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Veröffentlicht am 29.01.2024

Schöner Wohnen im eigenen Körper

Achtsam morden durch bewusste Ernährung
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Björn Deimel ist langweilig. Es gibt nichts zu tun, alles Geschäfte laufen reibungslos und es gibt so gar nichts zu tun, außer zu essen und Emily in die Schule zu bringen. Bis der Gedanke auftaucht eine ...

Björn Deimel ist langweilig. Es gibt nichts zu tun, alles Geschäfte laufen reibungslos und es gibt so gar nichts zu tun, außer zu essen und Emily in die Schule zu bringen. Bis der Gedanke auftaucht eine nachhaltige Marihuana Produktion im Zoo anzulegen. Gerd, ein Tierpfleger, hat schon im Kleinen angefangen, möchte aber diese Anlage vergrößern, da unter dem Tigergehege eine Menge Platz ist. Björn lässt sich in die Pläne einweihen und ist begeistert, er muss nur noch seine Mitarbeiter überzeugen. Bei einem Besuch des Zoos mit Emilys Klasse, wird seine Tochter entführt und als er hinterherlaufen will, stellt er fest, dass er zu dick ist, um zu laufen. Er kann die Entführung gerade noch durch einen geschickten Handy Wurf verhindern. Doch jetzt hat er zwei Probleme, er muss unbedingt abnehmen und die Entführer seiner Tochter finden. Für das eine hat er Joschka Breitner und für das andere Walter. Man kann gespannt sein auf die Lösungen.
Ein neuer Fall von Achtsam Morden von Karsten Dusse. Schon am Cover erkennt man, was der Inhalt des Romans ist. Die aufgeschichteten Steine sind ein Markenzeichen der Roman von Karsten Dusse. Genauso ist es die sehr bildhafte und lockere Sprache, die der Autor an den Tag legt. Der Inhalt liest sich sehr flüssig und ich kam aus dem Schmunzeln nicht heraus. Es sind Themen, die mit großer Leichtigkeit eingängig beschrieben werden, wie in diesem Roman die bewusste Ernährung. Alles wird verpackt in den Kontext eines Verbechersyndikats, dem Björn, mehr zufällig vorsteht. Oder vielleicht doch nicht zufällig, denn es macht ihm auch eine Menge Spaß und wenn nichts geschieht, ist ihm langweilig und was macht er, er frisst aus Frust. Ich bin mir sicher das ist hinlänglich bekannt und da muss ich mich auch an die eigene Nase fassen. Doch Björn hat ja noch seinen Psychotherapeuten, der ihn nun auf den rechten Ernährungsweg führt. Es kommt mir manchmal so vor, als wenn ich selbst Björn wäre und die Ratschläge mir gelten. Naja, jedem das seine, aber es ist sehr gut und eingängig geschrieben. Die Krimihandlungen der ersten Bücher verschwinden so ein wenig an den Rand. Für mich ist das völlig in Ordnung und das Buch ist ja nicht ohne jede Handlung in dieser Richtung. Herausheben möchte ich natürlich noch die Aufteilung der Kapitel in Vorspeise, Hauptgericht und Nachspeise und die einzelnen Abschnitte in guter Tradition mit Handlunsanweisungen des Psychiaters oder Zitate aus verschiedenen Büchern.
Karsten Dusse ist seit ich sein erstes Buch einer meiner Lieblingsautoren, da es ihm wie keinem Zweiten gelingt mit seiner Sprache zu fesseln und mich als Leser in den Roman einzubeziehen. Ganz besonders haben es mir die Buchtitel, der einzelnen Romane angetan, wie in diesem Buch der Titel „Schöner Wohnen im eigenen Körper“!!!!!

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Veröffentlicht am 10.01.2024

Vorbereitung ist alles

Der blaue Tod
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Sara Konrad, ehemalige Scharfschützin bei der Bundeswehr, hat ein Kind bekommen und ist seitdem zu Hause. Nur ihr Kampftraining gönnt sie sich, um fit zu bleiben. Sie trifft sich fast jeden Tag mit Müttern, ...

Sara Konrad, ehemalige Scharfschützin bei der Bundeswehr, hat ein Kind bekommen und ist seitdem zu Hause. Nur ihr Kampftraining gönnt sie sich, um fit zu bleiben. Sie trifft sich fast jeden Tag mit Müttern, die ihre Kinder ebenfalls bei derselben Frau zur Betreuung haben. Dort trifft sie auch Janine, die ihr manchmal ein paar Tipps gegeben hat und sie verabreden sich zum Kaffee. Dort stellt sich heraus, das Jannines Mutter plötzlich in einer Pflegeeinrichtung gestorben ist und sie Hilfe beim Ausräumen des Zimmers braucht. Sara hilft ihr gerne und sie trifft dort auf eine alte Frau, die sehr verwirrt scheint und etwas von einem blauen Tod vor sich hin brabbelt. Als sie am nächsten Tag wieder nach der alten Frau fragt, ist sie plötzlich gestorben, was bei ihr ein großes Fragezeichen hinterlässt. Um sich ein wenig abzureagieren, geht sie zum Boxen ins Studio und trifft dort auf Max. Dieses Zusammentreffen soll ihren weiteren Lebensweg stark beeinflussen.
Das Cover des Thrillers „Der blaue Tod“ von Marley Alexis Owen zeigt eine Frau im Zielkreis eines Zielfernrohr vor dem Hamburger Rathaus. Ich bin davon überzeugt, dass dies der Hauptcharakter Sara ist, die ja bei der Bundeswehr Scharfschützin war. Diese Sara wird hier in einer Doppelrolle beschrieben, fürsorgliche Mutter und immer noch Scharfschützin, die sich so scheint es, wieder nach einer Aufgabe sehnt. Aus ihrer Bundeswehrzeit ist sie es gewohnt auch die Augen und Ohren offen zu halten. Das passt zu dieser Story sehr gut, denn das ist hier gefordert. Im Prolog führt uns die Autorin schon auf einen mysteriösen Weg, der den Roman, wie ein roter Faden durchzieht und auch für gehörige Spannung sorgt und es trotzdem noch bis zum überraschenden Ende dauert, bis die Auflösung präsentiert wird. Dier gelingt der Autorin sehr gut mit der Art und Weise, wie sie schreibt. Es ist leicht Sara durch den Thriller zu folgen und manchmal wird sich die ein oder andere Leserin in manchen Szenen wiederfinden. Das ist auch bewusst so angelegt, um die Leser*innen nah an der Story zu halten. Spannend ist die Einführung des Charakters von Max, der Sara durch den Hauptteil dieses Thrillers begleitet und sicher auch in den nächsten Folgen noch. Hut ab vor dem Mut dieser Gruppe hier einen Platz einzuräumen. Aber Mut braucht man auch, um dieses Thema, Tod im Seniorenheim zum Mittelpunkt des Thrillers zu machen. Auch das Bild im Titel ist gut gewählt. Es hat mich erst ein wenig verwirrt, doch dann wurde es immer deutlicher, wieso und warum dies gewählt wurde.
Ich finde diesen Thriller sehr spannen und auch die Figuren, wie sie beschrieben werden authentisch und nachvollziehbar. Deshalb auch meine volle Empfehlung zum Lesen.

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Veröffentlicht am 05.01.2024

Das Mädchen im blauen Mantel

Waiseninsel
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Jessica Niemi hat einen Hausmeister, der sie belästigt hat, niedergeschlagen und getreten. Dummerweise ist das per Video online gegangen und ihre Chefin im Kommissariat, hat sie in den Urlaub geschickt. ...

Jessica Niemi hat einen Hausmeister, der sie belästigt hat, niedergeschlagen und getreten. Dummerweise ist das per Video online gegangen und ihre Chefin im Kommissariat, hat sie in den Urlaub geschickt. Sie sollte aus der Schusslinie genommen werden, bis der Fall geklärt wäre. Jessica, die selber psychische Probleme hat, fährt nach Aland in ein abgelegenes Gasthaus, das von Astrid und Ake geführt wird, um ihr Leben neu zu sortieren und sich über ihre Krankheit im Klaren zu werden. In dem Gasthaus ist auch eine Gruppe, die Zugvögel, untergebracht, die sich jedes Jahr dort treffen. Als eine Teilnehmerin ertrunken aufgefunden wird, nimmt sich Jessica neugierig dieses Falles an. Als Ake ihr dann auch noch die Geschichte von einem Mädchen im blauen Mantel erzählt ist ihre Neugier endgültig erwacht. Doch der Fall geht weit zurück in die Vergangenheit.
Das Cover der Thrillers „Waiseninsel“ von Max Seeck ist sehr gut gestaltet mit dem W in der Mitte und einem Steg, der ins Nichts zu führen scheint. Das ist es, was der Autor hier erzählt, auf der Insel nicht weit von einem Waisenhaus entfernt, war es immer wieder zu sehen, das Mädchen mit dem blauen Mantel. Schon in den 40 er Jahren beginnt die Geschichte mit dem Waisenkind Maija, das auf ihren Vater wartet und viele Briefe von ihm bekommt, dass er sie bald abholt. Also geht sie nachts auf den Steg und wartet auf ihn. Hier beschreibt der Autor allerdings auch dass es Charaktere gibt, die Maija nicht gut gesonnen sind. Einige Jahrzehnte später tauchen einige Personen aus der Vergangenheit als Zugvögel wieder auf. Hier treffen sie auf Jessica Niemi, die Polizistin, die in den Urlaub geschickt wurde. Dieser Charakter wird vom Autor, als sehr labil beschrieben. In psychotherapeutischer Behandlung, weil sie Halluzinationen immer wieder hat, die ihr sehr zu schaffen machen. Das wird hier geschickt ausgenutzt, um diesen Fall des verschwundenen Kindes nicht nur als Polizistin nachzuverfolgen, sondern auch durch ihre Halluzinationen immer wieder in Kontakt zu dieser Person zu kommen. Denn auch Niemi ist sehr labil und sucht noch ihre Position zu sich selber. Auch die anderen Personen, die der Autor hier beschreibt, Astrid, Ake, Johan, das schwedische Paar und die Zugvögel sind Figuren, bei denen nicht ganz klar ist, auf welcher Seite die stehen, Gut oder Böse. Hier ist der Leser gefordert sich auf eine Seite zu stellen und das ist nicht immer leicht, da der Autor sehr häufig Wendungen einbaut, die zu Überraschungen führen. Die Spannung wird dadurch sehr gut entwickelt und der Spannungsbogen führt am Ende zu einem überraschenden Ende.
Ich mag diesen Thriller, da ich ihn spannend und auch die Story sehr gut nachverfolgen kann. Es sind manche Entwicklungen, die ein bisschen weit hergeholt erscheinen, doch möchte ich dem Autor seine Kreativität nicht vorwerfen, eher finde ich sie gut und vorteilhaft für diesen Thriller. Ich kann ihn mit gutem Gewissen empfehlen.

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Veröffentlicht am 01.01.2024

Eine einsame Insel

Mord kennt keine Feiertage
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Kommissar Timothy Smart hat gerade einen Fall gelöst und wird von seine Freund Robin Chandler eingeladen, an einem Treffen auf Crannok Hall, vor der Küste Cornwalls teilzunehmen. Der Hausherr hat noch ...

Kommissar Timothy Smart hat gerade einen Fall gelöst und wird von seine Freund Robin Chandler eingeladen, an einem Treffen auf Crannok Hall, vor der Küste Cornwalls teilzunehmen. Der Hausherr hat noch weitere Menschen eingeladen, dessen Grund aber micht wirklich klar ist. Bevor das erste Dinner stattfinden Kann, finden sie den Hausherrn tot auf. Timothy Smart startet seine Ermittlungen und spricht mit allen Teilnehemern. Als ein Teilnehmer tot aufgefunden wird das ganze noch mysteriöser, denn der Mörder ist noch unter ihnen auf der Insel.
Das Cover des Weihnachtskrimis "Mord kennt keine Feiertage" von Christian Humberg zeigt die stilisierte Darstellung des Inhalts dieses Krimis und gibt auch die Atmosphäre gut wieder. Es ist Winter und ein Schneesturm schneidet die Teilnehmer eines Dinners vom Festland ab. Auc die Art und Weise wie der Autor dieses Dinner und die Atmosphäre unter den Teilnehmern beschreibt ist sehr gut verständlich und regt das Kopfkino an. Ich mag diese Schreibweise, da ich mich eingebunden fühle und ich mich in diese Szenerie gut hineinversetzen kann. Es ist eine nachvollziehbare story, die aber auch mit Überraschungen gespickt ist und damit sehr unterhaltsam und spannend. Die Hauptcharaktere Stark und Chandler operieren sehr gut als Team, das natürlich die Aufklärung bedingt und sie nach vorne bringt. Gerade der Umgang der beiden ist gut beschrieben und tragen den Krimi.
Ich mag diese Art von Cosy Crimes, weil die geschichte mit einer gut lesbaren Leichtigkeit erzählt wird und ich mich immer wieder gut unterhalten fühle. Eine klare Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 27.12.2023

Eine gefährliche Reise

Die Suche nach dem Route 66 Killer
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Nach einer längeren Zeit sind Rebecca und Mark von ihrem Rentnerleben müde. Sie haben reichlich Geld doch ihre früheren Jobs bei der Polizei fehlen ihnen. Also beschließen sie als Privatdetektive zu arbeiten ...

Nach einer längeren Zeit sind Rebecca und Mark von ihrem Rentnerleben müde. Sie haben reichlich Geld doch ihre früheren Jobs bei der Polizei fehlen ihnen. Also beschließen sie als Privatdetektive zu arbeiten und gründen eine Agentur. Der erste Fall ist gleich ein sehr komplizierter. Sie solle einen jungen Mann auf der Route 66 aufspüren, der mit seinem Motorrad dort unterwegs war und verschwunden ist. Dafür benötigen sie Hilfe und sie sprechen den früheren FBI-Chef Steve Cortez an. Dieser ist mittlerweile ebenfalls aus dem Dienst ausgeschieden und will ihnen anfangs nur widerwillig helfen, doch sein Jagdinstinkt ist damit geweckt. Er bezieht Judy Tonka, eine im FBI-Apparat hoch angesiedelte Agentin mit ein.
Es zeigt sich das auf der Route 66 in einem bestimmten Abschnitt nicht nur der Vermisste verschwunden ist, sondern noch viel mehr Personen. Es gleicht dem Stich in ein Wespennest, das Mark und Rebecca hier unternommen haben.
Schon das Cover von dem Thriller „Route 66 Killer“ zeigt die Besonderheit dieser Straße, zwar ein Traum für alle Biker, doch langsam in die tage gekommen. Es hat eigentlich seine Romantik verloren, wie es das Autor sehr intensiv beschreibt. Genau diese fehlende Romantik macht diesen Roman so glaubwürdig. Um der aufkommenden Langeweile entgegenzutreten, entwickelt sich schnell etwas das nicht gewollt ist, wie z.B. Lost Places, in denen sich Randgruppen treffen und leben. Die Atmosphäre, in der dieser Thriller geschrieben wurde, ist sehr bedrückend, durch die Einsamkeit und die hohe Gewaltbereitschaft einzelner Gruppen von Menschen. In dieser Atmosphäre sollen Rebecca und Mark nun diesen verschwundenen Biker suchen, und was sich anfangs als Traum erweist, entwickelt sich im Laufe des Romans zum Alptraum. Auch Steve Cortez, der ein ruhiges Leben, dem Stress der Arbeit beim FBI, vorzieht wird allmählich in den Sog der Ermittlungen mit einbezogen. Einmal Ermittler, immer Ermittler, auch wenn er seiner Freundin versprochen hat, sich aus dieser Arbeit zurückzuziehen. Ebenfalls die dritte Hauptperson in diesem Thriller, erlebt eine Wellenbewegung von interessiert bis hochgradig neugierig und das tut dem Thriller gut. Schleicht er sich zu Beginn voran, so wird er im Laufe der Ermittlungen zu einem reißenden Strom aus dem sich unsere Hauptcharaktere kaum befreien können. Das entspricht dem gut konstruierten Spannungsbogen, der die einzelnen Fäden sehr gut zusammenbringt, doch nicht nur an ein Team. Sondern der Autor wählt hier ein ungewöhnliche Methode, dass jedes Team seinen eigen Spannungsbogen hat. Das verbindende Glied ist hier die Rote 66.
Ich finde diesen Thriller sehr spannend und nachdem ich in die Story mich eigefunden habe, konnte ich dieser auch mühelos folgen. Die losen Fäden, die der Autor auf der Route 66 verteilt hatte, fügten sich hinterher gut zusammen. Die sehr große Brutalität zum Ende hin hat mich so ein wenig irritiert, aber manchmal ist der Mensch ein Raubtier und dann gilt es dies auch zu beschreiben.

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