Die schwarze Lilie
Die schwarze LilieFlorenz im Jahr 1348. Der schwarze Tod rafft einen großteil der Bevölkerung nur so dahin. Der mächtige Bankier Pacino Peruzzi beauftragt Wittekind Tentronk damit, seinen Sohn Ruffo zu suchen, der als Geldeintreiber ...
Florenz im Jahr 1348. Der schwarze Tod rafft einen großteil der Bevölkerung nur so dahin. Der mächtige Bankier Pacino Peruzzi beauftragt Wittekind Tentronk damit, seinen Sohn Ruffo zu suchen, der als Geldeintreiber unterwegs ist. Wittekind ist aus Avignon nach Florenz gekommen und für Peruzzi als Agent tätig. Dieser findet Ruffo, getötet und ans Kreuz geschlagen. Nach und nach werden die Söhne und auch die Vertrauten des Moguls ermordet, er aber scheint das emotionslos hinzunehmen. Wittekind ist dem Täter auf der Spur, einen kräftige Gestalt, ganz in schwarz gekleidet, jedoch entkommt ihn dieser immer wieder. Privat ist Wittekind mit der hübschen Witwe und Gemüsehändlerin Ciocca verbandelt, die ihm zwei Waisenkinder als Bedienstete aufschwatzt. Wir werden auch mit Dichtern bzw. dessen Söhnen in dem Buch konfrontiert und lesen einige Texte dazu. Das erste Drittel des Buches liest sich sehr schwer und träge, da der Autor sehr viel über das Finanzwesen zu der damaligen Zeit und die politische Situation erzählt. Man ist fast gezwungen, weiterzulesen. Auch kommen sehr viele Personen und Namen darin vor, die einen anfangs erschlagen und man immer wieder im Namensverzeichnis nachlesen muß, wer zu wem gehört. Doch dann ab dem zweitem Drittel nimmt das Buch Fahrt auf, Morde geschehen und man hat so seinen Verdacht, jedoch der Schluß und die Auflösung lassen den Leser wirklich sprachlos zurück und man denkt, ob nicht schon früher darauf etwas hingedeutet hat. Die Sprache ist sehr gewählt und elitär und man kann das Buch nicht mal so zwischendurch lesen, denn es forderte enorme Konzentration. Jedenfalls erfahren wir so manches über das Leben zu dieser Zeit, eben genau da, wenn Wittekind in die Schankwirtschaft zu Meo geht und dort die Mahlzeiten einnimmt. Eine weitere Tatsache scheint zu sein, dass die Herren Doktoren die Operationen und andere Eingriffen von den Chirurgen machen ließen, nicht das, was wir heute als Chirurg verstehen, sondern eine Art Bader. Ganz gut sind die Standesunterschiede der Bevölkerung beschrieben, hier die Reichen in Gold und Purpur und da die Armen, die kaum was zu Essen haben. Korruption unter den Großbankiers gab es auch damals schon, ebenso wie verschleppte Konkurse. Alles in allem in Buch, das uns in die Welt des Mittelalters geführt hat. Am Ende finden wir einen Stadtplan von Florenz von 1348. Das Cover zeigte eine schöne Frau, sehr gepflegt und teuer gekleidet.