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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 30.10.2018

Nur Gisela sang schöner

Nur Gisela sang schöner
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Ein Komiker der einen Krimi schreibt. Ich muß sagen, das ist ihm voll gelungen. Jupp ist in einer kleinen Gemeinde im Saarland Polizist. Sein Job ist langweilig, außer Verkehrssünder und Falschparker hat ...

Ein Komiker der einen Krimi schreibt. Ich muß sagen, das ist ihm voll gelungen. Jupp ist in einer kleinen Gemeinde im Saarland Polizist. Sein Job ist langweilig, außer Verkehrssünder und Falschparker hat er nichts zu tun. Nur die alte Marianne nervt immer wieder mit Einbrechern, aber da ist nie was dran. Seine Feierabende verbringt er öfters mit dem Standesbeamten Günther, der sein Büro im Rathaus Tür an Tür hat, beim Griechen bei einigen Bierchen. Dies gefällt Jupps Frau Inge weniger, weshalb die Beiden auch seit einiger Zeit eine Ehetherapie machen. Und dann finden Inge und Jupp die Nachbarin tot in der Badewanne. Was zunächst als Selbstmord aussieht, entpuppt sich bald als Mord. Im Zuge der Ermittlungen stellt sich schließlich heraus, dass Beate nicht die brave alleinstehende Hausfrau war. Beate war auch Mitglied im Kirchenchor. Es steht nun langsam schlimm um den Chor. Die beste Sängerin bekam vor ein paar Monaten einen Schlaganfall, Beate tot, ein Sänger versucht sich das Leben zu nehmen und ein weiteres Mitglied wurde auf der Fahrt nach Lourdes überfahren. In der kleinen Gemeinde brodelt es und Jupp sieht nun zum erstenmal eine Chance, sich zu profilieren. Dieses Buch ist voller Witz und Klamauk. Besonders der Schlagabtausch in der Familie Backes zwischen Jupp, Inge und der Schwiegermutter ist mehr als köstlich. Man amüsiert sich beim Lesen und muß mehr als einmal schmunzeln und laut lachen. Mit gekonnten Worten und Pointen versteht es der Autor, dem Leser wieder einen Schabernack zu liefern. Trotz dieser Amüsements hat das Buch einige Spannungsbögen und der Leser wird auf die falsche Spur geführt. Das Ende des Buches macht einen dann nachdenklich, auf diesen Mörder hätte bestimmt niemand getippt. Auch das Cove ist passend zum Inhalt gestaltet. Man versteht es aber erst nach der Lektüre des Buches.

Veröffentlicht am 29.10.2018

Die Meisterbanditin

Die Meisterbanditin
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Wer historische Romane liebt, der sollte sich dieses Buch nicht entgehen lassen, zumal ist ein Krimi und voller Spannung ist. Marie muß den elterlichen Hof verlassen, nachdem ihr ihr Bartholomäus mitteilt, ...

Wer historische Romane liebt, der sollte sich dieses Buch nicht entgehen lassen, zumal ist ein Krimi und voller Spannung ist. Marie muß den elterlichen Hof verlassen, nachdem ihr ihr Bartholomäus mitteilt, dass er sie nicht heiraten können. Die Eltern hätten ihm eine wohlhabende Bauerntochter ausgesucht. Verzweifelt nimmt Marie eine Stelle als Küchenhilfe in Schloß Brenz an. Aber hier wird sie von dem Jäger Hubertus, der auch der Geliebte von Herzogin Wilhelmine ist bedrängt. Als sie sich seiner Zugriffe erwehrt, bezichtigt er sie des Diebstahls. Wilhelmine ist über ihren Liebhaber derart erzürnt, dass sie ihm des Schlosses verweist. Marie wird begnadigt und soll als Spionin für sie arbeiten und soll sich einer Gauklertruppe anschließen, um so an die Herrschaften heranzukommen. Doch auch bei den Gauklern hat es Marie schwer, Eifersüchteleien, enttäuschte Liebe und Intrigen bestimmen ihr Leben. Und dann gerät sie selbst in lebensbedrohliche Situationen. Die Autorin versteht es, den Leser gekonnt in die Zeit um 1721 zu führen. Man erfährt hier das Leben vom einfachen Volk und von den höheren Herrschaften. Während die einen darben, schöpften die anderen aus dem Vollen. Da mir die Örtlichkeiten von Schloß Brenz, dem Ulmer Rathaus und den anderen Stätten in diesem Roman bekannt sind, lief das Buch und die Geschichte darin wie ein Film vor meinen Augen ab. Was das besondere an der Geschichte ist ist die Tatsache, dass die meisten geschichtlichen Personen existiert haben, wie Wilhelmine, Bernhard, das Schloß Brenz und Ludwigsburg, das Dorf Brenz sind Marie und andere Personen fiktive Gestalten. So erfahren wir einiges geschichtliches und läßt uns bei offenen Fragen noch nach deren Geschichte nachschlagen. Wie immer sind die Romane von Silvia Stolzenberg eine Reise in die Vergangenheit. Nicht zuletzt ist noch das wunderschöne Titelbild zu erwähnen.

Veröffentlicht am 28.10.2018

Die Unerbittliche

Heather Bishop / Die Unerbittliche
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Dies ist der dritte Fall für Heather Bishop und deren Kollegen Ruben Santiago. Auf ein Ausflugsschiff landet eine weibliche Leiche. Sie war an der Brooklyn Bridge aufgehängt. Es sieht zuerst nach Selbstmord ...

Dies ist der dritte Fall für Heather Bishop und deren Kollegen Ruben Santiago. Auf ein Ausflugsschiff landet eine weibliche Leiche. Sie war an der Brooklyn Bridge aufgehängt. Es sieht zuerst nach Selbstmord aus. Aber im Blut der toten Frau finden sich Spuren eines schweren Rauschmittels. Das gleiche Mittel hatte auch die Tochter eines großem Filmmoguls in sich, als sie tot aufgefunden wurde. Die Spuren führen in die Filmbranche. Der bekannte Star Cary Hudson nimmt gerade in einem alten Abbruchhaus, als wieder eine Leiche einer jungen Frau gefunden wird. Ebenfalls mit diesem Giftcocktails im Blut. Alle drei Frauen kannten sich. Bei den Recherchen von Heather und Ruben geraten die beiden Cops ebenfalls in Lebensgefahr, jemand versucht, sie zu töten. Sie treffen auf New Yorks Unterwelt, mit denen es nicht zu spassen ist. Der Autor schreibt diesen Krimi voller Spannung, die Aktionen und Handlungen überschlagen sich. Hier wird mit Schüssen nicht gespart. Die Ausdrucksweise ist modern und sehr flott, die einzelnen Abschnitte sind kurz und voller Dramatik. Bis zum Schluß weiß der Leser nicht, wer sich hinter den Morden befindet. Und am Ende ist man überrascht, wer der Auftraggeber war. Schon das Cover mit der erhängten Frau und der skizierten Brooklyn Bridge weisen darauf hin, dass dies ein spannendes Buch sein wird.

Veröffentlicht am 25.10.2018

Die Frauen vom Savignyplatz

Die Frauen vom Savignyplatz
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Dies ist der Nachfolgeband von "das Cafe unter den Linden". Das Buch kann durchaus alleine gelesen werden, man baucht keine Vorkenntnisse, aber es ist schön und man freut sich, darin wieder alte Bekannte ...

Dies ist der Nachfolgeband von "das Cafe unter den Linden". Das Buch kann durchaus alleine gelesen werden, man baucht keine Vorkenntnisse, aber es ist schön und man freut sich, darin wieder alte Bekannte zu treffen. Vicky ist 17 Jahre alt, als sie während des Krieges den jungen Soldaten Willi kennenlernt. Sie ist von seiner Unbekümmertheit fasziniert und trifft sich mit ihm heimlich, obwohl sie so gut wie verlobt mit einem vermögenden Mann ist. Ihr und Willi bleiben nur ein paar Tage, dann muß er wieder in den Krieg. Bald merkt sie jedoch, dass sie schwanger ist und sie heiratet Willi. Doch Willi hat nebenher noch andere Frauen und als sie mit seinem fünften Kind schwanger ist, teil er ihr mit, dass er sie verlassen will und zu seiner Jugendliebe zieht. Vicky nimmt ihr Leben selbst in die Hand. Da sie mit ihren Eltern verstritten ist, kann sie von diesen nichts erwarten. Vicky hat schon immer unheimlich gerne Liebesromane gelesen und jetzt kommt sie ihrem Wunsch nach, einen Buchladen zu eröffnen mit Frauenliteratur und gleichzeitig einer Leihbücherei. Doch die Zeiten ändern sich, der Nationalsozialismus mit den Braunhemden kommt an die Macht und auch ihr Buchladen wird dem Hass dieser Gruppe unterworfen. Zudem verbieten viele Männer ihren Frauen, bei dieser alleinstehenden emanzipierten Frau sich Bücher auszuleihen. Dieses Buch handelt in der Zeitspanne zwischen 1916 und 1926. Die Emanzipation einiger furchtlosen Frauen nimmt hier ihren Anfang. Die Haare und die Röcke der Frauen in dieser Zeit werden kürzer, sie versuchen sich, von der Unterdrückung durch ihre Männer zu befreien. Die Autorin beschreibt uns genau das Leben und die Probleme dieser Zeit. Berlin ist in einem Taumel, man lebt, tanzt und genießt das Leben, aber die ersten Auswirkungen der neuen Macht lassen sich mehrfach erkennen. So spürt man hier auch schon den Hass auf die Juden. Ein Roman, der zu Herzen geht. Man leidet und freut sich mit der Protagonistin, die sich durch nichts und niemanden unterkriegen läßt. Eine Hommage an diese Zeit. Auch der Einband des Buches ist wirklich sehenswert. Eine Frau mit Wasserwelle im Stil der 20iger Jahre gekleidet und im Vordergrund das Berlin zur damaligen Zeit.

Veröffentlicht am 25.10.2018

Echo des Lebens

Echo des Lebens
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Ein Buch voller Emotionen, voller Gefühle, der Leser fragt sich dabei, wieviel Unglück kann ein einziger Mensch eigentlich noch ertragen, um nicht ganz zusammenzubrechen. Marion wächst in einem despotischen ...

Ein Buch voller Emotionen, voller Gefühle, der Leser fragt sich dabei, wieviel Unglück kann ein einziger Mensch eigentlich noch ertragen, um nicht ganz zusammenzubrechen. Marion wächst in einem despotischen Elternhaus auf. Von ihren Eltern bekommt sie keine Liebe und Zuneigung, sondern es zählt nur Fleiß und Arbeit. Da lernt sie 17jährig Simon kennen, wird von ihm schwanger. Als ihre Eltern dies erfahren, wird sie verstoßen, aber Simons Eltern nehmen sie großherzig auf. Doch das Glück währt nicht lange. Als die gemeinsame Tochter 9 Jahre alt ist, verunglückt Simon tödlich. Nun steht Marion vor dem Trümmern ihres Lebens. Um das gemeinsam gebaute Haus nicht verkaufen zu müssen und der Tochter die Heimat zu erhalten, vermietet Marion das obere Stockwerk. Es meldet sich ein smarter junger Mann, der das Stockwerk für seinen engsten Freund mieten will, der nach einem schweren Unfall seelisch am Ende ist und seine Beine schwer verletzt sind, Marion entschließt sich schweren Herzens an den Mann zu vermieten. Doch dann treten ungeahnte Schwierigkeiten auf, beide Männer buhlen um die junge Witwe bis zu eine folgenschwere Entdeckung macht. Die Autorin versteht es gekonnt, sehr beeindruckend zu schreiben. Man fühlt und leidet mit Marion. Die 37 Artikel fliegen beim Lesen nur so dahin und trotz der gefühlsamen Welt fehlt es nicht an Spannung und Dramatik. Auch das Cover mit den vielen Raben auf dem Feld hinterläßt beim Leser einen bleibenden Eindruck. Es zeigt uns, welch starke Frau sich hinter Marion verbirgt.