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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 21.02.2019

Anfang 40-Ende offen

Anfang 40 - Ende offen
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Vera ist Mitte 40 und Chefin einer Agentur.Die 18jährige Tochter steht vor dem Abitur und ihr Mann Sven hat sie nach 20 Jahren für eine jüngere verlassen. Nun will Vera nochmals frisch durchstarten und ...

Vera ist Mitte 40 und Chefin einer Agentur.Die 18jährige Tochter steht vor dem Abitur und ihr Mann Sven hat sie nach 20 Jahren für eine jüngere verlassen. Nun will Vera nochmals frisch durchstarten und so leben, wie es ihr gefällt, ohne Kind und Kegel und ohne Verpflichtungen. Doch dann lernt sie bei der Komitee für den Abiball den 14jahre jüngeren Paul und Referendar in der Klasse ihrer Tochter Greta kennen und lieben. Sie hat erhebliche Zweifel wegen des Altersunterschiedes. Aber gleichzeitig versucht ihr Mann Sven die Scheidungstermine ständig zu boykotieren, denn mit seiner jungen Freundin läuft es nicht zu recht. Nach einem feuchtfröhlichen Abend verbringen sie sogar wieder eine Nacht zusammen und Greta will auch nicht ausziehen. Doch dann entwickeln sich die Dinge ganz anders und geraten außer Kontrolle, so dass Vera ihr Leben total anders und neu organisieren muß. Wirklich sehr flapsig und modern gechrieben, bei manchen Episoden erkennt man sich glatt wieder selbst. Die Zweifel und Ängste von Vera werden hier sehr exakt beschrieben, man kann sich direkt in diese Frau hineinversetzen. Die Treffen mit ihren Freundinnen sind immer wieder etwa besonderes und aufheiternd. Das Buch liest sich leicht und flott, die Sprache ist recht einfach und man hat keine Mühe, ein Kapitel nach dem anderen sich einfach reinzuziehen, so interessant und manchmal geradezu komisch werden einzelne Situationen beschrieben. Natürlich ist auch das Cover total hip. Das Buch erschien 2017 und damals waren überall die rosa Flamingos angesagt. Und eben ein solcher pinker Flamingo ziert den Umschlag. Er steht auf einem Bein, das in roten Highheels steckt. Ein Buch zur Unterhaltung, bei dem man perfekt abschalten kann.

Veröffentlicht am 17.02.2019

Die Frau dieverschwand

Die Frau, die verschwand
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Wieder ein spannender Skandinavien-Krimi, der in Norwegen spielt. Die Journalistin Kajsa wird von einem Mann aufgesucht der sie bittet, in einer alten Sache zu recherchieren. 2002 ist auf der Insel ein ...

Wieder ein spannender Skandinavien-Krimi, der in Norwegen spielt. Die Journalistin Kajsa wird von einem Mann aufgesucht der sie bittet, in einer alten Sache zu recherchieren. 2002 ist auf der Insel ein junges Mädchen verschwunden, dessen Leiche nie gefunden wurde. Eine Zeuge sagte damals aus, dass er sie zuletzt mit ihrem Bruder gesehen hat. Die Beiden hätte gestritten. Kajsa hat Interesse an dem Fall, jedoch ein paar Tage später wird ihr Auftraggeber tot aus dem Meer gefischt. Nun beginnt Kajsa nachzuforschen. Zufällig befindet sich die Mutter des verschwundenen Mädchens in Norwegen. Sie lebt nun im Ausland. Früher war sie als Psychiaterin in der Nervenheilanstalt auf der Inselbeschäftigt. Diese ist aber seit längerem geschlossen. Kaja befragt viele Einwohner über das Mädchen aus und langsam kommt Licht ins Geschehen. Gleichzeitig wird in einem Rückblick von einem Patienten berichtet, der sich seit 40 Jahren in dieser Psychiatrischen Anstalt befindet. Er macht sein Leben lang Aufzeichnungen über seine Wahrnehmungen. Kann man dies alle für bare Münze nehmen. Das Buch ist wirklich sehr spannend aufgebaut. Sehr interessant werden die einzelnen Wahrnehmungen der Personen nach fast 20 Jahren geschildert. Es wird ein Verdächtigter festgenommen. Aber er muß bald wieder freigelassen werden. Bruchstückhaft werden Szenen aus dem Leben des jungen Mädchen bekanntgegeben. Zudem werden auch noch die persönlichen Probleme der Journalistin angesprochen.Ein Buch, bei dem man bei einigen Szenen Gänsehaut bekommt, Da die Schreibweise und die Ausdrucksart der Autorin gut verständlich sind, liest sich das Buch schnell, zudem es vo Spannung knistert. Die ist der dritte Band um die Protagonistin Kajsa Coren. Das düstere Cover mit den dunklen Wolken paßt sehr gut zum Buch.Jedoch kommt ein heller Sonnenstrahl durch die dunkle Wolkendecke. Ein unter die Haut gehender Roman.

Veröffentlicht am 15.02.2019

Was wir zu hoffen wagten

Was wir zu hoffen wagten
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Ein Epos von fast 600 Seiten, das am Ende des Kaiserreichs beginnt und mit dem Aufstieg der Weimarer Republik endet und das uns sehr viel Einblick in den ersten Weltkrieg und dessen Grauen gibt. Erzählt ...

Ein Epos von fast 600 Seiten, das am Ende des Kaiserreichs beginnt und mit dem Aufstieg der Weimarer Republik endet und das uns sehr viel Einblick in den ersten Weltkrieg und dessen Grauen gibt. Erzählt wird hier das Leben der Familie zur Nieden, einem einfachen Adelsgeschlecht, das in Berlin ein Bankhaus betreibt, Die älteste Tochter Felice ist ein Freigeist, sie will sich den starren Regeln der damaligen Zeit nicht unterordnen sondern studiert Jura um Anwältin zu werden. Aber da sie eine Frau ist, wird sie zur letzten Prüfung nicht zugelassen. Willi soll in das Bankgeschäft einsteigen, fühlt sjch aber zum Film total hingezogen und hält sich viel in Babelsberg auf, wo er auch eine Liason mit einer Schauspielerin beginnt. Ille,die jüngste der drei Geschwister ist ein verträumtes Mädchen, das an den Prinzen mit dem weißen Pferd glaubt. Aber um die marode Bank zu retten, wird sie mit einem Metzgermeister verheiratet, der Geld einbringt. Die Ehe steht aber unter keinem guten Stern, da ihr Mann sehr brutal und gewalttätig ist. Doch dann beginnt die Mobilmachung. Die Menschen in Berlin stürzen in einem Freudentaumel, die Männer melden sich freiwillig in den Krieg. Doch bald holt sie die Realität ein, die Männer sterben auf dem Schlachtfeld und an Krankheiten und Hunger. Die drei Geschwister zur Nieden müssen alle ihren steinigen Weg gehen und kommen dennoch gestärkt in ihr Leben zurück. Das Buch zeigt uns Berlin in der Zeit zwischen 1912 und 1919. Das damalige recht eingeschränkte Frauenbild, die Standesunterschiede und dann die Schrecken des Krieges. Sehr viel wird über die Schlachten und der Soldaten auf dem Feld berichtet. Trotz des Umfanges des Buches geht das Lesen leicht voran, da die Autorin den Spannungsbogen immer sehr aufrecht hält. Wir blicken hinter die Kulissen hinter den vornehmen Familien und merken, dass hier vieles nur auf Lug und Trug aufgebaut ist. Ein wirklich sehr interessanten Bild der Zeitgeschichte.

Veröffentlicht am 12.02.2019

Jagdtrieb

Jagdtrieb
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Der Debütroman eines Juristen. Der junge Anwalt Paul Colossa erbt die Kanzlei seines Onkels Oscar in einem Provinzstädtchen, nachdem sich der Onkel aus unerfindlichen Gründen das Leben genommen hat. MIt ...

Der Debütroman eines Juristen. Der junge Anwalt Paul Colossa erbt die Kanzlei seines Onkels Oscar in einem Provinzstädtchen, nachdem sich der Onkel aus unerfindlichen Gründen das Leben genommen hat. MIt der Kanzlei erbt er auch das Haus und die gesamten Angestellten. Dabei hat die Kanzleivorsteherin Christiane ziemlich viel zu sagen. In dem Haus ist auch noch eine Mitbewohnerin, die nicht zu sehen ist, aber des nachts immer am Möbelrücken ist. Das erste Mandat in der neuen Kanzlei ist eine Stalkinggeschichte. Die junge Tochter eines russischen Oligarchen wird von ihrem früheren Lebensgefährten beobachten, angerufen und mit Mails bombardiert. Paul gefällt diese Maja unheimlich gut, weswegen er sich arg ins Zeug legt und sogar persönlich observiert. Aber ist Maja wirklich die bedrohte Unschuld vom Land. Oscar bewegt sich in dieser Sache am Rande der Legalität, was ihm oftmals die Zulassung kosten könnte. Der Autor schreibt in eine sehr spritzigen Art, so dass man sich oftmals das Schmunzeln nicht verhalten kann. Bei all den rechtlichen Ausführungen, dem Ablauf in der Kanzlei und bei Gericht, kann nicht verhehlt werden, dass hinter all dem ein Jurist steckt. Die Kapitel sind recht kurz gehalten, am Ende bleibt der Spannungsbogen, ohne wieder abzuflachen, Und jedes Kapitel beginnt mit einem Jägerjargon. Das Cover gestaltet sich sehr prägnant: Ein Wolf, der den Lesern mit seinen gelben Augen direkt anzuschauen vermag. Dies ist erst der Beginn eine Reihe über den Anwalt Paul Colossa.

Veröffentlicht am 09.02.2019

Bis sich unsere Wege wiede kreuzen

Bis sich unsere Wege wieder kreuzen
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Ein Stoff, aus dem die Träume sind. Ein Buch, das den Leser völlig vereinnahmt und das man nur unschwer aus der Hand legen kann. Susanna, Au PAIR Mädchen in Italien, fährt mit dem Zug zurück nach Deutschland, ...

Ein Stoff, aus dem die Träume sind. Ein Buch, das den Leser völlig vereinnahmt und das man nur unschwer aus der Hand legen kann. Susanna, Au PAIR Mädchen in Italien, fährt mit dem Zug zurück nach Deutschland, nachdem sie einen dringenden Anruf von ihrem Zwillingsbruder erhalten hat. Mit im Abteil ist auch der junge Doktorand Emilie. Die beiden jungen Leute sind sich sehr sympathisch. Beim Aussteigen vergißt er ein Buch und Susanne nimmt es mit, um es ihm zuzuschicken. Aber leider ist keine Adresse im Buch enthalten. Zehn Jahre später: Susanna ist inzwischen mit Stefan verheiratet und pflegt ihre gehbehinderte Schwiegermutter. Das Verhältnis der Beiden ist sehr betrübt, da Susanna der alten Frau nichts recht machen kann. Susanna stellts nun ihre Dissertation hinten an, da ihr Mann Karriere macht und nur an den Wochenenden nachhause kommt. Sie denkt oft noch an die Zugfahrt und Emilio und Emilio geht es nicht anders. Die Ehe von Susanna und Stefan steht unter keinem guten Stern, es kriselt gewaltig. Durch Zufall treffen sich Emilio und Susanna in Bonn in der Bibliothek. Sie fühlen sich sofort zueinander hingezogen. Emilio stärkt ihr den Rücken und bittet sie, mit ihm nach Italien zu kommen. Aber Susanna ist zu pflichtbewußt, sie kann ihre kranke Schwiegermutter nicht verlassen. Doch dann kommt es zum folgenschweren Eklat. Besonders interessant ist, dass das Geschehen einmal aus Sicht von Emilio, dann wieder aus der Sicht von Susanna beschrieben wird. Susanna wird als sehr treu und mit wenig Selbstbewußtsein dargestellt. Immer wieder ordnet sie sich ihrem Mann und der Schwiegermutter unter, stelle ihren Beruf und ihre Bedürfnisse hinten an. Die Autorin schreibt derart authentisch, so dass man sich sofort zu den Protagonisten hingezogen fühlt. Sehr genau und detailgetreu versteht sie es, die einzelnen Charaktere zu schildern. Das Buch wirkt auf keinen Fall kitschig, obgleich hier viel auf die Gefühle eingegangen wird. Das Buch hinterläßt den Leser in Gedanken, man beschäftigt sich noch länger mit dem Gelesenen