...

Die Deutsch-Italienerin Lena arbeitet im Hospiz, stellt Schmuck aus Meerglas her und lebt seit der Lösung ihrer Verlobung wieder zu Hause, bei ihrem Vater und der Oma, die sie und ihre Schwester aufzog, nachdem ihre Mutter bei einem Badeunfall ums Leben kam. Amrum und ihre Familie verlässt die bodenständige Lena praktisch nie, während ihre kleine Schwester Zoe eine Weltenbummlerin ist. Plötzlich taucht jedoch der Italiener Matteo auf Amrum auf. Lena findet ihn interessant, doch so plötzlich, wie er da war, ist er auch wieder weg. Einzig Bilder ihrer eigenen Mutter als Jugendliche hat er auf der Insel zurückgelassen. Was hat er mit ihrer Mutter zu tun, von deren Vergangenheit sie kaum etwas weiß? Kann sie nun mehr erfahren? Lena macht sich auf zur Amalfiküste, um der Sache auf den Grund zu gehen.

Dieses sommerliche Buch hat alles, was von einem guten Unterhaltungsroman erwartet werden darf: eine interessante Geschichte, tolle Charaktere (auch wenn man nicht immer übereinstimmt  ), ein traumhaftes Setting und spannende Momente. Auch der Schreibstil ist einfach angenehm, locker leicht zu lesen, gut verständlich und schlicht gelungen. Was mir ganz besonders gut gefallen hatte, waren die beiden Stränge – der aus der Vergangenheit, der Mariellas Geschichte beschreibt und der aus Lenas Sicht für die Gegenwart. Gewöhnlich lese ich immer einen solchen Handlungsstrang lieber als den anderen, sei es weil mir die Charaktere sympathischer sind, die Geschichte spannender erscheint oder sonst was, doch hier haben mich beide sehr gut unterhalten, sodass ich das Buch eigentlich gar nicht mehr weglegen wollte. So nach und nach entfalten sich die Geschichten, werden gekonnt zu einer gemeinsamen Geschichte verflochten. Wenn ich überhaupt etwas zu kritisieren habe, dass manches vielleicht ein wenig vorhersehbar war, aber das tat der Geschichte keinen Abbruch. Das Ende fand ich stimmig, die tiefsinnige Geschichte rund – bleibt nur dieses Buch zu empfehlen! Es war für mich das erste Buch der Autorin, aber sicher nicht das letzte.

Veröffentlicht am 05.03.2018

Physik ist nicht langweilig - zumindest nicht in dem Buch!

Rubbel die Katz oder wie man Wasser biegt
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Physik ist langweilig? Kann man sowieso nicht verstehen? Mit diesem humorigen und trotzdem fundierten Buch über alltägliche physikalische Phänomene kann man diese Fragen klar mit einem „Nein“ beantworten.

Physikalische ...

Physik ist langweilig? Kann man sowieso nicht verstehen? Mit diesem humorigen und trotzdem fundierten Buch über alltägliche physikalische Phänomene kann man diese Fragen klar mit einem „Nein“ beantworten.

Physikalische Experimente können echt unterhaltsam sein und so manches Rätsel aus dem Alltag ist nun verständlich. Mich hat das Buch bestens unterhalten, es weckte Erinnerungen, von denen ich gar nicht mehr wusste, dass ich sie überhaupt noch irgendwo hatte und die meisten Experimente machen Spaß. Sie sind leicht nachzumachen (ausgenommen die Bananenflanke, die mir einfach nicht gelingen wollte – immerhin weiß ich schon mal, warum es sie gibt). Besonders überzeugt hat mich, dass der Autor ganz leicht und verständlich die Hintergründe erklärt und das mit Fachbegriffen, die plötzlich gar nicht mehr so staubtrocken und unverständlich erscheinen. Außerdem ist das Ganze sehr kompakt, sodass man schnell voran kommt.

Bedauert habe ich, dass man kein Übersichtsverzeichnis hat, um sich schnell mal für eine anstehende Arbeit das richtige Experiment anzusehen. Man muss sich dann immer wieder durchwühlen oder noch genau Bescheid wissen, wo welches Thema relevant war.
Trotzdem bin ich sehr begeistert von dem Buch und manchen Trick könnte ich mir tatsächlich gut als Partygag vorstellen, beginnend beim Öffnen der Weinflasche mit einem Schuh und weiter mit Erläuterungen, warum der Sekt so schön perlt (Achtung, wenn da jemand keine ganz teuren Gläser hat, denn dann ist es eventuell recht unappetitlich, warum das mit dem perlen so gut gelingt…)

Veröffentlicht am 21.02.2018

Eiskalt und brandgefährlich

Eisfieber
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Toni Gallo ist Sicherheitschefin eines privaten Forschungslabors, welches auch mit tödlichen Viren experimentiert. Kurz vor Weihnachten findet sie einen infizierten Mitarbeiter, der offenbar ein Versuchstier ...

Toni Gallo ist Sicherheitschefin eines privaten Forschungslabors, welches auch mit tödlichen Viren experimentiert. Kurz vor Weihnachten findet sie einen infizierten Mitarbeiter, der offenbar ein Versuchstier retten wollte. Gerade ist diese Gefahr gebannt, bahnt sich die nächste Katastrophe an – eine, die ein viel größeres Ausmaß annehmen könnte. Die Uhr tickt…

Ich hatte gerade eine Leseflaute, also musste ein Buch her, welches eine große Portion Spannung versprach und so fand ich „Eisfieber“, dessen Klappentext mich schon ziemlich überzeugte. Die ersten Seiten las ich trotzdem noch ohne richtige Begeisterung, doch nach und nach war die Leselust wieder da - besonders aufgrund der vielschichtigen Geschichte (natürlich hätte sich die Flaute auch so irgendwann wieder gelegt, aber besser früher als später). Ab der Mitte wollte ich das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen und musste es beenden (ich sage nur: Cliffhanger!), wenn das auch hieß, dass ich deutlich zu wenig Schlaf bekommen sollte. Es hat sich jedoch definitiv gelohnt, denn der Showdown hatte es in sich! Eine Hetzjagd auch für den mitfiebernden Leser. Der Schreibstil ist sehr flüssig, die zahlreichen Perspektivwechsel haben das Geschehen aus allen wichtigen Blickwinkeln erzählt und auch die Protagonisten und Antagonisten haben sich nach und nach toll entwickelt. Gut gefallen haben mir, neben dem weihnachtlichen und vor allem verschneiten Setting, auch die eingearbeitete Familiengeschichte samt brisanter Geheimnisse, die so mancher hat.

Manches Zwischenmenschliche war abzusehen, die grobe Handlung hatte ich mir so erhofft und trotzdem wurde ich von Follett immer wieder mal überrascht. Übrigens muss man keinerlei größere biologische Kenntnisse mitbringen, denn die wichtigsten Basics werden kurz und knapp, sowie leicht verständlich in die Geschichte eingebettet.

Veröffentlicht am 14.01.2018

Spannend, lustig und überraschend tiefgründig

Gangsta-Oma
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Der elfjährige Ben muss jeden Freitagabend mit seiner Großmutter verbringen und das findet er extrem langweilig. Ständig wird Scrabbel gespielt und die Kohlspeisen kann er auch nicht mehr ertragen. Doch ...

Der elfjährige Ben muss jeden Freitagabend mit seiner Großmutter verbringen und das findet er extrem langweilig. Ständig wird Scrabbel gespielt und die Kohlspeisen kann er auch nicht mehr ertragen. Doch eines Tages findet er etwas schier Unglaubliches über seine Granny heraus und kann gar nicht mehr genug von ihr bekommen. Gemeinsam machen sie sich auf einen unmöglichen Beutezeug…

Ich habe das Buch im Original gelesen und kann natürlich nichts zur Übersetzung sagen, aber zumindest im Englischen war der Stil rund, gut verständlich, kindgerecht und einfach ansprechend. Die Geschichte als solche beginnt recht beschaulich und wird dem einen oder anderen – in deutlich abgeschwächter Form- nicht ganz fremd sein. Manche Kinder können einfach mit älteren Leuten weniger anfangen, sind ihre Lebenswelten doch recht weit auseinander. In Bens Fall ist das überspitzt witzig dargestellt, aber nicht nur mit der Entdeckung, dass seine Oma alles andere als langweilig ist, setzt eine Veränderung ein. Mich hat das gut unterhalten, und als sich das Buch dann schon fast wie ein Krimi liest, wollte ich es gar nicht mehr weglegen.

Die lustigen Illustrationen haben mir genauso gut gefallen, wie die witzigen Charaktere und der britische Humor, der immer wieder auftaucht.

Besonders berührt hat mich das Ende mit seiner nachdenklich machenden Message. Die kommt nicht zu belehrend daher, sondern ergibt sich passend aus der Geschichte heraus. Es ist eben nicht nur ein Klamaukbuch, sondern besitzt überraschende Tiefe…

Veröffentlicht am 12.01.2018

Spannende Story

Passagier 23
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Martin Schwartz ist Polizeipsychologe und arbeitet als verdeckter Ermittler. Seit dem Tod seines Sohnes und seiner Frau ist ihm alles relativ egal – bis ihn ein Anruf einer alten Frau erreicht, die ihn ...

Martin Schwartz ist Polizeipsychologe und arbeitet als verdeckter Ermittler. Seit dem Tod seines Sohnes und seiner Frau ist ihm alles relativ egal – bis ihn ein Anruf einer alten Frau erreicht, die ihn genau auf das Kreuzschiff bittet, auf dem seine Frau erweiterten Suizid begangen haben soll. Immer wieder verschwinden Menschen auf Kreuzfahrtschiffen, meist bleiben sie auch verschwunden. Auch Anouk galt als verstorben, doch plötzlich taucht sie wieder auf dem Boot auf. Was steckt dahinter? Wird Martin das Geschehen klären können?

Lange wusste ich nicht, was gespielt wird bzw. hatte nicht diese Tragweite vermutet. Da hat er mich schön an der Nase rumgeführt und echt gefesselt. Die kurzen Kapitel, die die Geschichte immer wieder aus anderen Blickwinkeln schildern, haben mich überzeugt. Durch die Cliffhanger und überraschende Wendungen war es kaum möglich das Buch zur Seite zu legen. Der Schreibstil ist gewohnt flüssig, die Charaktere sind vielfältig und sorgen für gute Unterhaltung. Als schon scheinbar alles geklärt war, war noch recht viel Buch übrig, aber es wäre kein Fitzek gewesen, wäre der Hammer nicht noch nachgekommen. Die Tathintergründe sind furchtbar – mehr kann ich an der Stelle nicht verraten…

Einziger Kritikpunkt – an mancher Stelle war es mir schon fast zu viel mit z.B. den diversen Zufällen, aber das fällt nicht so sehr ins Gewicht.

Ich kann das Buch sehr empfehlen – und lest auch das Nachwort, denn es wartet noch eine Überraschung auf den Leser.