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Veröffentlicht am 06.06.2020

Setzt das Hin und Her zwischen Emely und Elyas fort. Der Handlung fehlen dabei jedoch neue Impulse

Türkisgrüner Winter
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"Türkisgrüner Winter" ist die Fortsetzung von "Kirschroter Sommer" und knüpft direkt an das Ende von Band 1 der "Emely & Elyas"-Reihe an.
Nachdem Elyas Emely in den letzten Monaten regelrecht gestalkt ...

"Türkisgrüner Winter" ist die Fortsetzung von "Kirschroter Sommer" und knüpft direkt an das Ende von Band 1 der "Emely & Elyas"-Reihe an.
Nachdem Elyas Emely in den letzten Monaten regelrecht gestalkt hat, wundert sich Emely, dass in den letzten Wochen überhaupt nichts mehr von ihm gehört hat. Sie begegnen sich auf einer Halloween-Party wieder, doch Elyas geht Emely ganz offensichtlich aus dem Weg.
Als das Missverständnis zwischen den beiden geklärt ist, schweben sie auf Wolke sieben und offenbaren sich endlich gegenseitig ihre Gefühle. Das Glück ist jedoch nicht von langer Dauer, denn Elyas hat einen schwerwiegenden Fehler begangen und Emelys Vertrauen missbraucht. Wie vor bereits sieben Jahren ist Emely bitter von Elyas enttäuscht und ärgert sich vor allem auch über sich selbst, dass sie erneut auf Elyas charmante Art und seine strahlenden türkisgrünen Augen hereingefallen ist. Elyas bereut sein Verhalten, kommt aber nicht an Emely ran und trifft daraufhin eine alles verändernde Entscheidung.

Wie schon "Kirschroter Sommer" habe ich im Hinblick auf den neu erschienen Roman "Sonnengelber Frühling" auch "Türkisgrüner Winter" erneut gelesen, um mich an die ersten beiden Bände der süßen Young Adult-Liebesgeschichte zu erinnern.
Der zweite Band ist schon wie der erste aus der Sicht der etwas unsicheren Germanistik-Studentin Emely geschrieben, die unsterblich in den Bruder ihrer besten Freundin Alex verliebt ist, es sich aber nicht eingestehen kann bzw. es nicht wahrhaben möchte, da sie in der Vergangenheit von ihm enttäuscht wurde. Und nun scheint sich ihre Befürchtung tatsächlich zu bewahrheiten, als sich herausstellt, dass Elyas Emely hintergangen hat. Die Gründe dafür sind jedoch nachvollziehbar, auch wenn diese sein Verhalten nicht entschuldigen können. Elyas bereut jedoch aufrichtig.
Wie in Band 1 spürt man auch in Band 2 durch die Neckereien und zarten Annäherungen auf allen Seiten, dass Emely und Elyas für einander bestimmt sind und man hofft auf ein Happy End für die beiden. Sie stehen sich jedoch am meisten selbst im Weg und scheitern kläglich daran, sich ihre Gefühle offen und ehrlich zu zeigen.

Der Roman setzt das Hin und Her zwischen Emely und Elyas insofern fort und bietet nicht viel Neues. Nach bereits über 500 Seiten "Kirschroter Sommer", in denen mit dem Unfall der Eltern und dem E-Mail-Verkehr mit Luca für Abwechslung gesorgt wurde, wirken die sexy Reibereien etwas ausgelutscht. Auch eine charakterliche Weiterentwicklung findet nicht statt, was allerdings auch nicht verwunderlich ist, da der zweite Band ohne einen Zeitsprung direkt an Band 1 anknüpft. Da eine eigene Handlung in Band 2 tatsächlich fehlt und die letzten Seiten des Buches eine Wiederholung und Zusammenfassung der bisherigen Geschichte aus Elyas Sicht sind, hätte die Liebesgeschichte auch gut schon mit "Kirschroter Sommer" enden können.
Nichtsdestotrotz ist der Schreibstil von Carina Bartsch weiterhin erfrischend unterhaltsam und trotz der oft eher gedrückten Stimmung ist die Geschichte aufgrund der spritzigen Dialoge und Emelys Sarkasmus durchaus humorvoll.
Auch wenn mich Band 2 nicht so ganz überzeugen konnte, bin ich gespannt, wie es mit Emely und Elyas in "Sonnengelber Frühling" weitergeht und hoffe dabei auf neue Impulse in der romantischen Young-Adult-Geschichte.

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Veröffentlicht am 29.05.2020

Viele hilfreiche Anreize zum Aufräumen und Ordnung halten - vor allem für junge Menschen und Single-Haushalte geeignet

Magic Cleaning
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Das Buch ist in fünf große Kapitel mit mehreren Unterabschnitten gegliedert:

Chaos pur, obwohl man ständig aufräumt
Der Anfang: Komplett entrümpeln
Ganz einfach: Nach Kategorien getrennt aufräumen
Aufräumstrategien ...

Das Buch ist in fünf große Kapitel mit mehreren Unterabschnitten gegliedert:

Chaos pur, obwohl man ständig aufräumt
Der Anfang: Komplett entrümpeln
Ganz einfach: Nach Kategorien getrennt aufräumen
Aufräumstrategien für ein leichteres Leben
Wie Magic Cleaning Ihr Leben verändert

Es handelt nicht von Putztipps oder darum, die Wohnung sauber zu halten, sondern um Aufräumtipps, um dauerhaft für Ordnung zu sorgen.
Aufräumexpertin Marie Kondo berichtet dabei von ihren Erfahrungen mit ihren Klientinnen (sie verwendet durchweg die weibliche Schreibweise) und wie sie ihnen mit ihrer Strategie geholfen hat, Ordnung in ihre Wohnung und damit ihr Leben zu bringen.
Der erste Schritt ist stets das Ausmisten, um sich von unnötigem Ballast zu trennen. Marie Kondo geht dabei sehr rigoros vor, was vielen nicht ganz leicht fallen dürfte, insbesondere wenn es sich um Erinnerungsstücke oder persönlich lieb gewonnene Gegenstände ohne materiellen Wert handelt.
Die Strategie, nach Kategorien und nicht nach Räumen vorzugehen, ist dagegen einleuchtend und erleichtert das Aufräumen. Auch ihr Prinzip, einzelne Gegenstände in Schachteln und Boxen zu bündeln, um Schränke und Regale übersichtlicher und ordentlicher zu gestalten, ist gut und schnell umzusetzen.
Andere "Tipps", wie defekte Geräte einfach nicht mehr zu ersetzen oder Dusch- und Badeutensilien nicht im Badezimmer aufzubewahren, um sich das Putzen zu erleichtern, ist extrem und schlicht nicht praktikabel.

Das Buch gibt viele hilfreiche Anreize und ist besonders für junge Menschen mit wenig Erfahrung und Single-Haushalte geeignet.

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Veröffentlicht am 27.04.2020

Die Ungerechtigkeit des Staatsapparates DDR am Beispiel einer fiktiven Familie - authentisch und einfühlsam, aber ohne Spannung erzählt

Die Seebadvilla
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Grete Faber führt seit Ende des Zweiten Weltkrieges alleine die Pension "Seeperle" in Ahlbeck an der Ostsee. Jeden Tag hofft sie, dass ihr Ehemann Gustav aus der Kriegsgefangenschaft zurückkehrt, von dem ...

Grete Faber führt seit Ende des Zweiten Weltkrieges alleine die Pension "Seeperle" in Ahlbeck an der Ostsee. Jeden Tag hofft sie, dass ihr Ehemann Gustav aus der Kriegsgefangenschaft zurückkehrt, von dem sie seit 1945 nichts mehr gehört hat. Ihre beiden Töchter, die 15-jährige Lisbet und die 20-jährige Henni unterstützen ihre Mutter bei der Bewirtung der Gäste der Pension.

Der Druck auf die Familie steigt, als private Betriebe in der DDR verstaatlicht werden sollen. Grete bleibt standhaft, ist am Ende gegen die Macht von Partei und Staat aber machtlos.

40 Jahre später findet Caroline bei ihrer Mutter einen Brief, in dem es um die Rückeignung einer Villa auf Usedom geht. Caroline ist in München aufgewachsen und hat von ihrer Mutter bisher kaum etwas über die Vergangenheit der Familie in Erfahrung bringen können. Angesprochen auf den Brief, mauert Henriette weiterhin, weshalb Caroline zu ihrer Großmutter nach Berlin fährt, um mehr über ihre Wurzeln zu erfahren.

Der Roman handelt auf zwei Zeitebenen und ist dabei wechselnd aus der Sicht der handelnden Frauen Henriette, Lisbet, Grete und Caroline geschrieben. Der Fokus der Handlung liegt auf der Vergangenheit in der ehemaligen DDR in den Jahren 1952 und 1953. Sie erzählt eine fiktive Geschichte, die sich aber bezogen auf den historischen Hintergrund genau so hätte zutragen können. Die Familie Faber ist nur ein Beispiel von vielen durch die Staatsmacht der DDR enteigneten Familien.

Die Familie verliert jedoch nicht nur ihren materiellen Besitz, sondern weitaus mehr. Die Tragik der Geschichte berührt, auch wenn der Roman eher leise und ohne viel Drama erzählt wird. Ich hätte mir mehr eindringlichere Szenen gewünscht, um die Geschichte packender zu gestalten. Gerade zu Beginn werden der Alltag in der "Seeperle" und die damit verbundenen Arbeiten sehr ausführlich geschildert, wohingegen die politischen Ereignisse und Einschränkungen in der DDR kaum Erwähnung finden. So zieht sich die Geschichte etwas in die Länge und konnte auch in der Tragik der Ereignisse 1953 wenig Spannung erzeugen. Die Gegenwart ist vorhersehbar, weshalb es ausreichend war, diese auf wenige Kapitel zu beschränken. Sie rundet die Geschichte der Vergangenheit ab, hätte aber durch Carolines Gespräche mit Zeitzeugen mehr Potenzial für Emotionen gehabt.

"Die Seebadvilla" ist ein authentisch und einfühlsam geschriebener Roman, der am Beispiel einer fiktiven Familie von der Ungerechtigkeit des Staatsapparates DDR handelt, bei dem mir jedoch die Spannung gefehlt hat. Zudem hätte ich mir eine stärkere Verknüpfung der Familiengeschichte mit den historischen Ereignissen der damaligen Zeit gewünscht. So blieb der Schrecken der DDR etwas vage.

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Veröffentlicht am 06.04.2020

Aufarbeitung eines aktuellen und brisanten Themas in Zeiten von #metoo-Debatten - die Handlung als Roman jedoch eher zäh und erst recht kein Thriller

Whisper Network
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Als der CEO der Firma Truviv, Desmond Bankole, stirbt, wird Ames Garrett, der Chefjurist, als sein Nachfolger gehandelt. Sloane, Ardie und Grace arbeiten seit Jahren als Justiziare bei der Firma und haben ...

Als der CEO der Firma Truviv, Desmond Bankole, stirbt, wird Ames Garrett, der Chefjurist, als sein Nachfolger gehandelt. Sloane, Ardie und Grace arbeiten seit Jahren als Justiziare bei der Firma und haben unterschiedliche Erfahrungen mit Ames gesammelt. Er ist ein schwieriger Mann, um den sich Gerüchte ranken, die von den Firmenleitung ignoriert werden. Mit der drohenden Beförderung von Ames würde ihm eine unkontrollierbare Macht einräumen, was in den Augen der Frauen verhindert werden muss. Als dann auch noch Katherine, eine neu eingestellte Harvard-Absolventin von Ames sexuell belästigt wird, beschließen sie etwas zu unternehmen. Sloane, die mit Ames vor Jahren eine Affäre hatte, setzt ihn anonym auf die BAD-Liste, eine Liste der "Begrapscher aus Dallas", vor denen gewarnt wird. Welche Folgen diese öffentliche Diffamierung haben würde, haben die Frauen zu dem Zeitpunkt nicht geahnt.

Der Roman wird abwechselnd aus der Perspektive der Frauen geschildert, die bei Truviv arbeiten. Grace ist eine junge Mutter, die sich vor ihrer Mutterrolle in die Arbeit flüchtet, Sloane kämpft für ihre Tochter Abigail, die in der Schule gemobbt wird, Ardie ist frisch geschieden und Mutter eines vier jährigen Sohnes. Rosalita arbeitet als Reinigungskraft bei Truviv und kennt die Angestellten durch ihre Beobachtungsgabe.

Die Kapitel aus der Sicht der Frauen werden durch Befragungen und Zeugenaussagen unterbrochen, die belegen, dass Ames nicht nur Täter, sondern auch Opfer ist. Die Aussagen der Frauen werden von der Polizei dabei äußerst kritisch betrachtet. Als Leser hat man das Gefühl, dass die Beschuldigung der sexuellen Übergriffe in der Firma nicht ernst genommen würden. Auch weitere Stimmen, die in der Öffentlichkeit inbesondere von Männern laut werden, sprechen von willkürlichen Anschuldigungen ohne Beweise. Diese Zwischensequenzen sorgen für Spannung, da scheinbar jeder etwas zu verbergen hat und man nicht genau weiß, was am Ende mit Ames passiert ist.

Der Roman beschreibt in Zeiten der #metoo-Debatte ein aktuelles und sehr brisantes Thema. Die Charaktere wirken dabei sehr authentisch, insbesondere die Frauen, die neben ihrem Beruf unterschiedliche Rollen erfüllen müssen, werden lebensnah dargestellt.
Er handelt von Solidarität unter Frauen, von der Vereinbarkeit von Familie und Beruf, aber auch von der Ohnmacht, in Strukturen eingebunden zu sein, in denen man als Angestellte und Frau kaum eine Möglichkeit hat, sich zu wehren, ohne seine Karriere oder gar den Arbeitsplatz zu gefährden. Das Buch ist ein Appell mutig zu sein und aufzuhören, hinter vorgehaltener Hand zu flüstern, sondern den Mund aufzumachen - unabhängig davon, ob man selbst unmittelbar betroffen ist oder Übergriffe beobachtet.

Der Roman erinnerte mich vom Aufbau, Schreibstil und dem Setting in der gut betuchten amerikanischen Gesellschaft an "Big Little Lies". "Whisper Network" liest sich jedoch etwas zäh und wird erst zum Ende hin spannend. Als Thriller wie die "New York Times" ihn an preist, würde ich den Roman allerdings nicht bezeichnen.

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Veröffentlicht am 21.03.2020

Origineller Start, aber im weiteren Verlauf mit zu vielen Längen und einer etwas einseitigen Liebesgeschichte

Für immer und dich
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In der Ringbahn begegnet Jonas einem Mädchen, das weint und ist auf den ersten Blick fasziniert von ihr. Er spricht sie an und lässt sich von ihrer schroffen Art nicht wegstoßen. Gemeinsam fahren sie weiter ...

In der Ringbahn begegnet Jonas einem Mädchen, das weint und ist auf den ersten Blick fasziniert von ihr. Er spricht sie an und lässt sich von ihrer schroffen Art nicht wegstoßen. Gemeinsam fahren sie weiter und steigen an ihren eigentlichen Haltestellen nicht aus.
Nach einem Kuss verabschieden sie sich voneinander und verabreden für nächsten Montag. Doch das Mädchen, dessen Namen Jonas noch nicht einmal kennt, kommt nicht. Er hat keine Möglichkeit sie zu kontaktieren, kann sie aber auch nicht vergessen.
Im Sommer trifft er sie nach sechs Monaten zufällig wieder, aber sie ist verändert und kann sich nicht mehr an ihre Begegnung erinnern. Doch Jonas ist verliebt und lässt nicht locker. Er möchte dem traurigen Mädchen - Josephine - ein Lächeln schenken und gibt in den Sommerferien trotz aller Hindernisse alles dafür, sie zu erobern.

"Für immer und dich" ist ein Jugendroman über die Liebe auf den ersten Blick. Er ist fast ausschließlich aus der Perspektive von Jonas geschrieben, nur zu Beginn erhält man auch vereinzelte Einblicke in die Gefühlswelt von Josephine.

Jonas ist ein 16-jähriger Teenager, der viel Verantwortung trägt. Seine Mutter ist alleinerziehend und mit der Erziehung ihrer drei Kinder überfordert. Der Kühlschrank ist stets leer, der ältere Bruder Karl ein Taugenichts. Das Sandwich-Kind Jonas kümmert sich dagegen rührend um seine achtjährige Schwester. Er lässt sich nicht unterkriegen, hat immer einen flotten Spruch auf den Lippen, hat aber auch den Hang, sich für andere aufzuopfern.
Josephine ist ein einsames, offensichtlich trauriges Mädchen, die sich von ihren Eltern unverstanden und ungeliebt fühlt. Ihren Unmut lässt sie an Jonas aus, so dass es verwunderlich ist, dass er sich auf den ersten Blick in sie verliebt. Sie ist unnahbar und abweisend und stößt ihn immer wieder zurück.
Die Liebesgeschichte konnte mich deshalb nicht so wirklich überzeugen, da ich die Gefühle ich als wenig authentisch empfand. Josephine war mir zu unsympathisch und Jonas zu aufopferungsvoll und unterwürfig.
Darüber hinaus hatte der Roman, gerade wenn Jonas und Josephine nicht zusammen waren, einige Passagen, die unterhaltsam sein sollten, mich aber eher langweilten, da sie für die Geschichte nicht relevant waren. Vielleicht bin ich für Episoden wie die Einhornrettung, die Raviolidose in der Mikrowelle oder Jungsgespräche über PMS einfach zu alt.

Den Beginn des Romans fand ich originell, dann flachte er aber zusehends ab. Die ernsten Themen, die die Geschichte enthält, werden nur oberflächlich behandelt. Die Liebesgeschichte konnte meine Erwartungen aufgrund fehlender Spannungsmomente und in Ermangelung echter Emotionen nicht erfüllen.

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