Profilbild von sasa_moon9

sasa_moon9

Lesejury Star
offline

sasa_moon9 ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit sasa_moon9 über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 29.09.2021

Diese Geschichte sollte man nicht auf leerem Magen lesen

Miss en Place
0

„Nein, im Ernst. Irgendwelche Töne beliebig zusammengewürfelt ergeben noch keine Melodie, richtig? [...] Wenn du sie aber so zusammenfügst, dass sie als Gesamtheit wirken, miteinander harmonieren, meinetwegen ...

„Nein, im Ernst. Irgendwelche Töne beliebig zusammengewürfelt ergeben noch keine Melodie, richtig? [...] Wenn du sie aber so zusammenfügst, dass sie als Gesamtheit wirken, miteinander harmonieren, meinetwegen auch mal eine spannende Disharmonie ergeben, dann hast du eine in sich geschlossene Tonfolge." (S. 191)

In „Miss en Place“ wurden zwei meiner Lieblingsbeschäftigungen vereint: Musik und Kochen. Beides ist in meinem Alltag nicht mehr wegzudenken, weswegen ich hier sehr gespannt auf die Geschichte war. Wer eine Wohlfühlgeschichte mit einer Menge Humor sucht, ist hier genau richtig!

Das Cover: Beim genaueren Hinsehen fällt direkt auf, dass beide Hauptthemen gekonnt im Cover eingebaut wurden: Eine Frau, die Blutorangen-Kopfhörer trägt. Die kleine Anspielung hat mich gleich zum Lächeln gebracht. Auch die Farben wurden sehr angenehm kombiniert, nur finde ich den Schriftzug des Titels dabei etwas zu kontrastreich, die runde und geschwundene Schrift harmoniert in meinen Augen nicht wirklich mit der anderen, eher härteren Schrift, aber das ist nur Geschmackssache. Letztendlich sticht die gelungene Illustration der Protagonistin ins Auge!

Die Handlung: Sofia Sabato liebt ihren Job als Musikjournalistin und geht völlig darin auf. Als ihre Chefredakteurin ihr eines Tages einen Strich durch die Rechnung macht und sie als Gastrokritikerin umfunktioniert, weiß Sofia anfangs nicht, wie sie sich dieser Aufgabe fügen soll. Widerwillig macht sich die Journalistin mit italienischen Wurzeln auf, um über die neusten und außergewöhnlichsten Restaurants und Food-Hotspots zu berichten, die ihr ein völlig neues Terrain näherbringen.

Meine Meinung: Sarah Satt schafft in meinen Augen gekonnt die beiden Thematiken miteinander zu verweben. Seien es die regelmäßig eingeworfenen Musiktipps und musikalischen Anspielungen von Sofia oder die interessanten Locations – der Spagat ist ihr definitiv gelungen! Auch haben mir die Listen zu bestimmten Szenarien im Buch gefallen, das entsprach genau meinem Humor. Wo wir auch bei Letzterem wären. Die Geschichte konnte mich an vielen Stellen zum Schmunzeln bringen, gleichzeitig wurde ich teilweise auch etwas durch die vielen Vergleiche von Sofias zu bestimmten Situationen etwas von der eigentlichen Handlung abgelenkt. Gerade die Einschübe von Erzählungen aus Sofias Vergangenheit, die sie noch einmal humoristisch unterlegte, waren zwar sehr unterhaltsam, jedoch hätte ich mir da manchmal ein wenig Zurückhaltung gewünscht. Auch fehlte mir teilweise das „Ziel“. Sofia angelt sich von einem Event zum nächsten und zwischendurch bekommt man einen Einblick in ihr Privatleben. Mir fehlte das Alleinstellungsmerkmal und teilweise fragte ich mich, wo die Geschichte mich eigentlich hinführen wollte. Dafür war die abschließende Veranstaltung sehr kreativ und hat ein gelungenes Ende ergeben.

Die Charaktere: Da bin ich minimal zwiegespalten. Sofia ist eine coole Socke – anders kann man sie gar nicht beschreiben – an vielen Stellen hätte ich mir jedoch gewünscht, dass sie ihre lässige Fassade etwas fallen lässt und noch mehr Facetten von sich zeigt. Ich bin nie ganz zu ihr durchgedrungen, dabei wurde die Geschichte aus ihrer Perspektive erzählt. Dafür gefiel mir ihre neugewonnene Freundin, Mari, um Einiges besser. Sie hat mit ihrer positiven und lockeren Art das perfekte Gegenstück zu Sofia gebildet und besonders ihre Interaktionen untereinander haben mich gut unterhalten können. Auch Patrick, Sofias bester Freund, war nicht aus der Geschichte wegzudenken und sorgte ebenfalls für eine große Prise Humor!

Fazit: Auch wenn mir ein paar Sachen aufgefallen sind, so wurde ich hier mit einer schönen Wohlfühlgeschichte konfrontiert, die mir auch ein paar neue Facetten der Kochkultur nähergebracht hat. Außerdem hat mich das Buch animiert ein Rezept, welches dort abgebildet wurde, nachzubacken – das finde ich immer sehr positiv, wenn ein Buch es schafft, mich zu etwas zu motivieren. Von mir gibt es hier 3,5/5 Sternen, weil mir noch das gewisse Etwas gefehlt hatte, aber ich spreche hier dennoch eine Leseempfehlung aus!

„Mit den bauchigen Buchstaben war meine Großmutter ähnlich verschwenderisch umgegangen wie mit dem Olivenöl beim Kochen [...]" (S.182)

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 06.09.2021

Kurzweilige und schöne Lesestunden

Ewigkeitsgefüge
0

„Ich befand mich in einer Welt aus tintenschwarzer Tiefe und endlos hallender Leere. Das Licht floh in kleinen Kreisen an mir vorbei und verhöhnte mich, sobald ich nach ihm greifen wollte. Jedes Mal löste ...

„Ich befand mich in einer Welt aus tintenschwarzer Tiefe und endlos hallender Leere. Das Licht floh in kleinen Kreisen an mir vorbei und verhöhnte mich, sobald ich nach ihm greifen wollte. Jedes Mal löste es sich zwischen meinen Fingern auf, entglitt mir und umkreiste weiterhin meine Gestalt, die tonnenschwer und schwerelos war. Verzweifelt schrie ich um Hilfe." (S. 100)

Als Einstimmung auf „Lady of the Wicked" musste ich auch dieses Buch von Laura Labas lesen. Es mag vielleicht nicht die vielschichtigste und aufregendste Urban-Fantasy-Geschichte sein, jedoch kann sie mit einem schönen Zusammenspiel der Charaktere und einer überraschenden Wohlfühlatmosphäre punkten!

Das Cover: Das Farbenspiel gefällt mir sehr gut. Auch die abgebildeten Elemente wurden passend zur Geschichte abgebildet und geben bereits einen kleinen Vorgeschmack. Auch wenn in meinen Augen noch etwas mehr herausgeholt werden könnte, so mag ich es insgesamt gerne.

Die Handlung: Die Geschichte entführt uns nach Arden Creek, in welcher es nachts tödlich ist, durch die Straßen zu schlendern, da zu dieser Zeit gewisse Mordenox Jagd auf einen machen. Ein Biss von ihnen verwandelt Menschen ebenfalls in diese geflügelten Kreaturen. Lydia gehört einem Clan an, der sich um eben solche Opfer kümmert und diese Verwandlung verhindern kann. Eines schicksalhaften Tages wird jedoch beinahe ihr gesamter Clan getötet und plötzlich sieht sie sich einer Verantwortung ausgesetzt, unter welchem Druck sie beinahe zerbricht. Zuflucht findet sie bei weiteren Gruppen, die ebenfalls gegen die Mordenox kämpfen. Doch um endgültig sicher zu sein, muss sie ihr Schicksal selbst in die Hand nehmen...

Meine Meinung: Diese Geschichte startet ausgesprochen gelungen. Das winterliche Stadtleben und die einzelnen Unterkünfte der Clans haben mir sehr zugesagt und eine Wohlfühlatmosphäre erschaffen - trotz der eigentlich düsteren Kreaturen. Bis zur Hälfte konnte man in dieser Atmosphäre schwelgen, bis die Ereignisse sich dann langsam zuspitzten. Auch wenn für mich im letzten Drittel der Geschichte kleinere Längen entstanden sind und mir der Showdown zu schnell abgehandelt wurde, so wurde ich gut unterhalten.

Die Charaktere: Für mich das Herz der Geschichte! Auch wenn unsere Protagonistin - Lydia - ihre Ecken und Kanten hatte und dabei die ein oder andere schlechte Entscheidung traf, so war sie überraschend menschlich und man konnte ihr die Fehltritte verzeihen. Mit Ace habe ich eine Weile gebraucht, bis ich ganz mit ihm sympathisieren konnte, doch er hat sich im Laufe der Geschichte bewiesen und auch seine Gespräche mit Lydia waren sehr warm und liebevoll. Mein persönliches Highlight war jedoch Nathalie, kurz: Nat. Sie war ein starker Nebencharakter, mit schwieriger Vergangenheit, die jedoch durch ihre Loyalität und Freundlichkeit punkten konnte. Auch Tristan hat eine zwielichtige und undurchschaubare Person dargestellt, die jedoch mit Humor begeistern konnte.

Fazit: Mir hat an einigen Stellen das Fesselnde gefehlt. Die ruhigeren Szenen wurden wirklich schön beschrieben. Die Kampfszenen hätten in meinen Augen jedoch noch etwas packender geschrieben sein können. Das hat mir z.B. in der „Von-Göttern-und-Hexen-Reihe" so gut gefallen. Doch nichtsdestotrotz wurde ich hier gut unterhalten und vergebe 3,5/5 Sternen!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 27.08.2021

Geisterjagd im düsteren Prag

Midnight Chronicles - Dunkelsplitter
0

„Das hier wird kein gutes Ende nehmen, oder?" (S. 388)

Nachdem mich die ersten beiden Bände bereits gut unterhalten konnte, musste natürlich auch der dritte Band bei mir einziehen. Nun wird die Geschichte ...

„Das hier wird kein gutes Ende nehmen, oder?" (S. 388)

Nachdem mich die ersten beiden Bände bereits gut unterhalten konnte, musste natürlich auch der dritte Band bei mir einziehen. Nun wird die Geschichte von Roxy und Shaw weitergeführt, welche wir bereits im ersten Band näher kennenlernen durften und im zweiten Band am Rand auftauchten. „Dunkelsplitter" ist um einiges düsterer als die vorherigen Bände, was mir persönlich sehr zusagte.

Das Cover: das Schönste der gesamten Hexalogie! Düster, geheimnisvoll und besonders das Zusammenspiel der Farben ist am gelungensten. In der Hand sieht es tatsächlich noch ansprechender aus als in den Vorschauen im Internet. Tatsächlich spiegelt es auch in etwa die Atmosphäre des Buches wider.

Die Handlung: Roxy und Shaw sind weiterhin auf der Jagd nach den Wesen, die Roxy einst aus der Unterwelt befreit hatte. Die Zeit scheint gegen sie zu arbeiten und als sie dann für ein besonders hinterlistiges und gefährliches Wesen Halt in Prag machen müssen, lernen sie nicht nur neue Freund:innen kennen, sondern stoßen auch auf neue Gefahren. Roxy hat plötzlich mit ungeahnter Magie zu kämpfen, während Shaws Vergangenheit ihn langsam einzuholen scheint.

Meine Meinung: Diese Geschichte startete so unfassbar gut. Es war bildlich, spannend und hat mich von Seite eins gefesselt. Es fängt damit an, dass Roxy, Ella und Shaw in Prag ankommen und feststellen müssen, dass dort auf eine ganz andere Art gejagt wird. Zudem verstecken sich deutlich mehr Wesen in den düsteren Gassen von Prag und bereiten den Freund:innen große Sorgen und demnach mehr Arbeit. Die erste Hälfte der Geschichte war unfassbar rasant und anschaulich geschrieben. Das gespenstische Prag, die frostige Atmosphäre; da stimmte einfach alles. Ab der zweiten Hälfte - nachdem Roxy und Shaw sich wieder allein auf die Jagd machen - büßt es etwas von seiner anfänglichen Dynamik ein. Auch die Wendung am Ende hat mir zwar von der Auflösung her gut gefallen, jedoch war mir der Übergang dazu etwas zu konstruiert und schnell abgehandelt. Die Emotionen kamen kaum bei mir an. Generell hätte ich mir an vielen Stellen gewünscht noch etwas mehr mitzufühlen.

Die Charaktere: Roxy und Shaw hatten es mir nicht leicht gemacht im ersten Band. Mir fehlte der Zugang zu ihnen und ich erhoffte mir hier etwas mehr Nähe zu den beiden Protagonist:innen. Shaw ist mir mittlerweile immer sympathischer geworden, nur Roxy ist für mich noch nicht greifbar genug. Ihr Handeln hat einen Grund und auch ihre Verschlossenheit, gleichzeitig hätte ich trotzdem gerne noch mehr mit ihr mitgefühlt. Auf der anderen Seite bewundere ich jedoch auch ihre Stärke und Fähigkeiten als Huntress. Wirklich glänzen konnten jedoch die Nebencharaktere. Ella, Pandora, Birdie und viele weitere, die mich innerhalb kürzester Zeit begeistern und die Geschichte bereichern konnten. Generell war das Miteinander im Buch sehr schön, zumal man auch viele verschiedene Hunter:innen von unterschiedlichsten Orten der Welt kennenlernt. Nun bin ich sehr gespannt auf den vierten Band über Ella, da mich diese am meisten begeistern konnte.

Fazit: Auch wenn die zweite Hälfte mich nicht völlig überzeugen konnte, so kann ich hier eine Leseempfehlung aussprechen. Laura und Bianca haben ein tolles Universum geschaffen, bei welchem es immer wieder Freude bereitet in das nächste Abenteuer abzutauchen. Diese Bücher sind Unterhaltung pur, bei welchen ich auch über kleinere Kritikpunkte hinwegsehen kann. Nun bin ich sehr gespannt, wie die Geschichte mit Ella und Wayne weitergeführt wird und freue mich schon sehr auf die Folgebände. Von mir gibt es 3,5/5 Sternen!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 30.06.2021

Today is going to be a good day, and here's why...

Dear Evan Hansen
0

Anmerkung: ich habe dieses Buch auf Englisch gelesen.

Ich danke dem Buch "What if it's us", dass es mir das Universum dieses Musicals vorgestellt hat. Natürlich bin ich zuvor schon über das "Dear Evan ...

Anmerkung: ich habe dieses Buch auf Englisch gelesen.

Ich danke dem Buch "What if it's us", dass es mir das Universum dieses Musicals vorgestellt hat. Natürlich bin ich zuvor schon über das "Dear Evan Hansen" gestolpert, jedoch hatte ich mich nie dazu durchgewrungen auch die Musik zu hören. Nachdem aber im oben genannten Buch ständig über die Lieder gesprochen wurde auch ich neugierig und was soll ich sagen: ich bin dem gesamten Soundtrack verfallen. Nun war ich gespannt auf die Buchform des Musicals, da vor ein paar Wochen der Trailer zum Film veröffentlicht wurde. (TW: Angststörungen, Depressionen, Suizid)

Das Cover: es hat die typischen Farben, mit welchen das Musical beworben wurde. Es ist in meinen Augen nichts Besonderes, jedoch spielt der abgebildete Baum eine wichtige Rolle in der Geschichte, weswegen ich das Motiv gelungen finde. Es ist nett, aber hätte mich nicht nach dem Buch greifen lassen.

Die Handlung: Evan Hansen ist unsichtbar. Zumindest an seiner Schule, da er Probleme hat Anschluss zu finden. Als jedoch einer seiner selbstgeschriebenen Briefe für seine Therapiesitzung in einem ungünstigen Moment in die falschen Hände gerät, bekommt er plötzlich die Chance, auf die er bereits seit Jahren wartet: einfach nur dazuzugehören.

Ich habe angefangen die Musik zu hören, ohne auch nur die geringste Ahnung zu haben, um was sich dieses Musical überhaupt dreht. Nach und nach sickerten kleine Fetzen zu mir durch und mir wurde klar, dass doch einige schwere Themen behandelt werden. Evan bricht sich am Anfang der Geschichte den Arm, die einzige Person, die auf seinem Gips unterschrieben hat, ist Connor. Ein paar Tage später hat sich Connor das Leben genommen und durch einen ungünstigen Zufall denken alle, dass Evan Connors einziger Freund war, weswegen plötzlich die gesamte Aufmerksamkeit der Schule auf ihm lastet. Er verstrickt sich immer mehr in einem Netz aus Lügen, welches so fest gestrickt wurde, dass selbst ich teilweise einen Knoten im Magen bekam, da ich ständig nur an die herannahende Eskalation denken konnte, sollte die Wahrheit ans Licht kommen.

Die Charaktere: Evan ist ein facettenreicher Protagonist. Bereits am Anfang bekommt man einen Einblick in seine Angststörungen, die sich zwar nur in bestimmten Momenten äußern, aber trotzdem realistisch und pur vermittelt wurde. Am Ende der Geschichte hatte ich das Gefühl, ihn besser kennengelernt zu haben, was bei vielen Geschichten nicht der Fall ist. Ich habe mit ihm gelitten, gebangt und hätte ihn sehr oft einfach nur geschüttelt. Nebencharaktere wie Zoe, Alana und Jared waren ebenfalls wichtig für die Geschichte, jedoch wirkten sie teilweise etwas blass auf mich. Wo Evan den Lesenden bis ins kleinste Detail nähergebracht wurde, wurde bei den Nebencharakteren gespart - was ich sehr schade fand, denn diese hatten durchaus Potenzial.

"Dear Evan Hansen" lässt sich wirklich flüssig lesen, jedoch haben mir am Anfang gewisse Haltepunkte gefehlt, um an der Geschichte dranzubleiben. Doch im Laufe der Geschichte tauchten diese vermehrt auf, weswegen ich es am Ende kaum noch aus der Hand legen konnte. Zwar muss ich gestehen, dass ich mir am Ende gerne eine noch kritischere Auseinandersetzung mit Evans Handlungen gewünscht hätte, aber ansonsten konnte es mich - besonders am Schluss - berühren.

Letztendlich muss ich gestehen, dass mir die Musik jedoch mehr im Gedächtnis bleiben wird als das niedergeschriebene Musical. Tatsächlich könnte ich mir auch vorstellen, dass der bevorstehende Film mich noch mehr mitfühlen lassen wird. Das Buch fühlte sich teilweise etwas passiv an. Ich bin froh es gelesen zu haben, aber meine Erwartungen wurden nicht ganz erfüllt, weswegen ich hier 3,5/ 5 Sternen vergebe. Hört Euch unbedingt mal in den Soundtrack rein!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 07.06.2021

Wenn Magie entzweit und vereint

Ein Herz so dunkel und schön
0

Anmerkung: ich habe das Buch auf Englisch gelesen.

Nachdem der 1. Band letztes Jahr überraschend gut war, ist doch einige Zeit verstrichen, bis ich endlich zum 2. Band gegriffen habe. Grey war schon damals ...

Anmerkung: ich habe das Buch auf Englisch gelesen.

Nachdem der 1. Band letztes Jahr überraschend gut war, ist doch einige Zeit verstrichen, bis ich endlich zum 2. Band gegriffen habe. Grey war schon damals der interessanteste Charakter in meinen Augen, weswegen ich neugierig war, mehr über ihn zu erfahren und die Geschichte aus seiner Perspektive zu erleben. Auch wenn es am Anfang doch etwas zäh war und ich manche Szenen im Buch ausbaufähig fand, so war es doch eine kurzweilige und solide Fortsetzung.

Das Cover: generell sind die Cover der Reihe sehr nett gestaltet, aber ich finde sie nicht herausstechend. Dafür sind die englischen Buchrücken der Taschenbuchausgabe besonders, da sie silbern sind und das Licht reflektieren, das finde ich wiederum gelungen.

Die Handlung: diesmal begleiten wir Grey und die Prinzessin Lia Mara. Letztere ist eine neue Protagonistin und Prinzessin eines verfeindeten Königreiches. Rhen wird währenddessen immer mehr von Angst zerfressen und Grey musste aus Emberfall fliehen, da er nicht den Thron besteigen möchte, obwohl er der rechtmäßige Anwärter wäre. Als jedoch Gerüchte laut werden, dass Rhen zu Unrecht auf dem Thron sitzt, führt das zu Unruhen bei den Untertanen und Rhen lässt Grey suchen. Als dieser unfreiwillig wieder nach Ironrose zurückgebracht wird, ändert sich einiges gewaltig. Verzweifelte Menschen sind zu allem fähig und plötzlich werden Feinde zu Verbündeten...

Bereits im Vorfeld habe ich eher gemischte Meinungen zu diesem Buch gesehen: die einen fand es sehr gelungen, andere waren wiederum enttäuscht von einigen Entscheidungen der Autorin. Auch wenn mir die Charaktere und besonders einige Gespräche untereinander sehr gut gefallen haben, so schwächelte die Geschichte an manchen Stellen etwas. Anfangs brauchte die Handlung lange, um mich vollständig einzunehmen und auch fehlte mir hier die Dynamik. Der Showdown wurde relativ unspektakulär und nur über ein paar Kapitel abgehandelt und einen wirklichen Höhepunkt suchte man vergebens. Manchmal hätte ich mir gerne noch die Urban-Fantasy-Elemente aus dem 1. Band gewünscht, aber vielleicht werden diese im letzten Band noch einmal aufgegriffen. Doch bis auf die kleinen Längen wurde ich gut unterhalten. Es liest sich erneut angenehm und hat man die ersten hundert Seiten geschafft, kann man es auch nicht mehr beiseitelegen.

Die Charaktere: diese mochte ich wirklich gerne. Hinter Greys Fassade blicken zu können und ihn abseits von Rhen besser kennenzulernen hat wirklich gutgetan. Er ist erneut sehr loyal, etwas verschlossen, aber trotzdem sehr freundlich. Hier konnte er erneut überzeugen. Auch Lia Mara war eine erfrischende Ergänzung. Sie hat mir zwar anfangs etwas besser gefallen, da ihr Verhalten zum Ende hin doch einen zu großen Kontrast zum Anfang darstellte und ich ihren Kampfwillen etwas vermisst habe, aber ansonsten war sie eine nachvollziehbare Protagonistin. In diesem Band lernen wir auch Noah und Jacob besser kennen. Neu dazu kommen noch Tycho und Iisak. Letztere waren meine persönlichen Favoriten im Buch und konnten die Geschichte mit ihren Charakterzügen und Gesprächen sehr bereichern.

Insgesamt habe ich eine andere Geschichte erwartet, eine mit mehr Dynamik und Tiefe. Beides fehlte etwas in "A heart so fierce and broken" und das hat man an einigen Stellen deutlich gemerkt. Jedoch kann ich trotz meiner Kritik eine Leseempfehlung aussprechen und bin gespannt, wie die Trilogie enden wird. Das letzte Kapitel hat nämlich einen neuen, spannenden Handlungsstrang eingeleitet. Von mir gibt es 3,5/5 Sternen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere