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Veröffentlicht am 09.12.2022

Ein dänischer Winter

Ein dänischer Winter
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Eine wunderbare Novelle, die sehr gut in die Vorweihnachtszeit paßt, spielt sie doch in den Tagen zwischen dem 20. und 25, Dezember 1929. Minna stammt aus einer Arbeiterfamilie und sie verliert vor Weihnachten ...

Eine wunderbare Novelle, die sehr gut in die Vorweihnachtszeit paßt, spielt sie doch in den Tagen zwischen dem 20. und 25, Dezember 1929. Minna stammt aus einer Arbeiterfamilie und sie verliert vor Weihnachten ihre Stelle als Schreibkraft. Doch sie hat Glück und kommt bei der Familie der Baronin Blixen als Hausmädchen unter. Zwar ist Minnas Traum, Lehrerin zu werden, nun in weite Ferne gerückt und auch der von ihr geliebte und verehrte Mann verlobt sich mit einer anderen Frau. Zur gleichen Zeit ist Baronin Blixen auf Heimaturlaub auf Rungestedlund in Dänemark. Sie ist an Syphilis erkrankt und hat immer wieder Anfälle. Außerdem steht ihre Farm in Afrika kurz vor dem Konkurs und die Beziehung zu ihrem Geliebten Denys Finch Hatton steht kurz vor dem Ende. Minna und die Baronin freunden sich an, obgleich die beiden Frauen unterschiedlicher nicht sein können. Karen Blixen bietet Minna an, sie nach Afrika zu nehmen und stärkt ihr den Rücken, sich als Frau durchzusetzen, die eigene Meinung zu vertreten und sich von niemanden heruntersetzen zu lassen. Beide Frauen lernen voneinander und in der kurzen Zeit ihres Kennens schaffen sie großes Vertrauen zueinander. Jede wird danach ihren Weg finden. Das Buch ist derart realistisch geschrieben und man erfährt hier so manchen geschichtlichen Hintergrund über die Blixen, denn viele kennen sie ja nur aus dem Film "Jenseits von Afrika": Die Autorin hat hier umfangreich recherchiert, ihre Sprache ist deutlich klar und kommen ohne viel Schnörksel aus. Es macht wirklich großen Spaß, dieses Buch zu lesen, auch die Naturbeschreibungen, die Kälte, der Schnee lassen sich vom Leser nachfühlen. Zudem wird der Hl. Abend mit dem bunten Lichterbaum und das Zusammentreffen der ganzen Famlie beschrieben, das man sich selbst auf das Weihnachtsfest freut und es so richtige Weihnachtsstimmung versprüht. Ein Buch, das man bestimmt noch ein zweitesmal zur Hand nehmen wird

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Veröffentlicht am 04.12.2022

Das kleine Chalet in der Schweiz

Das kleine Chalet in der Schweiz
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Mina ist ein richtiges Energiebündel. Sie entwirft in einer Testküche neue Rezepte. Als sie ihrem Verlobten dann einen Heiratsantrag macht, kommt heraus, dass er sie mit ihrer besten Freundin betrügt. ...

Mina ist ein richtiges Energiebündel. Sie entwirft in einer Testküche neue Rezepte. Als sie ihrem Verlobten dann einen Heiratsantrag macht, kommt heraus, dass er sie mit ihrer besten Freundin betrügt. Kurz entschlossen besucht sie ihre Patentante in der Schweiz, die dort ein kleines Chalet betreibt. Mina ist davon begeistert über die Schweizer Gerichte und die Schokolade Aber schon auf der Zugfahrt lernt sie den charismatischen Luke kennen, von dem sie sofort geküßt wird. Und zu allem übel wohnt er auch noch in dem Chalet der Tante. Mina hat von den Männern die Nase voll und will sich hier in der Schweiz nur noch erholen, die neuen Gerichte und Kuchen kennenlernen und mehr über die Schokoladenherstellung erfahren. Wird sie dem smarten Mann widerstehen können. Die Autorin hat mit diesem Buch wieder einen kurzweiligen Frauenroman geschrieben, mit dem sie ihre Reihe der Romatic-Escapes fortsetzt, mit denen sie uns schon nach Kopenhagen, ToKio, Brooklyn, Paris und Island entführt hat, Das Buch liest sich einfach, man kann damit toll abschalten und fühlt sich gleich mit Mina heimisch. Hier werden die Probleme der ganz normalen Frau von heute beschrieben, Mina ist eine Frau wie du und ich. Man fühlt sich beim Lesen verstanden und gut aufgehoben, ein Buch, das man unbedingt weiter empfehlen soll.

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Veröffentlicht am 28.11.2022

King Fu Mama

Kung-Fu Mama
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Ein mehr als unterhaltsamer Frauenroman, Schon das knallgelbe Cover mit der kämpfenden Mama löst fröhliche Stimmung aus. Marlene ist eine alleinerziehende Mutter. Der Vater des Kindes, ein Musiker, hat ...

Ein mehr als unterhaltsamer Frauenroman, Schon das knallgelbe Cover mit der kämpfenden Mama löst fröhliche Stimmung aus. Marlene ist eine alleinerziehende Mutter. Der Vater des Kindes, ein Musiker, hat sich schon bald aus dem Staub gemacht. Und nun erzieht Marlene ihr Kind mehr recht als schlecht alleine. Das Geld ist mehr als knapp, da der Vater keinen Unterhalt leistet und sie muß jobben. Leider hat die Lehrerin an dem kleinen Stephan immer etwas auszusetzen, da er etwas übergewichtig ist. Deswegen meldet ihn Marlene beim Kung Fu an. Sie macht das erste Training mit und kann sich danach vor lauter Muskelkater nicht mehr bewegen. Steffi ist von der Sportart total begeistert und Marlene bekommt Schnappatmung und weiche Knie, wenn sie den Chinesen sieht, Und dann steht nach vielen Jahren plötzlich Steffis Vater vor der Tür und möchte einziehen. Ein sehr gut geschriebene Geschichte, die die Probleme alleinerziehender Frauen passend beschreibt. Auch Marlene möchte immer für ihr Kind da sein und arbeitet deswegen nicht Vollzeit, hat aber massive Geldprobleme. Ich habe mich beim Lesen sehr amüsiert, kommen doch etliche lustige Passagen in dem Buch vor. Besonders genau wird hier auch die Kampfsportart mit den passenden Begriffen beschrieben. Das Buch ist in fünf große Kapitel geteilt und diese wieder in kleinere Abschnitte mit dne passenden Überschriften dazu. Wer eine kurzweilige Unterhaltung haben will, ist mit diesem Buch mehr als gut beraten.

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Veröffentlicht am 20.11.2022

Ein Abend mit Marilyn

Ein Abend mit Marilyn
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Ein Buch, das ich nicht gerade als Biografie bezeichnen möchte, aber dennoch zeigt es uns das Leben dieses Filmstars. Ich war daran so interessiert, dass ich es an einem Wochenende ausgelesen habe. Schon ...

Ein Buch, das ich nicht gerade als Biografie bezeichnen möchte, aber dennoch zeigt es uns das Leben dieses Filmstars. Ich war daran so interessiert, dass ich es an einem Wochenende ausgelesen habe. Schon das Cover zeigt die Göttin mit ihren platinblonden Haaren und dem verschlafenen Katzenblick, eben typisch die Monroe, wie sie in der Welt bekannt war. Das Buch beginnt 1962 am Vorabend ihres 36. Geburtstages. Viele Gäste sind erschienen, nur das Geburtstagskind läßt stundenlang auf sich warten, was man von ihr ja kennt. In dem italienischen Lokal sind ihre Ex-Männer erschienen, Billy Wilder, Sir Olivier, Lauren Bacall und sogar ihre Mutter, die dement in einem Pflegheim lebt. Doch Marilyn hat sich an diesem Abend wieder mit Pillen vollgeknallt, ihre Agentin braucht Stunden, um sie wieder einigermaßen clean zu bekommen. Und hier wird jetzt rückblickend auf das Leben der Norma Jeane Baker geschaut. Ihre Mutter bekam sie als lediges Kind, das sie zu Pflegeeltern gab. Diese wurden mehrmals gewechselt bis sich dann eine Freundin ihrer Mutter des Mädchens annahm. Deren Mann aber vergeht sich an dem Mädchen, so dass sie zu einer älteren Dame kam, immer wieder ihrer Umgebung entrissen wurde uns sie nie Wurzeln schlagen konnte. Marilyn wuchs zu einer Schönheit heran und heiratete sehr jung, nur damit zu Unterschlupf fand. Sie wurde als Fotomodell entdeckt und kam dann dadurch zum Film. Ihre Ehen hielten nie lange, nach einer Fehlgeburt bekam sie keine Kinder mehr. Marilyn war war voller Zweifel und hatte kein Selbstwertgefühl. Sie merkte sich ihre Rollen schlecht, nahm Tabletten und Alkohol, um freier leben zu können. Sogar mit den Kennedybrüdern soll sie eine Affäre gehabt haben, die aber im Dunklen bleiben mußte, wegen der politischen Karrieren. Das Buch zeichnet das Leben dieser Frau wieder, die unglücklich war und immer auf der Suche nach Liebe und Geborgenheit. Der Roman endet damit, dass nach Stunden Marilyn erscheint und als Überraschung aus einer Torte hüpft. Und dann kommt doch noch Mr. President. Ein Leben, das nach außen hin voller Glanz und Gloria war und im Inneren einen zutiefst verzweifelten Menschen darstellt.

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Veröffentlicht am 12.11.2022

Jans Weg

Jans Weg
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Ein Buch, das uns demütigt macht und uns wieder zeigt, wie froh wir sein dürfen, gesunde Kinder zu haben. Jans Eltern freuten sich auf das Kind, die Mutter genoß die Schwangerschaft und Jan entwickelte ...

Ein Buch, das uns demütigt macht und uns wieder zeigt, wie froh wir sein dürfen, gesunde Kinder zu haben. Jans Eltern freuten sich auf das Kind, die Mutter genoß die Schwangerschaft und Jan entwickelte sich bis zu seinem vierten Lebensjahr nahezu normal, bis dann festgestellt wurde, dass er verschiedene Tätigkeiten nicht einfach ausüben kann. Er entwickelte sich langsam aber stetig zurück, zuerst konnte er sogar noch Fahrrad fahren, bis er letztendlich gehen und sprechen verlernte. Zunächst konnte die Ärzte nicht feststellen, was Jan fehlt, bis dann endlich die Diagnose kam, Jan leidet an einer sehr seltenen Stoffwechselerkrankung, die auch das Goldberg Syndrom genannt wird. Die Mutter setzte sich voll für ihr Kind ein, tat alles, damit der Junge einigermaßen normal leben konnte. Sie nahm ihn mit in den Urlaub, auf Kindergeburtstage und auch zum Essen. Aber nach und nach entwickelte er Eigenheiten, so dass er den Leuten auffiel und sie ihn regelrecht begafften. Ich frage mich, wieviel Kraft die Mutter aufbringen mußte, um dem kranken Kind gerecht zu werden, zumal sie ja noch einen weiteren Sohn hatte. Sie war Tag und Nacht für ihn da. Als Jan erwachsen wurde, kam er in eine betreute Wohngruppe, aber auch hier kümmert sich die Mutter weiterhin rührend um ihn. Dorota Danielewiczs beschreibt in dem Buch schonungslos ihr Leben mit einem schwerstbehinderten Kind: Es ist nicht nur die Krankheit, sondern auch die damit verbundenen bürokratischen Hürden, die sie zu überwinden hat. Immer wieder müssen Anträge ausgefüllt werden, Jan zur Begutachtung, was zudem noch viel Kraft kostet. Das Buch ist in vielen kurzen Kapiteln unterteilt, man spürt teilweise die Überforderung, dass Dorota an die Grenzen ihrer Belastbarkeit stößt. Am Ende des Buches ist ein Foto, das Mutter und Sohn in trauter Zweisamkeit zeigt und trotz der Krankheit hat sich Jan zu einem hübschen jungen Mann entwickelt.

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