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Veröffentlicht am 18.04.2024

Eine spannende Familiengeschichte

Meeresfriedhof
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Die Schriftstellerin Vera Falck Hat Selbstmord begangen und damit die Familie in Trauer gestürzt und vor ein großes Rätsel gestellt. Das Testament der Schriftstellerin ist verschwunden. Da es zwei Familienzweige ...

Die Schriftstellerin Vera Falck Hat Selbstmord begangen und damit die Familie in Trauer gestürzt und vor ein großes Rätsel gestellt. Das Testament der Schriftstellerin ist verschwunden. Da es zwei Familienzweige der Falcks gibt, ist es nicht möglich, was die Vera welcher Familie vermacht hat oder nicht. Die Oberhäupter der beiden Familien Hans und Olav haben unterschiedliche Lebensentwicklungen genommen. Während Olav die materiellen Werte seines Vaters, des Reeders, weiterentwickelt hat und zu Reichtum gelangt ist, hat sich Hans, der Arzt geworden ist, auf seine soziale Ader berufen und sich sehr häufig in Krisenreaktionen aufgehalten hat, um Menschen zu helfen. Als er nun seine Biografie schreiben lassen möchte, muss er den Journalisten John Omar Berg erst auch dem Gefängnis in Kurdistan befreien. Er ist dort unter dem Terrorismus Verdacht eingeliefert worden, obwohl er nur einen halboffiziellen Auftrag nachgegangen ist. Derweil in Oslo hat die Enkelin von Vera Falck mit ihrem Vater Olav die Beisetzungsvorbereitungen übernommen. Sasha ist von den Tod Veras sehr überrascht worden. Nachdem jetzt Gerüchte über das Verschwinden des Testaments aufgetaucht sind, möchte sie nun unbedingt wissen, was in der Vergangenheit geschehen ist, um das Testament verschwinden zu lassen.
Dieser erste Band der Familientrilogie der Falcks, Meeresfriedhof, von Aslak Nore ist eine sehr spannende Familiengeschichte, die den Werdegang der Familie Falck unter die Lupe nimmt. Es ist eine Darstellung, die sich aus Begebenheiten im Zweiten Weltkrieg speist und die Situation im Nahen Osten streift und bis in die heutig Zeit reicht. Es die Geschichte um die Familienzweige deren Osloer Zweig von Olav Falck angeführt wird und des Bergener Zweiges der von Hans Falck angeführt. Die Schriftstellerin Vera Falck war das verbindende Glied bis zu ihrem Selbstmord. Schon die unterschiedlichen Entwicklungen der beiden Patriarchen ist ein spannendes Stück Weltgeschichte und zeigt auch, wie skrupellos sich die wirtschaftlichen Erfolge erarbeitet werden müssen. Abgesichert ist dieser Bereich Um Olav und seine Familie durch die SAGA Stiftung, in der auch Sasha, die Tochter Olavs arbeitet. An diesem Beispiel werden auch Generationenkonflikte verdeutlicht, denn die Kinder von Olav haben sich in verschiedene Richtungen entwickelt, obwohl die Familie über allen stehen soll. Doch diese Familienidylle bekommt durch das Verschwinden des Testaments von Vera kleine Risse. Der Gegenspieler der Osloer Familie, ist der Bergenser Zweig unter Hans Falck, der nach dem Tod von Vera Ansprüche auf das Erbe geltend macht. Unter dem Deckmantel einer Biographie lässt er einen hoch dekorierten Soldaten und Journalisten John Berg, sich auf die Suche nach dem Testament machen. Sasha und John arbeiten in diesem Bereich zusammen, da auch Sasha willen möchte, wo dieses Testament zu finden ist. Das Testament ist geschickt in einem Manuskript eines Buches über die Geschehnisse des Jahres 1940 und des Unterganges eines Hurtigruten Schiffes versteckt. Das Manuskript dieses Buches, Meeresfriedhof, wird nach und nach in diesen Roman eingebaut und erhöht so die Spannung enorm. Der Autor versteht es durch seine Schreibweise sehr gut, den Leser an dieses Buch zu fesseln. Schon das Cover zeigt um was es geht und das Kreuz und der Dampfer in einem Fjord, sind ein gelungenes Bild für diesen Roman. Der Spannungsaufbau ist sehr gut gelungen und hält am Ende noch einige Überraschungen parat.
Ich bin total überzeugt von diesem Roman, obwohl ich mich zu Beginn sehr schwer getan habe in die Story zu kommen. Doch es hat gar nicht lange gedauert, da wurde es derart spannend, dass ich das Buch kaum noch aus der Hand legen konnte. Ich finde es ist ein sehr gelungener Einstieg in die Familiengeschichte der Falcks, die ein sehr breites Angebot an Spannungsmomenten und historischen Handlungen bietet. Ich kann es nur empfehlen.

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Veröffentlicht am 05.04.2024

Schicksalhafte Begegnungen

Lichtjahre im Dunkel
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Leo Ahorn ist verschwunden und seine Frau Viola lässt ihn suchen. Tabor Süden übernimmt die Vermissung und stellt fest, dass die Frau ihm nicht die ganze Wahrheit erzählt. Er besucht die Stammkneipe von ...

Leo Ahorn ist verschwunden und seine Frau Viola lässt ihn suchen. Tabor Süden übernimmt die Vermissung und stellt fest, dass die Frau ihm nicht die ganze Wahrheit erzählt. Er besucht die Stammkneipe von Leo und stellt seine Nachforschungen an. Er stellt eine gewisse Lethargie bei Viola fest, die nicht so richtig weiß, wie sie mit ihrem weiteren Leben umgehen soll. In der Kneipe trifft Süden auf Georg Kramer, den Leo um Geld angefragt hat. Doch auch die können nichts zum Wiederauffinden von Leo beitragen, bis dann eines Tages Leo tot in einem Kofferraum gefunden wird. Ab hier übernimmt Fariza Nasri bei der Polizei die Ermittlungen. Ab hier treffen sich einige Schicksale, die irgendwie zusammenhängen, aber alle sehr rätselhaft sind.
Lichtjahre im Dunkeln von Friedrich Ani ist ein Roman um Tabor Süden und Fariza Nasri, der sehr typisch für die Schreibweise des Autors ist. Es sind Figuren und Schicksale, die er beschreibt. Eingebunden sind sie in Vermisstenfälle oder in ungewöhnliche Kriminalfälle, wie auch hier. Erst kümmert sich Tabor um den Vermissten, dann wird es ein Fall für Fariza und die Polizei. Doch darauf kommt es meiner Meinung hier gar nicht an, sondern die Beobachtung der einzelnen Personen ist hier sehr vordergründig. Es sind Menschen, die irgendwie miteinander verbunden sind und die ihre Schicksale teilen. Da ist Leo, der das Schreibwarengeschäft von seinen Eltern geerbt hat und es weiterbetreibt mit seiner Frau Viole, die da irgendwie mit hineingerutscht ist. So erscheint es jedenfalls. Sie nimmt ab und zu Auszeiten von diesem Leben mit ihrer besten Freundin Alice. Dann ist da noch Georg Kramer ein Mensch, der seine geerbte Firma verkauft hat und nun sein Leben lebt. Der Sammelpunkt dieser Schicksale ist die Kneipe das Blaue Eck, wo sich alle treffen. Aber es sind natürlich noch andere Schicksale, die der Autor hier beschreibt und denen er allen einzelne Kapitel widmet und ihren Lebensweg beschreibt. Wie im Cover verdeutlicht, ist irgendwie alles Schwarz und Weiß, bzw. sichtbar und unsichtbar, so wie halt im richtigen Leben.
Ich mag Romane von Friedrich Ani, weil sie immer Typen beschreiben, die nicht in ein gewisses Raster passen, Individuen mit all ihren Besonderheiten. Für alle die diese tiefgehenden Beschreibungen mögen ist dieser Roman ein Muss, wie für alle Friedrich Ani Fans.

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Veröffentlicht am 04.04.2024

Ein verzwickter Fall

Der Puppenkünstler
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Eine tote Frau beschäftigt die Kommissare der Kripo Flensburg, denn die Frau ist wie eine Barbiepuppe angezogen. Steffi und Jan kommt das bekannt vor, denn sie haben diesen Puppenkünstler verhaftet und ...

Eine tote Frau beschäftigt die Kommissare der Kripo Flensburg, denn die Frau ist wie eine Barbiepuppe angezogen. Steffi und Jan kommt das bekannt vor, denn sie haben diesen Puppenkünstler verhaftet und der ist seitdem im Gefängnis zu Hause. Doch Otto, so heißt der Puppenkünstler hat sich selber umgebracht und das lässt die Kommissare ratlos zurück. Steffi glaubt nicht an Ottos Tod, doch für Jan ist es klar, es muss einen Nachahmungstäter geben. Als dann auch noch Ottos Leiche nicht verbrannt wurde, sondern verschwunden ist, wird es ganz verzwickt. Außerdem gibt es eine weitere Tote auf Sylt. Doch ein Mitgefangener von Otto hat Hinweise auf die Mordserie und das kann er nur von Otto haben. Doch wer ist es der die Frauen ermordet? Dieses Rätsel müssen die Ermittler noch lösen.
Mit dem Puppenkünstler ist Drea Summer wieder ein sehr spannender Krimi im Küstenbereich Norddeutschlands gelungen. Es ist eine sehr verzwickte Geschichte, die dem Leser hier angeboten wird, denn eigentlich ist der Mörder tot. Hier sind sich die Hauptcharaktere mal nicht ganz einig Steffi, die eine Kommissarin, glaubt das es nur einen Täter gibt und Jan, ihr Kollege, ist sich sicher ein Nachahmungstäter. Die sind sich nicht böse darüber, sondern ermitteln in beiden Richtungen. Das ist das schöne an diesem Paar, sie ziehen an einem Strang. Sie haben noch zwei weitere Kommissare an Bord, die sozusagen das Gegenstück für die beiden darstellt, von sich eingenommen und nicht sonderlich fleißig. Natürlich müssen die Kommissare den Fall lösen und der Täter wird schon als sehr clever beschrieben, was er wohl zu Beginn auch ist. Eine spannende Idee von Drea Summer, die Opfer als Barbie Puppen zu verkleiden. Die Spannung ist sehr gut aufgebaut bis zum Ende und die Sprache steuert auch das Tempo, das bis zum Ende stark zunimmt. Das Cover erscheint mir ein wenig merkwürdig, ein Puppenkopf, der aus dem Wasser ragt. Wer´s mag.
Ich finde den vorliegenden Krimi sehr spannend, weil er auch immer wieder Wendungen hat, die nicht so ganz normal sind, aber das erwarte ich auch von einem Krimi. Schön finde ich auch das am Rande auch immer wieder die Region beschrieben wird.

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Veröffentlicht am 01.04.2024

Wespengift

Der Klang der Rache
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Auf dem Festival Rocklinghausen wird nach einem intensiven ein Mensch tot aufgefunden und sein Freund hat danebengelegen. Zur Beobachtung wird er ins Krankenhaus gebracht, denn er weist Vergiftungssymptome ...

Auf dem Festival Rocklinghausen wird nach einem intensiven ein Mensch tot aufgefunden und sein Freund hat danebengelegen. Zur Beobachtung wird er ins Krankenhaus gebracht, denn er weist Vergiftungssymptome auf. Kripokommissar Daske steht vor einem Rätsel, denn die beiden sind mit Wespengift vergiftet worden. Paul Biedermeier verschwindet dann aber urplötzlich aus dem Krankenhaus und auch sein Freund Fabian Dietz ist nicht mehr auffindbar. Daske und sein Kollege Zabinski tappen völlig im Dunkeln, da sie überhaupt keine Anhaltspunkte haben, Daskes Tochter Isabell, die in der KTU arbeitet, kann auch nichts zur Aufklärung beitragen. Daske hat momentan ein sehr schlechtes Verhältnis zu ihr, da sie mit seinem nicht gerade geliebten Kollegen Zabinski verbandelt ist. Über die ungeklärten Fargen und den unbefriedigenden Ausgang der Ermittlungen versinkt Daske immer mehr in einen Abwärtsstrudel. Es wird auch einige Zeit dauern, bis er Licht sieht, nicht nur in dem Fall auch privat.
Andre Winkler verarbeitet in seinem Krimi „Der Klang der Rache“ sehr viele unterschiedliche Themen. Da ist nicht nur das ungewöhnliche Mordinstrument Wespengift, sondern auch der Tatort, ein Rockkonzert, auf dem eine menge Leute sich befinden. Hier ist das Prinzip Nadel im Heuhaufen sehr zutreffend, auch weil kein Motiv und nichts greifbar ist. Der Leser tappt im Dunkeln, so wie die Kripo. Aber auch die private Situation des Ermittlers sorgt bei mir für Spannung, denn die Zerrüttung des Vater-Tochter Verhältnisses in regelrecht greifbar. Das allerdings drückt für mich die Stimmung des Krimis, da dieses Verhältnis sehr viel Platz einnimmt und auch eine regelrechte Spannungsbremse darstellt. Durch den Aufbau der unterschiedlichen Kapitel, Sommer, Herbst und Frühling kann der Leser einigermaßen nachempfinden, dass es noch eine Zeitlang dauern wird bis der Mordfall gelöst ist. Aber auch für eine anderen Schauplatz ist diese Aufteilung sehr wichtig und das hängt sehr eng zusammen. Es ist auch clever gewählt vom Autor, den Winter auszulassen. Das Cover ist sehr düster, doch es stellt sich heraus, dass es eine Bewandtnis hat. Also an Spannungsmomenten hat der Autor nicht gespart und die Überraschung am Ende ist ihm gelungen. Vom Aufbau und auch der Sprache ist der Krimi gut.
Ich finde diesen Krimi aus Recklinghausen mit seinen Charakteren interessant, aber manchmal auch recht zäh. Ich finde ihn durchaus empfehlenswert.

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Veröffentlicht am 29.03.2024

Nachkriegszeit

Ein Echo aus stählerner Zeit
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Nach Ende des Zweiten Weltkrieges übernimmt Karl in seinem Heimatort die Schmiede von seinem Vater. Es ist zwar nicht viel zu tun, aber er hat eine Beschäftigung. Eines Tages erschüttert eine Explosion ...

Nach Ende des Zweiten Weltkrieges übernimmt Karl in seinem Heimatort die Schmiede von seinem Vater. Es ist zwar nicht viel zu tun, aber er hat eine Beschäftigung. Eines Tages erschüttert eine Explosion das Dorf und Karl und die Dorfschullehrerin wollen nach dem Rechten sehen und fahren zu dem Ort des Geschehens. Es sieht so aus, dass Karls bester Freund Werner ist der Tote. Karl ist sehr erschrocken und acht sich seine Gedanken, denn er hat Werner ein paar Tage früher getroffen und sie hatten über ihre Kriegserfahrungen gesprochen. Deshalb ist Karl entsetzt über dessen Tod. Die französische Militärpolizei möchte den Fall schnell geklärt haben und der deutsche Kommissar ist ihm unsympathisch. Bald wird auch der Tod als Unfall abgetan und die Akte geschlossen. Doch Karl lässt das alles keine Ruhe und außerdem schleichen Fremde durch den Ort, die sehr neugierig sind.
„Ein Echo aus stählerner Zeit“ von Ralf Lano ist ein sehr spannender und interessanter Krimi aus der Eifel der Nachkriegszeit. Er erzählt einiges über die Situation der Dorfbewohner und die der Rückkehrer aus de Krieg. Es sind verschiedene Interessengruppen, die der Autor beschreibt. Die Fremden, die in einem Lager am Rande des Dorfes wohnen und die restlichen Bewohner des Dorfes. Die Nachkriegszeit war eine sehr spannende Zeit, weil es neu werden sollte, aber die Spuren des alten Regimes immer noch sehr aktuell waren. Man konnte nie wissen, wem man begegnete. So ist die Situation in der Karl im Dorf lebt und vom Tod seines Freundes überrascht wird. Die Situation des Dorfschmieds Karl wird auch sehr schön im Cover dargestellt. Manche Beschreibungen kann man allerdings auch in unsere Zeit übertragen, denn Abneigung gegen alles Fremde war nicht nur damals suspekt. Interessant ist das Karl und die Dorfschullehrerin die Untersuchungen des Todes weiterbetreiben, nachdem sie offiziell als erledigt abgeschlossen wurden. Dieser Krimi hat allerdings nicht nur spannende Elemente auch ein bisschen Romantik kommt nicht zu kurz.
Ich finde diesen Krimi sehr empfehlenswert, weil er Geschichte mit einem Kriminalfall verknüpft und diese auch noch sehr authentisch erzählt wird und deshalb Daumen hoch.

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