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Veröffentlicht am 11.11.2020

Abenteuerlich, durchtrieben und romantisch!

Die Romanfabrik von Paris
1

Bei den Charakteren

Die Geschichte
Wir schreiben das Jahr 1851 in Paris. Vierzig Angestellte sind es, die der berühmte Schriftsteller Alexandre Dumas in seiner Romanfabrik beschäftigt. Vierzig willige ...

Bei den Charakteren

Die Geschichte


Wir schreiben das Jahr 1851 in Paris. Vierzig Angestellte sind es, die der berühmte Schriftsteller Alexandre Dumas in seiner Romanfabrik beschäftigt. Vierzig willige Geister, die ihm die beliebten Folgen von Die drei Musketiere und Der Graf von Monte Christo schreiben. Und achtzig Hände sind es, die ihre Tätigkeit bald niederlegen werden.
Denn mit der Ankunft von Gräfin Anna Moll und des Magnetiseurs Etienne Lemaitre bricht großes Unheil über das sonst so prunkvolle Leben von Dumas herein. Nicht nur, dass jemand seine Zeitung zu missbrauchen scheint, um Staatsgeheimnisse zu Tage zu fördern, alle Welt macht ihn nun auch noch verantwortlich dafür. War zunächst die Zensur sein größtes Problem, so befindet der Schriftsteller sich nun auf der Flucht und gleichzeitig auf der Jagd quer durch Europa, an seiner Seite die sehr eigenwillige und furchtlose Gräfin Anna Moll, der vor Jahren von der selben Person - wie nun Dumas - das Leben zerstört worden war.
Ein abenteuerliche Reise beginnt, die unsere Protagonisten an die Grenzen sämtlicher Möglichleiten bringen, sie aber auch in ihrem ganzen Wesen stärker machen wird...

Die Figuren


Zunächst erscheint Alexandre Dumas wie ein Mann, der sich nur um sein eigenes Wohlergehen sorgt und den die Sorgen anderer unberührt lassen. Er schätzt die gute, reiche Gesellschaft und sieht auch sich selbst gern von ihr umgeben. Das bleibt bis zum Schluss so. Dennoch zeigen sich im Verlauf der Geschichte immer wieder herzliche, aufopferungsvolle und hilfsbereite Eigenschaften an ihm, die seinen ganzen Charakter immer sympathischer machen.
Auch Anna Moll entwickelt sich weiter. Zu Beginn der Geschichte hat sie kaum ein gutes Wort für Dumas Geschichten übrig und ist gerade zu verklemmt was die Themen seiner Romane betrifft. Doch je abenteuerlicher die gemeinsame Reise wird, desto mehr wächst Anna über ihre Abneigung zu seinen Geschichten hinaus. Gleichzeitig behält sie jedoch auch ihre vornehme Art, ihre Hartnäckigkeit und vor allem ihre (mir) liebste Eigenschaft: dass sie niemals aufgibt; egal wie ausweglos die Lage erscheint!

Schon zu Beginn des Buches fühlte ich eine gewisse Unstimmigkeit dem Magnetiseur gegenüber. Lemaitre ist durchtrieben, skrupellos und würde alles tun, um seine Ziele zu erreichen. Dennoch hat er mir als Schurke wirklich gut gefallen!

Der Schreibstil


Sehr positiv sind mir die Beschreibungen der Menschen, der Geräusche und Gerüche der drei Städte und auch die Umgebung im Gedächtnis geblieben. Der Autor hat eine wirklich schöne Ausdrucksweise, die mir schon auf den ersten Seiten aufgefallen ist und die mich beim Lesen noch mehr in die Geschichte hat eintauchen lassen. Dabei war der Schreibstil stets flüssig und die Worte passend zur Zeit der Geschichte gewählt.

Das Cover


Das Cover war es, welches mich auf die Geschichte erst aufmerksam gemacht hat. Ein großes Lob an Lübbe! Die goldenen Ornamente und die romantische Schrift des Titels finde ich wunderschön und passend zur Geschichte!

Liebstes Zitat

(DP)
"Die Wunde, die ein Degen reißt, kann verbunden werden. Wer aber von Worten getroffen wird, der ist in seinem Inneren verletzt. Seine Wunden heilen vielleicht nie." - S. 311

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