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Veröffentlicht am 22.05.2020

Tolle Geschichte mit wunderbaren Illustrationen

Miezbert
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Miezbert ist ein junger, netter Kater mit zahlreichen Freunden. An einem Morgen hat er noch nicht einmal sein Frühstück verspeist, als sein erster Freund – Vogel Piep- ihn zum Spielen abholt. Die kleine ...

Miezbert ist ein junger, netter Kater mit zahlreichen Freunden. An einem Morgen hat er noch nicht einmal sein Frühstück verspeist, als sein erster Freund – Vogel Piep- ihn zum Spielen abholt. Die kleine Katze kann nicht widerstehen und geht mit, doch irgendwann ist die Laune im Keller, ein ganz hässliches Gefühl macht sich in dem Kätzchen breit. Was ist los? Alle Freunde sind überrascht von Miezberts schlechter Laune. Mit einem lauten Magenkurren ist das Rätsel: Miezbert hat Hunger!

Kaum kam das Buch an, musste ich es auch schon einmal lesen. Die farbenfrohe Gestaltung macht einfach direkt Freude und auch das Thema finde ich gelungen. Hunger kennt jeder und nicht wenige werden etwas mürrisch, knurrt der Magen vor sich hin und irgendwie ist man nicht mehr der, der man sonst eigentlich ist. Gerade Kinder kennen das Problem auch, denn beim Spielen wird ja gerne mal das essen vergessen und von jetzt auf gleich hat man so ein komisches Gefühl – ganz genauso ergeht es dem jungen Kätzchen – und viele jüngere Kinder können wohl tatsächlich nicht direkt ihr Problem erkennen.

Mich hatte das Buch auch dank seiner wunderschönen, farbenfrohen Illustrationen begeistert, doch die Erzieherin, der ich das Buch für ihre KiTa-Gruppe geschenkt habe, war hin und weg. Kurze, kindgerechte Texte, die angenehme Länge des Buches, die Zeichnungen und natürlich der Inhalt haben sie überzeugt. Natürlich hat sie das Buch in der Notgruppe auch direkt ausgepackt und gleich mehrfach vorlesen müssen. Tiere mögen Kinder eben sehr und diese hier sind wohlbekannt, denn Bär, Vogel, Katze und Co erkennen alle Kinder. Dass sich die Geschichte auch beim reinen Ansehen der Bilder durch die Mimik und Handlungen der Tiere auch für Nichtleser erkennen lässt, ist ein weiteres Plus.

Die Kinder von drei bis sechs Jahren waren überzeugt und gerade die größeren machten Anspielungen beim Essen, dass sie ja nicht wie der hungrige Miezbert sein wollen. Doch auch die jüngeren Kinder hatte das Buch noch während des Vorlesens zum Reden animiert und nicht wenige haben erkannt, dass Hunger ein echtes Problem sein kann, aber eines, das sich (zumindest hier und heute) leicht beheben lässt. Und noch wichtiger: Man sollte seine Launen nicht an seinen Freunden auslassen, sondern über seine Probleme reden, denn vielleicht haben sie eine Lösung.

Das Buch hat ein angenehmes Format, groß genug um es (auch mehreren) Kindern vorzulesen, aber trotzdem leicht, sodass sie es auch schnell mal aus dem Schrank holen können. Die Seiten lassen sich sehr gut blättern und die nachhaltige Herstellung ohne Lösungsmittel finde ich lobenswert. Zum Vorlesen und für Erstleser gelungen!

Insgesamt eine kleine, feine wie auch lustige und gute Geschichte – denn sie kommt mitten aus der Lebenswelt der Kinder -, haptisch gelungen, optisch ein Hit. Daher bleibt nur eine klare Leseempfehlung auszusprechen.

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Veröffentlicht am 14.05.2020

Geniale Reihe

Hannah Arendt
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Ich finde die Reihe einfach genial. Kindern werden große Persönlichkeiten vorgestellt und hier ist es Hannah Arendt, die eine beeindruckende Biografie hat.
So können schon kleine Kinder Geschichten von ...

Ich finde die Reihe einfach genial. Kindern werden große Persönlichkeiten vorgestellt und hier ist es Hannah Arendt, die eine beeindruckende Biografie hat.
So können schon kleine Kinder Geschichten von bekannten Persönlichkeiten erfahren und bei etwas älteren das Interesse an einer Person und ihrem Tun geweckt werden. In diesem Fall würde ich eine Empfehlung aber erst ab dem Grundschulalter aussprechen, denn die Diskriminierung der Jüdin bereits in der Schule und der Holocaust sind jüngeren Kindern wohl kaum zu erklären. An das Thema wird hier sehr vorsichtig herangeführt. Das finde ich gelungen und auch wichtig. Eltern und andere Vorleser sollten sich besser vorab schon einmal paar Gedanken machen, was ihre Kinder so fragen könnten und in jedem Fall würde ich zumindest beim ersten lesen das Kind nicht allein damit lassen, auch wenn die Texte so knapp gehalten sind, dass sie auch für Erstleser geeignet sind und die gelungenen Illustrationen zum Blättern einladen.
Das Leben der Philosophin und Journalistin wird anhand wesentlicher Punkte dargestellt. Die Geschichte ist lehrreich. Geboren in Deutschland, musste sie wegen ihres jüdischen Glaubens wegen Repressalien der Nazis ins amerikanische Exil. Das ist nicht gerade ein leichter Start, aber trotzdem hat diese Frau es geschafft und das zeigt wenn man will, dann kann man auch unter weniger guten Voraussetzungen Großes erreichen.
Der Preis ist auch für ein hochwertig gestaltetes Bilderbuch eher an der oberen Grenze, aber insgesamt gerechtfertigt, denn auch wenn das Buch schnell gelesen und angesehen ist, so hat es doch einen enormen Mehrwert und bietet Anregung sich mit wichtigen Themen auseinanderzusetzen.

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Veröffentlicht am 11.05.2020

Inspirierend und lehrreich

Young Rebels
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Wie der Titel schon verspricht, werden 25 jugendliche „Rebellen“ und ihr Kampf für die gute Sache dargestellt. Die Kurzporträts sind inspirierend und die Auswahl breit gefächert. Der Kampf für ein besseres ...

Wie der Titel schon verspricht, werden 25 jugendliche „Rebellen“ und ihr Kampf für die gute Sache dargestellt. Die Kurzporträts sind inspirierend und die Auswahl breit gefächert. Der Kampf für ein besseres Leben, mehr Demokratie, gegen die Apartheid, für die Umwelt und vieles mehr sind dargestellt. Sehr gut finde ich auch, dass nicht nur die positiven Aspekte, sondern auch Probleme und Hindernisse ihrer Aktionen nicht verschwiegen werden.

Das Sachbuch ist wunderbar gestaltet, der Druck passenderweise klimaneutral und die Aktivisten sind schön illustriert. Einen Großteil der vorgestellten Personen kannte ich und in den Kurzporträts habe ich entsprechend wenig Neues vorgefunden – Greta, Malala, Pussy Riot– aber das macht nichts. Die wichtigsten Aspekte der Personen, ihre Beweggründe und Aktionen – mit allen Licht- und Schattenseiten – wurden gekonnt dargestellt. Die Mischung finde ich gelungen, denn die wichtigsten gesellschaftlichen Aspekte werden dargestellt. Es beginnt mit Louis Braille, der sich nicht einfach damit abfinden wollte, ein für Blinde zu kompliziertes System nicht zu vereinfachen. Das liegt schon eine ganze Weile zurück, denn nicht nur Jugendliche von heute sind in dem Buch versammelt. Besonders toll fand ich auch, dass Jugendliche aus aller Welt dargestellt werden, denn in Thailand oder Südafrika sind/waren die Probleme andere als hier.

Für Jugendliche sind die Einblicke absolut empfehlenswert, da relativ kurz und knapp die wichtigsten Aspekte leicht verständlich dargestellt werden, die - bei entsprechendem Interesse an der Person und/oder dem Thema – eine Anregung bieten, um sich weiter zu informieren. Ist das bei einem Thema mal weniger der Fall, wird der Leser immerhin einen kurzen Einblick bekommen. Mir selbst waren die Themen nicht fremd, aber bei einem Porträt gab es dennoch eine Überraschung, denn das Problem der Period poverty hatte ich auch als Frau nicht auf dem Schirm.

Ein inspirierendes und lehrreiches Buch, das vielleicht dem einen oder anderen Jugendlichen (oder auch älteren Leser) zeigt, dass man nicht immer alles hinnehmen muss und sich für seine Überzeugungen auch stark machen kann. Das muss nicht immer reibungslos verlaufen, aber der Leser sieht, dass man was bewegen kann, wenn man wirklich mit Herzblut dabei ist.

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Veröffentlicht am 04.05.2020

Gewährt tiefe Einblicke

Ich war Klaus Beimer
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Auf der Suche nach einem Geburtstagsgeschenk für meine Mutter bin ich über dieses Buch gestolpert. Sie war ein großer Fan der Lindenstraße und da spielte Klaus(i), Moritz A. Sachs ja eine entscheidende ...

Auf der Suche nach einem Geburtstagsgeschenk für meine Mutter bin ich über dieses Buch gestolpert. Sie war ein großer Fan der Lindenstraße und da spielte Klaus(i), Moritz A. Sachs ja eine entscheidende Rolle. Ich selbst habe ich die Lindenstraße nicht aktiv verfolgt, aber doch einiges mitbekommen und daher habe ich das Buch im Vorfeld auch mal gelesen.

Schnell war ich vom Schreibstil des Hasen von Mutter Beimer überzeugt. Er hat einen sehr flüssigen Stil, scheut sich nicht auch gesellschaftlich schwierige Aspekte ungeschönt darzustellen (ich frage mich, ob er damit nicht manchen Leser verschreckt, denn die eine oder andere Aktion des Autors war schon nicht ohne…) und gewährt tiefe Einblicke hinter die Kulissen der Lindenstraße und auch in sein Leben. Wie kam der kleine Moritz an die Rolle und welche Auswirkungen hatte das? Ich fand es schlimm, was der kleine Junge alles erleben musste, Mobbing und Schlimmeres und trotzdem wollte Moritz unbedingt weiter Teil der Lindenstraßen-Familie sein. Eine Familie, genau das scheint die gesamte Crew tatsächlich gewesen zu sein. Der Autor berichtet unterhaltsam aus seinem Leben und dem seiner Serienfigur, zu der es einige Parallelen gab. Man spürt die Dankbarkeit des Autors Teil der Serie gewesen zu sein, bei allem Licht und Schatten. Mir war vieles neu, bei eingefleischten Fans sieht das wahrscheinlich etwas anders aus, aber ich kann immerhin sagen, dass es auch für Leser, die nicht Fan der Serie waren, ein gelungenes Buch ist. Die Einblicke in die TV-Produktion (es geht nicht ausschließlich um die Lindenstraße) haben mir sehr gut gefallen und der Autor wirkt nicht nur authentisch, sondern auch sympathisch.

Abgerundet wird das kurzweilige Buch von einigen Bildern aus der Lindenstraße aber auch dem Privatleben.

Veröffentlicht am 15.04.2020

Eiskalt erwischt - Neues Lieblingsbuch

Marianengraben
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Paula hat ihren kleinen Bruder verloren und ist in eine tiefe Depression gestürzt aus der sie einfach nicht mehr rauskommt. Schuldgefühle und der Verlust machen ihr das Leben schwer bis unerträglich. Durch ...

Paula hat ihren kleinen Bruder verloren und ist in eine tiefe Depression gestürzt aus der sie einfach nicht mehr rauskommt. Schuldgefühle und der Verlust machen ihr das Leben schwer bis unerträglich. Durch einen Tipp ihres Therapeuten unternimmt sie eine waghalsige Aktion, bei der sie auf Helmut trifft, einen alten Mann, der eine Mission zu erfüllen hat.


Die ersten Seiten waren nur tieftraurig und haben mich schon zweifeln lassen, ob das Buch das richtige für mich ist, doch dann kam ein Twist, den ich so nicht vermutet hatte und mit dem Auftauchen Helmuts war es um mich geschehen. Es war eine solch irrwitzige Begegnung, dass ich unbedingt wissen musste, wie das weitergeht und ich wurde nicht enttäuscht. Der Roadtrip, zu dem die beiden so unterschiedlichen Charaktere aufbrechen, ist unterhaltsam, emotional und einfach herrlich. Paula beginnt aufzublühen, wenn sie auch immer wieder von der Trauer um ihren kleinen Bruder nach unten gezogen wird und der trockene Humor Helmuts, der die Sachen direkt beim Namen nennt und gleichzeitig für sich auf seine Privatsphäre pocht, machen die Geschichte zu etwas besonderem. Das Buch stimmt nachdenklich, ist oft lustig, nicht selten abenteuerlich (an manchen Stellen wurde auch ganz schön dick aufgetragen) und hat mich einfach sofort für sich eingenommen. Feinfühlig tastet sich die Autorin immer weiter voran, unterbricht sich gekonnt mit Situationskomik, wenn es zu emotional werden könnte und hat ihrer Geschichte ein wunderbares Setting ausgesucht.

Die Bezüge zur Biologie fand ich immer wieder unterhaltsam und spannend. Sie passten auch vortrefflich in diese besondere Geschichte, wie auch die philosophisch anmutenden Passagen. Tiefgründig, wie der Marianengraben aus dessen dunklen Tiefen im Laufe der Geschichte ausgestiegen wird und immer mehr Licht ins Leben kommt.

Mich hat das Buch sehr berührt und nicht nur einmal musste ich pausieren, weil mir Tränen in den Augen standen – für mich äußerst untypisch. Ja, ich lache gerne beim Lesen und hatte hier auch nicht selten die Gelegenheit dazu, aber nah an Wasser gebaut, wie Paula, bin ich eigentlich nicht und trotzdem hat es mich mal da, mal dort eiskalt erwischt.

Und nicht nur deshalb hat sich das Buch zu einem meiner Lieblingsbücher entwickelt, welches ich gerne weiterempfehle!

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