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Veröffentlicht am 20.05.2017

Poetische Sprache, aber sehr reduzierte Handlung und mir deshalb nicht tiefgründig genug.

Das Glück der fast perfekten Tage
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Anita ist Anfang 30 und lebt zusammen mit einer Bekannten in einer WG in Turin. Ihren Lebensgefährten Tancredi, mit dem sie seit einigen Jahren zusammen ist, der Gedanke einer Hochzeit aber doch nie weiter ...

Anita ist Anfang 30 und lebt zusammen mit einer Bekannten in einer WG in Turin. Ihren Lebensgefährten Tancredi, mit dem sie seit einigen Jahren zusammen ist, der Gedanke einer Hochzeit aber doch nie weiter verfolgt wird, sieht sie selten. Für ihn scheint sein Beruf höhere Priorität zu haben als seine Beziehung zu Anita.
Anita selbst ist unglücklich bei ihrer Arbeit in einer Literaturagentur. Viel lieber würde sie neue Autoren entdecken und ihnen zu einem literarischen Durchbruch verhelfen.

Ihre Mutter, zu der sie ein ganz inniges Verhältnis hat, ist an einem Gehirntumor erkrankt, der Körper voller Metastasen und ohne Chance auf Heilung.
Anita gibt die Hoffnung dennoch nicht auf, kann ihre Mutter nicht loslassen und schreibt ihr jeden Abend eine betont fröhliche E-Mail, in der sie von ihrem Tag berichtet: ihrem aufregenden Job und der bevorstehenden Hochzeit mit Tancredi, sogar Enkel stellt sie ihrer Mutter in Aussicht. Sie möchte ihrer Mutter einerseits glaubhaft machen, dass sie glücklich ist, andererseits möchte Anita ihr neue Perspektiven aufzeigen, sie motivieren, neuen Lebensmut zu schöpfen.

Bei einer der Zugfahrten zu ihrer Mutter lernt Anita den Kinderbuchautor Arun kennen, dem sie sich bald näher fühlt als ihrem langjährigen Freund Tancredi.

"Das Glück der fast perfekten Tage" ist ein schmales Büchlein, das wie das Cover liebevoll gestaltet ist, aber eben auch nur eine reduzierte Handlung darbietet. Viel wesentlicher als die Geschichte ist die schöne, bildhafte Sprache, weshalb der Roman zurecht als poetisch bzw. märchenhaft beschrieben wird.
Mir war der Roman - auch bedingt durch die Kürze - nicht tiefgehend genug. Anita, die sich mehr selbst bedauert, als sie mir der Erkrankung ihrer Mutter realistisch auseinanderzusetzen und ihr über beschönigende E-Mails hinaus keine Stütze ist, blieb mir lange zu passiv. Sie hat einen Freund, mit dem sie nur aus Gewohnheit zusammen ist, sich mit ihm nach all den Jahren nicht einmal eine Wohnung teilt und einen Job, der sie nicht erfüllt und sie gerade einmal die Miete ihres WG-Zimmers bezahlen lässt. Erst die Begegnung mit Arun und die daran anschließenden Treffen führten zu einem Umdenken und Anita begann, ihr Leben selbst in de Hand zu nehmen. Aber auch hier blieb mir der Auslöser für ihre Verhaltensänderung zu wage und letztlich nicht schlüssig nachvollziehbar.

Vielleicht gehört "Das Glück der fast perfekten Tage" zu den Büchern, die man unbedingt ein zweites Mal lesen sollte, um nicht nur alle sprachlichen Feinheiten zu erfassen, sondern auch die Beweggründe der Protagonisten zu begreifen.

Veröffentlicht am 12.05.2017

Interessante Grundidee, jedoch wenig spannungsgeladene Handlung aufgrund völlig überzogener Reaktionen der Charaktere

Nur ein kleiner Gefallen - A Simple Favor
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Stephanie wird von ihrer besten Freundin Emily, einer Karrierefrau aber dennoch fürsorglichen Mutter gebeten, ihren Sohn von der Schule abzuholen. Den kleinen Gefallen erledigt Stephanie, die sich nach ...

Stephanie wird von ihrer besten Freundin Emily, einer Karrierefrau aber dennoch fürsorglichen Mutter gebeten, ihren Sohn von der Schule abzuholen. Den kleinen Gefallen erledigt Stephanie, die sich nach dem Tod ihres Ehemanns ausschließlich um ihren Sohn Miles und ihren "Mama-Blog" kümmert gern. Emily holt ihren Sohn Nicky jedoch nicht wie gedacht noch am selben Abend ab und meldet sich auch nicht bei Stephanie. Die Polizei reagiert nur sehr zögerlich, in der Annahme, dass sich die gestresste junge Frau nur eine Auszeit von Ehe, Familie und Job nehmen möchte. Erst als ihr Ehemann Sean von einer Geschäftsreise zurückkehrt, kommen die Ermittlungen ins Rollen und eine Frauenleiche wird gefunden.

Stephanie kann nicht glauben, dass sich ihre selbstbewusste Freundin und liebende Mutter das Leben genommen hat, wie es die Polizei interpretiert. Im Andenken an ihre beste Freundin fühlt sie sich verpflichtet, sich um Nicky und Sean zu kümmern. Einerseits vertraut sie Sean nicht, ist misstrauisch, ob er aufgrund der Lebensversicherung von Emily eine Schuld an ihrem Tod haben könnte, fühlt sich aber sexuell so sehr von ihm angezogen, dass sie sich auf eine Affäre mit dem Ehemann ihrer verstorbenen Freundin einlässt.

Da erzählt ihr Nicky eines Abends, dass er seine Mutter gesehen habe und Stephanie erhält einen irritierenden Anruf...

"Nur ein kleiner Gefallen" ist durch den außergewöhnlichen Aufbau des Romans durch zahlreiche Blogeinträge sehr modern und am Puls der Zeit und durch die wechselnden Perspektiven der Protagonisten noch zusätzlich abwechslungsreich geschrieben. Als Leser erhält man Einblicke in die Gedanken- und Gefühlswelt der beiden Frauen, in denen isch Abgründe auftun. In amerikanischer Manier wird der schöne Schein nach Außen gewahrt, während die Realität ganz anders aussieht.

Die Charaktere sind grundsätzlich böse, so dass man für keinen Sympathien entwickelt, was bei einem Thriller auch nicht unbedingt erforderlich ist. Die Protagonisten sind allerdings auch so eindimensional und stereotyp dargestellt, dass die Handlung früh vorhersehbar war. Spannung kam deshalb kaum auf und der für einen Thriller erforderliche Nervenkitzel blieb völlig aus.

Während ich den Einstieg des Romans mit den Blogeinträgen wirklich gelungen fand und das Verschwinden von Emily so viele Fragen aufgeworfen hat, die Stephanie öffentlich zur Diskussion gestellt hat, flachte der Roman im weiteren Verlauf ab. Die Akteure machten einen zunehmend psychisch gestörten Eindruck und so bewegten sich auch ihre Handlungen ins Abstruse.

"Nur ein kleiner Gefallen" hatte vom Grundgedanken viel Potenzial, das allerdings nur unzureichend ausgeschöpft wurde. Die amerikanische Vorstadtidylle, in der nichts so ist, wie es scheint, und die übertriebenen Reaktionen der Protagonisten ließen eine ausgeklügelte, spannungsgeladene Handlung mit nervenaufreibenden Überraschungsmomenten vermissen.

Veröffentlicht am 08.05.2017

Wenn einen die Liebe zu einem Mann nicht loslässt - ein qualvolles Hin und Her, das mich am Ende nicht berühren konnte

Vor, nach und zwischen dir
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Sandra ist 18 Jahre alt und in einer Beziehung mit Jan, als sie den Soldaten der Army, Andrew, der in Deutschland stationiert ist kennenlernt. Beide haben sofort sehr intensive Gefühle füreinander und ...

Sandra ist 18 Jahre alt und in einer Beziehung mit Jan, als sie den Soldaten der Army, Andrew, der in Deutschland stationiert ist kennenlernt. Beide haben sofort sehr intensive Gefühle füreinander und hoffen jeden Freitag auf ein Treffen in Sandras Stammdisco. Sie tauschen Zärtlichkeiten aus, lassen den anderen aber nie so richtig an sich heran, da Andrews Aufenthalt in Deutschland begrenzt ist.

Andrew wird in den Irak versetzt, wo er 18 Monate stationiert ist. Sandra kann ihn nicht vergessen und sie halten den Kontakt auch über E-Mails aufrecht. Dieser schläft erst ein, als es zu einem Missverständnis zwischen den beiden kommt und sich Sandra zurückzieht. Sie studiert inzwischen und hält sich zu dem Zeitpunkt als Andrew wieder zurück nach Deutschland kommt, in London während eines Auslandssemesters auf. Andrew geht daraufhin zurück in die USA.

Sandra kann ihn immer noch nicht loslassen und stellt über das Internet wieder den Kontakt zu ihm her. Sie besucht ihn sogar in den USA, wo sie einen Sommer gemeinsam verbringen. Zu einer festen Beziehung kommt es allerdings nie und dann hören sie auch über Jahre nichts mehr voneinander.

Sandra "stalkt" Andrew noch immer im Internet und stellt fest, dass Andrew seine Freundin in zwischen geheiratet hat und Vater geworden ist. Auch Sandra ist inzwischen verlobt. Wegen einer Spam-E-Mail kommen sie wieder in Kontakt und sehen sich sogar bei einer Hochzeit von Freunden wieder, wo sie über die Gefühle der Vergangenheit austauschen und klar wird, dass sie ein Paar geworden wäre, wenn Sandra sich festgelegt hätte.

Als Leser taucht man unmittelbar in die Gedankenwelt von Sandra ein, da der Roman fast ausschließlich aus ihren inneren Monologen besteht und die Handlung an sich eher reduziert ist. Ich tat mich schwer damit, die Passivität der Protagonisten nachzuvollziehen. Man begreift zwar, dass sich Andrew und Sandra lieben, versteht aber nicht, warum sie sich einander nicht offenbaren bzw. ihre Gefühle viel eindeutiger zeigen. Das Buch beschreibt über 12 Jahre das Gefühlschaos von Sandra und ihrer unerfüllten Liebe zu Andrew.

Das Hin und Her zwischen den beiden strapazierte meine Nerven, weil ich es einfach nicht verstanden habe. Am Ende hatte ich fast schon Mitleid mit Sandra, das sie wegen ein paar Missverständnissen und ihrer jugendlichen Unbeholfenheit Jahre ihres Lebens verschwendet hat. Andrew ist ein Mensch, den sie nie vergessen wird und den sie selbst vermutlich auch nie loslassen wird, was grundsätzlich nicht schlimm ist, solange man sein Leben weiterlebt und nicht beim kleinsten Zeichen hofft, dass es doch noch zu einem Happy End kommt.

"Vor, nach und zwischen dir" ist ein Roman für all diejenigen, die an die große Liebe glauben, die nicht immer schön sein muss. Es ist ein Roman über Hoffen und Bangen, eine unerfüllte Sehnsucht, aber auch vom Aufgeben der Träume, Abschiednehmen und Loslassen.
Mir fehlten jedoch die tiefen Gefühle der beiden, die das lange Hoffen auf ein Happy End gerechtfertigt hätten. Zudem fiel es mir schwer, Verständnis für Sandras selbst auferlegte Qualen zu finden, weshalb mich die Geschichte nicht in der Art wie erhofft berühren konnte.

Als ich den Klappentext las, bin ich auch irgendwie davon ausgegangen, dass der Roman in der Gegenwart spielt und Sandra aufgrund eines Wiedersehens mit Andrew auf ihre Anfänge zurückblickt. Das ist jedoch nicht der Fall. Die Geschichte der beiden wird chronologisch erzählt.

Der Schreibstil der Autorin ist allerdings angenehm flüssig, so dass der Roman trotz einiger Längen und aufgrund der Zweisprachigkeit doppelten Dialoge, die dem Lesefluss meiner Meinung nach nicht förderlich sind, leicht zu lesen ist.

Veröffentlicht am 29.04.2017

Unterdrückte Konflikte, die sich im Familienurlaub entladen

Sommer mit Emma
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Daniel und Luisa, in deren Beziehung es zuletzt kriselte, möchten mit ihren Kindern einen harmonischen Urlaub verbringen. Da es aufgrund des Alters von Jasper und Lea vermutlich der letzte gemeinsame Familienurlaub ...

Daniel und Luisa, in deren Beziehung es zuletzt kriselte, möchten mit ihren Kindern einen harmonischen Urlaub verbringen. Da es aufgrund des Alters von Jasper und Lea vermutlich der letzte gemeinsame Familienurlaub sein wird, wollten die ihnen mit der Reise auf einem Hausboot durch England etwas Besonderes bieten. Um Jasper zu überreden, durfte sein bester Freund Can mitfahren; zudem darf erstmals auch die 14-jährige Emma, das Resultat eines Seitensprungs von Daniel, die mit ihrer Mutter in den USA wohnt, mit.

Zu sechst ist es denkbar eng auf dem kleinen Hausboot, die Schlafplätze reichen kaum aus, die Nass"zelle" wird überwiegend von Emma in Beschlag genommen und unterdrückte Konflikte gelangen immer weiter an die Oberfläche.

Der 17-jährige Jasper, der ohnehin keinen Bock auf den Urlaub hatte, ist genervt von seiner Mutter, Luisa ist eifersüchtig auf die hübsche Emma, die sich ganz selbstverständlich in den Vordergrund zu stellen scheint, Daniel hat ein Problem damit, dass er als Künstler finanziell von seiner Lebensgefährtin abhängig ist und die naive Lea begreift gar nicht, wie sie von Jasper und Emma hintergangen wird, die heimlich ihre Tagebuchaufzeichnungen lesen. Nur Can, der froh ist, kein Bestandteil der Familie zu sein, hält sich mit Kiffen bei Laune.

Der Roman ist mit Ausnahme von Emma abwechselnd aus der Perspektive aller Protagonisten geschrieben, so dass deren Empfindungen und Handlungen für den Leser nachvollziehbar sind. Emma lernt man nur durch die subjektiven Beschreibungen der anderen kennt und bleibt damit ein wenig mysteriös. Es ist nicht ganz klar, ob sie einfach nur ein von sich überzeugter, eingebildeter Teenager ist, die ihren Vater kennenlernen möchte oder ob sie absichtlich intrigiert.

Auch ohne Überschriften wird durch den für jeden einzelnen Charakter passenden Schreibstil jeweils nach wenige Sätzen deutlich, aus welcher Sicht die Geschichte weitererzählt wird, Zunächst passiert nicht viel, wie das Hausboot schippert auch die Handlung gemütlich vor sich hin. Als Leser ahnt man jedoch von Beginn an, dass es nicht bei einem harmonischen Familienurlaub bleiben wird und wartet nur darauf, dass es zur finalen Katastrophe kommen wird. Als dann dunkle Wolken aufziehen und der strömende Regen einsetzt, entladen sich die Konflikte und unterdrückte Geheimnisse werden offenbar.

Das Autorinnenduo spielt mit Stereotypen und lässt keinen Charakter so richtig positiv wegkommen, so dass ich mit keinem der Protagonisten sympathisierte und dieses Familiendrama lange nicht so eindringlich empfand wie "Kleine Schwester".

Veröffentlicht am 17.04.2017

Generationenübergreifender Roman über den unschätzbaren Wert der Familie und den Mut zu vergeben

Immer wieder im Sommer
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Anna ist zweifache Mutter von Töchtern im Alter von 14 und acht Jahren, geschieden und arbeitet in München als Zimmermädchen. Zu ihrer Mutter Frieda hat sie seitdem sie mit 18 Jahren von Zuhause, dem "Annahof" ...

Anna ist zweifache Mutter von Töchtern im Alter von 14 und acht Jahren, geschieden und arbeitet in München als Zimmermädchen. Zu ihrer Mutter Frieda hat sie seitdem sie mit 18 Jahren von Zuhause, dem "Annahof" ausgezogen ist, keinen Kontakt mehr. Überraschend erhält sie von ihrer Mutter einen Brief mit der dringenden Bitte sie zu kontaktieren.

Statt nach alle den Jahren einfach nur anzurufen, möchte sich Anna mit ihrem alten VW-Bus auf den Weg zu ihrer Mutter machen und anschließend weiter ans Meer fahren, um die Ferien auf Amrum zu verbringen. Dort möchte sie ihre Jugendliebe Jan treffen, der als Sozialpädagoge in einem Kinderheim arbeitet und von dem sie in einer Zeitschrift zufällig gelesen hatte, dass er geschieden ist. Sie hat allerdings nicht damit gerechnet, dass sie die Reise nicht allein unternehmen würde, sondern zusammen mit der gesamten Familie: ihren Töchtern, der Mutter, Hund Hendrik - und Exmann Max.

Der Roman ist aus der Sicht der drei Generationen der Frauen geschrieben: Anna, die die zentrale Rolle im Roman einnimmt, die älteste Tochter Sophie, die mittendrin in der Pubertät ist, kratzbürstig Konflikte mit ihrer Mutter sucht und erste Erfahrungen mit der Liebe sammelt und Mutter Frieda, wobei man in ihre Gedankenwelt durch eine Art von Tagebucheinträgen eintaucht und einiges über die Vergangenheit erfährt.

"Immer wieder im Sommer" ist ein unterhaltsamer Sommerroman, der sich ideal als Urlaubslektüre eignet. Die kurzen Abschnitte sorgen für einen schnellen Perspektivenwechsel, was einerseits für Abwechslung sorgt, andererseits wird so aber auch das Eintauchen in jeden einzelnen Charakter erschwert. Mir persönlich entwickelte sich die Geschichte zudem zu schnell. Nachdem Anna als junge Erwachsene von ihrer Mutter enttäuscht jeglichen Kontakt abgebrochen hat und auch ihre Kinder ihre Großmutter nie kennenlernen durften, nähern sie sich sehr schnell wieder an. Anna bereut ihr Verhalten plötzlich und bedauert, dass sie so engstirnig war und wichtige Zeit mit ihrer Mutter verloren hat. Gleichzeitig nähert sie sich auch ihrem Exmann, der sie betrogen hat, und zu dem sie jedwedes Vertrauen verloren hatte, auf der Reise zu ihrer Jugendliebe überraschend wieder an, was mir trotz der Sehnsucht nach einer intakten Familie nicht so ganz nachvollziehbar war. In diesem Punkt wäre die Geschichte durchaus noch ausbaufähig gewesen und ließ an Tiefgang vermissen.

Frieda, die unter schnell fortschreitender Demenz leidet, ist gezwungen ihren Hof mit den Tieren aufzugeben und kann sich nur in den Eintragungen in ihrem Heftchen öffnen und ihrer Tochter die Vergangenheit erklären. Auch wenn man nur Bruchstücke aus vergangenen Tagen erfährt, zeigt sich, dass sich die Geschichte in Teilen wiederholt und dass sich Mutter und Tochter nicht so unähnlich sind.

Der Roman endet, wie es sich für einen leichten Sommerroman gehört, sehr positiv mit einem für alle Protagonisten glücklichen Ausgang.
"Immer wieder im Sommer" ist ein generationenverbindender Roman über Vergangenheitsbewältigung, die Fähigkeit zu vergeben und ein Buch, das den unschätzbaren Wert der Familie hochhält und zeigt, wie wichtig ein Zusammenhalt trotz aller Unwägbarkeiten und Fehler jedes einzelnen ist.