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Veröffentlicht am 15.01.2023

Zeit zurück

Zeit zurück
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Ein Buch, nicht ganz leicht zu lesen, das mich aber mehr als nachdenklich zurückläßt. Heute, Vergangenheit und Fiktion werden derart gekonnt vermischt, dass es der Autor dem Leser überläßt zu entscheiden, ...

Ein Buch, nicht ganz leicht zu lesen, das mich aber mehr als nachdenklich zurückläßt. Heute, Vergangenheit und Fiktion werden derart gekonnt vermischt, dass es der Autor dem Leser überläßt zu entscheiden, was wir wie haben wollen. Wir lernen den Manager eines großen Finanzkonzern kennen und dessen Frau, eine Ärztin, die mit ihren Kindern in gehobenem Standard leben. Beide nehmen es mit der ehelichen Treue nicht so genau. Aber da gibt es noch die amerikanische Chefin des Konzern, die ihrem Schweizer Vertreter sehr auf die Finger schaut. In einem abgelegenen Bergdorf hat sich ein Schriftsteller in einer kleine Berghütte zurückgezogen. Hier will er seine Schreibblockade umgehen. Bei einem Spaziergang lernt er den kauzigen alten Mann Roduner kennen, von dem niemand weiß, woher er kam und wovon er lebt. Und eben dieser Alte hat panische Angst, jja eine Neurose, dass die Zeit davonläuft. Bei einer Tasse Kaffee beginnt Roduner eine Geschichte zu erzählen von einem Jungen, der in der Graubündener Bergwelt armselig aufgewachsen ist und sehr intelligent war. Er verläßt das einsame Tal, fährt um die Welt, bis er in Mexico zu Vermögen kommt. Aber Johann Baptiste findet keine Ruhe, fährt in die Heimat zurück und sucht immer wieder nach seinen Verwandten. Natürlich ist Wiesard von dieser Geschichte inspiriert und beginnt zu schreiben. Das Buch wechselt beim Lesen immer wieder von der Gegenwart in die Vergangenheit, wobei diese in hellem Druck verfaßt ist, so dass man immer unterscheiden kann, wo man sich gerade befindet. Und beim Lesen ist mir immer wieder der Gedanke gekommen, dass Roduner etwas mit Johann Baptiste verbindet. Ist es Fiktion oder Wahrheit? Thomas Schädler drückt sich beim Schreiben gewählt aus und dennoch ist seine Geschichte sehr leicht zu lesen. Desöfteren mußte ich aber absetzen und mir das Gelesene durch den Kopf gehen lassen.. Das Leben des Johannn Baptiste hat mich sehr fasziniert, ein einsamer Wolf, ein Querdenker, der erst in Mexico langsam zur Ruhe kam. Nichtsdestotrotz werden heutige Probleme angesprochen, wie z.,B. der Ankauf von Fläche für die finanziellen Belange. Ich habe mich sehr gut unterhalten und bilde mir meine Meinung was die Wahrheit sein könnte. Das Cover ist ein altes schwarz-weiß Fot. Der Autor erklärt selbst, dass es sich hierbei um einen Hirten und dem Bauer handelt. Den Hirten wurde am Abend für ihre Arbeit als Lohn eine Mahlzeit gereicht.

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Veröffentlicht am 15.01.2023

Der Mut der Frauen

Der Mut der Frauen
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Dies ist inzwischen der fünfte Band der Falkenbach Saga und die Protagonisten sind hier für mich wie alte Bekannte, die ich wieder treffe. Man schreibt inzwischen das Jahr 1938. Die politischen Verhältnisse ...

Dies ist inzwischen der fünfte Band der Falkenbach Saga und die Protagonisten sind hier für mich wie alte Bekannte, die ich wieder treffe. Man schreibt inzwischen das Jahr 1938. Die politischen Verhältnisse werden immer schlimmer, Hitlers Macht scheint keine Grenzen zu kennen. Elisabeth ist inzwischen wieder schwanger und sie hat Angst, dass ihr Kind wieder behindert zur Welt kommt. Ferdinand ist nun in allen Ehren befördert worden. Die Hausangestellte Inge wird mit ihrer Zwangssterilisation nicht fertig und ist sehr schwermütig. Wilhelmine trauert immer noch um Martin, sie weiß nicht einmal, ob er noch lebt. Und auch Gustav scheint seine Geheimnisse zu haben. Die Ehe von Irma und Leopold ist immer noch auf Messers Schneide, die Fabriken Falkenbach und Lehmann produzieren fast nur noch fürs Militär. Paul-Friedrich erfährt, dass in seiner Firma ein Maulwurf sitzt. Zu guter letzt bekommen die Lehmanns auch noch eine Hausangestellte zugeteilt, die Käthe überhaupt nicht in Ordnung findet. Wie gewohnt, hat die Autorin wieder umfangreich recherchiert, denn ihr Roman deckt sich politisch mit den wahren Begebenheiten. Ihr Schreibstil ist flüssig und sehr gut zu lesen. In dem ganzen Buch ist ein gewisses Spannungspotenzial erhalten und der Leser fiebert mit den einzelnen Personen der Familien mit. Eine Lektüre, die ins sehr guten Einblick in die politischen wie auch sozialen Verhältnisse jener Zeit gibt. Es macht auch deswegen großen Spaß, weil die einzelnen Familienangehörigen ganz detailliert beschrieben werden und zu Wort kommen. Wie üblich und gewohnt endet das Buch wieder mit einem Cliffhanger und man kann es kaum erwarten zu erfahren, wie es weitergeht. Das Cover zeigt wieder das schöne Anwesen der Familie in Bernried am Starnberger See.

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Veröffentlicht am 13.01.2023

Berufe in denen vie gebumst wird

Berufe in denen viel gebumst wird | Erotische Geschichten
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Ich muß sagen, dass Simona Wiles es versteht, erotische Bücher von Frau für Frauen zu schreiben. Hier hat sie wieder ein wirklich tolles Buch mit 11 prickelnden Kurzgeschichten gelandet. Jede Geschichte ...

Ich muß sagen, dass Simona Wiles es versteht, erotische Bücher von Frau für Frauen zu schreiben. Hier hat sie wieder ein wirklich tolles Buch mit 11 prickelnden Kurzgeschichten gelandet. Jede Geschichte für sich ist sexy, für jeden Geschmack ist das passende dabei. Hat man nicht schon immer gesagt, dass Schauspielerinnen sich auf der Besetzungscouch hochschlafen müssen. Hier ist der Beweis. Und welche Frau kann einem Arzt widerstehen. Hier haben wir eine sehr erotische Geschichte. Aber auch bei der Bundeswehr schießt man nicht nur mit den Gewehren. Animateur vergnügen sich hier mit Frauen, Kellnerinnen mit ihren Kollegen. Alles hat den Reiz von etwas verbotenem und ist deshalb auch so interessant und verschafft Lust. Sogar vor dem Yoga machen sinnliche Sexspiele nicht halt. Ein Buch, das sich gut lesen läßt, vor allem weil die Geschichten kurz und knackig sind. Der Schreibstil von der Wiles ist nicht schwulstig und vulgär, sondern lapidar gesagt: Erotisch. Das Cover zeigt eine verführerische junge Frau.

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Veröffentlicht am 12.01.2023

Margherita und der dunkle Widerschein der Welt

Margherita und der dunkle Widerschein der Welt
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Die 80jährige Margherita erinnert sich an die Zeit, als 1939 in England der Krieg ausbrach. Margherita ist italienischstämmig, ihr Vater besitzt eine Brauerei und sie besucht ein Internat. Zunächst erfahren ...

Die 80jährige Margherita erinnert sich an die Zeit, als 1939 in England der Krieg ausbrach. Margherita ist italienischstämmig, ihr Vater besitzt eine Brauerei und sie besucht ein Internat. Zunächst erfahren wir die großen und kleine Probleme eines jungen Mädchens im Internat. Wir sehen, wie die ganze Familie Weihnachten feiert und ihr Bruder Gino und seine Freunde unbedingt in den Krieg einberufen werden wollen. Später wird er als Pilot ausgebildet und gegen die Feinde eingesetzt. Sein Freund Danny ist ein Jude, seine Eltern haben ihn nach England geschickt, damit er vor Hitler und seinen Schergen sicher ist, aber auch in England werden die Juden wie Menschen zweiter Klasse behandelt. Für Margie geht das Leben weiter wie bisher, lediglich die Lebensmittel werden rationalisiert und die Schülerinnen müssen den Gebrauch der Gasmasken üben. Margie erlebe ihre erste Schwärmerei, als sie bei ihrem Onkel Anton untergekommen sind. Ein Buch, das aus Sicht einer 13/14jährigen geschrieben wurde und die den Ernst der Lage noch gar nicht so zur Kenntnis nimmt, zumal in England damals vom Schrecken des Krieges nicht so viel zu merken war. Margie lebt in ihrer Welt mit dem großen und kleinen Sorgen im Internat, ihren Mitschülerinnen und ihren Lehrerinnen. Sie hat ihre erste zarte Liebe durchgemacht. Es ist schade, dass das Buch nicht weitergeht, denn die Kriegsjahre dann ab 1940 waren hart und wären sehr interessant gewesen, zumal mich interessiert hätte, wie das Leben der Familie dann weitergegangen wäre. Am Ende des Buches ist ein Namensverzeichnis, das mir zu Beginn des Buches sehr hilfreich gewesen ist, da zu viele Namen und Personen auf mich eingestürmt sind. Auch das Nachwort finde ich sehr interessant, denn dort ist näher auf die Geschehenisse des Jahres 1939 eingegangen. Das Cover des Buches ziert eine idyllische Landschaft im Abendrot.

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Veröffentlicht am 10.01.2023

Genitaler Mord auf Ibiza

Geni(t)aler Mord auf Ibiza
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Harry Robson versteht es, besondere Bücher zu schreiben. Aber Vorsicht, dieses Buch ist nicht jugendfrei. Es beginnt ganz harmlos und zeigt das Leben eines Jungen in Köln auf, dessen Vater ein Trinker ...

Harry Robson versteht es, besondere Bücher zu schreiben. Aber Vorsicht, dieses Buch ist nicht jugendfrei. Es beginnt ganz harmlos und zeigt das Leben eines Jungen in Köln auf, dessen Vater ein Trinker ist. Der Junge arbeitet sich hoch, lernt eine Frau kennen und mit deren Geld baut er sich ein SM-Studio auf. Eine andere Szene. Ein Hotel auf Ibiza. In einem Zimmer liegt ein toter Mann, sein Geschlechtsteil wurde ihm abgetrennt und in den Mund gesteckt. Commissario Carlos Delgado bittet in diesem Fall seinen deutschen Freund Harry um Hilfe. Gemeinsam nun beginnen sie mit ihren Ermittlungen und nach und nach finden sie eine Spur nach Köln in die SM- und Snuff-Szene. Rückblickend schauen wir auf das Leben des Toten, wir bekommen Einblick in den harten und brutalen Sex in dieser Szene. Das Buch eignet sich wirklich nicht für schwache Nerven, denn hier geht es wirklich mehr als brutal zu. Der Autor beschreibt die mitwirkenden Protagonisten derart genau, dass man meint, sie schon einmal zumindest getroffen zu haben. Sein Sprache ist klar und deutlich, er kommt ohne viel Geplänkel aus und trifft die Sache auf den Punkt. Ein Kriminalfall, den man in einem Rutsch lesen muß. Interessant finde ich auch, dass die Ermittler hier auch ein Privatleben mit allen Stärken und Schwächen haben. Wenn man das Buch dann aus der Hand legt, schwirrt es einem noch ziemlich lange im Kopf herum. Wirklich genial geschrieben, wie all die Bücher von Robson.

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