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Veröffentlicht am 07.03.2021

Career Suicide

Career Suicide
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Ein Buch, spannender und interessanter kann kein Krimi sein. Ich war von der ersten Seite an fasziniert von dieser Story. Sie beginnt schon vor der Geburt der Zwillingen und sie wurden in kein gute Milieu ...

Ein Buch, spannender und interessanter kann kein Krimi sein. Ich war von der ersten Seite an fasziniert von dieser Story. Sie beginnt schon vor der Geburt der Zwillingen und sie wurden in kein gute Milieu hineingeboren. Schon früh trennte sich der Vater von der Familie und dann zogen sie in einen kleinen Ort nahe Magdeburg, wo sie sehr ärmlich hausten und das Geld immer Mangelware war. Wegen ihrer Armut wurden sie von jeher ausgegrenzt, Bill hatte schon als Grundschüler Ambitionen und wollte seinem großen Idol Nena nacheifern. Mit Fleiß, Aufdringlichkeit, Tücke und ihrem äußerlichen Anderssein faßten sie dann endlich Fuß im Musikgeschäft. Sie wurden durch ihr Management in die Höhe katapultiert, der Monsun-Rausch brach bei den Teenies aus. Aber Tokio Hotel wurde dadurch auch gegängelt, die horrenten Einnahmen ihrer Toures mußten durch viele Personen geteilt werden. Ungeschönt berichtet Bill von seiner Krankheit, seinem Zusammenbruch, seinen Alkohol- und Drogenkonsum. Er sprich auch von einer sehr großen Liebe, die ihn aber an den Rand des Wahnsinns brachte und er heute noch darunter leidet. Als dann der Vertrag mit der Plattenfirma auslief, schrieb die Gruppe wieder ihre eigenen Songs und Bill fand in der Modenbranche und als Moderator und Juror seine weitere Bestimmung. Ich war von dem Buch total hingerissen und konnte es wirklich nicht mehr aus der Hand legen. Die Sprache in dem Buch ist teilweise sehr hart und geht auch manchmal unter die Gürtellinie aber man spürt, dass dieser exzentrische Sänger es mit seiner Biografie sehr ernst meint. Vor jedem Kapitel sind wunderbare Fotos zu sehen, die Bill und seinen Bruder über die 30 Jahre hinweg begleiten. Ich glaube, wenn man das Buch gelesen hat, dann kann man auch die verschiedenen Auftritte und Ausraster dieses jungen Mannes verstehen.

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Veröffentlicht am 05.03.2021

Tot im Teufelssee

Tot im Teufelssee
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Ein Buch, das uns zurückführt ins Berlin von1976. Eine Babyleiche wird im Teufelssee gefunden. Das Kind ist noch nicht vollständig ausgereift. Wie es aussieht, wurde eine Spätabtreibung vorgenommen. Kommissar ...

Ein Buch, das uns zurückführt ins Berlin von1976. Eine Babyleiche wird im Teufelssee gefunden. Das Kind ist noch nicht vollständig ausgereift. Wie es aussieht, wurde eine Spätabtreibung vorgenommen. Kommissar Peter Kappe und sein Kollege Landsberger sind mit den Ermittlungen beauftragt. Bald führt eine Spur in das soeben erst eröffnete Frauenhaus, das von einer Emanze und Frauenhasserin geführt wird, die jeglichen Männern den Zutritt verweigert. Aber damit noch nicht genug. Ein weiterer Todesfall ist zu klären. Polizeimeister Schubert hängt tot im Zaun des Frauenhauses, neben ihm wurde eine rote Wollfaser gefunden. Eine weitere Spur verfolgen die Kommissare auch bei der Redaktion einer revolutionären Frauenzeitschrift, die ebenfalls von Feministinnen geführt wird. Die Autorin beschreibt in ihrem Buch die Vergangenheit derart plastisch und lebensecht. Für mich ist es ein Remake an meine Jugendzeit und es kommen wirklich viele Erinnerungen auf, sei es bei Gegenständen wie z.B. das Telefon mit Hörer und dazugehöriger Schnur oder alte Musiktitel. Die Technik war damals meilenweit von heute entfernt und es gab keine Handys und die genaue DNA. Hier geht es um das Thema das § 218, denn Abtreibung war damals noch strafbar. Die Autorin versteht es gekonnt, den Spannungsbogen recht hoch zu halten und der Leser überlegt, wer gemordet hat und wie die Ereignisse zusammenhängen. Das Ende des Buches ist nicht gerade ereignislos. Dies ist schon der 34. Band der Autorin. Ihre Bücher handeln alle vom Beginn des 20. Jahrhunderts an in Berlin. Das schwarze Cover mit der pinkfarbenen Schere ist ein Eyecatcher. Es soll den Leser darauf hinweisen, dass es in dem Kriminalroman um Abtreibung geht. Dies war bestimmt nicht das letzte Buch, das ich von Bettina Kerwien gelesen habe.

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Veröffentlicht am 01.03.2021

Der Himmel über den Menschen

Der Himmel über den Menschen
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Schon das Cover ist ein Eye-Catcher und schon deswegen nimmt man das Buch zur Hand. Ein Mensch steht in einer Aura von strahlendem Licht und der Mond ist umhüllt von glühendem Lava, das auf die Erde fließt. ...

Schon das Cover ist ein Eye-Catcher und schon deswegen nimmt man das Buch zur Hand. Ein Mensch steht in einer Aura von strahlendem Licht und der Mond ist umhüllt von glühendem Lava, das auf die Erde fließt. Wir lernen den Astrophysiker Steven Thaillor kennen. Schon durch seine Eltern wird er auf die Planeten und die weite des Horizont hingeführt. Nach seinem Studium verhilft ihm ein Gönner sehr schnell zu einer Stelle als Uniprofessor, nebenher arbeitet er mit seinen beiden Freunden an Computerspielen, die den Spieler durch Manipulation in eine andere Welt beamen soll. Bei der Eröffnung der NASA-Station darf er als erster das neue Weltraumteleskop bedienen. Und da macht er eine erschreckende Entdeckung. Ein unbekanntes Objekt rast mit Geschwindigkeit auf die Erde zu. Wird es die Erde vernichten? Steven arbeitet sich immer mehr in die Materie ein, er unternimmt virtuelle Reisen und kann bald nicht mehr richtig unterscheiden, was im Weltall passiert. Ich war von diesem Buch total fasziniert, denn ich bin schon immer der Meinung, dass es Dinge zwischen Himmel und Erde gibt, die der Mensch sich nicht erklären kann. Warum soll die Erde der einzige Planet sein, auf dem intelligente Wesen leben? In den Weiten des Universums gibt es bestimmt noch anderes Leben. Wie lange werden wird die Erde noch bestehen, bis sie im Weltall verglüht? Ein Buch, das sehr viel erläutert, man lebt und leidet mit Steven und seiner Familie. Und dann diese Endzeitstimmung? So stellen wir uns auch das Leben nach einem Angriff mit nuklearen Waffen dar. Das Buch wird mich noch sehr lange beschäftigen und man hat so manche Fragen und schaut auch mit anderen Augen den Sternenhimmel an. Ich bin total begeistert.

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Veröffentlicht am 26.02.2021

Festa Mortale

Festa Mortale
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Wieder ein super gut geschriebener Krimi der Autorin. Dies ist bereits Band drei über das Ermittlerteam Graf/Teubner. In Unna findet das jährliche italienische Fest statt. Alt und Jung sind hier unterwegs, ...

Wieder ein super gut geschriebener Krimi der Autorin. Dies ist bereits Band drei über das Ermittlerteam Graf/Teubner. In Unna findet das jährliche italienische Fest statt. Alt und Jung sind hier unterwegs, um den italienischen Flair zu genießen. Auch der 10jährige Torben ist hier und macht mit seiner Mutter eine Fahrt mit dem Riesenrad. Beim Aussteigen meint er seinen Vater gesehen zu haben. Er springt ihm nach und wird von da an nicht mehr gesehen und seine Mutter meldet ihn als vermißt. Das Kind wird am nächsten Tag neben einem Toten gefunden. Aber das Morden geht weiter und es handelt sich dabei um Personen, die irgendwie mit dem Jungen eine Verbindung haben. Die Autorin beschreibt darin die Protagonisten derart lebensnah und man meint, diese Personen selbst zu kennen. Von den ersten Seiten ist die Spannung voll da, erhöht sich von Kapitel zu Kapitel. Meint man, auf der richtigen Fährte zu sein, erweist sich das dann schon bald wieder als falsch und man hat einen neuen Verdächtigen. Der Schreibstil ist sehr gut, man liest schnell, denn die Ausdruckweise ist sehr lebendig. Man zittert mit und kann sich von dem Buch keinesfalls mehr losreißen. Auch das Privatleben der Ermittler wird beschrieben und es sind Menschen wie Du und ich und keine Supermänner als James Bond. Sehr gut habe ich die Einschübe in kursiver Schrift gefunden, denn hier äußert der Täter seine Gefühle und Gedanken. Das Cover zeigt Unnas überfüllte Straßen auf dem Fest in Vogelperspektive. Ein Buch, das sich zu lesen lohn und voller Spannung warte ich auf den vierten Band.

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Veröffentlicht am 15.02.2021

Großwildjäger

Großwildjäger
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Ein Buch, das sehr an die Substanz geht und ich mußte beim Lesen wirklich das eine- oder anderemal innehalten, um den Inhalt verarbeiten zu können. Kurt kommt nach einer normal verlaufenden Schwangerschaft ...

Ein Buch, das sehr an die Substanz geht und ich mußte beim Lesen wirklich das eine- oder anderemal innehalten, um den Inhalt verarbeiten zu können. Kurt kommt nach einer normal verlaufenden Schwangerschaft als erstes Kind der Autorin zur Welt,. Zunächst erscheint es ein gesundes Kind zu sein, doch nach einer weiteren Untersuchung stellt sich heraus, dass Kurt einen vierfahren Herzfehler hat und sofort operiert werden muß. Doch diese bleibt nicht die einzige OP und Kurt muß sich noch weiteren Eingriffen unterziehen. Hier wird der Klinikalltag beschrieben, das Bangen und Hoffen der Eltern und Angehörigen, die Schwierigkeiten, die sich mit einem kranken Kind ergeben, die ihre gesamte Zeit bei Kurt im Krankenhaus verbringen wollen. Aber das alltägliche Leben muß weitergehen, der Vater muß wieder arbeiten, wo sein Kind in der Klinik um sein Leben ringt. Hier sehen wir, dass alles andere banal und nebensächlich ist, denn das Kind ist das Hauptthema und jede kleine Regung des Jungen läßt einen Hoffnungsschimmer aufblitzen. Das Ende hat mir außerordentlich gefallen, denn wir erfahren, dass Kurt zu einem gesunden Jungen herangewachsen ist. Ein Buch mit Tiefgang.

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