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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 02.01.2017

Zumindest die erste Hälfte überzeugte mich...

Willkommen in der unglaublichen Welt von Frank Banning
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Frank Banning ist ein hochintelligenter 9-Jähriger mit einem Faible für alte Filme und Fracks. Leider bereitet ihm dies in der Schule große Schwierigkeiten und auch seine Mutter ist ein Kapitel für sich. ...

Frank Banning ist ein hochintelligenter 9-Jähriger mit einem Faible für alte Filme und Fracks. Leider bereitet ihm dies in der Schule große Schwierigkeiten und auch seine Mutter ist ein Kapitel für sich. Mimi hatte einen Bestseller vor vielen Jahren und soll nun wieder einen schreiben. Zur Hilfe wird ihr Alice zur Seite gestellt, die ihr einiges an Arbeit abnehmen soll. Alice berichtet in dem Buch von ihren speziellen Erlebnissen…

Da ich außergewöhnlichen Familiengeschichten nicht abgeneigt bin, wurde mein Interesse von dem Klappentext schnell geweckt. Die Personenkonstellation und auch das Cover versprechen schon so einiges…

Von den Protagonisten konnte mich eigentlich nur die Erzählerin Alice restlos überzeugen. Sie müht sich nach Kräften, ist sympathisch, offen und versucht Frank zu nehmen wie er ist. Der Junge, Frank, war mir zwar irgendwie ans Herz gewachsen, aber manches war mir dann doch viel zu viel des Guten. Klar, es soll überspitzt sein, aber trotzdem war mir das zu viel, besonders die Kleidung und die Leidenschaft für alte Filme. Gefallen haben mir jedoch seine trocknen Argumentationen und sein gutes Wesen. Franks Mutter Mimi ist einfach ein kaltes Biest. Der Charakter ist für meine Begriffe zu extrem und einfach daneben.

Über weite Strecken hat mich das Buch gut unterhalten, jedoch wurde es zum Ende hin für mich immer weniger interessant, die Längen immer deutlicher und das Ende empfand ich sogar ziemlich unbefriedigend.

Der Schreibstil war insgesamt recht flüssig und gut zu lesen. Empfehlen würde ich es Lesern, die gerne außergewöhnliche Familiengeschichten mögen und ein Herz für hochintelligente, spezielle Jungs haben ;)

Veröffentlicht am 02.01.2017

Nettes Jugendbuch

Das Jahr, in dem sich Kurt Cobain das Leben nahm
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Die Geschichte als solche ist eher ruhig und es passiert nicht sehr viel, jedoch hat es mir gut gefallen der 16-jährigen Maggie über die Schulter zu schauen, denn in ihrem Leben tut sich doch einiges. ...

Die Geschichte als solche ist eher ruhig und es passiert nicht sehr viel, jedoch hat es mir gut gefallen der 16-jährigen Maggie über die Schulter zu schauen, denn in ihrem Leben tut sich doch einiges. Das Verhältnis zur Mutter ist zwiespältig, den neuen Stiefvater mag sie nicht und durch den Umzug von den USA nach Irland wird Maggies Leben nicht leichter, zumal sie von ihrem heißgeliebten Onkel Kevin getrennt wird. Mitten in der Pubertät, erste Liebe, Streitigkeiten, Tiefschläge – all das sind wichtige Themen.

Der Schreibstil hat mir recht gut gefallen, wenn auch zwischenzeitlich recht viel geko*** wurde, was nicht ganz appetitlich ist, jedoch irgendwie passend. Die Liebesgeschichte ist authentisch, ohne jeden Kitsch, der Plan einen Schicksalsschlag mit Musik zu verarbeiten, sehr gut. Meist ist es locker, leicht und schnell zu lesen, jedoch wollte das 90er Jahre Gefühl bei mir einfach nicht so aufkommen, wie ich das vorab erwartet hatte. Es werden zwar Bands und Titel genannt, während FB, Smartphones und Co fehlen, aber ansonsten hätte das Buch auch gut und gerne in der Gegenwart spielen können. Leider blieben die Figuren teils etwas sehr blass, was ich etwas bedauere.

Viel Kritik und doch bewerte ich das Buch gut, denn ich hatte wirklich viel Freude beim Lesen, die nachdenklichen Aspekte haben mir gut gefallen und ich habe endlich mal wieder (dank dieses Buches) richtig gute Musik gehört!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Charaktere
  • Gefühle
  • Lesespass
  • Thema
Veröffentlicht am 25.11.2016

Hatte etwas mehr von der Geschichte erwartet

Neuschweinstein - Mit zwölf Chinesen durch Europa
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Autor Christoph Rehage spricht fließend Mandarin und hat eine gute Idee. Er möchte mit einer chinesischen Reisgruppe Europa „undercover“ besuchen und einen Reisebericht der etwas anderen Art schreiben. ...

Autor Christoph Rehage spricht fließend Mandarin und hat eine gute Idee. Er möchte mit einer chinesischen Reisgruppe Europa „undercover“ besuchen und einen Reisebericht der etwas anderen Art schreiben. Wie sehen Chinesen Europa? Sind sie wirklich ständig nur am Knipsen? Was mögen sie besonders, was weniger? Diesen und vielen weiteren Fragen geht der Autor auf die Spur. Dabei zeigt er nicht nur Europa aus einem anderen Blickwinkel, sondern auch die chinesische Kultur.
Die Geschichte war informativ und unterhaltsam, aber leider nicht so witzig, wie ich das im Vorfeld erwartet hatte. Europa mal durch andere Augen zu sehen war toll und die chinesische Kultur und Mentalität wurde mit Leser auch näher gebracht, aber ich hatte mir mehr darunter vorgestellt. Irgendwie dauerte es auch sehr lange, bis ich mit der Reisegruppe warm geworden bin. So entstand auf den ersten ca. 100 Seiten kein richtiger Lesefluss und das Interesse am Buch war nicht sonderlich ausgeprägt. Später wurde das zwar besser, aber echte Begeisterung konnte ich da nicht mehr entwickeln. Zum Glück war der Schreibstil gelungen, meist recht kurzweilig, intelligent und gut verständlich, sonst hätte ich echte Schwierigkeiten bekommen das Buch zeitnah zu beenden. Denn – und das muss ich auch positiv werten- man kann das Buch gut mal eine Weile zur Seite legen und ist trotzdem wieder direkt in der Geschichte drin.
Wer Interesse an Reiseberichten und der asiatischen Kultur gleichermaßen hat, wird begeistert sein. Ich war es nur phasenweise, daher vergebe ich drei Sterne und werde das Buch wahrscheinlich sehr bald schon wieder vergessen haben.

Veröffentlicht am 13.11.2016

Viel zu knapp

Die Spionin
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Mata Hari war eine schillernde Persönlichkeit, eine Tänzerin, eine Prostituierte, und eine Spionin, Doppelagentin? Dieser Person und der Frage ihrer tatsächlichen Verwicklungen im ersten Weltkrieg, widmet ...

Mata Hari war eine schillernde Persönlichkeit, eine Tänzerin, eine Prostituierte, und eine Spionin, Doppelagentin? Dieser Person und der Frage ihrer tatsächlichen Verwicklungen im ersten Weltkrieg, widmet sich Paulo Coelho auf fiktivem Wege in einem Briefroman.

Eine recht interessante Geschichte, die mich auch auf den ersten Blick gut unterhalten konnte; doch nachdem ich eine Nacht darüber geschlafen habe, stellen sich doch Fragen und werden Aspekte deutlich, die das Lesevergnügen nachträglich etwas trüben. Zum einen wären da Zeitsprünge zu nennen, die teils extrem ausfielen und für meinen Geschmack Lücken in das Geschehen rissen. Zum anderen ist das Büchlein sehr, sehr knapp gehalten. Bilder, Artikel und ähnliches abgezogen, bleiben gerade um die 160 Seiten, sodass sehr wohl hätte etwas mehr (r)ausgeholt werden können. Über die Person Mata Hari habe ich das Gefühl nicht mehr zu wissen als davor von irgendwelchen TV-Reportagen, obwohl sie selbst ihre Geschichte bis zu ihrer Verhaftung in einem Abschiedsbrief erzählt. War sie nun nur eine Künstlerin, die in eine Geschichte als eine Art Bauernopfer geraten ist, oder nicht? Ich weiß es nach der Lektüre genauso wenig wie zuvor. Irgendwie hatte ich mir deutlich mehr davon versprochen und es blieben auch einige Fragen offen.

All dies ändert jedoch nichts daran, dass der Schreibstil gewohnt flüssig, sowie gut zu lesen war und mir die Briefform ausgesprochen gut gefallen hat. Hier auch besonders der dritte Teil, in dem der Anwalt die Verstrickungen und Hintergründe anschaulich erklärt. Wäre es eine rein fiktive Geschichte, ohne wahren Hintergrund, hätte ich vielleicht auch einen Stern mehr vergeben und das nicht so eng gesehen, so aber hätte ich doch etwas mehr Information erwartet und gehofft die Person Mata Hari besser (be-)greifen zu können.

Veröffentlicht am 08.11.2016

Hatte mir etwas mehr davon versprochen

Finsterau
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Im bayrischen „Finsterau“ werden im Jahr 1947 eine junge Frau und ihr unehelicher Sohn brutal erschlagen. Der Fall scheint absolut klar, der Täter schnell ermittelt, doch war er es wirklich, oder ist er ...

Im bayrischen „Finsterau“ werden im Jahr 1947 eine junge Frau und ihr unehelicher Sohn brutal erschlagen. Der Fall scheint absolut klar, der Täter schnell ermittelt, doch war er es wirklich, oder ist er nur ungünstig in eine Situation geraten, die ihn schuldig aussehen lässt, denn 18 Jahre später behauptet ein Fremder den Mörder zu kennen…

Interessant war das Buch, denn zu sehen, wie schnell durch Kleinigkeiten und Fehlinterpretationen alles im falschen Licht erscheinen kann, fand ich klasse, aber spannend war der Fall ganz sicher nicht. Die Geschichte als solche hätte durchaus mehr Potenzial gehabt, wie ich finde. Der karge, nüchterne Schreibstil hat mich nicht komplett überzeugen können, sodass ich für die paar Seiten doch recht lange gebraucht habe. Die verschiedenen Perspektiven haben mir gefallen und auch die beiden zeitlichen Ebenen, aber packen konnte es mich trotzallem nicht. Dazu war das Buch schlicht zu sachlich gehalten. Die Auflösung und Entwicklung dahin war aber stimmig und gelungen, sodass es drei Sterne werden.

Ganz klar gefehlt hat ein kleines Glossar, denn auch wenn ich alle Begriffe verstand, kann ich mir gut vorstellen, dass das nicht jedem Leser so geht.