Profilbild von scouter

scouter

Lesejury Star
offline

scouter ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit scouter über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 24.04.2024

Ein ganz besonderes Geschäft

Bad Business. Deal mit dem Tod
0

Die Rentenversicherung ist Träger von Rehaeinrichtungen. Mieke Jentsch ist als stellvertretende Leiterin für die Entwicklung verantwortlich. Doch es kommt alles anders, denn die Kliniken sollen verkauft ...

Die Rentenversicherung ist Träger von Rehaeinrichtungen. Mieke Jentsch ist als stellvertretende Leiterin für die Entwicklung verantwortlich. Doch es kommt alles anders, denn die Kliniken sollen verkauft werden. Als ihr Chef Selbstmord begeht, wird sie mit dieser Angelegenheit betraut. Doch ihr Chef van Hoorn vertraut ihr nicht und schickt sie auf ein Führungskräftetraining mit Pferden. Dort lernt sie den Trainer Mo Blümel kennen, der ihr sofort ihre Grenzen aufzeigt. Auch beim Verkauf der Rehakliniken läuft nicht alles wie es soll, die Betriebsratsvorsitzende Sanna ist komplett dagegen und sieht sich nun der Käuferin Bille gegenüber. Irgendwie läuft nicht alles rund, denn die Spannungen nehmen zu und als ein Mordanschlag auf Mieke unternommen wird, spitzen sich die Geschehnisse zu.
Das Cover des Kriminalromans „Bad Business – Deal mit dem Tod“ von Lucie Flebbe ist sehr gut gewählt, Es zeigt den Herzschlag auf einem EKG und das trifft auf diesen Krimi ebenfalls zu. Ein Geschäft im Gesundheitssystem, kann sich immer auch zum Nachteil von Patienten und Beschäftigten entwickeln, muss aber nicht. Hier ist die Situation zu Beginn eigentlich ganz klar, die Rentenversicherung möchte ihre Rehakliniken verkaufen und der Gesundheitskonzern Medica steht bereit. Eigentlich ganz einfach, doch ab hier wird es kompliziert. Wie die Verhältnisse zwischen den einzelnen Hauptcharakteren sich entwickeln bleibt zu Beginn erst einmal im Dunkeln und entwickelt sich erst im Lauf des Romans. Die einzelnen handelnden Personen haben ihre eigenen Kapitel, in denen die Handlung aus ihrer Sicht beschrieben wird. Das trägt zur Spannung bei, weil man den Zusammenhang nicht immer sofort erkennt. Das ist auch gut so, kann aber auch verwirren. Nach und nach wird, wie bei einem Puzzle klar, wie die Beziehungen untereinander sind und sich entwickelt haben. Hier liegt die eigentliche Spannung, denn die Autorin versteht es sehr gut die einzelnen Puzzlesteine geschickt einzusetzen. Die Spannung steigt von Seite zu Seit und der Weg zum Höhepunkt ist mit einigen Überraschungen gespickt. Die Story ist in meinen Augen sehr aktuell, da immer wieder in der heutigen Zeit über das Geldverdienen mit der Gesundheit berichtet wird.
Ich mag diesen Krimi aus dem Gesundheitssektor, da er nach anfänglichen Längen, die Verhältnisse Schritt für Schritt an Klarheit gewinnen. Es ist nicht von Anfang klar, was passiert, aber ich mag Krimis, die sich wie ein Puzzle entwickeln. Deshalb auch meine Leseempfehlung

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 18.04.2024

Ein mysteriöser Todesfall

Gefährlicher Sog
2

Timur Roters, ein Sozialpädagoge, der auf Sylt mit einer Gruppe schwieriger Jugendlicher arbeitet, wird tot bei den Tetrapoden aufgefunden. Er ist mir sehr vielen Messerstichen ermordet worden. Der Auffinde ...

Timur Roters, ein Sozialpädagoge, der auf Sylt mit einer Gruppe schwieriger Jugendlicher arbeitet, wird tot bei den Tetrapoden aufgefunden. Er ist mir sehr vielen Messerstichen ermordet worden. Der Auffinde Ort scheint nicht der Ort des Mordes zu sein und auch sonst gibt dieser Fall den Flensburger Kommissaren um Liv Lammers und ihre Kollegen viele Rätsel auf. Natürlich sind die Jugendlichen und seine Frau Merret sehr verdächtig, doch sie haben eine Alibi. In der Gruppe gibt es unterschiedliche Charaktere, so dass einige Unstimmigkeiten sind. Doch alle waren sehr gut befreundet mit Timur, dessen Frau Merret und Pflegetochter Elanie keinen Grund hatten Timur zu töten. Die Ermittlungen bringen einiges ans Tageslicht, doch reicht das, um den Mörder zu finden. Das Team arbeitet unter Hochdruck.
Der Sylt-Krimi Gefährlicher Sog von Sabine Weiss greift mal wieder ein sehr aktuelles Thema auf. Es geht um einen Mord, aber in einer Sozialpädagogischen Einrichtung von schwierigen Jugendlichen, die natürlich von den Nachbarn sehr kritisch gesehen wurden. Natürlich ist eine Gruppe dieser Art immer unter Generalverdacht und bekommt nur wenig Chancen. Auch hier sind es natürlich die Nachbarn und auch einige Polizisten, denen von vornherein klar ist, wer für den Mord verantwortlich war. Andreas, ein Kollege von Liv zeichnet sich durch seine eher rücksichtslose Art der Befragung aus, die allerdings auch mit einem vorhergehenden Unfall zu tun haben kann. Liv und Hennes bemühen sich so neutral wie möglich zu ermitteln. Da es sich um einen sehr mysteriösen Mordfall handelt. Die Autorin beschreibt sehr lebhaft die Szenerie und hält ihr Publikum lange im Unklaren, was der Spannung natürlich gut tut. Zu den einzelnen Wendungen sind es auch Personen, die Spannung mitbringen. Da ist neben dem sehr unterschiedlichen Ermittlern auch Sanna. Die Tochter von Liv, die in den Fall involviert ist, da sie in einer Organisation mitarbeitet, die sich um einsame Jugendliche kümmert. Doch hier bewegt sie sich auf sehr dünnem Eis, da sie immer wieder die Mordermittlung touchiert und ihre Mutter nicht informiert. Die Autorin webt auch noch Livs Privatleben mit in diesen Fall ein, das dem Ganzen noch eine weitergehende Nuance hinzufügt. Allerdings kommt auch der Blick auf Sylt nicht zu kurz, wie das Cover schon andeutet und auch ein paar Sylter Originale und Ausdrücke des Sylter Platts werden eingestreut.
Ich finde diese Sylt-Krimi sehr gelungen, da er nicht nur akribische Ermittlungen zeigt, sondern auch ein sehr aktuelles und umstrittenes Thema anspricht. Es ist eine sehr gute Mischung aus persönlichen Schicksalen und der Arbeit der Polizei, die am Ende ein sehr komplettes Bild zeigen. Ich finde dieses Buch ist sehr lesenswert.

  • Einzelne Kategorien
  • Handlung
  • Erzählstil
  • Charaktere
  • Cover
  • Spannung
Veröffentlicht am 18.04.2024

Eine spannende Familiengeschichte

Meeresfriedhof
0

Die Schriftstellerin Vera Falck Hat Selbstmord begangen und damit die Familie in Trauer gestürzt und vor ein großes Rätsel gestellt. Das Testament der Schriftstellerin ist verschwunden. Da es zwei Familienzweige ...

Die Schriftstellerin Vera Falck Hat Selbstmord begangen und damit die Familie in Trauer gestürzt und vor ein großes Rätsel gestellt. Das Testament der Schriftstellerin ist verschwunden. Da es zwei Familienzweige der Falcks gibt, ist es nicht möglich, was die Vera welcher Familie vermacht hat oder nicht. Die Oberhäupter der beiden Familien Hans und Olav haben unterschiedliche Lebensentwicklungen genommen. Während Olav die materiellen Werte seines Vaters, des Reeders, weiterentwickelt hat und zu Reichtum gelangt ist, hat sich Hans, der Arzt geworden ist, auf seine soziale Ader berufen und sich sehr häufig in Krisenreaktionen aufgehalten hat, um Menschen zu helfen. Als er nun seine Biografie schreiben lassen möchte, muss er den Journalisten John Omar Berg erst auch dem Gefängnis in Kurdistan befreien. Er ist dort unter dem Terrorismus Verdacht eingeliefert worden, obwohl er nur einen halboffiziellen Auftrag nachgegangen ist. Derweil in Oslo hat die Enkelin von Vera Falck mit ihrem Vater Olav die Beisetzungsvorbereitungen übernommen. Sasha ist von den Tod Veras sehr überrascht worden. Nachdem jetzt Gerüchte über das Verschwinden des Testaments aufgetaucht sind, möchte sie nun unbedingt wissen, was in der Vergangenheit geschehen ist, um das Testament verschwinden zu lassen.
Dieser erste Band der Familientrilogie der Falcks, Meeresfriedhof, von Aslak Nore ist eine sehr spannende Familiengeschichte, die den Werdegang der Familie Falck unter die Lupe nimmt. Es ist eine Darstellung, die sich aus Begebenheiten im Zweiten Weltkrieg speist und die Situation im Nahen Osten streift und bis in die heutig Zeit reicht. Es die Geschichte um die Familienzweige deren Osloer Zweig von Olav Falck angeführt wird und des Bergener Zweiges der von Hans Falck angeführt. Die Schriftstellerin Vera Falck war das verbindende Glied bis zu ihrem Selbstmord. Schon die unterschiedlichen Entwicklungen der beiden Patriarchen ist ein spannendes Stück Weltgeschichte und zeigt auch, wie skrupellos sich die wirtschaftlichen Erfolge erarbeitet werden müssen. Abgesichert ist dieser Bereich Um Olav und seine Familie durch die SAGA Stiftung, in der auch Sasha, die Tochter Olavs arbeitet. An diesem Beispiel werden auch Generationenkonflikte verdeutlicht, denn die Kinder von Olav haben sich in verschiedene Richtungen entwickelt, obwohl die Familie über allen stehen soll. Doch diese Familienidylle bekommt durch das Verschwinden des Testaments von Vera kleine Risse. Der Gegenspieler der Osloer Familie, ist der Bergenser Zweig unter Hans Falck, der nach dem Tod von Vera Ansprüche auf das Erbe geltend macht. Unter dem Deckmantel einer Biographie lässt er einen hoch dekorierten Soldaten und Journalisten John Berg, sich auf die Suche nach dem Testament machen. Sasha und John arbeiten in diesem Bereich zusammen, da auch Sasha willen möchte, wo dieses Testament zu finden ist. Das Testament ist geschickt in einem Manuskript eines Buches über die Geschehnisse des Jahres 1940 und des Unterganges eines Hurtigruten Schiffes versteckt. Das Manuskript dieses Buches, Meeresfriedhof, wird nach und nach in diesen Roman eingebaut und erhöht so die Spannung enorm. Der Autor versteht es durch seine Schreibweise sehr gut, den Leser an dieses Buch zu fesseln. Schon das Cover zeigt um was es geht und das Kreuz und der Dampfer in einem Fjord, sind ein gelungenes Bild für diesen Roman. Der Spannungsaufbau ist sehr gut gelungen und hält am Ende noch einige Überraschungen parat.
Ich bin total überzeugt von diesem Roman, obwohl ich mich zu Beginn sehr schwer getan habe in die Story zu kommen. Doch es hat gar nicht lange gedauert, da wurde es derart spannend, dass ich das Buch kaum noch aus der Hand legen konnte. Ich finde es ist ein sehr gelungener Einstieg in die Familiengeschichte der Falcks, die ein sehr breites Angebot an Spannungsmomenten und historischen Handlungen bietet. Ich kann es nur empfehlen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 05.04.2024

Schicksalhafte Begegnungen

Lichtjahre im Dunkel
0

Leo Ahorn ist verschwunden und seine Frau Viola lässt ihn suchen. Tabor Süden übernimmt die Vermissung und stellt fest, dass die Frau ihm nicht die ganze Wahrheit erzählt. Er besucht die Stammkneipe von ...

Leo Ahorn ist verschwunden und seine Frau Viola lässt ihn suchen. Tabor Süden übernimmt die Vermissung und stellt fest, dass die Frau ihm nicht die ganze Wahrheit erzählt. Er besucht die Stammkneipe von Leo und stellt seine Nachforschungen an. Er stellt eine gewisse Lethargie bei Viola fest, die nicht so richtig weiß, wie sie mit ihrem weiteren Leben umgehen soll. In der Kneipe trifft Süden auf Georg Kramer, den Leo um Geld angefragt hat. Doch auch die können nichts zum Wiederauffinden von Leo beitragen, bis dann eines Tages Leo tot in einem Kofferraum gefunden wird. Ab hier übernimmt Fariza Nasri bei der Polizei die Ermittlungen. Ab hier treffen sich einige Schicksale, die irgendwie zusammenhängen, aber alle sehr rätselhaft sind.
Lichtjahre im Dunkeln von Friedrich Ani ist ein Roman um Tabor Süden und Fariza Nasri, der sehr typisch für die Schreibweise des Autors ist. Es sind Figuren und Schicksale, die er beschreibt. Eingebunden sind sie in Vermisstenfälle oder in ungewöhnliche Kriminalfälle, wie auch hier. Erst kümmert sich Tabor um den Vermissten, dann wird es ein Fall für Fariza und die Polizei. Doch darauf kommt es meiner Meinung hier gar nicht an, sondern die Beobachtung der einzelnen Personen ist hier sehr vordergründig. Es sind Menschen, die irgendwie miteinander verbunden sind und die ihre Schicksale teilen. Da ist Leo, der das Schreibwarengeschäft von seinen Eltern geerbt hat und es weiterbetreibt mit seiner Frau Viole, die da irgendwie mit hineingerutscht ist. So erscheint es jedenfalls. Sie nimmt ab und zu Auszeiten von diesem Leben mit ihrer besten Freundin Alice. Dann ist da noch Georg Kramer ein Mensch, der seine geerbte Firma verkauft hat und nun sein Leben lebt. Der Sammelpunkt dieser Schicksale ist die Kneipe das Blaue Eck, wo sich alle treffen. Aber es sind natürlich noch andere Schicksale, die der Autor hier beschreibt und denen er allen einzelne Kapitel widmet und ihren Lebensweg beschreibt. Wie im Cover verdeutlicht, ist irgendwie alles Schwarz und Weiß, bzw. sichtbar und unsichtbar, so wie halt im richtigen Leben.
Ich mag Romane von Friedrich Ani, weil sie immer Typen beschreiben, die nicht in ein gewisses Raster passen, Individuen mit all ihren Besonderheiten. Für alle die diese tiefgehenden Beschreibungen mögen ist dieser Roman ein Muss, wie für alle Friedrich Ani Fans.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 04.04.2024

Ein verzwickter Fall

Der Puppenkünstler
0

Eine tote Frau beschäftigt die Kommissare der Kripo Flensburg, denn die Frau ist wie eine Barbiepuppe angezogen. Steffi und Jan kommt das bekannt vor, denn sie haben diesen Puppenkünstler verhaftet und ...

Eine tote Frau beschäftigt die Kommissare der Kripo Flensburg, denn die Frau ist wie eine Barbiepuppe angezogen. Steffi und Jan kommt das bekannt vor, denn sie haben diesen Puppenkünstler verhaftet und der ist seitdem im Gefängnis zu Hause. Doch Otto, so heißt der Puppenkünstler hat sich selber umgebracht und das lässt die Kommissare ratlos zurück. Steffi glaubt nicht an Ottos Tod, doch für Jan ist es klar, es muss einen Nachahmungstäter geben. Als dann auch noch Ottos Leiche nicht verbrannt wurde, sondern verschwunden ist, wird es ganz verzwickt. Außerdem gibt es eine weitere Tote auf Sylt. Doch ein Mitgefangener von Otto hat Hinweise auf die Mordserie und das kann er nur von Otto haben. Doch wer ist es der die Frauen ermordet? Dieses Rätsel müssen die Ermittler noch lösen.
Mit dem Puppenkünstler ist Drea Summer wieder ein sehr spannender Krimi im Küstenbereich Norddeutschlands gelungen. Es ist eine sehr verzwickte Geschichte, die dem Leser hier angeboten wird, denn eigentlich ist der Mörder tot. Hier sind sich die Hauptcharaktere mal nicht ganz einig Steffi, die eine Kommissarin, glaubt das es nur einen Täter gibt und Jan, ihr Kollege, ist sich sicher ein Nachahmungstäter. Die sind sich nicht böse darüber, sondern ermitteln in beiden Richtungen. Das ist das schöne an diesem Paar, sie ziehen an einem Strang. Sie haben noch zwei weitere Kommissare an Bord, die sozusagen das Gegenstück für die beiden darstellt, von sich eingenommen und nicht sonderlich fleißig. Natürlich müssen die Kommissare den Fall lösen und der Täter wird schon als sehr clever beschrieben, was er wohl zu Beginn auch ist. Eine spannende Idee von Drea Summer, die Opfer als Barbie Puppen zu verkleiden. Die Spannung ist sehr gut aufgebaut bis zum Ende und die Sprache steuert auch das Tempo, das bis zum Ende stark zunimmt. Das Cover erscheint mir ein wenig merkwürdig, ein Puppenkopf, der aus dem Wasser ragt. Wer´s mag.
Ich finde den vorliegenden Krimi sehr spannend, weil er auch immer wieder Wendungen hat, die nicht so ganz normal sind, aber das erwarte ich auch von einem Krimi. Schön finde ich auch das am Rande auch immer wieder die Region beschrieben wird.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere