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Veröffentlicht am 17.08.2021

Mal ein ganz anderer Jacobsen…!

Das Versprechen
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Steffen Jacobsen lebt in Kopenhagen, ist Autor und Chirurg und hat mit der Reihe um die Kommissarin Lene Jensen und den Ermittler Michael Sander bereits 5 Bücher erfolgreich veröffentlicht.
 
Das Hörbuch ...

Steffen Jacobsen lebt in Kopenhagen, ist Autor und Chirurg und hat mit der Reihe um die Kommissarin Lene Jensen und den Ermittler Michael Sander bereits 5 Bücher erfolgreich veröffentlicht.
 
Das Hörbuch „Das Versprechen“ hat ungekürzt eine Länge von 3 Stunden 44 Minuten und ist im Saga Verlag erschienen. Es wird gelesen von Josef Vossenkuhl. Veröffentlichung am 30.07.2020.
 
Da ich alle Bücher von Steffen Jacobsen bisher gelesen habe und mich auf jeden neuen Band der Reihe um Jensen/Sander freue, fand ich auch auf diesen Buch interessant, diesmal allerdings in der Hörversion.
Die Story an sich erinnert mich eher an einen Roman. Nina und Gabriela, zwei Frauen mit schwieriger Vergangenheit, lernen sich im Gefängnis kennen und durchleben eine harte Zeit, vor allem als eine entlassen wird und die andere im Gefängnis zurückbleibt. Eine Geschichte, die kurzweilig und wie gewohnt gut geschrieben ist, aber sicherlich auch der Kürze geschuldet, einfach nicht so mitreißend ist, wie ich es von Jacobsen gewohnt bin.
Es ist ein wenig vorhersehbar, aber auch oft spannend, durch die kurze Hördauer habe ich allerdings gar nicht so wirklich in die Story gefunden, dann war es auch schon wieder zu Ende, ohne einen bleibenden Eindruck zu hinterlassen.
Durch den tollen Sprecher Vossenkuhl, der diese Geschichte mit seiner wunderbaren Stimme und unverwechselbarem Tiefgang liest, ist es dennoch ein gut hörbaren und nicht langweiliges Buch, wie ich finde.
 
Es bleibt einfach ein wenig schwierig, dass man Jacobsen als wirklich tollen Autor kennt, der Geschichten erzählt, die unglaublich spannend und ausgeklügelt sind und man das hier nicht ganz so wiederfindet. Gegen Jensen und Sander haben es vielleicht neue Hauptpersonen, mögen sie auch noch so tough sein, einfach nicht leicht.
Trotzdem habe ich es gern gehört!

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Veröffentlicht am 29.04.2020

Gelungenes & spannendes Debüt - Der Apfel fällt nicht weit vom Autorenstamm...!

Das Dorf der toten Seelen
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Autorin:
Camilla Sten ist die Tochter der erfolgreichen Bestsellerautorin Vivenca Sten. „Das Dorf der toten Seelen“ ist das Debüt der jungen Schwedin, sie hat allerdings auch schon an einigen Büchern ...

Autorin:
Camilla Sten ist die Tochter der erfolgreichen Bestsellerautorin Vivenca Sten. „Das Dorf der toten Seelen“ ist das Debüt der jungen Schwedin, sie hat allerdings auch schon an einigen Büchern ihrer Mutter mitgeschrieben.

Inhalt:
Es geht um die unheimlichen Geschehnisse im Dorf Silvertjärn. Denn dort sind vor 60 Jahren, auf unerklärliche Weise, alle Dorfbewohner von einem auf den anderen Tag verschwunden.
Die Hochschulabsolventin Alice, deren Großmutter bis kurz vor den tragischen Ereignissen in dem Dorf lebte und ihrer Enkelin das damalige Geschehen in ihren Tagebüchern nahe brachte, möchte eine Dokumentation über die Ereignisse drehen. Mit einem kleinen Team und ebenso kleinem Budget, reist sie in das völlig verlassene Dorf, dort kommt es im Verlauf der Recherchen und Dreharbeiten, neben zwischenmenschlichen Problemen, auch zu unheimlichen und dramatischen Ereignissen…

Schreibstil:
Camilla Sten schreibt sehr angenehm und gut und zügig lesbar. Man befindet sich schnell in der Story und die Charaktere werden dem Leser durch detaillierte Beschreibungen nähergebracht. Die Art zwischen Gegenwart und Vergangenheit zu wechseln, ist immer spannend und das gelingt auch hier sehr gut. Neben den unheimlichen Ereignissen an sich, dröselt die Autorin die private Beziehungen und Probleme auf, das bringt dem Leser die Hauptpersonen immer angenehm nah. Man merkt insgesamt, dass die Autorin einer jüngeren Generation angehört, die sich den Techniken dieser Zeit bedient. Das findet sich auch im Wortlaut wieder.

Fazit:
Das Buch ist spannend, die Story interessant, irgendwie erfrischend geschrieben und auch sehr abwechslungsreich. Camilla Sten ist ein gutes Debüt gelungen, finde ich. Dieser Mix aus Gegenwart, Vergangenheit und dem Tagebuch der Großmutter, den persönlichen Problemen und Schwierigkeiten der kleinen Gruppe untereinander, in der einige mehr und weniger stark in die Ereignisse persönlich verstrickt sind und nicht zuletzt die unheimliche Atmosphäre des verlassenen, verfallenen Dorfes, das alles macht dieses Buch aus. Ich muss schon sagen, dass mich die Geschichte zuerst wirklich fasziniert hat. Es gab dann aber auch ein paar Längen, wo ich dachte, so jetzt muss es aber mal weitergehen. Ging es dann netterweise auch!
Und zwar auf immer mal überraschende Art und Weise. Und als Leser überrascht zu werden, mag ich immer gern.
Das Buch ist spannend, hat eine gute Story und es ist angenehm locker geschrieben. Ein guter Mix aus klassischem Krimistoff und modernem Schreibstil. Es ist allerdings noch etwas Luft nach oben, finde ich.
Aber mir hat das Buch insgesamt gut gefallen, deshalb 4 Sterne...

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Veröffentlicht am 08.02.2020

Das Böse lauert überall, Herzfeld muss wieder "ermitteln"...!

Abgefackelt
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Autor:
Michael Tsokos wurde 1967 in Kiel geboren und Professor für Rechtsmedizin und ein Experte auf dem Gebiet der Forensik. Seit 2007 leitet er das Institut für Rechtsmedizin der Charité. Er hat bereits ...

Autor:
Michael Tsokos wurde 1967 in Kiel geboren und Professor für Rechtsmedizin und ein Experte auf dem Gebiet der Forensik. Seit 2007 leitet er das Institut für Rechtsmedizin der Charité. Er hat bereits mit Autoren, wie Fitzek und Gößling zahlreiche Thriller verfasst. Viele der Bestseller an denen er beteiligt war, wurde bereits für das Fernsehen verfilmt.
Auch der Tsokos Herzfeld-Thriller-Reihe sollen auf echten Fällen und authentischen Ermittlungen basieren.

Inhalt:
Nachdem Paul Herzfeld sich und seine Familie im ersten allein geschriebenen Thriller „Abgeschlagen“ bereits in größte Gefahr gebracht hat, soll er sich nun erst mal von den Strapazen im ruhigen Itzehoe erholen. Allerdings wird er auch dort wieder in einen mysteriösen Fall hineingezogen. Bei der Recherche zu dem den Tod seines Vorgängers in Itzehoe, gerät er in einen Strudel aus Vetternwirtschaft, Macht –und Geldgier. Herzfeld begibt sich erneut in Gefahr und schwankt immer wieder zwischen der Erkenntnis zu wenig Zeit für seine Familie haben und dem unbedingten Willen sich für die Wahrheit einzusetzen und kriminellen Machenschaften anderer ein Ende zu setzen…

Schreibstil:
Tsokos schreibt in „Abgefackelt“ nicht ganz so brutal bzw. beschreibt die Untersuchungen und Vorfälle einfach etwas weniger detailliert. Das ist mir ganz recht und mir gefällt auch diesmal die einfach, locker leichte Art den Lesen mitzunehmen. Es wird hin und her gesprungen zwischen einzelnen Personen, deren Geschichten und Verstrickung in die Vorkommnisse in Itzehoe.

Fazit:
Ich bin ein wenig hin und her gerissen. Grundsätzlich ist es ein wirklich ganz angenehm lesbarer Krimi/Thriller.
Aber mir ist es schon bei „Abgeschlagen“ so gegangen, dass die Personen zwar gut beschrieben werden, aber da es so klar ist wer der Gute und wer der Böse ist, dass das auf Kosten der Spannung geht. Das habe ich bei diesem Buch noch deutlicher gespürt.
Man mag Paul Herzfeld, das ist schon mal klar. Er arbeitet zu viel, hat zu wenig Zeit für seine Tochter und seine Verlobte, ok., das wurde dann auch so oft erwähnt, dass der Konflikt jetzt mehr als deutlich wurde. Alte Bekannte wie Kommissar Tomforde tauchen kurz wieder auf. Neue Personen sind natürlich dabei, mehr Böse, als Gute – gut beschrieben, aber nicht so, dass man irgendwen im nächsten Teil wiedersehen müsste.
Aber Herzfeld ist einfach ein guter Typ und es macht Spaß ihm zu folgen. Aber auch bei allen anderen Figuren ist es sofort klar, wer, was, will, warum und wie es enden wird. Die ganze Geschichte ist so einfach gestrickt und ich wusste eigentlich nach 5 Minuten, wie es ausgehen wird. Und das wird wahrscheinlich jedem so gehen, der öfter Krimis und Thriller liest. Das nimmt natürlich die Spannung.
Merkwürdiger Weise schafft es der Autor aber trotzdem mich mitzunehmen und bringt mich dazu das Buch in einem Rutsch durchzulesen, weil ich eben doch wissen möchte, wie der Herzfeld das alles herausbekommt und ob meine „Vorhersage“ stimmt. Irgendwie ist das ja auch wieder eine Art von guter Schreibkunst.

Tja, wie bewerte das jetzt? Ich gebe trotz meiner Kritik 4 Sterne, weil es ein solider, sehr gut lesbarer Stoff ist. Herzfeld ein Sympathieträger bleibt und ich merke, dass ich auch den nächsten Teil gerne lesen würde.

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Veröffentlicht am 31.01.2020

Doggerland - herrlich entspannter Krimi-Lesestoff aus Schweden...!

Doggerland. Tiefer Fall (Ein Doggerland-Krimi 2)
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Autorin:
Maria Adolfsson wurde in Schweden geboren und bringt mit Tiefer Fall den 2. Teil einer Serie um die Kriminalinspektorin Karen Eiken Hornby heraus, die auf der fiktiven Doggerland Inselgruppe ...

Autorin:
Maria Adolfsson wurde in Schweden geboren und bringt mit Tiefer Fall den 2. Teil einer Serie um die Kriminalinspektorin Karen Eiken Hornby heraus, die auf der fiktiven Doggerland Inselgruppe spielt.

Inhalt:
Kriminalinspektorin Karen Eiken Hornby ist eigentlich noch krankgeschrieben, aber sehnt sich wieder nach einer Aufgabe, zumal sie an den Weihnachtsfeiertagen umzingelt von ihrer Familie und Freunden gerne dem Trubel entfliehen würde. Da kommt ihr die Bitte ihres Chefs gerade recht und sie übernimmt die Untersuchung des zu Tode gekommenen Fredrik Stuub auf der Insel Noorö, die ihr aus ihrer Jugend wohl bekannt ist...zusammen mit den oft grummelnden Kollegen Larsen und Brodal keine leichte Aufgabe...

Mein Fazit:
Das eBook erreichte mich im Urlaub und da man da bekanntlich zwischendurch jede Menge Zeit hat, habe ich es regelrecht verschlungen.
Ich habe es fast in einem Stück gelesen, weil es so wunderbar angenehm geschrieben ist, mit einer Prise Humor, interessanten Hauptpersonen mit Ecken und Kanten, denen zu folgen mir einfach Spaß gemacht hat. Und auch die Landschaft des fiktiven Doggerlands bzw. in diesem Fall die Insel Noorö ist ganz wundervoll detailliert von Maria Adolfsson beschrieben, man fühlt sich in diese herrlich raue Welt versetzt und die Autorin schafft es mit Leichtigkeit den Leser in diesen Bann zu ziehen.
Die ebenso etwas raue Hauptperson, Kriminalinspektorin Karen Eiken Hornby, gefällt mir ausnehmend gut, ein bisschen mit privaten und persönlichen Problemen behaftet, aber das Herz auf dem rechten Fleck und sehr engagiert was den Fall angeht, auch aus persönlichen Gründen, die in die Vergangenheit reichen. Ihre ebenso manchmal leicht schwierig anmutenden Kollegen Larsen und Brodal runden das Trio ab und geben dem Krimi und den Ermittlungen den angemessenen Pfiff. Die Geschichte an sich ist stimmig, plätschert ab und an etwas vor sich hin, aber es macht Spaß die Personen, die Verdächtigen, diverse Nebenschauplätze und Entwicklungen zu verfolgen und gerade zum Schluss hin, ist es auch wirklich spannend...

Den ersten Teil der Reihe habe ich noch nicht gelesen, aber werde das sicher noch nachholen, weil mir die Autorin und ihr Schreibstil sehr gut gefallen, das Gefühl etwas verpasst zu haben durch den „Quereinstieg“ hatte ich aber nicht...
Von mir eine klare Empfehlung, 4 Sterne, weil es mir wirklich richtig gut gefallen hat, aber insgesamt fehlt es mir für die Höchstpunktzahl ein bisschen an durchgehender Spannung...

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Veröffentlicht am 28.11.2019

„Ein ungewöhnliches, aber gelungenes Thriller-Debüt, der Kluftinger-Autoren…“

Draussen
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Inhalt:
Ein junges Mädchen wird im Wald fast zu Tode geprügelt und kann nur mit Mühe fliehen. Sie hat das Leben im Wald mit ihrem Bruder und „Ziehvater“ Stephan satt, aber weiß nicht welche finsteren ...

Inhalt:
Ein junges Mädchen wird im Wald fast zu Tode geprügelt und kann nur mit Mühe fliehen. Sie hat das Leben im Wald mit ihrem Bruder und „Ziehvater“ Stephan satt, aber weiß nicht welche finsteren Menschen hinter ihnen her sind und auch nicht warum.
Es geht um mysteriöse Machenschaften, Machtübernahmen und Mord. Und um das Überleben mit Nichts in der Natur, immer mit der Gefahr und der Angst vor dem/den Bösen im Nacken…

Autoren:
Volker Klüpfel und Michael Kobr sind ein Autorenduo, das durch die Kluftinger Krimis bekannt wurden. Die Reihe um den Kommissar Kluftinger erfreut sich größter Beliebtheit. Dieses Buch allerdings ist der erste Thriller, der beiden Erfolgsautoren.

Schreibstil:
Eine große Überraschung für mich ist der doch sehr gute und entspannte Schreibstil der beiden Autoren. Entspannt, weil außerordentlich gut lesbar, nichts zu Kompliziertes oder Verwirrendes, was die Sprache oder die Kapitel angeht. Gut, weil man sofort drin ist in der Story, die Haupt- und Nebenpersonen detailliert und exakt beschrieben werden, so dass man gleich eine gute Vorstellung bekommt.

Spannung:
Die Spannung wird von Klüpfel und Kobr durch viele verschiedene Haupt – und Nebenschauplätze erzeugt. Diese haben jeweils ganz unterschiedliche Geschichten und verschiedene Protagonisten, das alles hängt zunächst vermeintlich nicht zusammen, aber eben dadurch entsteht die Spannung. Auch durch die vielen Szenen, die im dunklen Wald spielen und die doch oft sehr genau beschriebenen Gefahrensituationen bleibt man als Leser gerne und gespannt dabei.

Fazit:
Tja, mein Fazit ist gar nicht so leicht zusammen zu fassen. Es ist ein gutes, aber auch ungewöhnliches Buch. Da ich die Autoren vorher gar nicht kannte, bin ich positiv überrascht von dem flüssigen und für mich sehr angenehmen Schreibstil. Es hat Spaß gemacht, diese Geschichte zu verfolgen und es hat mich auch von Anfang an gepackt und ich habe mich immer aufs Weiterlesen gefreut. Allerdings ist die Story schon manchmal etwas sehr „crazy“, ich weiß nicht wie ich es anders beschreiben soll, man darf hier auch wirklich nicht zu viel verraten, sonst nimmt das anderen die schöne Spannung, finde ich. Mir war es am Anfang etwas viel Wald, Überlebenstraining und Nahrungssuche, je länger ich gelesen habe, umso mehr haben mir die anderen Personen gefallen, die noch im Buch auftauchen. Diese verschiedenen Handlungsstränge und wie die Personen im Hintergrund agieren, haben das Buch für mich wirklich spannend gemacht. Worauf es hinauslaufen soll, worum es überhaupt geht – das alles stellt sich erst relativ spät heraus und das macht es gut, aber auch gleichzeitig ein bisschen verwirrend.

Mir hat’s gefallen, gut sogar. Ich würde mich auf einen weiteren Thriller der Autoren freuen und gebe gerne 4 Sterne. Für 5 Sterne ist die Geschichte einfach zu weit weg, von dem was ich sonst so lese. Die Thematik trifft nicht so 100% meinen Thriller-Geschmack. Aber ein tolles Debüt von Klüpfel & Kobr in meinem Lieblingsgenre ist es auf jeden Fall und ich kann das Buch sehr guten Gewissens weiterempfehlen…